Das Bild vom Menschen
von Reinhard von Tümpling
Bewegung / Mensch Das Thema kann im Zusammenhang mit dem Daumenkino und dem Phenakistoskop gesehen werden, in dem es um einzelne Bewegungsphasen geht, es lässt sich aber nirgendwo so richtig eigenständig zuordnen. Ich trage dies Thema seit vielleicht 20 Jahren mit mir herum. Diese Konstruktion kann z.B. auch den beweglichen Spielfiguren in der 6. Jahrgangsstufe zugeordnet werden, im weitesten Sinne. Man kann damit eine Art "Schattentheater" mit vom Boden aus beweglichen Seitenriss-Figuren gestalten, die vor einem weißen Tuch bei rückwärtiger Beleuchtung bewegt werden. Unter http://www.moduni.de/ bietet z.B. der Verlag Scheuer und Strüver mit den Suchbegriffen "Mechanik" und "modellbau" dem Freund skurrilen britischen Humors eine Reihe von Flachkartonmodellen an.
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Zum
Speichern von Bildern und Schablonen:
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Wenn man dieses Thema auf Papierebene dem Daumenkino vorschaltet, ergibt sich eine den Schüler zu sehr belastende Sequenz- die Schüler erfassen zwar das Problem, können aber nicht konsequent die Sache durchhalten und das Thema würde zu viel Zeit beanspruchen. Ich stelle es ins Verzeichnis, weil mit dem Werkzeug der zu Grunde liegenden Menschenschablone des Bildes vom Menschen sinnvoll weiter gearbeitet werden kann. Die Ausgangsbasis
Die professionellen Versuche zum exakten Bild vom Menschen aus neuerer Zeit
Durchgesehene Netzeinträge: http://www.kusem.de/konz/su1/s1setup.htm
Dieser Arbeitsumfang war überschaubar gering und im Anspruchsniveau genug für die Schüler, um unmittelbar nach dem Austeilen des kleinen Plastiktütchens mit dem Legen der Figuren und dem Nachzeichnen anzufangen. Die Arbeit erwies sich als sofort ohne Probleme nachvollziehbar in meinen beiden 8. Klassen im Schuljahr 2002/2003 am Schuljahresende. Die Ergebnisse:
Das Ziel der Zerlegung einer gesamten Bewegung hin zu Einzelbildern wurde von fast allen Schülern erreicht. Gelegentlich aber hatten einzelne Schüler Probleme, in der Seitenansicht das Zusammenfallen der Gelenkpunkte von Schulterblatt-Oberarm und Beckenknochen-Oberschenkel zu begreifen. Nachgedanken: Sicher wirkte die dauernde Verwendung dieser Schablone langweilig. Sie muss eingebunden werden in eine Anwendungsaufgabe; sie kann und soll auch abgewandelt werden, weil sich Gestalt und Bild des Menschen im Laufe des Lebens verändert. Nirgendwo sonst aber bekommen die Schüler das Bild eines Menschen vermittelt, das zur Eigentätigkeit und Weiterentwicklung auffordert, es fehlte stets ein praktikables Werkzeug zur Umsetzung von komplexeren Aufgaben. Die Schüler benutzen meist ein inneres Bild eines Menschen, das dem intuitiven und gewachsenen Selbstverständnis der Bewegung nahekommt: eher einem Verwischen von Bewegung nahekommt, und damit einer Nicht-Erkennbarkeit. Sie benutzen aber nicht ein statisches und ruhendes Menschenbild, das einer Auffassung vom Menschen in der ägyptischen und hellenistischen Hochkultur oder der Romanik oder Renaissance nahekommt. Auch sind kaum Spuren eines Menschenbildes wie z.B. im Klassizismus oder im Realismus vorhanden. Dem intuitiv benutzten Menschenbild von Achtklässlern nachzuspüren, wäre ein anderes Thema. |
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Reinhard
von Tümpling, 2003
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