Salvador Dali 2
von Reinhard von Tümpling
Ich habe diesen geschilderten Unterricht in einer Regelklasse HS 9 (By, R9) im Schuljahr 2009-2010 gehalten. Vorerfahrung war die Datei Wer es genauer und unter Wiki haben mag, sei verwiesen auf:
Wegen des knappen Zeitrahmens habe ich den Schülern drei Blätter als rezeptive Tischvorlage vorgelegt:
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Zum Speichern von Bildern und Schablonen:
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Ich hätte auf eine großformatige Bildertafel zurückgreifen können, aber ein schnell ausgedrucktes Blatt eines Klassikers schien mir sinnvoller und näher am Schüler zu sein als eine fremd wirkende Plakattafel, die heutzutage fast wie ein Jahrmarktspektakel mit Zeigestock erscheint. Die Schwarzweißgrafik des Portraits erschien mir wegen der beachtlichen Geschraubheiten auch als sinnvoll, denn den Schülern sind solche Gesichts- und Stilverzerrungen mittlerweile gut bekannt.
Ich habe bereits zu Dali in einer neunten Klasse gearbeitet:
Das Tafelbild:
Dalis Surrealismus anders betrachtet............ Was sagt uns youtube dazu?
Ich war mit den rezeptiv entstandenen Schülerarbeiten vor dem Hintergrund der brennenden Giraffe etwas unzufrieden. Dalis kunstwürdiger Surrealismus verbindet ja Bildteile, die im üblichen Rahmen umfeldgebunden sind und setzt sie neu in eine zeitlose und nicht da gewesenene Beziehung, um zu einer neuen aber möglichen Aussage zu kommen. Voraussetzung sind dazu aber eine helle Lust an Sprachspielen und kompositorische Eleganz, Bildteile und Dinge neu zu gruppieren und anzuordnen.
Die Schüler kannten bereits von einem Ausflug her: der eine ganze Generation der Nachkriegszeit mit eher heiterem Herzen prägte und auch stets neuen Impulsen gegenüber offen war und den Kontext neu interpretierte. Margrittes Bildzitate, Miros Heiterkeit und kalte bis wilde Raumverständnisse tauchen immer wieder auf. Impressionistische Bilder bringen ein helles Lebensgefühl zum Ausdruck.
Ich habe mich zur Verbreiterung des Spektrums deshalb noch einmal um eine Art hinführende Datenbank bemüht und bilde sie hier ab.
Ich bastelte weiter mit der Datenbank:
In der Folge entstanden die Arbeiten:
Als Zusatzarbeit bastelte ich noch etwas für die schnelleren SchülerInnen zusammen:
Bilder:
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Reinhard von Tümpling, im April 2010 |
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Nachbemerkungen:
Der Surrealismus hat sicher seine Blütezeit schon hinter sich gebracht und als eher kunstgeschichtliches Thema hat er sebstverständlich seine Berechtigung. Seine Zeit und seine orginäre Denkweise kommen nie mehr wieder. Er kann in der neunten Jahrgangsstufe unterrichtet werden, weil die SchülerInnen schon über den Gebrauch der Symbol gebundenen Sprache verfügen und solche Zeitdokumente schildern können. Aber auch die Wert-Beimessung z.B. beim Wandel der Symbolbedeutung muss beachtet werden, denn der Sinn der Symbole und ihre Bedeutungsbeimessungen können sich ändern. Alfred Kubins Auslegungen wirkten heute etwas fremd und wären bestimmt etwas anders. Er braucht ein sehr großes duldendes Verständnis den Unsicherheiten gegenüber und den Umständen, die nicht aufzulösen sind und die sich nur in einem vorübergehenden Albtraum finden. Man kann ihm auch nahekommen, wenn man sich z.B. im Fiebertraum befindet und dann später versucht, die Bildinhalte mit dem klaren Ich zu ordnen und einzubauen.
Aber auch ein anderer Umstand soll erheiternd gestreift sein.
Was mag wohl aus den Worten werden, deren Sinn Raum greifend und weit ausholend ausgedrückt worden sind?
Ein gegebenes Wort im Kontext muss gelten. |