Sitzungsprotokolle Stadtrat Fürstenfeldbruck zum Stichwort "Bahnhof"

1869 bis 1902

897 Sitzungs Protokolle
Aufnahme des Philipp Frischeisen und des Franz Merkl
als Bürger von Bruck
Einführung des neu gewählten
Gemeindebevollmächtigten Bernhard Oberögger
Verleihung des Heimatrechts an Anton Bals
Abnahme der Jahresrechnung der Kirchenverwaltung
Beschluß vom: 09.04.1869
In heutiger Ausschußsitzung wurde berathen und
beschlossen was folgt:

1. Der hier heimatberechtigte Philipp Frischeisen
Stationsdiener am Bahnhofe München hat als Insasse
in Bruck zu bezahlen:
8 fl. Aufnahmsgebühr
3 fl. Beitrag zu den Feuerlöschrequisiten
3 fl. Beytrag zur Strassenbeleuchtung
1 fl. 8 1/2 x für seine Frau
15 fl. 8 1/2 x
/:durch Postanweisung an Gemeindepfleger bezahlt:/

2. Ebenfalls bezahlt der hier heimatberechtigte
Insasse Franz Paul Merkl
8 fl. Aufnahmsgebühr
3 fl. Beitrag zu den Feuerlöschrequisiten
3 fl. Beytrag zur Strassenbeleuchtung
1 fl. 8 1/2 x für seine Frau
15 fl. 8 1/2

3. Der für den verlebten Gemeindebevollmächtigten
Joh. B. Multerer neugewählte Herr Bernhard Oberögger
wird eingeführt.

Der Hausbesitzer und Taglöhner Anton Bals dahier,
bisher in Puchheim heimatberechtigt, hat um das
Heimatsrecht in Bruck nachgesucht und sogleich die
Heimatgebühr von 24 fl. erlegt.
Aufgrund seines Besitzthums u. nachdem derselbe
bereits seit 4 Jahren hier wohnhaft u. früher schon
mehrere Jahre hier im Dienste war, wird ihm das
nachgesuchte Heimatsrecht in Bruck verliehen u. ihm
der Heimatschein ausgestellt.

5. Die Rechnung der Kirchenverwaltung Bruck wurde
geprüft und richtig befunden.

Womit beschlossen und unterzeichnet wurde.

Marktgemeindeverwaltung Bruck
Bürgeraufnahmen / Meldewesen; Verpflichtung/Entbindung der
Gewählten / Verwaltungs - Ausschuß; Heimatrecht /
Meldewesen; Pfarrkirchenstiftung / Kirchenverwaltung

1066 Sitzungs Protokoll der Gemeindebevollmächtigten
Bau der Bahnhofstraße zusätzlich zum Philosophenweg.
Beschluß vom: 02.04.1870
Commulativ - Sitzung des Magistrates und der
Gemeinde - Bevollmächtigten

Auf Einladung des Herrn Bürgermeisters Miller trat
man zu einer Berathung zusammen, wobei folgende
Punkte zur Berathung kommen:

Ist dem Antrage der Kgl. Eisenbahnbau - Sektion
dahin beizutreten, daß der sogenannte Philosophenweg
zum Bahnhof beibehalten, jedoch auf der Wiesenseite
desselben geeignetes Terrain zur Führung der
Ortsstraße zum Bahnhofe Bruck vom Kgl. Militär -
Fohlenhofe Fürstenfeld gegen Grundaustausch zu
erwerben sei, und zwar im sogenannten Osswald längs
der Schöngeisinger Distriktsstrasse.
Auf V. unterz.
Dirnagl, Vorstand - A.Wagner
Straßenplanung / Straßen

1212 Sitzungs Protokolle
Abgrenzung des Gemeindejagdgebietes
Aufnahme des Johann Bergmann als Bürger von Bruck
Aufnahme des Anton Bacher als Bürger von Bruck
Erteilung der Gaststätten Konzession
Erteilung einer Baugenehmigung
Ablehnung einer Baugenehmigung
Ablehnung der Gaststätten Konzession für eine
Bahnhofwirtschaft
Bestellung eines neuen Getreidemessers
Nachrücken im Gemeinde Collegium
Beschluß vom: 24.10.1870
In heutiger Sitzung wurde berathen und beschlossen:

1. Wurde der von der Magistrats Gemeinde Verwaltung
unterm 22. November 1861 mit der k. Fohlenhof
Inspektion Fürstenfeld bezügl. der Abgrenzung der
Jagdbezirke auf 10 Jahre abgeschlossene Vertrag auf
weitere 10 Jahre sohin v. 1. Jänner 1871 bis 31.
Dez. 1880 prolongiert.

2. Wurde dem Maurer und Hausbesitzer No. 228 1/2
dahier Johann Bergmann sein Gesuch vom 26. vor. Mts.
das Bürgerrecht verliehen und die Aufnahmsgebühren
auf 25 fl. festgesetzt.

3. Wurde deßgl. dem bisherigen Zumüller Anton Bacher
von Traubing und Besitzer des Anwesens Hs. No. 75
dahier auf sein Gesuch vom 8. ds. Mts. das
Bürgerrecht verliehen u. die Aufnahmsgebühren auf 33
fl. 20 x festgesetzt.

4. Das Gesuch des Gütlers Thalhammer von
Gelbenholzen um Verleihung einer
Wirthschaftskonzession wurde, nachdem es eine
Anschuldigung des Magistrats w. Parteilichkeit
enthielt dem k. Bezirksamte mit Bericht wieder
vorgelegt.

5. Nachdem die Bauunternehmer Karl Holzer u. J.
Bichler durch Einstellung des Baues einer
Abtrittgrube zum Hause No. 210 am Kirchenweg sich
beschwert erachteten, wurde denselben durch Beschluß
v. h. dieser Bau unter der Bedingung, daß selbe
sicher gedeckt erhalten u. die Räumung derselben in
den frühesten Morgenstunden besorgt werde, sohin die
Passage am Kirchenweg keine Störung erleidet - unter
ausdrücklicher Wahrung des Rechtes der Zurücknahme,
falls gegründete Beschwerden eingehen sollten, auf
Ruf und Widerruf genehmigt.

6. Das Gesuch des Zieglers Schwankhart um Erbauung
eines Wohnhauses nach beiden vorgelegten Plänen
wurde abgewiesen, da für Platz A keine Baulinie
besteht u. Platz B zu klein ist, um ein Wohnhaus mit
der Front gegen die Baulinie erbauen zu können.

7. Gegen das Gesuch des Bierbräuers Gerbl um
Verleihung einer Wirtschafts Concession am
Münchnerberg wurde Einspruch erhoben u. derselbe
dahin motivirt, daß, bis nicht die Bahn eröffnet
ist, von einem Bedürfniß keine Rede sein kann u. die
polizeil. Überwachung eine äußerst schwierige werden
würde. Auch entspricht der hiezu bestimmte Platz u.
die zu errichtende Wirthschaft als Bahnhofs -
Restauration wegen der weiten Entfernung vom
Bahnhofe nicht.

8. Die durch den Tod des Johann Hörmann erledigte
Getreidemesserstelle wurde dem Mathias Hörmann auf
sein Gesuch vom 3. ds. Mts. verliehen. Derselbe habe
daher aus dem Gemeinde Collegium zu scheiden u. für
ihn der Ersatzmann Xaver Meier einzutreten; worauf
Hörmann als Getr. Messer zu beeidigen sei.

Marktsmagistrat Bruck
J. B. Miller, Bürgermeister
4 Unterschriften
Gemeindejagd / Jagd und Fischerei; Bürgeraufnahmen /
Meldewesen; Gaststättenkonzession / Gewerbekonzessionen;
Baugenehmigungen / Genehmigung; Schrannenpersonal:
Bestellung und Vergütung / Stellenplan; Personelle
Veränderungen / Gemeindebevollmächtigte

1215 Sitzungs Protokolle
Ablehnung der Wirtschafts-Konzession an Herrn Gerbl
für eine Bahnhofwirtschaft an der Ludwigshöhe
Festsetzung der Almosen und Zuwendungen an die
eingeschriebenen Armen im Jahr 1871
Beschluß vom: 05.12.1870
In heutiger Sitzung des Armenpflegschaftsrathes
wurde folgendes berathen und beschloßen:

I. Bezüglich des Concessionsgesuches des
Bierbräuers Gerbl um eine Wirthschaft wurde sich mit
5 gegen 4 Stimmen dahin ausgesprochen, daß da
dasselbe z. Z. noch verfrüht sei, indem ein
Bedürfniß zu einer Wirthschaft 1/4 Stunde vom Markt
entfernt nicht vorliegt, bis nicht nach Beendigung
des Bahnbaues sich ein solches Bedürfnis
herausstellen würde. Eine Bahnhofs - Restauration
wird diese Wirthschaft nie werden können wegen der
zu weiten Entfernung vom Bahnhofe. Auch kann das
Gesuch nicht begutachtet werden, da eine Wirthschaft
an ganz isolirt stehenden Plätzen polizeil. schwer
zu beaufsichtigen ist (§ 5 der A. Verordnung v. 25.
April 1868).

II. Der Steinmetzmeister Groß stellt das Ansuchen,
als Vormund des Kindes Maria v. der Theres Mayr
Zimmermannstochter v. hier, noch pro 1870 ein
Kostgeld zu genehmigen, nachdem dieses Kind bei
Martha Würth in Kost u. Pflege untergebracht ist,u.
für das Kind seit Februar von den Eltern nichts
bezahlt wurde. Der Aufenthalt der Kindsmutter ist
unbekannt, u. der Kindsvater hat sich nach öfteren
Recherchen als zahlungsunfähig erklärt. Es wird nun
beschlossen, pro Monat 3 fl. sohin 33 fl. pro 1870
an die Erziehungsmutter Martha Würth zu verabfolgen
u. dieß dem Vormunde und der Pflegemutter zu
eröffnen:
L. U. Martha Würth

III. Dem Ansuchen des Zimmermannes Mathias Keller
um Zahlung des Miethzinses pro 1. März bis 31.
Dezemb. 1870 zu monatl. 3 fl. = 30 fl. wurde
stattgegeben. Ist dem Keller zu eröffnen.
Die Zimmermannswittwe Kath. Schuster erhält für
ihren 8 jährigen Sohn ein paar Schuhe, was ihr zu
eröffnen ist.
L. U. Katharina Schuster
Ebenso für den Knaben Anton Wagner Maurerssohn,
welcher 1 paar Stiefel erhältL. U. L. Weiß, Vormund

IV. Bei der Berathung des Etats wurde vor allem die
Armenbeschreibung vorgenommenu. als conscribirte
Arme nachbezeichnete aufgenommen:
1. Kreszenz Kratzer Maurerwittwe 78 J. alt
erhält wöchentl. 24 x = pro Jahr 20 fl. 48 x,
dieselbe erhält ferner 1/2 Klftr. Holz.
2. Frischeisen Theres Kammacherswittwe 65 J.
alt wchtl. 24 x = pro Jahr 20fl. 48 x, 1/2 Klft.
Holz u. 1 p. Schuhe
3. Göbel Kreszenz 70 J. alt Maurerswittwe
wöchtl. 36 x = pro Jahr 31 fl. 12 x, 1 p. Schuhe,
1/2 Klft. Holz.
4. Seidl Maria Maurerwittwe, 80 J. alt,
wöchtl. 30 x = pro Jahr 26 fl. , 1/2 Klft. Holz
5. Lutz Anna 87 J. alt Schuhmacherswittwe,
wöchtl. 36 x = pro Jahr 31 fl. 12 x, 1 Klft. Holz
6. Fischer Eva 58 J., led.
Schuhmacherstochter, monatl. 1 fl = pro Jahr 12 fl.
7. Oberluggauer Kreszenz, 62 J. alt,
Schuhmacherswittwe, erhält wöchentl. 24 x = pro Jahr
20 fl. 48 x, 1/2 Klft. Holz, 1 p. Schuhe und wird
ihr der Miethzins bezahlt mit 16 fl. = pro Jahr 16
fl.
8. Theres Bauer, 73 J. alt ledig erhält
monatl. 1 fl. 30 x = pro J. 18 fl., 1/2 Klft. Holz
9. Anna Weingand Kürschnerswittwe, 83 J. alt
monatl. 2 fl. = pro Jahr 24 fl., 1/2 Klft. Holz
10. Pfettischer Josef für das Jahr 12 fl., 57 J.
alt, led. Schuhmachersgeselle.
11. Göbelein Seb. led. Taglöhner, 49 J. alt, 12
fl. jährl. Wohnungsentschädigung
12. Schmidgesellenwittwe Monika Berchthold
erhält 1/2 Klft. Holz aber keine Geldunterstützung.
13. der geisteskranke Jakob Huber ehemal.
Sattlermeister, 66 j. alt erhält tägl. 15 x = pro
Jahr 91 fl. 15 x, Wohnungsentschädigung pro Jahr 18
fl., für Kleider pro J. 20 fl., 1 Klft. Holz

V. Kostkinder
1. Für das Kind der Theres Mayr,
Zimmermannstochter v. Bruck, Maria 2 J. alt in der
Kost bei Martha Würth, Vormund Steinmetz Groß pro
Monat 3 fl. = pro Jahr 36 fl.
2. für die 3 Kinder der led.
Taglöhnerstochter Theres Kain von Gelbenholzen wird
Kostgeld bezahlt u. zwar: a) Theres 9 1/2 J. alt
bei Zimmermeister Franz Lampesberger in Vogtareuth
in Pflege monatl. 3 fl. = pro Jahr 36 fl.
b) Rosina 8 J. bei Gregor Augustin in
Pflege pro Monat 2 fl. = pro Jahr 24 fl.
c) Joseph Kain 4 J. alt bei Taglöhner
Wieser in Emmering, monatl. 3 fl. = pro Jahr 36 fl.
ferner für Kleidung dieser Kinder pro
Jahr 20 fl.
3. für das Kind der verstorbenen led.
Barbara Gistl v. hier namens Theres dessen Vater
Thomas Pfeiffer in Welshofen im Dienst ist, wird
bezahlt pro Monat 2 fl. 30 x = pro Jahr 30 fl..
Dasselbe ist in Pflege bei Meßner in Wenigmünchen.
4. für das Kind Kreszenzia 2 Jahre alt,
Tochter der verstorbenen ledigen Maria Göbl wird
bezahlt pro Monat 2 fl. = pro Jahr 24 fl., dasselbe
befindet sich bei Kreszens Göbl, ledige Näherin in
Bruck
5. für die Kinder der Buchbinderehefrau Emma
Spahn, welche bei Taglöhner Druschl sich in Pflege
befinden, werden bezahlt wie im Vorjahr für Luise
Spahn, 6 J. alt monatl. 3 fl. = pro Jahr 36
fl.Guntram Spahn 3 J. alt monatl. 3 fl = pro Jahr 36
fl. Alle monatlichen Aufwendungen zusammen ergeben
652 fl. 3 x

VI. Ferners wurde auf Antrag des Vormundes des
Knaben Karl Hetterich H. Jakob Dirnagl noch pro 1870
demselben eine Unterstützung von 12 fl. zur
Anschaffung von Kleidern u. da er Barbierlehrling
ist, eines Rasiermessers zu verleihen beschlossen.

Sofort wurde der Etat pro 1871 richtig gestellt und
unterzeichnet.

Lokalarmenpflegschaftsrath Bruck
Niedermayer - J. b. Miller, Vorstand L.
Weiß

Almosen/regelm. Unterstützung / Leistungen; Beihilfen -
Sachzuwendungen / Leistungen; Beschlüsse über Ausgaben /
Armenpflegschaftsrat; Gaststättenkonzession /
Gewerbekonzessionen

1222 Sitzungs Protokolle
Vergabe des Pruggmayer'schen Stipendiums
Übernahme des Ausgabenrestes bei der gewerb.
Fortbildungsschule durch die Kreisregierung.
Zuschuß für die Herrichtung des Blatternhauses
Antrag des Verschönerungsvereins
Bewilligung eines Darlehens aus der Polz'schen
Bürgerstiftung
Ablehnung einer Zuwendung anl. der Verehelichung
Bewilligung eines Darlehens aus dem
Getreidemagazinfonds
Heiratsbewilligung für Joh. Nep. Jell
Aufnahme des Joh. Ampenberger als Bürger von Bruck
Antrag des Posthalters L. Weiß auf Errichtung einer
Gaststätte in der Nähe des Bahnhofes
Ablehnung des Antrages auf Erteilung einer
Kaffeschenks Konzession
Erweiterung der Lokalitäten der Mädchenschule
Kanalisierung der Dachauerstraße
Beschluß vom: 21.04.1871
In heut. Sitzung wurde Folgendes berathen und
beschlossen:

1. Dem Gesuche des Alumnus J. Bapt. Bernböck v.
hier entsprechend soll das Pruggmair'sche Stipendium
zu 20 fl. an ihn verabfolgt werden, da Bernböck der
einzige Bewerber u. dieses Stipendiums würdig u.
bedürftig erscheint.

2. Wurde bekannt gegeben, daß zur gewerbl.
Fortbildungsschule dahier der ganze Passivrest von
176 fl. von der K. Kreisregierung gedeckt werden
wird.

3. Ferners wurde bekannt gegeben, daß für
Herrichtung des Blatternhauses vom Distrikt 75 fl.
Zuschuß genehmigt ist.

4. Bezügl. der Zuschrift des Ausschusses des
hiesigen Verschönerungsvereines ist zu notificiren,
daß die Pachtzeit des an der Schöngeising -
Moorenweiser Straße gelegenen Gemeindegrundes erst
mit diesem Jahre abläuft, bis zu welcher Zeit die
Beschlußfassung auszusetzen ist.
5. Auf das Gesuch des Instrumentenmachers Joseph
Buchner v. hier um ein Darlehen zu 15 fl. aus der
Polz'schen Bürgerunterstützungsstiftung wird
beschlossen, ihm ein solches zu verabfolgen, unter
der Bedingung, daß er dasselbe in 3 monatl. Fristen
vom 1. August h. J. zurückzahlt, außerdessen sein
monatl. Pensionsbezug zu 9 fl. mit Beschlag belegt
würde.

6. Das Gesuch des Simon Klostermayr v. Schäftlarn
um eine Gratifikation für Hochzeit der Franziska
Kain von Gelbenholzen wurde abgewiesen.

7. Das Gesuch des Sailers Romig Michael v. hier um
ein Darlehen aus den Getreidemagazinsfondsmitteln zu
500 fl. wurde genehmigt, nachdem sein Anwesen nach
Schätzung v. 20. Febr. 1868 auf 4.175 fl. gewerthet
u. mit 2.240 fl. gegen Brand versichert ist, das
Kapital zu 4 1/2 % verzinsl. vierteljährig kündbar
an II. Stelle mit 50 fl. Zinsen u. Kostenkaution
nach vorgehenden 1.000 fl. Kap. u. 100 fl. Kaution
eingetragen werden wird.

8. Gegen die Verehelichung des Schmiedes Joh. Nep.
Jell v. hier mit Anna Kempermann von Crefeld
(Preußen) wurde ein Einspruch nicht erhoben.
Dieselbe hat 12 fl. Heimathgebühr zu bezahlen.

9. Das Bürgeraufnahmsgesuch des Buchbinders Joh.
Nep. Ampenberger dahier wurde genehmigt u. demselben
die Bürgeraufnahme gegen Bezahlung von 50 fl.
Aufnahmsgebühren verliehen.

10. Gegen das Gesuch des Posthalters L. Weiß v.
hier wurde auf Weisung des K. Bez. Amts v. 3. d.
Mts. vorgebracht:
Dieses Gesuch um Verleihung einer Concession behufs
Verleitgabe von Bier, Kafee u. anderen geistigen
Getränken ist zum mindesten verfrüht, nachdem z.Z.
jedenfalls vor Beendigung des Bahnbaues ein
Bedürfnis zu einer Wirthschaft außerhalb des Marktes
nicht vorhanden ist und erst abzuwarten wäre, ob
sich nach Beendigung des Bahnbaues ein solches
Bedürfniß herausstellt. Auch kann das Gesuch deßhalb
nicht begutachtet werden, weil die Aufsicht auf eine
isolirt stehende Wirthschaft eine schwierige ist. /:
§ 5 Abs. 3 der Allerh. Verordnung v. 25. April 1868
:/.
Anders gestaltet sich die Sache, wenn mit diesem
Gesuche eine Bahnhofsrestauration zu errichten
beabsichtigt sein sollte. Eine solche Restauration
ist nicht nur dringendes Bedürfniß sondern geradezu
unentbehrlich. (?) auch die Lage der Weiß'schen
Grundstücke zur Bahnhofrest. die günstigste, so kann
das Gesuch in dieser Weise wohl zur Berücksichtigung
empfohlen werden.

11. Bezügl. des Gesuchs der Knott im eine
Kafeeschenks Concession wurde schon unterm 16.
Jänner lf. ausgesprochen, daß ein Bedürfniß zu einer
Kafeeschenke durchaus nicht vorhanden ist, und muß
dieser Ausspruch wiederholt werden um so mehr, als
in 12 Localitäten dahier, in denen Bier geschenkt
wird, auch Kafee verabreicht wird. Dazu kommt noch
zu erwägen, daß Knott als Gärtner in Anspruch
genommen ist, die Kafeeschenke dahir ausschließlich
von der Knott'schen Ehefrau besorgt werden müßte,
daß die Localitäten des Knott sehr kleinlich sind,
u. daher kein ausgewähltes Publikum dieselben
besuchen kann.
Es kann somit auch bei den sonst guten
Leumundsverhältnissen der Knott'schen Eheleute das
Gesuch nicht befürwortet werden.

12. Der Auftrag des K. Bez. Amtes Bruck v. 9. v.
Mts. Erweiterung der Localitäten der Mädchenschule
betr. wurde bekannt gegeben.
13. In Bezug auf die Kanalisierung des Roßbühel
wurde dem Magistrat ein Plan über Wasserableitung
vom Schmidwirth bis Hardt Anwesen vorgelegt, der
auch unter der Bedingung genehmigt wurde, daß die
Einfassung mittels Randsteine aus den
Gemeindemitteln besorgt wird, wenn die Pflasterung
des Trottoirs auf Kosten der Hauseigenthümer
hergestellt wird.

Magistrat Bruck
J. B. Miller
6 Unterschriften
Pruggmaier Stipendien Stiftung / Stiftungen; Gewerbliche
Fortbildungsschule / weiterführende Schule/Mittelschule;
Verschönerungsverein / Vereine; Nebengebäude /
Krankenhausneubau; Polz'sche Bürgerunterstützungs Stiftung /
Stiftungen; Einmalige Geldunterstützungen / Leistungen;
Getreidemagazin (-fonds) / Gewerbe, Handwerk, Industrie;
Heiratserlaubnis / Eheschließungen; Bürgeraufnahmen /
Meldewesen; Gaststättenkonzession / Gewerbekonzessionen;
Mädchenschulhaus / Schulhäuser; Kanalisation / Abwasser

1084 Sitzungs Protokoll der Gemeindebevollmächtigten
Erlaß der Bürgeraufnahmsgebühren
Verpachtung von Gemeindegründen
Erweiterung der Mädchenschule
Kosten der Feierlichkeiten bei kriegerischen Anläßen
Stand der Strassenerweiterung zum Bahnhof
Reparatur der Uhr auf dem Turn der St.
Leonhardskirche
Beschluß vom: 13.11.1871
In heutiger Sitzung wurde dem Beschluße des
Magistrates vom 30. Sept. 1871, daß den aus den
Feldzügen der Jahre 1870 - 71 in Bruck beheimatheten
Kriegern die Bürgeraufnahmsgebühren bei
seinerzeitiger Bürgeraufnahme dahier erlassen sei,
vollkommen beigestimmt.

Gegen die neuere Verpachtung der Gemeindegründe wird
von Seite des Cllgms der Gmde - Bevollmächtigten
nichts erinnert.

Dem Antrage des Magistrates, Erweiterung der
Mädchenschule zu Bruck wird von Seite des Cllgs. die
Zustimmung ertheilt. /:Aufstellung einer 3ten
Lehrerin:/

Die Deckung rückständiger Festkosten für
Feierlichkeiten bei verschiedenen kriegerischen
Ereignißen wird in der vom Magistrate beantragten
Weise, sowie die Deckung des Defizits aus dem
Gemeinde - Reservefond einstimmig genehmigt. 137
fl. 15 xr.

Schließlich wird das Ersuchen an den Magistrat
gestellt, den Stand der Strassenerweiterungs -
Angelegenheit zum Bahnhofe Bruck dem Cllgm.
freundlichst mittheilen zu wollen.

Nachdem keine weiteren Vorlagen bestehen wird von
Seite mehrerer Herren der Wunsch ausgesprochen, daß
die Uhr auf der Leonhards - Kapelle wieder in Stand
gesetzt werde.

Somit wird geschlossen und auf Vorl. unterz.

Cllgm der Gemeinde Bevollmächtigten
17 Unterschriften
Bürgeraufnahmen / Meldewesen; Verpachtung /
Grundstücke/Gebäude allgemein; Mädchenschule / Volksschule;
Bewirtung aus besonderem Anlaß / Ehrungen, öffentl. Dank und
Partnerschaften; Straßenerweiterung / Straßen; Renovierungen
/ Leonhardikirche

1255 Sitzungs Protokolle
Heiratsbewilligungen
Holzzuteilung aus der Trappentreu'schen Stiftung
Schulgeldbefreiungen
Gewährung von Darlehen aus der Polzschen
Bürgerstiftung
Bezeichnung der neuen Bahnstation mit dem Namen
Fürstenfeldbruck
Zustimmung zum neuen Generallinien Plan
Anlage einer Bahnhofstraase und eines Bahnhofweges
Beschluß vom: 18.01.1873
In heut. Sitzung des Magistrats wurde Folgendes
beschlossen:

I.
Gegen die Verehelichung des K. Landg. Assessors H.
J. B. Bauer von hier mit Frl. Anna Hart,
Revierförsterstochter von Oberwaig in Oberfranken
wurde eine Erinnerung nicht erhoben.

II.
Deßgl. wurde gegen die Verehel. des Johann Gerbl
Taglöhner von hier mit Ida Greif Dienstmagd von
Oberschweinbach eine Erinnerung nicht erhoben.

III.
Gemäß der Trappentreu'schen
Holzunterstützungsstiftung sind 3 Klftr. Holz an 3
hiesige arme Bürger zu vertheilen. Hierum haben
nachgesucht Langhojer u. Joh. Huber, welche daher je
1 Klftr. Holz erhalten sollen, während die
Vertheilung der 3 1/2 Klftr. Holz vorläufig
ausgesetzt bleibt; dieselbe erhält später Adam
Kaufmann v. hier.

IV.
Befreiung vom Schulgeld erlangen gemäß deren Gesuche
Lutz, Veronika
Reischl Veronika
Egenhofer Xaver
Egenhofer Alois
Meichlböck Anton
Ostermayr J.
Schmelcher Th.
Rehm M.
Göbl Franz
Göbl Johann
Schuster Erasmus
Hörhager Alois
Kaltenegger Ida
Grünwald Ursula
Rauschmayr Cäcilia
Kern Maria
Grünwald Anton
Spahn Louise
Helmling Joseph
Helmling Ludwig
Rieger Anton
Würl Franz

V.
Der M. Schwinghammer'schen Ehefrau wurde auf Grund
ihrer vorgelegten Schätzung und ihres Gesuches ein
zu 4 % verzinsliches, vierteljährig kündbares
Darlehen von 200 fl. - zweihundert Gulden - gege
hypoth. Versicherung mit einer unverzinsl. Zinsen u.
Kostencaution von 20 fl. nach vorgehenden 1.700 fl.
Capitalie u. 115 fl. Caution aus den Mitteln der
Polz'schen Bürgerunterstützungsstiftung Bruck
gegeben.

VI.
An die K. Eisenbahn Bau Sektion ist ein Gesuch um
Befürwortung bei der K. General Direktion der
Verkehrs - Anstalten zu richten, daß die hieher
kommende Eisenbahn Station bei der großen Anzahl der
Namen Bruck in Bayern die Bezeichnung
Fürstenfeldbruck erhalte.

VII.
Der provisorisch hergestellte Generalbaulinienplan
des Marktes Bruck wurde geprüft u. ohne Erinnerung
befunden.

VIII.
Dem Schneidermeister Joh. Bapt. Maier von hier wurde
auf Grund seines vorgelegten Brandass. Auszuges,
wornach sein Gebäude mit 3.410 fl. gegen Brand
versichert ist, ein zu 4 % verzinsliches
vierteljährig kündbares Darlehen zu 500 fl. aus den
Mitteln der Polz'schen Bürgerunterstützungsstiftung
gegen Hypothek Sicherheit mit einer unverzinsl.
Zinsen u. Kostencaution zu 50 fl. an II. Stelle nach
vorgehenden 2.000 fl. Kapitalien u. 200 fl. Caution
verabfolgt.

IV.
Endlich wurde vom Bürgermeister über die
Verhandlungen mit dem K. Remonte Depot Fürstenfeld
über Anlage einer Bahnhofstrasse und eines Fußweges
zum Bahnhof Vortrag erstattet, von einer
Beschlußfassung aber vorläufig Umgang genommen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
4 Unterschriften

Heiratserlaubnis / Eheschließungen; Trappentreu'sche Holz
Stiftung / Stiftungen; Polz'sche Bürgerunterstützungs
Stiftung / Stiftungen; Schulgeld / Schulbesuch;
Gemeindenamen / Gemeinde Fürstenfeldbruck; Bauleitplanung /
Planung; Straßenplanung / Straßen; Anlage und Erweiterung /
Fußwege

1256 Sitzungs Protokolle
Aufnahme des Josef Mall als Bürger von Bruck
Aufhebung des Schulgeldes
Aufhebung des Art. 22 des bayer. Wehrverf. Gesetzes
Anlage der Bahnhofstrasse
Beschluß vom: 28.01.1873
In heut. Magistr. Sitzung wurde Folgendes berathen
u. beschlossen:

I.
Dem Gesuche des Joseph Mall von Friedberg um
Bürgeraufnahme im Markte Bruck in Folge
Verehelichung mit der Hausbesitzerin Maria Stangl
Wittwe des Raimund Stangl entsprechend wurde dem
Jos. Mall die Bürgeraufnahme im Markte Bruck gegen
Erlage einer Bürgeraufnahmsgebühr von 35 fl.
verliehen.

II.
Die Anträge des Gem. Collegiums vom 20. des Mts.
bezüglich des Lehrgeldes für K. Hetterich zu 20 fl.
an Chirurgen Zollner wurden bekannt gegeben u.
genehmigt. Der weitere Antrag vom gleichen Datum
betr. Aufhebung des Schulgeldes und Deckung
desselben durch eine entsprechende Gemeindeumlage
soll bei der Wichtigkeit der Sache vorerst einer
eingehenden Prüfung unterzogen und die
Beschlußfassung vorläufig ausgesetzt werden.

III.
Die Zuschrift des Stadtmagistrats Kissingen v. 21.
Jänner 1873 betr. Aufhebung des Art. 22 des B.
Wehrverf. Gesetzes wurde beigestimmt, doch dürfte
der Stadtmagistrat Kissingen die Leistung dieser
Sache selbst in die Hand nehmen, da der
Stadtmagistrat München in dieser Sache nicht
betheiligt ist u. daher wenig Interesse hiefür haben
wird.
Hievon ist dem Stadtmagistrat Kissingen Mittheilung
zu machen.

IV.
Über Anlage einer Bahnhofstrasse u. eines Fußweges
zum Bahnhof wurde vom Bürgermeister eingehender
Vortrag erstattet, worüber ausführl. Protokoll bei
den Akten liegt.
Nach Berathung dieser Sache wurde Beschluß dahin
gefaßt, daß die Strasse von Bruck nach Fürstenfeld
mit den 2 Brücken bis zum Eingangsthor in das
Kloster von der Gemeinde Bruck zur Unterhaltung
übernommen wird, wenn von Seite des K. Remonte
Depots Grund u. Boden zur Anlage einer
Bahnhofstrasse etc. abgelassen wird. Die
ausführlichen Erörterungen dieses Beschlusses finden
sich in dem bei den Akten liegenden Protokoll.
Dieser Beschluß ist dem Gem. Collegium zur
Zustimmung hinüber zu geben.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
6 Unterschriften
Bürgeraufnahmen / Meldewesen; Schulgeld / Schulbesuch;
Wehrrecht/Zivilverteidigung / Militär; Straßenplanung /
Straßen; Anlage und Erweiterung / Fußwege

1099 Sitzungs Protokoll der Gemeindebevollmächtigten
Abnahme diverser Jahresrechnungen
Erweiterung des Fußweges zum Bahnhof
Herstellung eines Waschsteges
Baugenehmigung
Beschluß vom: 17.03.1873
In heutiger Sitzung wurde die Rechnung des
I. Lokalmalzaufschlages geprüft und eine Erinnerung
nicht angebracht
II. Trappentreusche Holz Unterstützungsstiftung
wogegen ebenfalls eine Erinnerung nicht abgegeben
wurde
III. Lokalarmenfonds ebenfalls ohne Erinnerung
IV. Gemeindliches Armenwesen deßgleichen ohne
Erinnerung.

Den beiden Vorlagen des Magistrats betreffend die
Erweiterung des Fußweges zum Bahnhofe, und der
Fürstenfelderstraße bei Scheibmayr wurden geprüft
und einstimmig angenommen, zugleich der Wunsch
ausgesprochen daß zur Erweiterung des Fußweges zum
Bahnhof das nöthige Areal auf Seite des Kirchberger
Angers angekauft werden wolle, nachdem Michel Plabst
dessen Waschhaus und Holzlege auf gleicher Seite
gelegen, bereits früher erklärt hat, daßselbe
unentgeldlich gegen Versetzung abtreten wolle.

Der Kostenvoranschlag über Herstellung eines
Waschsteges im sogenannten Schelle Gäßchen wurde
geprüft und ohne Erinnerung befunden.

Der vom Magistrat herüber gegebene Situationsplan
über das Anwesen des Wilhelm Schnell wurde geprüft
und erklärt sich das Collegium mit der vom Magistrat
festgestellten Baulinie einverstanden .

Nachdem keine weiteren Anträge mehr gestellt wurden,
wurde geschlossen und unterzeichnet

13 Unterschriften

 

Lokalmalzaufschlag / Gemeindesteuern; Trappentreu'sche Holz
Stiftung / Stiftungen; Lokalarmenfonds / Kommune;
Lokalarmenpflegschaft/Armenkasse / Kommune; Anlage und
Erweiterung / Fußwege; Amperstege / Amper; Baugenehmigungen
/ Genehmigung

1260 Sitzungs Protokolle
Heiratsbewilligung für Rudolf Mayr
Bewilligung eines Darlehens aus dem Lokalarmenfonds
Bewilligung eines Darlehens aus dem
Getreidemagzinfonds
Grunderwerb für Bahnhofstrasse und -weg
Abnahme diverser Jahresrechnungen
Rangrücktritt für die Darlehen an Posthalter Weiß
Beschluß vom: 26.03.1873
In heut. Sitzung wurde Folgendes berathen u.
beschlossen:

I.
Gegen die Verehelichung des Rudolph Mayr
Kaminkehrergeselle von Bruck mit Margaretha Brey led
von Windischbergendorf B. A. Cham wurde eine
Erinnerung nicht abgegeben, u. ist die Heimathgebühr
auf 24 fl. festgesetzt.

II. Wird den Seb. Pointner'schen Taglöhnerseheleuten
No. 141 dahier auf Grund der Schätzung, wornach sein
Anwesen auf 1.325 fl gewerthet u. mit 600 fl gegen
Brand versichert ist, ein zu 4 1/2 % verzinsl.
vierteljährig kündbares Darlehen von 450 fl. aus den
Mitteln des Lokalarmenfondes Bruck gegen
hypothekarische Sicherheit mit einer unverzinsl.
Zinsen u. Kostencaution von 45 fl. an I. Stelle
bewilligt.

III.
Wird den Joh. Wagner'schen
Drechslermeisterseheleuten auf Grund der Schätzung,
wornach ihr Anwesen auf 14.475 fl. gewerthet u. mit
6.280 fl. gegen Brand versichert ist, ein zu 4 1/2 %
verzinsl., vierteljährig kündbares Darlehen von 600
fl aus den Mitteln des Getreidemagazinfondes Bruck
gegen hypothek. Sicherheit mit einer unverzinsl.
Zinsen u. Kostencaution von 60 fl. nach vorhandenen
2.500 fl. Kapitalien u. 30 fl. Kaution u. (?)
bewilligt.

IV.
Zur Erweiterung des Fußweges zum Bahnhofe sind vom
Anwesen des Kinkelin Zimmermeisters von hier circa
750 qu nothwendig. Hierfür verlangt Kinkelin pro qm
15 x, sohin 187 fl 30 x. Deßgleichen sind vom
Anwesen des Kirchberger ca. 618 qm erforderlich,
welcher pro qm gleichfalls 15 x verlangt, sohin 154
fl. 30 x.
Endlich ist zur Erweiterung der Bahnhofstrasse vom
Scheibmayr'schen Anwesen 359,8 qm Grund
erforderlich. Hifür verlangt Scheibmayr 300 fl. u.
verpflichtet sich, das dadurch reducirte Anwesen auf
schöne, gefällige Weise einzufrieden.
Sämmtl. 3 Posten wurden vorbehaltlich der
Genehmigung des Gem. Collegiums genehmigt.

V.
Die Rechnungen pro 1872
1. der Polz'schen Schulstiftung
2. der Rehm'schen Kinderbewahr Anstaltsstiftung u.
der Wittmann'schen
Geldpreisstiftung
3. des Zeichnungsschulfondes
4. der gewerbl. Fortbildungsschule
endlich des Localschulfondes Bruck, wurden geprüft
u. genehmigt.

VI.
Posthalter L. Weiß, welcher seine Wohn- und
Wirthschaftsgebäulichkeiten neu erbaut, erhält von
der Hyp. u. Wechselbank auf I. Hypothek 40.000 fl.,
mit welcher Summe 4.000 fl. unverzinsl. Zinsen- u.
Kostencaution einzutragen ist.
Um nun dieß zu ermöglichen, weicht
die Polz'sche Bürgerunterstützungs Stiftung mit
ihren 2.000 fl.
dann das Krankenhaus mit 1.000 fl.
Kapitalien u. 100 fl. Kaution welche
gemeinschaftlich mit der Forderung der Polz'schen 10
Uhr Meßstiftung zu 2.000 fl. an I. Stelle versichert
sind, dem genannten Bankcapitale zu 40.000 fl u
4.000 fl Caution in Rang u. Rechten u. kommen daher
an II. Stelle nachdem das Anwesen No. 90 auf 122.033
fl. gewerthet u. daher hinreichende Sicherheit
geboten ist.

Magistrat Bruck
J. B. Miller, Bürgermeister
5 Unterschriften
Heiratserlaubnis / Eheschließungen; Lokalarmenfonds /
Kommune; Getreidemagazin (-fonds) / Gewerbe, Handwerk,
Industrie; Ankauf / Grundstücke/Gebäude allgemein; Polz'sche
Schulstiftung / Stiftungen; Rehm'sche
Kleinkinderbewahranstalt Stiftung / Stiftungen; M.J.
Wittmann'sche Geldpreisstiftung / Stiftungen;
Zeichnungsschule / weiterführende Schule/Mittelschule;
Gewerbliche Fortbildungsschule / weiterführende
Schule/Mittelschule; Lokal - Schulfonds / Allgemeines;
Polz'sche Bürgerunterstützungs Stiftung / Stiftungen;
Krankenhausrechnung / Krankenhaus; Benefizien/Meßstiftungen
/ Stiftungen

1265 Sitzungs Protokoll
Grunderwerb für den Bahnhofweg
Zubilligung eines Stipendiums aus der
Pruggmayr'schen Stiftung
Beschluß vom: 07.06.1873
In heutiger Sitzung wurde vom Bürgermeister bekannt
gegeben, daß nach Mittheilung des K. Remonte Depots
für den Bahnhofweg eine Breite von 2 Meter
unentgeldlich unter der Bedingung abgelassen wird,
falls der Magistrat auf eine Allee an diesem Wege
verzichtet u. den Weg in seiner ganzen Länge
einfriedet.
Zugleich legte Bürgermeister den in diesem Sinne
ausgearbeiteten Vertragsentwurf des K. Remonte
Depots zur Beschlußfassung vor.
Nach längerer eingehender Besprechung einigte man
sich dahin, daß - nachdem für besagten Weg eine
Breite von 2 Metern namentlich zur Unterhaltung
desselben, aber auch bei dem großen Fremdenverkehr
zu schmal erscheint, nochmal Unterhandlungen
gepflogen werden sollen, um eine Breite von 3 Metern
zu erlangen, damit die Arbeiten der Unterhaltung
mittels Fuhrwerken bewerkstelligt werden können.

II.
Das Pruggmayr'sche Stipendium zu 20 fl. wurde dem
Bewerber Michael Ruppauer bei seiner Würdigkeit u.
Dürftigkeit gleichwie im Vorjahr auch heuer wieder
verliehen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller
Pruggmaier Stipendien Stiftung / Stiftungen; Anlage und
Erweiterung / Fußwege; Straßenbäume / Straßen

1271 Sitzungs Protokoll
Entwurf ortspolizeilicher Bauvorschriften
Erhöhung der Verpflegungskosten im Krankenhaus
Ablehnung eines Antrages des Nachtwächters um
Zahlung eines Mantels
Ablehnung zweier Bauanträge
Wahl der Einquartierungs Commission
Erweiterung der Strassenbeleuchtung
Bereitstellung eines Wachtlokales für die Garnisonen
in Fürstenfeld
Beschluß vom: 18.11.1873
In heut. Sitzung wurde Folgendes berathen u.
beschlossen:

I.
Mit Bezug auf § 8 Abs. 2 der allgemeinen Bau -
Ordnung vom 30. Juni 1864 wird von der den
Ortspolizeibehörden eingeräumten Befugniße Gebrauch
gemacht u. bestimmt, daß Bauten, bei denen sich ein
senkrechter Druck oder Pressung concentrirt, oder wo
ein horizontaler Schub stattfindet, auch nach dem
15. November ausgeführt werden dürfen, so lange, bis
das Thermometer bis auf 3 Grad R. unter Null
herabsinkt.
Hiebei wird bemerkt, daß mit warmen Kalk gearbeitet
werden muß u. jeder Bauherr verpflichtet ist, bei
Benützung dieser ortspolizeilichen Vorschrift dem
Magistrat Anzeige zu machen.
Diese ortspolizeil. Vorschrift ist dem K. Bez. Amte
Bruck zur Einbeförderung an K. Regierung u. mit der
Bitte um möglichst baldige Erwirkung der
Vollziehbarkeit vorzulegen, dann aber auch dem Gem.
Collegium zur Kenntnißnahme mit zutheilen.

II.
Gemäß § 6 der Statuten für das hiesige Krankenhaus
finden Kranke aus den umliegenden Orten sowie solche
Kranke, welche auf der Reise erkranken, u die Reise
nicht mehr fortsetzen konnten, gegen eine
Verpflegsgebühr von täglich 48 x hier Aufnahme.
In der Erwägung, daß nunmehr die Lebensmittelpreise
eine ernorme Höhe erreicht haben, u. deßhalb das
hiesige Krankenhaus mit dieser Gebühr ohne
bedeutenden Verlust nicht mehr bestehen könnte,
beschließt der unterfertigte Magistrat die bisherige
Verpflegungsgebühr zu täglich 48 x auf tägl. 1 fl.
zu erhöhen.III.
Das Gesuch des Nachtwächters Groß um Entschädigung
zum Ankauf eines Nachtwächtermantels wurde
abgewiesen, weil erst vor 2 Jahren der
Nachtwächtergehalt von 54 fl. auf 72 fl. mit der
Bestimmung erhöht worden ist, daß Entschädigung für
Kleider nicht mehr geleistet wird.

IV.
Die Gesuche des Schuhmachers Franz Nuisl u.
Rentamtsbeiboten Hartl von hier um Genehmigung zum
Häuserbau an der Aicher- bzw. Schöngeisinger Distr.
Strasse wurden abgewiesen, nachdem eine Baulinie
dahin nicht besteht, auch die Baugenehmigung vom
Distr. Rath erforderlich wäre, endlich weil die
Bauzeit zu Ende ist.

IV.
Wurde die Wahl der Einquartierungs Commission
vorgenommen u. gewählt:
H. L. Weiß Nagelschmid
H. Braumüller Gastwirth
H. Ludw. Weiß Posthalter
H. W. Putscher K. Bez. Thierarzt
H. L. Aumiller Bäckermeister

V.
Für Strassenbeleuchtung mußte in Folge der Eröffnung
der Eisenbahn u. der Verlegung der Garnison nach
Fürstenfeld 8 neue Laternen verwendet werden.
Hievon sind 4 am Bahnhofweg u. 3 für den Weg nach
Fürstenfeld 1 im Bullach aufzustellen.
Die Kosten hiefür mögen sich pro Laterne auf 5 fl.
18 x, Säulen 10 fl., Gläser 4 fl. 42 x, Sa: 20 fl.
sohin für 8 Laternen auf ca. 160 fl. belaufen
Diese Kosten werden vorbehaltl. Zustimmung des Gem.
Collegiums genehmigt.

VII.
'Von den beiden hiesigen Bataillonen wurde das
Ansuchen um Herstellung eines Wachtlocals gestellt,
u. daher in Folge dessen vom Magistrat bei dem
Umstande, daß das hiezu taugliche Local am Landwehr
Bez. Commando zu entlegen ist, ein Local bei
Schlosser Ewers ausgemittelt. Hiefür wurde die
Miethe pr. Monat zu 6 fl. vorbehaltl. Zustimmung des
Collegiums genehmigt, während man sich bezügl. der
gleichfalls verlangten Beheizung u. Beleuchtung
vorerst an den Magistrat München um Auskunft wenden
will.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
5 Unterschriften
Ortspolizeiliche Bauvorschriften / Bauaufsicht, Bauordnung;
Verpflegungsskosten / Krankenhaus; Nachtwächter: Bestellung
und Vergütung / Stellenplan; Baugesuche / Genehmigung;
Einquartierungskommission / Einquartierung;
Straßenbeleuchtung / Straßen; Einrichtung / Garnison

1105 Sitzungs Protokoll der Gemeindebevollmächtigten
Genehmigung der Etats für den Lokalschulfonds sowie
die gewerbliche Fortbildungs- u. Zeichnungsschule
Ortspolizeiliche Bauvorschrift
Genehmigung zum Fortbezug des Lokalmalzaufschlages
Erweiterung der Straßenbeleuchtung
Pläne und Kostenvoranschläge für den Bau des
Mädchenschulhauses
Wahl des Vorstandes und der Schriftführer
Beschluß vom: 15.12.1873
In heutiger Sitzung wurden die Etats des
Lokalschulfondes, der gewerblichen
Fortbildungsschule u. der Zeichnungsschule geprüft,
und eine Erinnerung dagegen nicht vorgebracht.

Ferners wurde bekannt gegeben eine vom Magistrat
unterm 18ten Novb. erlassene ortspolizeiliche
Vorschrift, Bauordnung betreffend, wonach Bauten
auch nach dem 15. Novb. aufgeführt werden dürfen,
solange bis das Thermometer bis zu 3 Grad Reaumur
unter 0 Grad herabsinkt.

Zur Kenntnis wurde gebracht, daß das Gesuch um
Fortbezug des Lokalmalzaufschlages durch
Entschließung der Kg. Regierung vom 10. d. M. in der
beantragten Weise genehmigt worden ist.

Für Straßenbeleuchtung sind in Folge der Eröffnung
der Eisenbahn und der Eröffnung der Eisenbahn und
der Verlegung der Garnison nach Fürstenfeld, acht
neue Laternen aufgestellt worden, wovon vier auf dem
Wege zum Bahnhof, drei auf dem Weg nach Fürstenfeld,
u. eine im Bullach aufgestellt wurden. Die hiefür
sich belaufenden Kosten welche circa 160 fl.
betragen wurden genehmigt.

Die Pläne und Kostenvoranschläge zur Erbauung eines
Mädchen Schulhauses wurden einer eingehenden Prüfung
unterstellt, und eine Erinnerung hiegegen nicht
abgegeben.

Nach der Tagesordnung wurde zur Wahl des Vorstandes
und der beiden Schriftführer des Gemeindecollegiums
pro 1874 geschritten, und durch Aklamation zum
Vorstand
Herr Ludwig Weiß
zum ersten Schriftführer
Nagelschmid Weiß
und zum zweiten Schriftführer
Herr Baptist Mayr
einstimmig wieder gewählt.

Nachdem keine weiteren Anträge gestellt, wurde
geschlossen und unterzeichnet.

11 Unterschriften
Lokal - Schulfonds / Allgemeines; Gewerbliche
Fortbildungsschule / weiterführende Schule/Mittelschule;
Zeichnungsschule / weiterführende Schule/Mittelschule;
Ortspolizeiliche Bauvorschriften / Bauaufsicht, Bauordnung;
Lokalmalzaufschlag / Gemeindesteuern; Mädchenschulhaus /
Schulhäuser; Wahl des Vorstands / Gemeindebevollmächtigte

1277 Sitzungs Protokolle
Bewilligung eines Darlehens aus der Polz'schen
Bürgerstiftung
Umschreibung eines Darlehens aus der Polz'schen
Bürgerstiftung
Ankauf eines Holzteiles beim Schulhölzl
Unterhaltung der Strassen und Wege
Legat für das Krankenhaus
Herstellung der Gemeindewaage
Mahngebühr für rückständige Gemeindeumlagen
Urliste der Geschworenen
Kanalisation
Beschluß vom: 02.03.1874
In heutiger Sitzung des Magistrats wurde
beschlossen:

I.
Dem Gärtner Jakob Schnetzer von hier wurde auf sein
Gesuch aus den Mitteln der Polz'schen
Bürgerunterstützungsstiftung Bruck ein zu 2 %
verzinsliches in Fristen mit 5 fl. heimzahlbares
Darlehen von 50 fl. bewilligt.

II.
Genehmigt der unterfertigte Magistrat, daß das auf
dem Anwesen Hs. No. 134 in Bruck versicherte 4 1/2 %
verzinsliche u. vierteljährig kündbare Darlehen von
400 fl. des Armenfondes Bruck auf diesem Anwesen
gelöscht, dagegen auf dem neu erworbenen Anwesen Hs.
No. 132 des J. Rauschmayr mit 600 fl. gegen Brand
versichert an I. Stelle mit einer unverzinslichen
Zinsen u. Kostencaution von 40 fl. hypothekarisch
versichert werde.

III.
Gastwirt Jos. Greif ist gesonnen, seinen Holztheil
Plan 825 am Aicherstraßl zu 2,46 Tgw. 6 Bonität pr.
Dezim. um 1 fl. 48 x, nachdem dieser Theil an den
Schulwald grenzt, an die Verwaltung des Schulfondes
abzulassen.
Der unterfertigte Magistrat beschließt nun, den
Greif, wenn möglich zu bewegen, diesen Holztheil um
1 fl. 45 x pro Dezim. abzulassen.

IV.
Das Verzeichniß der Hand u. Spanndienste wurde in
Folge Weisung des K. Bez. Amtes v. 3. vor Mts.
geprüft u. ohne Erinnerung befunden.
Hienach sollen für die Strassen u. Wege folgende
Quantität Kies verwendet werden:
Bahnhofweg
30 Fuhren
Bullacher Weg u. Strasse dann Verlängerung des
Fußweges
bis zum Kreuz bei Fürstenfeld
50 Fuhren
Rothschwaigerstrasse
50 Fuhren
Innere u. äußere Lände
50 Fuhren
Gelbenholzen
50 Fuhren
Puchermühl u. Hexengasse
100 Fuhren
Trottoir längs der Augsburgerstrasse
vom Hirsch bis zum Marthakeller
50 Fuhren
Fußwege im Markt u. Umgebung
50 Fuhren
Feldweg von der Maisacher Kapelle bis zum Kreuz
30 Fuhren
Feldweg vom Marthakeller zur Puchermühlgasse
50 Fuhren

Sa 510 Fuhren

V.
Das von Kath. Schmid zum Krankenhause legirte
Capital von 500 fl. wurde dankbarst angenommen u.
dem Magistrat Kenntniß gegeben.

VI.
Bezüglich der Übernahme der Weg- u.
Strassenunterhaltung wurde auf die Aufforderung der
K. Eisenb. - Bau - Sektion beschlossen, daß in
nächster Zeit von einer Commission die bezügl.
Anlagen wiederholt in Augenschein genommen u.
allenfallsige Erinnerungen dagegen sofort abzugeben
seien.
VII.
Wurden die Anträge des Schmidmeisters Kachelriß
betreffs Herstellung einer Brückenwaage wiederholt
geprüft u. vorbehaltlich Zustimmung des Gem.
Collegiums folgendes beschlossen:
1. Schmidmeister Kachelriß hat vor seinem Anwesen am
Roßbühel auf Gemeindegrund eine Brückenwaage mit
einer Tragkraft von 150 Ztr. auf seine Kosten
herzustellen u. sie auch fortwährend zu unterhalten.
2. derselbe hat einen jährlichen Pachtzins von 60
fl. an die Gemeindekasse zu entrichten.
3. Über die Größe der Waaggebühren wird noch ein
specieller Tarif aufgestellt, wornach sich Kachelriß
zu halten hat.
4. Soll Kachelriß seinem Antrage gemäß die Waage in
den ersten 5 Jahren nicht, nach Ablauf dieser Zeit
nur einjährig gekündigt werden können.
Hiebei muß jedoch das Recht vorbehalten werden, daß
auf ausdrückl. Beschluß beider Collegien auch
jederzeit gekündigt werden kann, wenn gegründete
Klagen einlaufen sollten.

VIII.
Auf die Aufforderung des K. Bez. Amtes vom 22. vor.
Mts. wird in heutiger Sitzung des Magistrats, unter
Bezugnahme auf art 48 der Gem. Ordnung beschlossen,
daß bei Erhebung von Gem. Umlagen der Betrag von 4 x
Mahngebühr von Säumigen für den Gemeindediener, wie
seit Jahren auch fernerhin zu entrichten sei.

IX.
Die Urliste der Geschworenen pro 1874 wurde geprüft
u. ohne Erinnerung befunden.

X.
Die Regulierung des Wasserablaufes, dann Herstellung
von Traversen wird wie bisher aus Mitteln des
Canalisirungsfondes bestritten werden. Hiebei muß
auf die Revision des Gemeindeetats pro 1874 von
Seite des K. Bez. Amtes bemerkt werden, daß die
Traverse vor dem Bez. Amts Gebäude erst dann
zweckentsprechend gemacht werden kann, wenn die
schon früher einmal von der K. Baubehörde in
Aussicht gestellte Tieferlegung des Trottoirs vor
diesem Gebäude bethätigt würde. Auch könnten noch
die Randsteine von der Gemeinde angeschafft werden,
wenn das Trottoir auf Kosten des Ärars mit
Eckart'schen Pflaster belegt würde.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J.B. Miller, Bürgermeister
6 Unterschriften
Polz'sche Bürgerunterstützungs Stiftung / Stiftungen; Ankauf
u. Verkauf von Waldgrundstücken / Gemeindewaldung; Lokal -
Schulfonds / Allgemeines; Straßenunterhalt / Straßen;
Unterhalt / Fußwege; Krankenhausaktien/Stiftungen /
Krankenhaus; Gemeindewaage / Eichwesen; Eintreibung der
Forderungen / Forderungen der Gemeinde;
Geschworenen-/Schöffendienst / Rechtspflege; Kanalisation /
Abwasser

1289 Sitzungs Protokolle
Deckung der Kosten für Herstellung und Erweiterung
des Bahnhofweges
Schenkung an das Krankenhaus
Beschluß vom: 26.08.1874
In heutiger Sitzung wurde folgendes beschlossen:

I.
Nachdem mit Entschließung des k. Bezirksamtes vom 6.
August 1874 die Deckung der auf Herstellung u.
Erweiterung des Bahnhofweges erwachsenen Kosten mit
941 fl. 55 x im J. 1873 aus Mitteln des
Canalisirungsfondes resp. aus dem hiezu alljährlich
genehmigten 1.000 fl. des Localmalzaufschlages
nicht genehmigt u. die Refundirung dieser 941 fl. 55
x verfügt worden ist, wurde beschlossen:
Es sei von den nach Beschluß vom 31. März lf. Js.
zum Ankauf einer Löschmaschine u. eines
Spritzenwagens genehmigten 2.000 fl. - nachdem heuer
der Spritzenwagen nicht mehr angefertigt wird -
der Betrag von 900 fl. zur Refundirung dieser Summe
zu verwenden, u. bezügl. der Deckung der Kosten des
Spritzenwagens im J. 1875 ein Capital von 1.000 fl.
aufzunehmen.

II.
Gab H. Bürgermeister bekannt, daß die
Privatierswittwe Kath. Bader durch letzten Willen
ihrer verst. Tochter Katharina u. ihres verst.
Mannes zufolge an das hiesige Krankenhaus eine
Schankung von 4.000 fl. zahlbar binnen einem halben
Jahre zuwendet, wogegen Magistrat die Verpflichtung
hat, für die genannten Verstorbenen alljährlich ein
hl. Seelenamt mit 2 hl. Beimessen abhalten zu
lassen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
5 Unterschriften
Anlage und Erweiterung / Fußwege; Feuerwehrausstattung /
Brandschutz, Feuerwehr; Kanalisation / Abwasser;
Krankenhausaktien/Stiftungen / Krankenhaus

1301 Sitzungs Protokolle
Bekanntgabe der neuen Schrannen-Ordnung
Annahme der neuen Krankenhaus-Statuten
Anschaffung eines Strassen-Spritzenwagens und zweier
Strassenlaternen
Zusätzliche Vergütung an Lehrer Scheidl für die
Feiertagsschule
Bau des Mädchenschulhauses (zwei Beschlüsse)
Aufnahme des Josef Würzl als Bürger von Bruck und
Heiratsbewilligung
Bewilligung eines Darlehens aus dem
Getreidemagzinfond
Übertragung des Vermögens der Landwehr älterer
Ordnung an die Feuerwehr
Baugenehmigungen
Beschluß vom: 05.02.1875
In heutiger Sitzung wurde folgendes berathen u.
beschlossen:

I.
Gab der Bürgermeister bekannt, daß die
Schrannen-Ordnung vom 11. Januar lf. Js. mit
Entschließung der k. Reg. vom 22. Jänner lf. Js. als
vollziehbar erklärt worden ist.

II.
Wurden die neu entworfenen Statuten des
Krankenhauses vom 1. ds. Mts. geprüft u. angenommen.

III.
Der auf diesseitige Requisition vom
Hofwagenfabrikanten Frz. Gmelch in München
vorgelegte Kostenvoranschlag für
einenStrassenspritzenwagen wurde eingehend geprüft
u. beschlossen, einen Spritzenwagen kleinerer
Dimension um 900 fl. mit Normal Wechsel- u.
Schlauchgewinde zum Ablassen des Wassers zu 50 fl.
dann 2 Laternen mit Reflektoren zu 32 fl. herstellen
zu lassen.

IV.
Nachdem das Gem. Collegium den Etatsbeschluß des
Schulfondes pro 1875 wornach Lehrer Scheidl für
Haltung der Feiertagsschule in Folge der
Verhinderung des Lehrers Jais als Lehrer der
Fortbildungsschule jährlich 60 fl. Renumeration
eingesetzt worden sind, beanstandet hat, wird
beschlossen, H. Lehrer Scheidl für die H. Lehrer
Jais treffende Hälfte der abzuhaltenden
Feiertagsschule eine jährl. Gratifikation von 30 fl.
zu geben, so daß die in unserm Beschlusse vom 9.
Dezbr. genehmigten 60 fl. auf je 2 Jahre sich
vertheilen, u. zwar so lange, bis eine Änderung im
Lehrpersonal der Fortbildungsschule eintritt. Dieser
Beschluß ist wiederholt dem Gem. Collegium hinüber
zu geben.

V.
Auf Antrag des Bauführers wird die Bau Commission
ersucht, vom vorhandenen Brettermaterial des Mayr
Zimmermeisters Einsicht zu nehmen und zugleich
ermächtigt, den genannten Zimmermeister zur
Vervollständigung des noch fehlenden Materials einen
14 tägigen Termin zu geben.

VI.
Dem Maurerpalier Joseph Würzl von hier wurde auf
sein Gesuch die Bürgeraufnahme im Markte Bruck, u.
zwar, weil er den französischen Feldzug mitgemacht
hat, ohne Aufnahmsgebühr verliehen u. gegen seine
Verehelichung mit Kunigunde Rembold von Germering,
welche ein Kind Anton 2 J. alt besitzt eine
Erinnerung nicht erhoben.

VII.
Dem Joseph Grätz von Unteralting wurde auf sein
Gesuch aus Mitteln des Getreidmagazinfonds ein 4 1/2
% vierteljährig kündbares Darlehen von 200 fl. gegen
hypoth. Sicherheit mit einer unverzinslichen Zinsen-
u. Kostencaution v. 20 fl. im gleichen Rang mit
einem bereits früher erhaltenen Darlehen des
Getreidmagazinfondes zu 300 fl. bewilligt.

VIII.
Dem Antrage des Verwaltungs-Ausschusses der hiesigen
Feuerwehr vom 18. vor. Mts. entsprechend wird
vorbehaltl. Zustimmung des Gem. Collegiums das
Vermögen der Landwehr älterer Ordnung mit Ausnahme
der Musikinstrumente, welche der Gemeinde verbleiben
sollen, der Feuerwehr überwiesen.

IX.
Die vom Bauführer beantragten Abänderungen von
Schlosser- u. Glaserarbeiten zum Schulhausbau wurden
genehmigt.

X.
Auf das Baugesuch der Herrn P. Kirchberger u. Wolfg.
Schmuttermayr wird beschlossen:
nach § 74 der allgemeinen Bauordnung v. J. 1864 sei
dasselbe unter Zugrundelegung des vom Bauführer Kamm
u. Bez. Geometer Neumer hergestellten
Situationsplanes unter folgenden Bedingungen zu
genehmigen:
1. Die Strasse zum Bahnhof muß einschließlich des 8'
breiten Gemeindeweges eine Breite von 35' erhalten
u. die Grundfläche hiezu unentgeltl. abgelassen
werden.
2. haben die Bauunternehmer das Waschhaus der Wittwe
Plabst auf ihre Kosten zu versetzen.
3. zur neuen Strassenanlage an der Südseite zwischen
Bahnhofsweg u. der Fürstenfelderstrasse hat H.
Kirchberger ebenfalls 20' Grundfläche unentgeltlich
abzulassen, die Baulinie, wie im Situationsplan
eingezeichnet, einzuhalten u. 10' breite
Wurzgärtchen vor jedem Anwesen anzulegen.
4. An der Fürstenfelderstrasse hat H. Kirchberger
den bereits bestehenden 2 ' breiten Graben u. 6'
breite Trottoir legen zu lassen.
5. Sämmtl. Strassen sind von den Bauunternehmern
selbst herzustellen u. gut zu bekiesen. Das Material
wird von der Gemeinde unentgeltlich abgegeben.
6. Die Strassenhöhe richtet sich nach dem
Situationsplan, damit ein geregelter Wasserablauf
entsteht.
7. An sämmtl. Strassen sind bei Neubauten von den
jeweil. Bauherrn die Trottoirs in einer Breite wie
sie vom Magistrat angegeben wird, gut herzustellen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
4 Unterschriften
Schrannenordnung / Ordnungen, Vorschriften;
Krankenhausstatuten/Hausordnung / Krankenhaus;
Straßenreinigung / Straßen; Straßenbeleuchtung / Straßen;
Vergütungen an Lehrer / Lehrpersonal; Feiertagsschule /
weiterführende Schule/Mittelschule; Gewerbliche
Fortbildungsschule / weiterführende Schule/Mittelschule;
Mädchenschulhaus / Schulhäuser; Bürgeraufnahmen /
Meldewesen; Heiratserlaubnis / Eheschließungen;
Getreidemagazin (-fonds) / Gewerbe, Handwerk, Industrie;
Landwehr / Wehrrecht/Zivilverteidigung; Verwaltungsausschuß
der Feuerwehr / Brandschutz, Feuerwehr; Allgemein /
Brandschutz, Feuerwehr; Baugenehmigungen / Genehmigung

1116 Sitzungs Protokoll der Gemeindebevollmächtigten
Anschaffung eines neuen Spritzenwagens
Auflassung des Vermögens der Landwehr
Neue Statuten und Hausordnung für das Krankenhaus
Etat der Lokalschulverwaltung
Bauanträge Kirchberger und Schmuttermayr am
Bahnhofweg
Neubau einer Straße auf dem Seitzanger
Beschluß vom: 01.03.1875
In heutiger Sitzung wurde:

1. dem Antrage des Magistrats bezüglich der
Anschaffung eines Spritzenwagens;

2. Ebenso bezüglich der Überlassung des Vermögens
der Landwehr älterer Ordnung an die hiesige
Feuerwehr, welches in einer Baarsumme von 120 fl. u.
alten Gewehren besteht, beigestimmt während die noch
vorhandenen Instrumente als Eigenthum an den
Magistrat übergehen;

3. Wurden von der Krankenhausverwaltung neue
Statuten, und eine neue Hausordnung vorgelegt und
eine Erinnerung dagegen nicht erhoben.

4. Bezüglich der wiederholten Vorlage des Etats der
Lokal Schulverwaltung wird in der nun angegebenen
Weise beigetreten.

5. Das Gesuch des Herrn Kirchberger u. Schmuttermayr
bezüglich der Bauanlage an dem Wege zum Bahnhofe
wird in der vom Magistrat beschloßenen Weise
erledigt.
Die Bedingungen welche der Magistrat den Herren
Gerbl u. Consorten bezüglich Herstellung einer neuen
Straße auf dem sogenannten Seitzanger unterm 19.
Februar 75 gestellt, wurden vorgelesen, und erklärt
sich das Collegium vollkommen mit denselben
einverstanden.

Weitere Anträge wurden nicht gestellt, und daher
unterzeichnet
13 Unterschriften
Feuerwehrausstattung / Brandschutz, Feuerwehr; Landwehr /
Wehrrecht/Zivilverteidigung; Allgemein / Brandschutz,
Feuerwehr; Krankenhausstatuten/Hausordnung / Krankenhaus;
Lokal - Schulfonds / Allgemeines; Baugenehmigungen /
Genehmigung; Straßenplanung / Straßen

1324 Sitzungs Protocoll
Strassenbeleuchtung
Gebühren für die Hundevisitation
Unterhaltskosten für das Krankenhaus
Festsetzung der Heimat- und Aufnahmegebühren
Umrechnung der Schrannengebühren
Bestellung eines neuen Schrannengehilfen
Gebühren für Sand aus den gemeindlichen Kiesgruben
Absolutorium für den Schulhausneubau
Gehaltsumrechnung und -erhöhung für den
Polizeidiener
Gebühren für die Fleischbeschau
Beschluß vom: 26.01.1876
In heutiger Sitzung wurde Folgendes berathen und
beschlossen:

1.)
Aus Anlaß der Gem. Visitation durch das k. Bez. Amt
ist für eine bessere Marktsbeleuchtung zu sorgen.
Man hat nun die Übernahme der Beleuchtung resp.
Beschaffung des Materials auf Submission
ausgeschrieben, u. hat sich zur Übernahme durch H.
Bürstenmacher Dirnagl bereit erklärt und Angebot
eingereicht.
Dieses Angebot wurde im Zusammenhalte mit dem vom
Bürgermeister entworfenen Beleuchtungs-Programm
geprüft und vor Allem das erwähnte Programm bei dem
anerkannten Bedürfnisse gut geheißen. Die Anzahl der
Laternen wurde von 38 auf 40 erhöht und die
Akkordsumme nämlich
540 Mark für 30 Strassenlaternen à 18 Mark
156 Mark für 6 Richtungslaternen à 26 Mark
92 Mark für 4 Bahnhofweglaternen à 23 Mark
788 Mark
34 Mark sodann für Lampenreparaturen mit 34 Mark
angenommen.
Das Gehalt der 3 Laternanzünder
270 Mark von 50 fl auf 90 Mark umgerechnet.
Endlich sollen dem Laternanzünder
Dallmayr, welcher gemäß
Beleuchtungsprogramm auch die
Bahnhofweg-Laternen 3 Monate in
den Morgenstunden zu beleuchten hat,
eine Renumeration von
20 Mark zugewiesen werden.
Die Vertheilung der Laternen soll einer späteren
Sitzung vorbehalten werden.

2.)
Unter Bezug auf die Minist. Entschl. v. 19. Novbr.
1875 wurden die Hundevisitationsgebühren von jedem
Hund auf 80 Pf.
von jeder
Hündin auf 1 Mark
festgstellt, wovon von jedem Hunde 20 Pf. dem
Thierarzt u. 3 Pf. dem Aktuar treffen, der Rest wie
bisher der Armenkasse zufällt.

3.)
In gleicher Weise wurden die
Krankenhauspflichtbeiträge
für die männl. Gesellen pro Mt. auf 40 Pf.
für die weibl. Dienstboten auf 30 Pf.
für Lehrlinge u. Dienstmädchen unter 16 Jahren pro
Mt. 15 Pf.
endlich die Kurkosten für auswärtige Kranke auf
täglich 2 Mark festgesetzt.

4.
Wurden die Heimathgebühren
1.) für Inländer auf
43 M. 20 Pf.
2.) für Ausländer auf
86 M. 40 Pf.
dann die Bürgeraufnahmsgebühren
1.) für die vermöglichen Personen ohne
Unterscheidung,
ob hier heimathberechtigt oder nicht auf
90 M.
2.) für die in art. 23 Abs. 2 verglichen mit art 17
Abs. 2
der Gem. Ordnung gering Bemittelten Personen,
welche in Bruck heimathberechtigt sind
45 M.
3.) für gering bemittelte nicht hier
heimathberechtigte Personen 65 M.
4.) für Heimathberechtigte in mittleren
Vermögensverhältnissen 65 M.
5.) für Ausländer die doppelten Beträge
festgesetzt.

5.)
Wurden die Schrannengebühren pro xr auf 3 Pfennig
umgerechnet u. wird hier ledigl. auf die Akten u.
Gebührenordnung verwiesen.

6.)
Wurde auf früheren Beschluß gestützt beschlossen,
daß Zimmermann Sengl, welcher für die Wittwe Sengl
bis 1. Januar den Schrannen Gehilfendienst versehen
hat, nunmehr auszutreten u. an die Stelle des
verstorbenen Sengl nun Markus Berghamer einzutreten
beziehungsweise nachzurücken hat.

7.)
Wurden die Gebühren für aus den gemeindlichen
Kiesgruben bezogenen Sand pr. Fuhre auf 18 Pf. für
Spekulanten, welche hier heimathberechtigt sind, die
Baumeister u. Wiederverkäufer auf 20 Pf. endlich für
nicht hier Heimathberechtigte auf 30 Pf.
festgesetzt.

8.)
Die Reggs. Entschließung über das Absolutorium für
den Schulhaus-Neubau wurde vom Bürgermeister bekannt
gegeben.

9.)
Das Gesuch des Polizeidiener Ludwig Keck um
Gehalts-Erhöhung wurde insofern berücksichtigt, als
der bisherige Gehalt auf 620 Mark umzurechnen und
festzustellen beschlossen wurde.

10.Auf das Gesuch des k. Bezirksthierarztes wurde
beschlossen die Gebühren für Fleischbeschau von 50
fl. auf 150 Mark zu erhöhen, in der Erwägung daß
eine Metzgerei hier eingegangen, die Gebühren der
Viehmärkte doch einigermassen sich erhöhen, und die
Gebühren für Fleischbeschau in der Freibank wie
bisher entsprechend umgewandelt werden.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller
5 Unterschriften
Straßenbeleuchtung / Straßen; Hundevisitation /
Veterinärwesen; Verpflegungsskosten / Krankenhaus;
Bürgeraufnahmen / Meldewesen; Heimatrecht / Meldewesen;
Schrannenordnung / Ordnungen, Vorschriften;
Schrannenpersonal: Bestellung und Vergütung / Stellenplan;
Gemeindekiesgruben / Einzelgrundstücke; Mädchenschulhaus /
Schulhäuser; Personal / Schutzmannschaft/Stadtpolizei;
Fleischbeschau / Allgemein

1123 Sitzungs Protokoll der Gemeindebevollmächtigten
Wahl des Vorstandes
Umstellung auf die Reichswährung

Beschluß vom: 31.01.1876
In heutiger Sitzung wurde die Wahl des Vorstandes
per 1876 vorgenommen u. per Aklamation zum Vorstand
Herr Ludw. Weiß zu Schriftführern Hrr J.B. Mair u.
Herr Simon Hoiß gewählt.

Sodann wurde von Herrn Bürgermeister Miller Vortrag
erstattet bezüglich der Umrechnung der ständigen
Einnahmen u. Ausgaben der Gemeinde in die neue
Reichswährung, u. beschloßen daß bei Aufstellung der
gemeindlichen Etats pro 1876 der bisherige Gulden zu
180 dl. umzurechnen sei.

Auf das Gesuch des Herrn Bez. Thierarztes Putscher
um Erhöhung der Fleischbeschau Gebühren um 50 fl.
auf 200 Mark gleich 116 fl. 40 x wurde beschloßen,
daß mit Rücksicht auf die Erhöhung der Vieh -
Marktsgebühren um 5 % die Fleischbeschaugebühren nur
auf jährlich 150 Mark erhöht werden sollen.

Bezüglich der Marktsbeleuchtung schließt sich das
Collegium vollständig dem Beschluß des Magistrats
vom 26. Jänner d. J. an, wonach die Beleuchtung bez.
Beschaffung des Materials dem Herrn Dirnagl über die
Summe von 822 Mark incl. der zwei weiteren Latternen
die noch angeschafft werden sollen, übertragen
wurden. Die Zahl der Latternen wird dadurch von 38
auf 40 erhöht.
Der Jahresgehalt der drei Latternen Anzünder ist von
50 fl. auf 90 Mark gleich 270 Mark umzurechnen u.
dem Latternenanzünder Dallmeir welcher gemäß
Beleuchtungsprogramm die Bahnhof Weg Latternen auch
in den Morgenstunden 3 Monate hindurch zu beleuchten
hat eine Remoneration von 20 Mark zuzuwenden.

Bezüglich der Hundevisitations Gebühren beschließt
das Collegium für jeden Hund auf 50 dl. für jede
Hündin auf 1 Mark die Gebühr festzustellen, wovon
von jedem Hund 20 dl. Herrn kgl. Bez. Thierarzt
treffen, der Rest wie bisher nach Abzug von 3 dl per
Hund für den Aktuar, der Armenkasse zufallen soll.

Das Gesuch des Polizeidieners Keck um Aufbesserung
seines Gehaltes wurde einer näheren Würdigung
unterzogen u. die Genehmigung zur Erhöhung des
Gehaltes von 344 fl. auf 620 Mark = 361 fl. 40 x
ertheilt.
Dem Beschluß des Magistrates vom 26ten Jäner wonach
die Krankenhauspflicht Beiträge
1. für Gesellen od. männl. Dienstboten
auf 40 dl
2. weibl. Dienstboten
auf 30 dl
3. für Lehrlinge od. Dienstmädchen unter 16 Jahren
pro Monat auf 15 dl
festgesetzt wurden u. die Kurkosten für auswärtige
Kranke von 1 fl. auf 2 Mark erhöht wurden, wurde
Zustimmung ertheilt; deßgleichen der Feststellung
der Bürgeraufnahms u. Heimathsgebühren welche wie
folgt umgewandelt wurden:
Es sind zu entrichten
A Heimathsgebühren
1. für Inländer 43 Mark 20 dl
2. für Ausländer 86 Mark 40 dl.

B Bürgeraufnahmsgebühren
1. für vermögliche Personen ohne Unterschied ob
sie
schon hier heimathberechtigt sind oder nicht
90 Mark
2. für die in Art. 73 Abs. 2 verglichen mit Art.
67 Abs. 2 der
Gemeindeordnung gering bemittelten Personen
welche in
Bruck bereits heimathberechtigt sind
45 Mark
3. für gering bemittelte nicht hier
heimathberechtigte Personen 65 Mark
4. für heimathberechtigte in mittleren
Vermögensverhältnissen 65 Mark
5. für Ausländer werden die doppelten Beträge
der in Ziffer 1 - 3
festgesetzten Beträge erhoben.

Der mit Rücksicht auf die Reichswährung
umgearbeiteten Schrannengebühren ordnung wurde
nachträglich Zustimmung ertheilt u. auf das Gesuch
der Schrannenmeßer bestimmt, daß von der vom
Eigenthümer für das Einsetzen stehen gebliebenen
Getreides zu bezahlenden Einsatzgebühr von 5 dl pro
Woche u. Sack der Betrag von 2 dl. dem Getreidemeßer
zuzuwenden sei, so daß hiefür dem Schrannenhaus
Baufond wie seit Erlaßung der Schrannen Ordnung im
Jahre 1875 1 x = 3 dl. auch ferner überwiesen werden
könne.

Die Gebühren für aus den gemeindl. Kiesgruben
bezogenen Sand wurden nach Beschluß des Magistrats
pro Fuhre auf 18 dl.
für Spekulanten welche hier Heimathberechtigt sind
d.s. die Baumeister oder Wiederverkäufer 20 dl.
endlich für nicht hier heimath Berechtigte 30 dl.
festgesetzt.

Weitere Anträge wurden nicht gestellt, daher
geschloßen und unterzeichnet.

Das Collegium der Gemeinde Bevollmächtigten
3 Unterschriften

Wahl des Vorstands / Gemeindebevollmächtigte; Fleischbeschau
/ Allgemein; Straßenbeleuchtung / Straßen; Hundevisitation /
Veterinärwesen; Lokalarmenfonds / Kommune;
Personalangelegenheiten / Personal; Verpflegungsskosten /
Krankenhaus; Bürgeraufnahmen / Meldewesen; Heimatrecht /
Meldewesen; Schrannenordnung / Ordnungen, Vorschriften;
Gemeindekiesgruben / Einzelgrundstücke

1342 Sitzungs Protocoll
Bauantrag des Xaver Polz
Bauantrag des Seifensieders Konrad Schleich
Verlegung der Holzlände, der Kohlstatt und des
Viehmarktes
Vergabe der Strassebeleuchtung
Beschluß vom: 04.12.1876
In heutiger Sitzung wurde folgendes beschlossen:

1.
Auf das Baugesuch des Xaver Polz um Errichtung 2er
Wohnhäuser aus dem zur Erbauung genehmigten
Gesellschaftshaus rückwärts seines Anwesens an der
Maisacherstrasse wurde nach eingehender Berathung
folgendes erinnert:
Im Oktober lf. Js. legte X. Polz einen Plan zur
Erbauung eines Gesellschaftshauses zu seinem Anwesen
Hs. No. 289 als Hintergebäude vor, gegen welchen,
obwohl die Absicht des Gesuchstellers, 2 Wohnhäuser
hieraus zu erbauen, nahe lag, eine Erinnerung nicht
erhoben werden konnte.
Dieser Plan zur Erbauung eines Gesellschaftshauses
erhielt auch die distriktspolizeiliche Genehmigung.
Aber schon während der Ausführung des Baues zeigte
sich, daß Gesuchsteller durch Aufführung von
Mittelmauern planwidrig ein selbständiges Wohnhaus
erbaut, in Folge dessen er an der Herstellung des
zweiten Wohnhauses durch Einstellung des Baues u.
Bestrafung gehindert worden ist.
Erst hierauf reichte X. Polz vorliegenden Plan ein.
Es muß nun darauf bestanden werden, daß diese
Gebäude nicht zur Ausführung gelangen, da sie keine
Hintergebäude sondern eine ganz neue Bauanlage im
Sinne des § 74 Abs. 3 der Bau Ordnung bilden, an
welcher eine Baulinie nicht besteht. Überdieß fehlt
auch Situationsplan, Nivellements etc., so daß die
Herstellung u. Unterhaltung des Strassenkörpers, der
Wasserablauf in keiner Weise gesichert ist.
Daher wird gegen Ausführung dieses Planes Einspruch
erhoben und kann derselbe zur Genehmigung durch die
distr. Polizeibehörde nicht empfohlen werden.

2.
Gegen das vom Seifensieder Konrad Schleich
eingereichte Baugesuch kann eine Erinnerung nicht
erhoben werden, wenn die Werkstätte gewölbt wird, u.
der Kamin, wie im Plan eingezeichnet, über den
Giebel hinausragt. Gleichwohl muß aber gegen
Ausübung des Seifensiedereigewerbes in diesem
aufzuführenden Gebäude Einspruch erhoben werden,
weil gerade das Talgschmelzen das einträglichste
Geschäft der Seifensiederei und mit diesem Gewerbe
stets verbunden ist. Die Angabe des K. Schleich nur
Seife sieden zu wollen, verdient keinen Glauben u.
scheint nur darauf berechnet zu sein, die
Genehmigung zur Seifenfabrikation leichter zu
erwirken.
Im Falle Genehmigung würden später voraussichtlich
wieder größere Unannehmlichkeiten entstehen u. die
Nachbarschaft beschwerend auftreten.

3.
Auf die Entschließung des k. Bez. Amtes vom 31.
Oktober präs. 17 November werden die Akten
wiederholt zur weiteren Behandlung an das Gem.
Collegium übermittelt.
Nach den näheren Erkundigungen war das Collegium der
Gem. Bevollmächtigten mit dem Beschluß des
Magistrats vom 30. August vollkommen einverstanden,
nämlich eine allmählige Verlegung der innern
Holzlände zu veranlassen u. scheint nur die
Redaktion des Beschlusses nicht ganz deutlich.
Bezüglich der Kohlstätte wurde den
Schmiedehandwerkern von erwähnter bezirksamtlicher
Entschließung Mittheilung gemacht.
Die Verlegung des Viehmarktes war schon vor ungefähr
12 Jahren Gegenstand der Berathung und ist dieselbe
in Folge Protestes der sämmtl. Bewohner der
Schöngeisingergasse unterblieben.
Der Magistrat stellt nun 2 Anträge an das Collegium
zur vorläufigen Besprechung:
1. Soll der Viehmarkt in der Schöngeisingerstrasse
verbleiben und größere Ordnung dadurch geschaffen
werden, daß man lange Seile zieht und an
eingeschlagenen Pfählen befestigt, an welchen das
Vieh aufgestellt bzw. angebunden wird. Dadurch läßt
sich der Viehmarkt leichter übersehen u. wird das
Trottior u. die Passage frei. Die Befürchtung, was
im Falle eines entstehenden Brandes geschehen wird,
kann ebenso gut an der Schranne, in welcher das
Gedränge noch größer und andauernder ist, eine
Berechtigung finden, und doch wird man deßhalb die
Schranne nicht verlegen wollen.
2. Ein zweiter Antrag wäre:
in den Wintermonaten /:von Oktober bis 24. April:\
den Schweinemarkt mit den Wägen in die
Schöngeisingergasse u. den Hornviehmarkt auf den
Kapuzineranger auf die Wiese des H. Bräuers Mayr und
H. Färber Sieß längs des Fußweges vom
Schloßergäßchen in die Puchergasse zu verlegen, u.
die Genehmigung der Grundbesitzer zu erholen,
während in den Sommermonaten der Markt wie bisher
abgehalten wird.

4.
Auf das Ausschreiben im Amtsblatte wornach die
Strassenbeleuchtung pro 1877 an den Wenigstnehmenden
vergeben wird, hat nur Bürstenmacher H. Jak. Dirnagl
Submissionsoffert eingereicht. Das Angebot wurde in
heutiger Sitzung geprüft u. genehmigt. Ferner wurde
beschlossen, wegen Vermehrung der Laternen einen
vierten Laternanzünder aufzustellen.
Die Gesammtsumme für Strassenbeleuchtung pro 1877
entziffert sich demnach wie folgt:
a. Jährl. Honorar der 4 Anzünder à 90 M
360 Mark
b. für Anzünden der Bahnhofswegslaternen soll dem
betheiligten
Anzünder bei der großen Entfernung u. der
Beschwerlichkeit in
den Winterstürmen eine Zulage von 20 M gewährt
werden 20 Mark
c. für 34 Laternen voraussichtlich nach dem Offert à
21 M 714 Mark
für 6 Richtungslaternen à 30 M
180 Mark
für 6 Bahnhofweglaternen à 26 M
156 Mark
d. für kleinere Lampenreparaturen
30 Mark

Summa 1.460 Mark
wofür bei Aufstellung des Gemeinde Etats Rücksicht
zu nehmen ist.
Nach dem Anhang zum Offert des Akkordanten wird sich
diese Summe je nach dem Steigen oder Fallen der
Petroleumspreise im Laufe des Jahres entsprechend
ändern.

Magistrat FürstenfeldbruckJ. B. Miller
5 Unterschriften

Baugesuche / Genehmigung; Floßlände/Holzlände / Brücken,
Durchlässe; Kohlstatt / Kohle; Viehmärkte / Märkte;
Straßenbeleuchtung / Straßen

1370 Sitzungs Protocoll
Bewilligung von Darlehen aus der polz'schen
Bürgerstiftung
Ergebnis der Holzversteigerung im Armenwald
Strassenbeleuchtung
Herstellung von Verbindungs- und Feldwegen
Fußweg zum Bahnhof
Angebot des Verschönerungsvereins eine Anlage zu
errichten
Renovierung der Kapelle beim Pfarrhof
Umdeckung des Rathausdaches
Abnahme diverser Jahresrechnungen
Beschluß vom: 29.04.1878
In heut. Sitzung wurde

1.
dem Zimmermann Josef Scheid von hier auf sein Gesuch
ein zu 2 % verzinsl. in 5 Jahresfristen
heimzahlbares Darlehen von 50 M aus Mitteln der
Polz'schen Bürgerunterstützungsstiftung gegeben.

2.
Wurde das Ergebnis der am 24ten ds. Mts. im
Armenwalde abgehaltenen Holzversteigerung bekannt
gegeben.

3.
Deßgl. wurde die Reggs. Entschließung v. 5. April
1878 betr. Strassenbeleuchtung bekannt gegeben.

4.
Auf die Entschließung des k. Bez. Amtes vom 14ten
ds. Mts. betr. Herstellung von Verbindungswegen sind
die Verbindungswege nach Möglichkeit mittels Hand-
und Spanndienste herzustellen, während die Feldwege
von den Adjacenten der Grundstücke herzustellen
sind.

5.
Das Ansuchen des k. Remonte Depots v. 27. ds. Mts.
betr. Anlage eines Fußweges zum Bahnhof wurde
bekannt gegeben.

6.
Wurde das Offert des Verschönerungsvereins an der
innern Holzlände eine Anlage zu errichten, dankbarst
acceptirt.

7.
Die Abrechnung des Pfarramts über Renovirung der
Kapelle beim Pfarrhofe wurde anerkannt und werden
die überschüssigen Kosten zu 52 M 60 Pf, wenn sie
nicht mehr durch freiwillige Beiträge aufgebracht
werden können, aus Gemeindemitteln übernommen.

8.
Wurde der Kostenvoranschlag über Umdeckung des
Daches im Rathhause geprüft und genehmigt u. sind
diese Kosten zu 300 M aus Mitteln des
Gemeindehausbaufonds zu bestreiten.

9.
Wurde dem Maurer Wild ein zu 2 % verzinsl. u. in 5
Jahresfristen heimzahlbares Darlehen von 100 M aus
Mitteln der Polz'schen Bürgerunterstützungsstiftung
gegeben.

10.
Wurden die sämmtl. Schulrechnungen nebst
Kinderbewahranstalt, dann Rechnung des
Schrannenhausbaufonds, der Polz'schen
Bürgerunterstützungsstiftung nebst der Gottesacker-
u. Leichenhausstiftung Bruck pro 1877 geprüft und
ohne Erinnerung befunden.

Da weitere Anträge nicht gestellt wurden, hat man
geschlossen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
4 Unterschriften
Polz'sche Bürgerunterstützungs Stiftung / Stiftungen;
Armenwald / Soziale Einrichtungen; Straßenbeleuchtung /
Straßen; Anlage und Erweiterung / Fußwege; Unterhalt /
Fußwege; Verschönerungsverein / Vereine; Kapelle beim
Pfarrhof / Kapellen; Pruggmair'sche Grabkapelle / Kapellen;
Friedhofskapelle / Alter Friedhof; Reparaturen/Renovierungen
/ Erstes Rathaus; Lokal - Schulfonds / Allgemeines;
Kleinkinderbewahranstalt / Kindergärten; Gottesacker- und
Leichenhauskasse / Alter Friedhof; Niedermair
Anwesen/Schrannenhaus / Lagerhäuser

1395 Sitzungs Protocoll
Protest der Local Schulcommission gegen die
Beschlüsse zum Umbau beim Knabenschulhaus
Dank des Oberzoll-Inspektors Groß für das
Ehrenbürgerrecht
Verpachtung von Räumen im Schrannenhaus
Genehmigung des Betriebs der Gastwirtschaft "zur
Ludwigshöhe"
Verpachtung eines Anwesens
Couvertirung der Eisenbahn Obligationen
Geschenk einer Feuerspritze durch die
Feuerversicherungs Gesellschaft
Beschluß vom: 28.08.1879
'
n heut. Sitzung wurde:

1.
von dem Proteste der Local Schulcommission gegen die
Beschlüsse der beiden Gem. Collegien v. 4. u. 18. d.
Mts. bezüglich Vergrößerung der Localitäten der
Knabenschule Kenntniß genommen.

2.
In gleicher Weise wurde von der Erwiederung des k.
Oberzoll Inspektors H. Groß auf die Verleihung des
Ehrenbürgerrechts u. Übersendung des Diploms
Kenntniß genommen.

3.
Wurde dem Gesuch der hiesigen Schreinermeister
entsprechend denselben für ein Sargmagazin 6,50
Meter in der Länge u. 3,50 Meter in der Breite
benöthigter Raum im Schrannenhause zu ebener Erde,
in dem Locale, in welchem der Spritzenwagen
untergebracht ist, pachtweise gegen einen
Jahrespacht von 24 Mark unter der Bedingung
überlassen, daß von dem auf ihre Kosten
hineingebauten Material nach Auflösung des
vierteljährig kündbaren Pachtvertrages nichts mehr
entfernt werden darf.

4.Wurde auf das Gesuch des Rupert Karl von Eresing um
Genehmigung zur Ausübung der gepachteten Gerbl'schen
Gastwirtschaft "zur Ludwigshöhe" mit Rücksicht auf
Allerhöchste Verordnung vom 8. August 1879 /Ges. u.
V. Blatt pag. 777 :/ die Bedürfnißfrage der
erwähnten Gastwirthschaft eingehend erörtert, wobei
man zu der Überzeugung gelangte, daß in Ermangelung
einer Eisenbahnrestauration u. bei der großen Nähe
des Bahnhofes, dann bei der ungemein günstigen Lage
des Gasthauses für Spaziergänger u. Fremde die den
Sommer - Landaufenthalt hier zubringen, die Ausübung
dieser Gastwirthschaft welche bisher auch zu keiner
Klage Veranlassung gab, sowohl für die Sommergäste
als auch für die Bediensteten der Eisenbahn
wünschenswerth ist.

5.
Auf das Gesuch des Spänglermeisters Christoph
Zehelein von hier um miethweise Überlassung des der
Gemeinde gehörigen Gebäudes Hs. No. 93 in Bruck wird
demselben unter folgenden Bedingungen entsprochen:
a). Der Jahrespacht beginnt am 1. Oktober 1879,
beträgt 250 M. und ist vierteljährig zu bezahlen.
b). derselbe ist von Seite des Magistrats 3 Jahre
unkündbar, sodann beiderseits halbjährig kündbar.
c). die gegenwärtige nothwendige Reparatur des
Brunnens und des Daches der Remise wird von der
Gemeinde übernommen, wogegen die kleineren
Reparaturen Zehelein auf seine Kosten vornimmt
jedoch nach Auflösung des Pachtvertrages das Anwesen
ohne weitere Reparatur verläßt.
d). Grund- und Haussteuer mit Brandassekuranz
entrichtet der Magistrat; die Kaminkehrer Löhne
Miether Zehelein.

6.
Auf das Ausschreiben im Amtsblatte des St. Minist.
d. Innern No... wird beschlossen, die 4 1/2 %
Eisenbahn Anlehens Obligationen in 4 % zu
couvertiren, soweit solche nicht zum eigenen Bedarf
zu verwenden sind.

7.
Das Offert der Münchner - Achener Feuer
Versicherungs - Anstalt, der Marktsgemeinde eine
zweirädrige Druck Feuerspritze zum Geschenke zu
machen, wird unter den sämmtl. gestellten
Bedingungen angenommen und bestimmt, daß die Spritze
im Feuerhause aufbewahrt u. deren Empfang im
hiesigen Amtsblatte bescheinigt u. Nachweis hierüber
/: 1 Exemplar des Blattes :\ an die Agentur
eingesendet wird.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
3 Unterschriften.
Knabenschulhaus / Schulhäuser; Ehrenbürger / Ehrungen,
öffentl. Dank und Partnerschaften; Niedermair
Anwesen/Schrannenhaus / Lagerhäuser; Gaststättenkonzession /
Gewerbekonzessionen; Verpachtung / Grundstücke/Gebäude
allgemein; Wertpapierbestand / Vermögensverwaltung;
Feuerwehrausstattung / Brandschutz, Feuerwehr

1418 Sitzungs Protocoll
Verleihung des Bürger- und Heimatrechtes an Georg
Mayr
Erhebung des Lokalmalzaufschlages
Abteilung der Bezirke und Einteilung der Zähler für
die Volkszählung
Bewilligung eines Darlehens aus der Polz'schen
BürgerstiftungÄnderung der Schrannenordnung
Besichtigung des Knabenschulhauses durch das k.
Bezirksamt
Beschluß vom: 11.10.1880
In heutiger Sitzung des Magistrats gibt
Bürgermeister

1.
bekannt, daß gegen Verleihung des Bürger- u.
Heimathrechtes des Georg Mayr in Landsberg
Versagungsgründe im Sinne des Gesetzes vom 16. April
1869 u. 19. Januar 1872 nicht bestehen.

2.
Wurde die Minister. Entschließung vom 5. Juli 1880
No. 9578 betr. Erhebung eines gemeindl. Aufschlages
von dem zur Erzeugung von Branntwein u. andern
Spirituosen, sowie von Hefe verwendeten Malz bekannt
gegeben u. beschlossen, daß v. 1. Januar 1881 ab nur
von jenem Malze ein Localmalzaufschlag erhoben
werde, von welchem der ärarial Aufschlag erhoben
wird.

3.
Für das Geschäft der Volkszählung wurden die Bezirke
wie folgt abgetheilt und die Zähler wie nachstehend
in Aussicht genommen:
1. Z. Bezirk Hs. No. 1 - 64 u. 402 - 425
Sighart
2. " 65 - 126
Precht
3. " 129 - 191
Silv. Schmid
4. " 192 - 262
Jos. Keller
5. " 263 - 352
Steiner Seb.
6. " 353 - 401
J. Dirnagl
7. " Bahnhof mit Bahnhaus
J. Spinngruber
8. " Fürstenfeld,
Gelbenholzen,
Kreuth, Weiherhaus u.
die
einzeln stehende Gerbl
Wirthschaft Pfluger

4.
Dem Schneidermeister Joh. Bapt. Meir wurde auf sein
Gesuch ein zu 2 % verzinsl. vierteljährig kündbares
Darlehen aus der Polz'schen
Bürgerunterstützungsstiftung Bruck von 400 M
/:vierhundert Mark:/ zur Hinausbezahlung seines
Bruders, des Uhrmachers Jos. Meir unter der
ausdrücklichen Bedingung gegeben, daß ihm die
bisherige Schuld von 235 M nebst laufenden Zins
abgezogen wird, mit 5 gegen 1 Stimme genehmigt.
5.
Auf die Eingabe der fast sämmtlichen ständigen
Käufer auf hiesiger Schranne wurde beschlossen, daß,
nachdem der erste Bahnzug von München im kommenden
Winter nach dem Fahrtenplan erst um 9 Uhr 3 Min. am
hiesigen Bahnhof eintrifft, auf die Dauer dieses
Fahrtenplanes der Beginn der Schranne unter
Abänderung des § 1 der Schrannenordnung von 9 Uhr
auf 9 1/4 Uhr verlegt wird.

6.
Gibt Bürgermeister die Augenscheinsvornahme des k.
Bez. Amts im Schulhause vom heutigen wegen
Abänderung der Knabenschul - Localitäten statt,
welche Verhandlung vorläufig zu einer weiteren
Beschlußfassung keinen Anlaß gibt.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
5 Unterschriften


Bürgeraufnahmen / Meldewesen; Heimatrecht / Meldewesen;
Lokalmalzaufschlag / Gemeindesteuern; Volkszählung /
Gemeinde Fürstenfeldbruck; Polz'sche Bürgerunterstützungs
Stiftung / Stiftungen; Schrannenordnung / Ordnungen,
Vorschriften; Knabenschulhaus / Schulhäuser

1421 Sitzungs Protocoll
Einwilligung zur Verehelichung des Xaver Bernböck
Beschluß vom: 07.12.1880
Wird dem Bahnamtsgehilfen Frz. Xaver Bernböck
(Bahnhof Regen), geb. 14. Febr. 1853 dahier, die
Einwilligung zur Verehelichung mit der kinderlosen
Glasertochter Anna Herman v. Regen, geb. 2. Okt.
1846, ertheilt. Die Heimathgebühr beträgt 43 M 20
Pf.

Magistrat Bruck
J. B. Miller
5 Unterschriften
Heiratserlaubnis / Eheschließungen

1422 Sitzungs Protocoll
Verpachtung der Gemeindejagd
Finanzierung des Schrannenhauskaufes
Erhöhung der Schrannengebühren
Neuer Anstrich für das Rathaus
Renovierung der Leonhardskirche
Strassenbeleuchtung
Gehaltserhöhung für den Marktschreiber
Gehaltserhöhung für Nachtwächter und Laternanzünder
Zurückgabe des Planes zu Erbauung eines Bräuhauses
Bewilligung eines Darlehens aus der Polz'schen
Bürgerstiftung
Reparatur der Einzäunung des Bahnhofweges
Abnahme der Abrechnung für die Pferderennen
Beschluß vom: 10.12.1880
In heut. Sitzung wurde

1.
der Beschluß des Gem. Collegiums über Verpachtung
der Gemeinde Jagd v. 6. ds. Mts. bekannt gegeben.

2.
Das Schrannengebäude wurde im J. 1875 um die Summe
von 33.500 fl. angekauft. Dieser Kaufschilling soll
aus dem Ertrag der Miethe der Localitäten, dann aus
der Einnahme von 6 Pf von jedem auf der Schranne
verkauften Doppelhektoliter Getreide verzinst und
nach Tilgungsplan heimbezahlt werden.
Da diese Einnahmsquellen zum erwähnten Zwecke nicht
hinreichend waren, wurde nach Allerh. Entschließung
vom 2. November 1875 der Rest der nach Abzug der für
die übrigen Stiftungen genehmigten
Localmalzaufschlagsgefälle zur Verzinsung u. Tilgung
der Schrannenhausschuld überwiesen.
Leider wurden die Erträgnisse des
Localmalzaufschlages in letzten Jahren weniger, so
daß eine Bestreitung der Ausgaben des
Schrannenhausbaufondes nicht möglich ist.
Es wird daher beschlossen:"zu Gunsten des Schrannenhausfondes die
Schrannengebühren von 6 Pf auf 8 Pf pro
Doppelhektoliter zu erhöhen, so daß die
Schrannengebühren von Neujahr 1881 an pro
Doppelhektoliter von 18 auf 20 Pf erhöht sind.

3.
Der Kostenvoranschlag des Malers S. Steiner von hier
über Anstreiche - Arbeiten der Außenwände des
Rathauses u. der Fensterstöcke mit Ölfarbe wurde
geprüft. Die Kosten belaufen sich auf 590 Mark. Der
Gemeindehausbaufond hat 240 Mark Vermögen, welches
hiezu zu verwenden ist. Der Rest mit 350 M. wäre aus
der Gemeindekasse zu decken u. in den Etat 1881
einzustellen. Vor Ausführung dieser Arbeiten ist
noch über die Höhe der Akkordsumme mit Steiner zu
verhandeln.

4.
Die Leonhardskapelle bedarf dringend eines Verputzes
an der Außenseite namentl. an der Westseite, u.
eines Anstriches der Thurmspitze. Die Kosten nach
Voranschlag des Maurermeisters Sappl betragen 380 M,
die Spänglerarbeitskosten 320 M.
Auch diese Arbeiten sind im Voranschlag der Gemeinde
1881 vorzusehen u. vor Ausführung mit den Meistern
Sappl u. Schmuttermayr über den Kostenpunkt zu
verhandeln.

5.
Die Strassenbeleuchtung nach der vorgelegten
Kostenberechnung in Verbindung mit dem
Beleuchtungsprogramm wird H. Bürstenmacher J.
Dirnagl pro 1881 übertragen u. sind die Kosten mit
1677 M in den Etat einzustellen.

6.
Auf Antrag des Bürgermeisters wird vorbehaltl.
Zustimmung des Gem. Collegiums der Gehalt des
Marktschreibers von 1.000 M auf 1.200 M erhöht.

7.
Bei den in letztern Jahren alljährlich eingekommenen
Klagen wegen der üblich gewordenen Abholung von
Trinkgeldern am Neujahrstage von Seite der
Nachtwächter u. Laternanzünder wurde in der
Erwägung, daß einerseits diese Klagen nicht
unbegründet sind, andererseits aber auch den
betheiligten diese sogen. Trinkgelder bei
Aufstellung der Jahresgehälter in Anrechnung
gebracht wurden, daher eine Entschädigung
gerechtfertigt erscheint, bestimmt, daß der
Jahresgehalt der Nachtwächter pro 1881 v. 130 M. auf
145 M. u. der Laternanzünder v. 105 M. auf 120 M. zu
erhöhen sei, wogegen den Betheiligten das Sammeln
dieser Trinkgelder verboten wird.
Selbstverständlich ist denselben dieses Herumgehen
am Neujahrstage 1881 noch gestattet, weil eine
Gehaltserhöhung pro1880 nicht genehmigt ist.

8.
Der Plan des Realitätenbesitzers Rosenthal über
Erbauung eines Bräuhauses in seinem Anwesen No. 289
dahier, ist, da die Situation nur theilweise
angedeutet ist, zur Ergänzung zurückzugeben.

9.
Der Schneidermeisterswittwe Margaretha Bernböck wird
zur Bestreitung größerer Ausgaben auf ihr Ansuchen
u. zwar da sie 125 M früheres Darlehen heimzuzahlen
hat, aus der Polz'schen Bürgerunterstützungsstiftung
Bruck ein zu 2 % verzinsl., in Jahresfristen von 250
M heimzahlbares Darlehen gegeben.

10.
Die Einfriedung des Eisenbahnweges, welche die
Gemeinde vertragsmäßig zu übernehmen hat, ist sehr
ruinös, und eine Ergänzung dringend nothwendig. Die
Kosten belaufen sich nach Anschlag des
Zimmermeisters Mayr auf 137 M 50 Pf, welche in den
Etat einzustellen sind. Vor der Ausführung dieser
Arbeit ist noch über allenfallsigen Abstrich zu
unterhandeln.

11.
Die Rechnung über die Kosten der beiden Pferderennen
beim Landwirthschaftsfest wurde ohne Erinnerung
befunden.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
5 Unterschriften
Gemeindejagd / Jagd und Fischerei; Niedermair
Anwesen/Schrannenhaus / Lagerhäuser;
Reparaturen/Renovierungen / Erstes Rathaus; Schrannenordnung
/ Ordnungen, Vorschriften; Renovierungen / Leonhardikirche;
Straßenbeleuchtung / Straßen; Gemeindeschreiber: Bestellung
und Vergütung / Stellenplan; Nachtwächter: Bestellung und
Vergütung / Stellenplan; Laternanzünder: Bestellung und
Vergütung / Stellenplan; Baugesuche / Genehmigung;
Polz'sche Bürgerunterstützungs Stiftung / Stiftungen;
Unterhalt / Fußwege; Pferderennen / Brauchtum und
Feierlichkeiten

1431 Beschluß Protocolle
Abnahme der Jahresrechnung 1880 des
Getreidemagazinfondes und des Malzaufschlages
Übernahme der Geschäfte von Garnisonsinstituten im
Kriegsfalle
Reduzierung des Zinssatzes für Kapitalien der
Gemeinde u. Stiftungen
Bau einer Waschgelegenheit für die Wohnung im
Feuerhause
Reparatur der Planken am Schulweg
Aufnahme des A. Weigand u. A. Rembold als Bürger von
Bruck
Aufkiesung der gemeindl. Strassen und Wege
Beschluß vom: 14.03.1881
In heutiger Sitzung wurde:

1.
Die Rechnung pro 1880 des Getreidemagazinfondes und
Malzaufschlages geprüft u. ohne Erinnerung befunden.

2.
Gibt Bürgermeister die hohe Minist. Entschließung v.
14. Febr. 1881 bekannt, wornach die Gemeinden zur
Übernahme der Geschäfte in den Garnisons - Anstalten
in Kriegszeiten auf Grund des § 3 Ziff. 6 u. § 4 des
Reichs - Gesetzes vom 13. Juni 1873 verpflichtet
sind.
Diese Verpflichtung wird nun auch, obwohl sie in den
angezogenen Gesetzesstellen nicht so sehr
ersichtlich ist, für den Fall anerkannt, als nach
erfolgter Mobilmachung keine andere Militärbehörde,
kein Garnisonslazareth, oder Remontedepot im
Gemeindebezirk verbleibt, also in der Weise, wie
diese Verpflichtung schon freiwillig eingegangen
ist.
Es sind auch auf die bereits freiwillig übernommene
Verpflichtung Verhandlungen mit der k.
Garnisonsverwaltung u. der Verwaltung des k.
Garnisonslazarethes gepflogen worden.

3.
Das Gesuch des Bäckermeisters Mayr um Reduktion der
Zinsen seines auf dem Anwesen Hs. No. 173 zu Gunsten
der Marktsgemeinde versicherten Kapitalien von 4 1/2
auf 4 % muß als vereinzelt abgewiesen werden.
Dagegen wird in der Erwägung, daß in gegenwärtiger
Zeit sichere u. vortheilhafte Hypotheken zu 4 1/2 %
nicht mehr oder doch selten erlangt werden können,
Kapitalien auch in sichern Staatspapieren nur mehr
mit bedeutender Daraufzahlung angelegt werden
können, in Folge dessen auch Distrikte u. andere
Gemeinden u. Stiftungen den Zinsfuß reduciren,
vorbehaltlich Zustimmung des Gem. Collegiums
beschlossen:
Es sei der Zinsfuß der sämtl. Kapitalien der
Gemeinde und gemeindl. Stiftungen bei Privaten auf 4
% zu reduciren, so daß sämmtl. Schuldner den im J.
1882 fälligen Zins mit 4 % zu entrichten haben.

4.
Auf das Gesuch des k. Gerichtsschreibers H. Hartmann
als Bewohner der gemeindl. Wohnung im Feuerhause um
Errichtung einer Waschgelegenheit wird der von
Maurermeister Sappl vorgelegte Plan mit
Kostenvoranschlag vorbehaltlich Zustimmung des Gem.
Collegiums genehmigt.
Die Kosten mit 245 M sind aus der Erübrigung in der
Gemeindekasse, eventuell wenn sich solche nicht mehr
herausstellen sollten, im Etat 1882 vorzusehen und
in diesem Jahre auszubezahlen.

5.
Auf die erneuerte Eingabe des H. Apothekers Frz.
Gelb vom 12. ds. Mts. worin derselbe geltend zu
machen sucht, daß die Marktsgemeinde die
Verpflichtung zur Übernahme der Plankenreparatur v.
B zu C. am 8. Mai 1857 dadurch eingegangen habe, daß
in dem erwähnten Beschluße ausdrücklich die Worte
"und dem neuen Schulweg" beigefügt sind, wird
lediglich auf diesseitigen Beschluß vom 24. Januar
Bezug genommen, da der neue Schulweg doch kein
anderer sein kann, als der durch die längs der
Anwesen des Greiner u. Bergmann erfolgten
Grunderwerbung auf dem erworbenen Grund neu
hergestellte Schulweg, in welcher Länge ja von der
Gemeinde die Reparatur der Planke besorgt wird und
überdieß die damaligen Ausschußmitglieder der
Gemeinde J. B. Miller u. Jakob Dirnagl jetzt noch
bestätigen, daß damals unter dem neuen Schulweg der
auf dem neuerworbenen Grund längs der Bergmann u.
Greiner Anwesen hergestellte Schulweg verstanden
wurde.

6.
Auf das Bürgeraufnahmsgesuch des Adam Basilius
Weigand Maurers von Gräfendorf B.A. Gemünden wird
demselben die Bürgeraufnahme u. Heimath gemäß art.
12, 13 u. 19 der Gem. Ordnung u. art. 5 u. 6 des
Heimathgesetzes gegen Erlage der Aufnahmsgebühr von
65 Mark verliehen.

7.
In gleicher Weise wurde dem Anton Rembold
Ziegelmeister von Hanfeld B.A. München l/I die
Bürgeraufnahme u. Heimath in Bruck gemäß art. 12, 13
u. 19 der Gem. Ordnung u. 5 u. 6 des Heimathgesetzes
gegen 65 M Aufnahmsgebühr verliehen.8.
Auf den bezirksamtl. Auftrag vom 3. ds. Mts.
(Amtsblatt No. 10) wird beschlossen:
Es seien nach dem hergestellten Hand- und
Spanndienstverzeichnisse im heurigen Frühjahr
aufzuführen
die Hauptstrasse am Marktplatz
die Schöngeisingerstrasse
Bullach
Puchermühlgasse
Hexenstrasse
Rothschwaigersträßl
Strasse in Gelbenholzen
Leitenbergstrasse
Strasse von der Emmeringerstrasse bis zur
Kirchengasse /:Krautgärten:/
die gemeindl. Fußwege u. Trottoirs
die beiden links u. rechts zum Bahnhofe führenden
Strassen.
Die Feldwege im Gemeindebezirke wurden vergangenen
Herbst gründlich aufgekiest daher im Frühjahr nur
die Geleise einzuebnen u. größere Steine zu
zerkleinern sind.
Der Zellhofweg, so weit ihn nicht das k.
Remontedepot zu unterhalten hat, ist von den
Adjacenten auszuführen und sind deren Leistungen
nach der Größe der Tagwerkszahl zu bemessen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller
5 Unterschriften

Getreidemagazin (-fonds) / Gewerbe, Handwerk, Industrie;
Lokalmalzaufschlag / Gemeindesteuern; Einrichtung /
Garnison; Anlage und Verzinsung von Stiftungskapitalien /
Stiftungen; Wohnungsvermietung / Feuerwehrhaus; Hand- und
Spanndienste / Sonstige öffentl. Abgaben; Straßenunterhalt /
Straßen; Unterhalt / Fußwege; Bürgeraufnahmen / Meldewesen;
Heimatrecht / Meldewesen

1433 Beschluß Protocolle
Heiratsbewilligung für Jakob Sappl
Kosten für einen dritten Lehrer
Abnahme diverser Jahresrechnungen für 1880
Beschluß vom: 11.04.1881
In heutiger Sitzung wurde beschlossen

1.
Gegen die Verehelichung des Maurermeisters Jakob
Sappl von hier mit der Veterinärstochter Karoline
Kleiber von Landsberg z. Z. Kindergärtnerin in
München wurde eine Erinnerung nicht erhoben .

2.
Auf den Auftrag des k. Bez. Amts Bruck um Eruirung
der Kosten für Aufstellung einer 3ten Lehrkraft ist
Bericht dahin zu erstatten, daß im J. 1882
voraussichtlich durch Aufstellung eines 3ten Lehrers
eine Erhöhung der Gemeindeumlage nicht eintritt,
wenn statt bisher 2.000 M 2.800 M Zuschuß zur
Volksschule eingestellt werden, nachdem die heutigen
Ausgaben
1. für Einfriedung des Bahnhofsweges
2. für Reparatur der Außenwände des Rathauses
3. für Reparaturen der Leonhardikapelle
im Gesammt - Betrage von 1.137 M in den
nächstfolgenden Jahren nicht mehr nothwendig werden.
Sollten in den nächsten Jahren andere bedeutende
unvorhersehbare Ausgaben nothwendig werden, so
erhöht sich die Umlage bei einer Steuer v. 14.000 M
um 5 % also auf 50 %, welche Erhöhung, wenn
nothwendig, für Zwecke der Volksschule
gerechtfertigt erachtet wird.

3.
Die Rechnungen pro 1880
1. des Armenfondes
2. des Armenhausbaufondes
3. der Trappentreu'schen
Holzunterstützungsstiftung
4. des Schrannenhausbaufondes
5. des Schulfondes mit Nebenrechnungen
6. des Zeichnungsschulfondes
7. der gewerblichen Fortbildungsschule
8. der Polz'schen Schulstiftung
9. der Wittmann'schen Preisstiftung
10. der Kinderbewahranstal
wurden geprüft u. eine Erinnerung nicht erhoben.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
4 Unterschriften
Heiratserlaubnis / Eheschließungen; Anstellung von Lehrern /
Lehrpersonal; Zeichnungsschule / weiterführende
Schule/Mittelschule; Gewerbliche Fortbildungsschule /
weiterführende Schule/Mittelschule; Lokal - Schulfonds /
Allgemeines; Lokalarmenfonds / Kommune;
Kleinkinderbewahranstalt / Kindergärten; Niedermair
Anwesen/Schrannenhaus / Lagerhäuser; Josefspital (Armenhaus)
/ Gebäude sozialer Einrichtungen; Polz'sche Schulstiftung /
Stiftungen; Trappentreu'sche Holz Stiftung / Stiftungen;
M.J. Wittmann'sche Geldpreisstiftung / Stiftungen

1457 Beschluß Protocolle
Genehmigung des Baues einer Trinkhalle am Bahnhof
Anerkennung des Bedürfnisses einer Schankwirtschaft
am Bahnhof
Unterhalt der Uhr auf dem Bezirksamtsgebäude
Gebühren am Viehmarkt
Erhebung über eine Frequenzveränderung bei den
Nachbarschrannen
Beschluß vom: 27.03.1882
In heutiger Sitzung des Magistrats wurde Folgendes
beschlossen:

1.
Gegen das Baugesuch des Georg Watschinger zur
Aufstellung einer Trinkhalle am Bahnhof auf ärarial
Grund wurde eine Erinnerung nicht erhoben. Auch
wurde auf das Gesuch des Genannten um Genehmigung
zur Ausübung einer Schankwirthschaft die
Bedürfnißfrage auf Grund der Allerhöchsten
Verordnung vom 8. August 1879 geprüft und in
Anbetracht daß an der hiesigen Bahnstation eine
Restauration fehlt, das Bedürfniß anerkannt.

2.
Auf hohe Regierungs - Entschließung vom 4. März 1882
No. 3475 die Reparatur der Uhr auf dem
Bezirksamtsgebäude betr. übernimmt der unterfertigte
Magistrat gemäß Beschlusses vom heutigen die
Verpflichtung, die Uhr auf dem Bezirksamtsgebäude
stets in gutem Zustande zu erhalten.

3.
Im Einvernehmen mit dem k. Bez. Thierarzte wird auf
den Antrag des Magistrats Rathes Mayr v. 15. vor.
Mts. beschlossen, die Viehmarktsgebühren und zwar
für große Stücke: Pferde, Ochsen, Stiere, Kühe u.
Rinder auf 20 Pfg.
für Kleinvieh: Schafe, Ziegen, Schweine, Lämmer u.
Kitze auf je 5 Pfg.
zu erhöhen, mit der Erläuterung, daß nach der
Ansicht des k. Bez. Thierarztes die älteren Kälber
sogen. Stallrinder unter die Classe: Großvieh
gezählt werden u. die Saugkälber u. Kälber unter 6
Monaten Alter welche größtentheils auf Wägen
hiehergefahren werden, Gebühren nicht zu erheben
seien.
Von den Einnahmen erhält der k. Bez. Thierarzt die
bisherige Einnahme vom großen Stück 10 Pfg. vom
kleinen Stück 3 Pfg. während die Kosten für Poleten
u. Perception gleichheitlich getragen werden.

4.
Auf Anregung des k. Bez. Amtmannes über die hiesigen
Schrannenverhältnisse hat man in den umliegenden
Schrannenorten Freising, Aichach u. Landsberg um
Aufschluß angefragt, welche Erhöhungen mit Rücksicht
auf Einführung des Hohlmaßes oder Gewichtes im Laufe
der 10 Jahre bezügl. der Schrannenfrequenz gemacht
worden sind; ein Beschluß aber, da ein Antrag nicht
vorliegt, nicht gefaßt.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
Baugenehmigungen / Genehmigung; Gaststättenkonzession /
Gewerbekonzessionen; Landgericht/Bezirksamt/Landratsamt /
Verwaltungsgebäude; Viehmärkte / Märkte; Schranne / Märkte

1465 Beschluß Protocolle
Keine Erinnerung gegen den Bau einer Bahnhof -
Restauration.
Anerkennung des Bedürfnisses für eine Bahnhof -
Restauration.
Keine Erinnerung gegen die Wiederverehelichung des
Anton Wagner.
Verbleib des Schweinemarktes in der Schöngeisinger
Straße.
Ausstattung der Schranne mit der notwendigen Anzahl
von Waagen.
Regelmäßige Instruktion des Schrannenpersonals über
den Gebührentarif.
Beschluß vom: 24.07.1882
In heutiger Sitzung wurde

1.
Von der Vorlage des Bauplanes in duplo über Erbauung
einer Eisenbahn - Restauration Einsicht genommen u.
eine Erinnerung gegen Ausführung dieses Baues nicht
erhoben; zugleich auch bei dem Umstande, daß an
größern Eisenbahnstationen fast überall
Restaurationen bestehen, auch hier für das
Bahnpersonal Bier verzapft wurde, das Bedürfniß für
eine Restauration im Sinne der Allerh. Verordnung
vom 9. August 1879 anerkannt.

2.
Gegen die Wiederverehelichung des Maurermeisters
Wittwer Anton Wagner von hier mit der Wittwe Therese
Reittinger, geborene Bösmüller wurde eine Erinnerung
nicht erhoben.

3.
Nachdem sich am letzten Viehmarkt bewährt hat, daß
bei der mangelhaften Zu- und Abfuhr zum Handelsplatz
der Markt mit Schweinen wegen der großen Anzahl
Wägen in der Schöngeisingerstrasse verblieb, so soll
es, um keine Verkehrsstörung hervorzurufen, auch in
nächster Zeit in dieser Weise belassen werden.4.
Auf die Entschließung des k. Bez. Amts vom 17ten
Juni h. J. wird beschlossen, für die nöthige Zahl
Waagen zur Schranne Sorge zu tragen, die Instruktion
mit dem Gebührentarif dem Schrannenpersonal
wiederholt bekannt zu geben und sie an ihre
Verpflichtung zurückzuerinnern, mit dem Beifügen,
daß im Falle Beschwerden eingehen, unnachsichtlich
gegen sie vorgegangen wird.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
Baugenehmigungen / Genehmigung; Gaststättenkonzession /
Gewerbekonzessionen; Heiratserlaubnis / Eheschließungen;
Viehmärkte / Märkte; Schrannenpersonal: Bestellung und
Vergütung / Stellenplan; Schranne / Märkte

1470 Beschluß Protocolle
Rangrücktritt eines Darlehens aus dem Armenfonds.
Bewilligung eines Darlehens aus dem Armenfonds.
Ablehnung eines Darlehensgesuches wegen fehlender
Sicherheit.
Vorübergehende Besetzung der Stelle des verstorbenen
Laternanzünders und Schrannengehilfen.
Aufnahme von Verhandlungen zur Gründung einer
Sparkasse.
Abweisung des Antrages auf Genehmigung des Baues
einer Schlachtstätte.
Ergänzung zum Beschluß über die Anerkennung des
Bedarfes für eine Bahnhofsrestauration.
Einwände gegen die Anregung des Bezirksamtes einen
Verein zur Verabreichung eines Ortsgeschenkes an
Durchreisende zu gründen.
Beschluß vom: 23.10.1882
In heutiger Sitzung wurde beschlossen:

1.
Auf das Gesuch des Maurers Joseph Rain mit 200 M.
Capital u. 20 M. Caution des Armenfonds dem
aufzunehmenden Kapitale von 3.400 M. der Sparkasse
Landsberg u. 340 M. Caution auf dem Anwesen Hs. N.
349 des Joseph Rain Maurers von Bruck im Range u.
Rechten auszuweichen, wogegen der Rest des
Armenfondscapitals mit 262 M. 86 Pf. vom Schuldner
heimzuzahlen ist.

2.
Dem Fuhrmann Xaver Schmid von hier Hs. No. 333 wurde
aus Mitteln des Armenfondes Bruck ein zu 4 %
verzinsliches, vierteljährig kündbares Darlehen von
400 M. gegen hypothek. Sicherheit mit 40 M. Caution
nach vorgehenden 4.028 M. 87 Pf. Kapital u. 402 M.
86 Pf. Caution auf einem Anwesen No. 333 bewilligt.

3.
Das Darlehensgesuch des Schmiedmeisters Georg Thiem
um 400 M. mußte, da hinreichende Sicherheit nicht
mehr geboten ist, abgewiesen werden.

4.
Die durch den Tod des Maurers Mathias Kauth
erledigte Stelle eines Laternanzünders wurde der
Wittwe bis Neujahr u. die dadurch erledigte
Schrannengehilfenstelle derselben bis Lichtmeß 1883
belassen.

5.
Auf Anregung des k. Bezirksamtes Bruck vom 7ten
Oktober über Gründung einer Sparkasse in Bruck,
nachdem der Distriktsrath nach den gepflogenen
Verhandlungen eine solche Kasse nicht errichtet, hat
man das eingehende Referat des H. Magistratsrathes
J. Dirnagl berathen.
Der Magistrat ist hiemit vollkommen einverstanden u.
beschließt behufs Errichtung einer solchen Kasse in
nähere Verhandlungen zu treten.

6.
Auf die bezirksamtl. Entschließung vom 11. Oktober
über Errichtung einer Schlachtstätte im Hause No. 81
bei Jos. Heinz wird Bezug genommen auf die
Beschlüsse vom 23. Mai u. 19. Juni 1882, dann auf
die gegründeten Proteste der Adjacenten Frz. Xaver
u. Maria Weiß vom 13. Juli u. 10. August 1882.
Nach dem vom k. Bez. Arzt Dr. Schoenbrod erholten
Gutachten sind Bedingungen gestellt, welche gar
nicht durchführbar sind, nach dem Gutachten des k.
Bez. Thierarztes Putscher würden durch die äußerst
unangenehmen u. gesundheitsschädlichen Ausdünstungen
die Nachbar-Anwesen in großem Maaße belästigt und
entwertet. Es ist daher die Bitte zu stellen, das
Baugesuch abzuweisen.

7.
Auf die Entschließung vom 9. Oktober 1882 über
Erbauung einer Bahnhofrestauration wird der Beschluß
des Magistrats vom 23. Juli 1882 wie folgt ergänzt:
Schon bei Eröffnung der Bahnstrecke München -
Buchloe im J. 1873 war es allgemein auffallend, daß
hierorts keine Restauration gebaut werde.
Dieses hatte zur Folge, daß die Gastwirthschaft zur
Ludwigshöhe und später die Bierschenke im Weiherhaus
entstanden. Aber auch diese beiden nahe an der Bahn
gelegenen Wirthschaften schienen die Bedürfnisse des
Bahnpersonals nicht zu befriedigen; der am Bahnhofe
bedienstete jeweilige Stationsdiener schenkte
anfangs für das Bahnpersonal, später für Jedermann
Bier, so daß er gestraft werden mußte. Auf die
erfolgte Bestrafung bedauerten die Bahnbediensteten,
daß dem Stationsdiener die Verabreichung von Bier
untersagt werde und hielten eine Restauration für
ein großes Bedürfnis.
So kam es, daß man bei Beschlußfassung vom 23. Juli
das Bahnpersonal, das Personal der durchfahrenden
Züge namentlich der oft längere Zeit verweilenden
Güterzüge, die Arbeiter des Bahnmeister - Distrikts
im Auge hatte und für diese das Bedürfniß als
gegeben erachtete.
Allerdings werden die ausführlichen
Auseinandersetzungen in der oben erwähnten
Entschließung als ganz richtig und wahr anerkannt
und ist für die Bewohner des Marktes sowie für das
reisende Publikum bei den vielen hiesigen
Wirthschaften kein Bedürfniß zu einer Restauration
am Bahnhofe.

8.
Auf Anregung des k. Bez. Amts wurde heute über
Gründung eines Vereins behufs Schaffung eines
Ortsgeschenkes längere Berathung gepflogen.
Man überzeugte sich, daß der Magistrat als solcher
sich nicht auch noch mit dem Geschäfte über
Verabreichung von Ortsgeschenken befassen kann, da
die gesetzliche Armenpflege ohnehin viele Arbeit
verursacht.
Bei Gründung eines Privatvereins dürften aber
vorerst folgende Punkte Beachtung finden.
Es besteht nämlich seit 3 Jahren ein Verein für
freiwillige Armenpflege und werden die Beiträge
monatlich eingebracht; ebenso werden die
freiwilligen Beiträge für die gemeindl. Armenpflege
u. den St. Johannis Zweigverein monatlich
eingesammelt, und ist sehr fraglich, ob große Lust
besteht, auch noch zu einem dritten oder vierten
Verein den Geldbeutel zu öffnen und daß hiezu viel
Geld nothwendig ist mögen nachstehende Zahlen
beweisen.
Im Jahre 1881 übernachteten in den hiesigen
Gasthäusern
bei Gerbl 1.234 Personen
Bichler 1.347 "
Greif 54 "
Martha 265 "
Hirsch 213 "
Reitmair 117 "
Wittmann 29 "
in Sa. 3.259 Personen
welche sicherlich alle das Ortsgeschenk, wenn
solches eingeführt ist, beanspruchen.
Mehr als diese sind untertags durchgereist ohne zu
übernachten, so daß man die Zahl der Reisenden
jährlich auf 7.000 schätzen kann.
Werden nun an Geld oder durch Verabreichung von Kost
und Wohnung im Durchschnitt nur 30 Pf. angesetzt, so
entziffert sich ein Bedarf von 2.100 M.
Erfahrungsgemäß werden bei neugegründeten Vereinen
im ersten u. zweiten Jahr gerne die versprochenen
Beiträge geleistet, aber für die Zeit hört das
Interesse u. die Lust zum Zahlen auf, in diesem Fall
hätten wir den Sammler für den Verein u. die
Reisenden vor der Thür.
Alle diese Punkte wären sehr zu berücksichtigen; und
wird auch ein Verein gegründet, so bleibt dennoch
der örtlichen Armenpflege die Sorge für Schuhe u.
Kleider u. für die Krankheitsfälle, da
erfahrungsgemäß im Winter fast täglich solche Fälle
vorkommen. Ebenso werden die Reisenden in den
Gasthäusern vom Bettel schwer abzuweisen sein.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister.
Lokalarmenfonds / Kommune; Abgelehnte Darlehensanträge /
Forderungen der Gemeinde; Laternanzünder: Bestellung und
Vergütung / Stellenplan; Schrannenpersonal: Bestellung und
Vergütung / Stellenplan; Sparkasse / Geldwesen; Baugesuche
/ Genehmigung; Gewerbekonzessionen / Gewerbeüberwachung;
Gaststättenkonzession / Gewerbekonzessionen; Unterstützung
Durchreisender / Leistungen; Soziale Vereine / Träger

1471 Beschluß Protocolle
Annulierung des Beschlusses vom 5.8.1882 über die
Anerkennung des Bedürfnisses für eine
Bahnhofwirtschaft.
Verleihung des Bürger- und Heimatrechtes an Franz
Xaver Furtmayr und Michael Brunner.
Keine Erinnerungen gegen die Verehelichung der
beiden Vorgenannten.
Vermietung der ehemaligen Stadeltenne im
Schrannenhaus.
Übernahme eines Anteils an den Kosten einer
Reparatur der Schlachthofbrücke.
Bewilligung von zwei Darlehen aus der Polz'schen
Bürgerstiftung.
Bewilligung eines Darlehens aus dem Armenfonds.
Beschluß vom: 13.11.1882
In heutiger Sitzung wurde beschlossen:

1.
Der Beschluß des Magistrats v. 5. August 1882
erläutert an k. Bez. Amt unterm 23. Okt. wornach das
Bedürfniß einer Restauration für das Bahnpersonal
anerkannt ist, kann in der Erwägung daß das k.
Oberbahnamt Kempten für obiges Personal ein
Bedürfniß hiezu nicht gegeben erachtet, auch die
Ausübung durch Bahnbedienstete nicht zuläßig ist,
nicht mehr aufrecht erhalten werden u. wird daher
annuliert.

2.
Wurde dem Franz Xaver Furtmayr von Thonstetten
Schneidermeister dahier auf sein Ansuchen, der im 2.
Jahre hier wohnt u. das Gewerbe ausübt, die
Bürgeraufnahme u. Heimath im Markte Bruck gegen
Erlage von 60 M. Aufnahmsgebühren verliehen u. gegen
seine Verehelichung mit Anna Sander von Waal B.A.
Kaufbeuern eine Erinnerung nicht erhoben.

3.
Deßgl. wurde dem Bäckermeister Michael Brunner von
hier die Bürgeraufnahme verliehen u. gegen seine
Verehelichung mit Viktoria Probst von Rothschwaig
eine Erinnerung nicht erhoben. Die Aufnahmsgebühren
betragn 90 M.

4.
Dem Joh. Hirschauer v. Aubing wurde die ehem.
Stadeltenne im Schrannenhause auf ein halbes Jahr um
60 M. Miethe überlassen.

5
Die dringend nothwendig gewordene Reparatur der
Obermühlbrücke verursachte 123 M. Kosten. Zu diesen
Kosten wird wie bisher in der Erwägung, daß bis in
die letzte Zeit die Holzlände benützt wurde, dem
aktenmäßigen Eigenthümer der Brücke Herrn
Kunstmühlenbesitzer M. Schmid der dritte Theil mit
41 M. vorbehaltlich Zustimmung der
Gemeindebevollmächtigten aus der Gemeindekasse
genehmigt und im Übrigen auf die Akten Bezug
genommen. Eine Verpflichtung zur Bezahlung von
Reparaturkosten zur fraglichen Brücke wird weder in
diesem nach in künftigen Fällen anerkannt.

6.
Das Gesuch des Schreiners Anton Lamprecht in München
beheimathet dahier um ein Hilfsdarlehen zu 40 M. aus
der Bürgerunterstützungsstiftung wird unter der
Bedingung genehmigt, daß sein Arbeitgeber sich
verpflichtet, nöthigen Falls die vierteljährige
Frist mit 10 M. nebst 2 % Zinsen zurückzubehalten u.
seiner Zeit hieher zu senden.

7.
Auf die Klage des Früchtenhändlers Lang von München
gegen H. Höcht w. Forderung v. 70 M., wurde
demselben zur Bezahlung dieser Schuld dann zur
Bezahlung der am 1. Juli fälligen und am 1. Januar
1883 fällig werdenden Bankzinsen, endlich zur
Bestreitung der übrigen fälligen Zinsen u. Fristen
etc. aus Mitteln des Armenfondes Bruck ein zu 4 %
verzinsliches, vierteljährig kündbares Darlehen von
450 M. gegen hypothekarische Sicherheit nebst 45 M.
Caution mit dem frühern Kapitale von 300 Mark dieser
Stiftung im gleichen Rang noch vorgehenden 3.000 M.
Kapital und 300 M. Caution auf seinem Anwesen No.
382 gegeben. Zu diesem Zweck hat die Wittwe A. Höcht
dem aufzunehmenden Kapital mit ihrem Anspruch im
Rang auszuweichen.

8.
Dem Schreinermeister Jakob Asam wurde auf sein
Ansuchen zur Bestreitung der Studienkosten seines
Sohnes aus Mitteln der Polz'schen
Bürgerunterstützungsstiftung ein zu 2 %
verzinsliches Fristen - Kapital von 100 Mark
gegeben.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller
Gaststättenkonzession / Gewerbekonzessionen; Bürgeraufnahmen
/ Meldewesen; Heimatrecht / Meldewesen; Heiratserlaubnis /
Eheschließungen; Niedermair Anwesen/Schrannenhaus /
Lagerhäuser; Obermühlbrücke / Brücken, Durchlässe; Polz'sche
Bürgerunterstützungs Stiftung / Stiftungen; Lokalarmenfonds
/ Kommune

1488 Beschluß Protocolle
Vergabe des Pruggmayer'schen Stipendiums.
Verleihung des Bürger- und Heimatrechtes an Michael
Geitner.
Abnahme diverser Gemeinderechnungen für 1882.
Öffnung des gesperrten Fußweges neben dem
Krankenhaus.
Anschaffung von Schläuchen zur Feuerspritze.
Keine Anerkennung des Bedürfnisses für eine
Bahnhofrestauration.
Verlegung des Fohlen- und Pferdemarktes.
Beschluß vom: 18.06.1883
In heutiger Sitzung wurde

1.
Das Pruggmayr'sche Stipendium für Studierende wurde
dem bisherigen Bewerber H. Jos. Kauth von hier cand.
theol. im Betrage von 60 M. verliehen.

2.
Dem Michael Geitner von Rottbach, Privatier dahier
wurde die Bürgeraufnahme und Heimath im Markte Bruck
auf Anfordern gemäß art. 17 der G.O. gegen Erlage
von 50 M. Gebühr verliehen.

3.
Die Rechnungen pro 1882
der Gemeindekasse,
der Gottesackerkasse,
der Pruggmayer'schen Stipendienstiftung
wurden geprüft und ohne Erinnerung befunden.

4.
Auf Antrag der angrenzenden Grundbesitzer wird
beschlossen, den vor kurzem gesperrten Fußweg neben
dem Krankenhause wieder zu öffnen, bis die auf dem
Seitzanger genehmigte Baulinie auch in Wirklichkeit
ausgeführt ist.

5.
Wurde beschlossen, 30 Meter Hanfschläuche zur
gemeindlichen Spritze pro Meter zu 1 M. 70 Pf. aus
Gemeindemitteln anzukaufen, u. werden die Kosten mit
51 M. nachträglich genehmigt.

6.
Auf die dem Magistrate vom k. Bez. Amte Bruck
zugeschlossenen Akten über Errichtung einer
Eisenbahnrestauration wurde nach längerer Berathung
u. Prüfung der Akten im Anschluß an die in der
Entschließung des k. Bezirksamtes Bruck vom 9.
Oktober 1882 umfassend dargelegten Gründen
ausgesprochen, es sei ein Bedürfniß zur Errichtung
einer Bahnrestauration im Sinne der Allerhöchsten
Entschließung vom 9. August 1879 nicht gegeben, und
wird im Übrigen auf die Akten Bezug genommen.7.
Ist der Fohlen- u. Pferdemarkt in Anbetracht des
Pferdemarktes Krumbach, welcher von Händlern stark
besucht ist, auf letzten Mittwoch im August zu
verlegen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller, Bürgermeister
Pruggmaier Stipendien Stiftung / Stiftungen; Bürgeraufnahmen
/ Meldewesen; Heimatrecht / Meldewesen; Abnahme der
Jahresrechnung / Finanzwirtschaft; Gottesacker- und
Leichenhauskasse / Alter Friedhof; Feuerwehrausstattung /
Brandschutz, Feuerwehr; Gaststättenkonzession /
Gewerbekonzessionen; Straßennutzung / Straßen; Viehmärkte /
Märkte

1687 Sitzungs Protocoll des Magistrats Bruck
Bewilligung eines Darlehens aus der Polz'schen
Bürgerstiftung.
Kein Bedürfnis für eine Gaststättenkonzession in der
Bahnhofrestauration.
Keine Einwände gegen eines Gaststättenkonzession für
den Landsbergerho.
Abnahme diverser Jahresrechnungen für diverse
Schulfonds.
Beschluß vom: 16.03.1885
In heutiger Sitzung wurde

1.
Dem Zimmermann Joseph Härnig von Bruck aus Mitteln
der Polz'schen Bürgerunterstützungsstiftung Bruck
ein zu 4 % verzinsliches, vierteljährig kündbares
Darlehen von 200 M zweihundert Mark gegen
hypothekarische Sicherheit mit 20 M Caution nach
vorgehenden 1.500 M Kapital und 150 M Caution an II.
Stelle gegeben.

2.
Auf das Ansuchen des Cajetan Ertl dahier um
Genehmigung zur Ausübung einer Gastwirtschaft in der
Eisenbahnrestauration wurde unter Bezug auf
diesseitigen Beschluß vom 18. Juni 1883 u. aus den
darin angeführten Gründen ein Bedürfnis zum Betriebe
dieser Wirtschaft weder als Schank- noch als
Gastwirtschaft im Sinne der Allerh. Verordnung vom
8. August 1879 nicht anerkannt u. als nicht
nachgewiesen erachtet.
Gegen die Persönlichkeit des Ertl besteht keine
Erinnerung.

3.
Auf das Ansuchen des k. würtmb. Majors Fhrn. von
Reitzenstein als Besitzer des Anwesens zum
Landsbergerhof dahier Hs. No. 159 um Verleihung der
Gastwirtschaft, auf welchem Anwesen eine reale
Tafern- u. Braugerechtsame ruht, wurde das Bedürfniß
im Sinne der Allerh. Verordnung vom 8. August 1879
einstimmig anerkannt.

4.
Wurden die Rechnungen
1. des Schulfondes mit Baufondes,
2. des Zeichnungsschulfondes,
3. der gewerbl. Fortbildungsschule,
4. der Polz'schen Schulstiftung,
5. der Kinderbewahranstalt,
6. der Wittmann'schen Geldpreisstiftung
Bruck
geprüft und ohne Erinnerung befunden.Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller
4 Unterschriften

Polz'sche Bürgerunterstützungs Stiftung / Stiftungen; M.J.
Wittmann'sche Geldpreisstiftung / Stiftungen;
Gaststättenkonzession / Gewerbekonzessionen; Gewerbliche
Fortbildungsschule / weiterführende Schule/Mittelschule;
Zeichnungsschule / weiterführende Schule/Mittelschule; Lokal
- Schulfonds / Allgemeines; Kleinkinderbewahranstalt /
Kindergärten

1704 Sitzungs Protocoll des Magistrats Bruck
Erhebung des Verbindungsweges von Germering nach
Unterpfaffenhofen zur Distriksstraße
Beleuchtung der Straße zum Bahnhof
Zustimmung zur Verehelichung.
Zuschuß an die freiwillige Feuerwehr.
Bewilligung von Holz aus der Trappentreu'schen
Stiftung.
Krankenhausbau.
Verkauf des Anwesens Nr. 248 der Polz'schen
Bürgerstiftung.
Beschluß vom: 09.11.1885
In heutiger Sitzung wurde

1.
auf den Auftrag des k. Bez. Amtes bezügl. Erhebung
des Verbindungsweges von Germering nach
Unterpfaffenhofen zur Distriktsstrasse erinnert, daß
es im Allgemeinen der Gemeinde Bruck nur zum Nutzen
u. Vortheil gereichen kann, wenn viele und gute
Strassen hieher führen, daß aber auf fragl. Strecke
nach Bruck ein wesentl. Verkehr nicht besteht, indem
die Schranne von dortigen Ökonomen wenig besucht u.
auch das Holz größtenteils nach München verbracht
wird.
Der Ökonom u. Posthalter Hirschauer von
Unterpfaffenhofen kauft sein Getreide zum Handel auf
hiesiger Schranne und befördert dasselbe direkt auf
der Staatsstrasse nach München.

2.
Auf die durch k. Bezirksamt hieher gelangte
Entschließung des k, Oberpostamtes bezügl.
Beleuchtung der Strassen von Ortschaften zu
Bahnhöfen wurde erinnert:
Vom Markte Bruck zum Bahnhofe wird nur die Münchner
Straatsstrasse benützt. Ein Theil dieser Strasse ist
ohnehin beleuchtet.
Die Verbindungsstrasse zwischen der Münchner
Staatsstrasse und dem Bahnhofe ist eine ganz kurze
Strecke und fällt die Hälfte derselben schon in den
Bahnhofrayon.
Sollte hier eine Laterne aufgestellt werden, so ist
diese vom Markte wenigstens 1/4 Stunde entfernt und
würde einen eigenen Laternanzünder erfordern u. wäre
überdieß ganz unbeaufsichtigt.
Nach den Erfahrungen mit den auf dem Fußwege zum
Bahnhofe aufgestellten Laternen, wovon alljährlich
wiederholt mehrere vollständig zertrümmert werden,
würde ohne Zweifel auch die hier fragliche Laterne
häufig demolirt und daher einen unverhältnißmäßig
großen Aufwand erfordern. Ein Bedürfniß kann
überhaupt nicht anerkannt werden, wenn der Postillon
seine Wagenlaternen fleißig anzündet, auch ist die
Verbindungsstraße von solcher Breite, daß nicht
leicht ein Unfall sich ereignen kann.

3.
Gegen die Verehelichung des Schlossers Anton Mayr
von hier mit Maria Theresia Neuherer von Passau
wurde eine Erinnerung nach § 36 nicht erhoben, die
Heimathgebühr beträgt 43 M 20 Pf.

4.
Der freiwilligen Feuerwehr wurde auf die Eingabe vom
30. Septbr. pro 1886 ein Zuschuß von 50 M aus
Gemeindemitteln genehmigt.

5.
Aus Mitteln der Trappentreu'schen
Holzunterstützungsstiftung wurden je 3 Ster Holz für
Andreas Langhojer
Josepha Kaufmann
Elise Multerer
genehmigt.

6.
Werden die Kosten für den Transport der Parquetböden
zum Krankenhause an die Baustelle auf Rechnung des
Krankenhausbaufondes übernommen.

7.
Wird beschlossen, das Anwesen der Polz'schen
Bürgerunterstützungsstiftung Bruck Hs. No. 248 um
4.800 M zu verkaufen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller
Bürgermeister
6 Unterschriften
Distriktsstrassen / Distrikt; Straßenbeleuchtung / Straßen;
Heiratserlaubnis / Eheschließungen; Allgemein / Brandschutz,
Feuerwehr; Trappentreu'sche Holz Stiftung / Stiftungen;
Polz'sche Bürgerunterstützungs Stiftung / Stiftungen;
Krankenhausneubau / Krankenhaus

1848 Sitzungs Protocoll des Magistrats F. Bruck
Kein Einwand gegen eine Heiratserlaubnis.
Bewilligung von zwei Darlehen aus dem
Getreidemagazinfonds.
Bewilligung eines Darlehens aus der Sparkasse.
Verpachtung von Gemeindegründen.
Anschaffung eines Leichenwagens.
Dachreparatur am Mädchenschulhaus.
Beschluß vom: 23.11.1891
In heut. Sitzung wurde

1.
gegen die Wiederverehelichung des Conditors Michael
Härtl von hier mit der Ladnerin Therese Liebhart von
Holzkirchen keine Erinnerung nach art 36 erhoben.

2.
Der Wittwe Katharina Sturm von Bruck wurde aus
Mitteln des Getreidemagazinfondes Bruck ein
vierteljährig kündbares Darlehen zu 4 % verzinslich
mit 1.200 M gegen hypoth. Sicherheit mit 120 M
Caution auf ihrem 2.400 M werthen Anwesen Hs. No.
322 in Bruck gegeben.

3.
Dem Rentamtsbeiboten Karl Schuster von Bruck wurde
aus der Sparkasse Bruck ein zu 4 % verzinsl.
vierteljährig kündbares Darlehen von 1.000 M gegen
hypoth. Sicherheit mit 100 M Caution auf seinem
10.000 M werthen, mit 6.690 M gegen Brand
versicherten Anwesen Hs. No. 5 1/2 in der
Feuerhausstrasse an 2ter Stelle nach vorgehenden
3.000 M u. Caution gegeben.
4.
Dem Gütler Friedrich Sperr von Rottbach wurde aus
Mitteln des Getreidemagazinfondes Bruck ein zu 4%
verzinslich. vierteljährig kündbares Darlehen von
1.500 M gegen hypoth. Sicherheit mit 150 M Caution
auf seinem 6.000 M werthen mit 4.060 M gegen Brand
versicherten Anwesen Hs. No. 24 an I. Stelle
gegeben.

5.
Die Verpachtung der Gemeindegründe vom 9. November
in welcher ein Jahrespacht von 297 M 70 Pf. erzielt
wurde, wurde genehmigt.

6.
Nachdem in Bruck häufige Leichentransporte in
auswärtige Gemeinden und zum Bahnhofe vorkommen und
sich der Mangel eines Leichentransportwagens sehr
fühlbar macht, wird beschlossen, nach dem
vorgelegten Plan einen einfachen Wagen bei dem
Wagenbauer Karl Weinberger in München Lilienstr. 8
zu bestellen um den Preis von 1.180 M.
Die Kosten sollen aus den laufenden Einnahmen der
Gottesackerkasse in 3 Fristen u. zwar bei
Ablieferung 400 M
im Jahr 1893
400 M
1894 der Rest
380 M
gedeckt werden.

7.
Zur Bezahlung der Dachreparatur des
Mädchenschulhauses sollen 1.000 M aufgenommen
werden.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller
6 Unterschriften
Heiratserlaubnis / Eheschließungen; Getreidemagazin (-fonds)
/ Gewerbe, Handwerk, Industrie; Bewilligung von Darlehen /
Sparkasse; Verpachtung / Grundstücke/Gebäude allgemein;
Ausstattung des Bestattungsdienstes / Friedhöfe;
Mädchenschulhaus / Schulhäuser

1853 Sitzungs Protocoll des Magistrats F. Bruck
Pflanzung von Allee Bäumen am Bahnhofweg.
Kündigung des Viehmarktplatzes.
Verpachtung von Gemeindegrund.
Neuwahl des Verwaltungsrates der freiwilligen
Feuerwehr.
Pfandwechsel für ein Darlehen der Sparkasse.
Ankauf von Grundstücken zum E-Werkbau Schöngeising.
Aufnahme eines Darlehens zur Finanzierung der
Elektrifizierung.
Abnahme der Jahresrechnung 1891 für den
Getreidemagazinfonds.
Einführung eines Ortsgeschenkes.
Ablehnung eines Antrages auf Abtretung von
Gemeindegrund.
Antrag auf Genehmigung der oberirdischen
Stromleitungen.
Beschluß vom: 15.02.1892
In heut Sitzung wurde beschlossen

1.
an k. Remontedepot Fürstenfeld das Ansuchen um
Erwirkung der Genehmigung an hoher Stelle zur
Anpflanzung einer Allee am Bahnhofweg zu stellen.
Als Gegenleistung wird von der Gemeinde Bruck die
Straßenauffuhr im Frühjahr und Herbst mit
gereinigtem Kies der bisher vom k. Remontedepot
unterhaltenen Verbindungsstrasse von der
Klosterbrücke beim Aumiller Crucifix bis zur
Münchner Strasse übernommen werden.
In Hinblick, daß die dem k. Remontedepot gehörige
Restauration durch eine Baumpflanzung sehr gewinnen
u. die Gemeinde den Bahnweg in solidester Weise
unterhalten wird, dürfte das Ansuchen
Berücksichtigung finden.

2.
Von der Kündung des Viehmarktplatzes vom Herrn
Brauereibesitzer H. Mayr pro 1893 wurde Kenntniß
genommen.

3.
Dem Baumeister Jak. Sappl wird auf seine Eingabe vom
18. vor. Mts. der Gemeindegrund an der
Augsburgerstrasse zur ermäßigten Pacht von jährl. 15
Mark überlassen.

4.
Von der Neuwahl des Verwaltungsrathes der
freiwilligen Feuerwehr wurde Kenntniß genommen.

5.
Die Sparkasse Bruck als Gläubigerin des Joh. Walch
v. Mittelstetten entläßt hiemit das in der
Steuergemeinde Mittelstetten gelegene Grundstück
Pln. 1124 zu 0,286 ha aus dem Hyp.-Verbunde und
genehmigt die Abschreibung im Hypothekenbuche unter
der Bedingung, daß hiefür das Grundstück Pln. 991
Acker zu 0,228 ha verpfändet wird.

6.
Unter Vollzug des Beschlusses der beiden Gemeinde
Collegien vom 29. Juni 1891 haben die weitern
Verhandlungen über Erwerbung der benöthigten
Grundflächen zu dem neu erkauften Mühlanwesen in
Schöngeising sowie die Vermessung der Theilflächen
stattgefunden weshalb beschlossen wird,
nachbezeichnete Flächen pro Dezimale zu 20 M
anzukaufen
1.) von Raphael Meßner Pln. 142 zu 0,044 ha um 260
M
2.) von Gerhard Dilger Pln. 141 Wiese zu 0,262 um
1.540 M
3.) von Braumüller Pln. 195 u. zwar unter
Einrechnung der in Folge Alluvion hinzugemessenen
Fläche von 0,018 ha nunmehr 0,178 ha und von Pln.
194 eine Theilfläche von 0,205 ha zusammen um 2.240
M
4.) von Franz Huber v. Pln. 196 eine Theilfläche
von 0,012 ha von Pln. 199 eine solche von 0,001 ha
um 80 M
5.) von Anton Steiner Pln. 197 eine Theilfläche von
0,021 ha um 120 M
6.) von Jos. Huber v. Pln. 198 eine Theilfläche von
0,016 ha um 100 M.
Herr Bürgermeister J. Miller wird zur notariellen
Verlautbarung der Verträge ermächtigt.

7.
Zur Bezahlung der Kosten für Einführung der elektr.
Beleuchtung ist auf 4 Monate ein zu 5 % verzinsl.
Darlehen von 40.000 M vom Bankhaus Fink aufzunehmen.

8.
Die Rechnung des Getreidemagazinfondes pro 1891
wurde geprüft und ohne Erinnerung befunden.
9.
Auf den vom Gem. Collegium zur Berathung abgegebenen
Antrag des G. Bev. Steiner über Einführung des
Ortsgeschenkes verharrt der Magistrat auf dem
Beschluße beider Collegien vom 23. u. 30 Oktober
1882; es besteht jedoch keine Erinnerung, wenn sich
ein Verein zu diesem Zwecke bildet.

10.
Auf den vom Baumeister Kamm eingereichten Bauplan
des Heinrich Volkmann bezüglich Abtretung des
Gemeindegrundes an der Pruggmayr Strasse vor dem
Volkmann anwesen kann nicht eingegangen werden.

11.
Sind an k. Regierung die Pläne der oberirdischen
Fernleitung sowie der Leitungen in Bruck mit
entsprechendem Berichte nebst der Bitte um
Genehmigung der elektrischen Anlage u. der Führung
der oberirdischen Leitung von Schöngeising nach
Bruck einzureichen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller
Bürgermeister
5 Unterschriften
Straßenbäume / Straßen; Viehmärkte / Märkte; Verpachtung /
Grundstücke/Gebäude allgemein; Verkauf / Grundstücke/Gebäude
allgemein; Verwaltungsausschuß der Feuerwehr / Brandschutz,
Feuerwehr; Entlassung aus dem Hypothekenverband / Sparkasse;
Kraftwerk Schöngeising / Elektrizität; Finanzwirtschaft d.
E.-Werkes / Elektrizität; Oberirdische Stromleitungen /
Elektrizität; Getreidemagazin (-fonds) / Gewerbe, Handwerk,
Industrie; Unterstützung Durchreisender / Leistungen

1567 Sitzungs Protokoll der Gemeinde Bevollmächtigten
Abnahme der Jahresrechnung für den
Getreidemagazinfonds
Antrag auf Genehmigung der elektr. Leitung von
Schöngeising nach Bruck
Ablassung von Gemeindegrund
Erwerb von Grundflächen für die Kraftwerksanlage
Schöngeising
Belassung des Militärfriedhofes in Fürstenfeld
Gebühren für die Hausinstallationen
Einführung eines Ortsgeschenkes
Elektrische Bahn vom Bahnhof zum Markt und von Bruck
nach Maisach.
Beschluß vom: 26.02.1892
In heut. Sitzung wurde

1.
Die Rechnung des Getreidemagazinfonds geprüft und
ohne Erinnerung befunden.

2.
Die Eingabe an k. Regierung um Genehmigung zur
Leitung der Elektricität von Schöngeising nach Bruck
u. im Markte wurde beschlossen.

3.
Wurde dem Magistratsbeschluße über Ablassung des
Gemeindegrundes außerhalb des Marthabräukellers an
J. Sappl um 15 M. zugestimmt.

4.
Wurden die in Folge Durchstichs der Amper in
Schöngeising noch nothwendigen Grundflächen nach
erfolgter Vermessung wie im Magistratsbeschluße vom
15. ds. Mts. bestimmt, angekauft u. H. Bürgermeister
Miller zur Verbriefung abgeordnet.

5.
Die Eingabe betreffs Belassung des
Militärfriedhofes, wie vom Magistrat abgefaßt, wurde
genehmigt.

6.
Entgegen dem Magistratsbeschluße vom 24. Februar
sollen für die Hausinstallationen Revisionsgebühren
an die Gemeinde nicht entrichtet werden.

7.
Wurde der Antrag des G. Bev. H. Steiner im Verein
mit dem Magistratsbeschluße v. 15. ds. über
Einführung des Ortsgeschenkes wiederholt längere
Zeit in eingehender Weise berathen und in der
Erwägung, daß sich größere Schwierigkeiten dem
Unternehmen entgegenstellen u. aus andern Orten
günstige Erfahrungen über die Zweckmäßigkeit des
Unternehmens bisher noch nicht vorliegen, der Antrag
fallen gelassen.

Schließlich theilt Herr G. B. Aumiller dem verehrl.
Gem. Collegium mit, daß die Absicht für Gründung
einer elektr. Bahn für Personen- u. Güterverkehr vom
Markt zum Bahnhof u. eventuell von Bruck nach
Maisach besteht.

Somit wurde die Sitzung geschlossen u.
unterzeichnet.
Keller
12 Unterschriften
Getreidemagazin (-fonds) / Gewerbe, Handwerk, Industrie;
Einführung der Elektrizität / Elektrizität; Verkauf /
Grundstücke/Gebäude allgemein; Kraftwerk Schöngeising /
Elektrizität; Militärfriedhof Fürstenfeld / Friedhöfe;
Unterstützung Durchreisender / Leistungen; Weitere
Bahnprojekte / Schienenverkehr

1859 Sitzungs Protocoll des Magistrats F. Bruck
Verleihung des Bürger- und Heimatrechtes.
Ablehnung der Rückerstattung einer
Bürgeraufnahmsgebühr.
Annahme eines Legates für den Armenfonds.
Verleihung des Pruggmayr'schen Stipendiums für 1892.
Beleuchtung der Wegunterführung am Bahnhof.
Abnahme der Gemeinderechnung für 1891.
Beschluß vom: 09.05.1892
In heut Sitzung wurde

1.
Dem Getreidehändler Michael Niedermayr von Purk seit
8 Jahren Anwesensbesitzer in Bruck wurde auf
Ansuchen die Bürgeraufnahme und Heimath im Markte
Bruck gegen Erlage von 75 M verliehen.

2.
Das Gesuch des Sailermeisters Xaver Weber von hier,
wohnhaft in Pegnitz nun Bürger und heimatberechtigt
daselbst, um Rückersatz der seiner Zeit hieher
bezahlten Heimatgebühren von 43 M wurde abgewiesen.

3.
Von dem vom qu. k. Oberförster Schreger von Bruck an
den Armenfond vermachten Legat von 2.000 M wurde
Kenntniß genommen u. daselbst dankbarst acceptirt.

4.Dem einzigen Bewerber u. bisherigen Inhaber des
Pruggmayr'schen Stipendiums für Studierende H.
Johann Lederer am k. Lyceum in Freising wurde
dasselbe im Betrage von 60 M auch pro 1892 wieder
verliehen.

5.
Wurde mit dem k. Staatsbahn - Ingenieur in Buchloe
Übereinkommen über die Durchführung von
Leitungsdrähten für die elektrische Beleuchtung an
dem Gewölbescheitel der Wegunterführung getroffen.

6.
Wurde die Rechnung der Gemeindekasse Bruck pro 1891
geprüft u. ohne Erinnerung befunden.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller
4 Unterschriften

Bürgeraufnahmen / Meldewesen; Heimatrecht / Meldewesen;
Lokalarmenfonds / Kommune; Pruggmaier Stipendien Stiftung /
Stiftungen; Straßenbeleuchtung / Straßen; Abnahme der
Jahresrechnung / Finanzwirtschaft

1861 Sitzungs Protocoll des Magistrats F. Bruck
Bewilligung eines Darlehens aus der Sparkasse.
Kein Einwand gegen drei Verehelichungen.
Bewilligung eines Darlehens aus der Polz'schen
Bürgerstiftung.
Verleihung des Bürger- und Heimatrechtes.
Prüfungsbericht über die Turbinenanlage in
Schöngeising.
Einrichtung der elektr. Beleuchtung am Bahnhof.
Militärfriedhof Fürstenfeld.
Finanzierung der elektrischen Kraftzentrale.
Beschluß vom: 10.06.1892
In heut Sitzung wird

1.
Herrn H. Mayr aus der Sparkasse Bruck 6.000 M zu 4 %
gegen hypoth. Sicherheit auf dem 16.000 M werthen,
mit 12.230 M gegen Brand versicherten Anwesen Hs. N
61 an I. Stelle mit 600 M Caution gegeben.

2.
Gegen die Verehelichung des Ablöswärters Johann
Federl von Bruck mit Anna Hörhager von Jesenwang
wurde eine Erinnerung nicht erhoben. Die
Heimathgebühr beträgt 43 M 20 Pf.

3.
Gegen die Verehelichung des Verwalters Franz
Dellinger von Bruck mit Susanna Rückerl von
Regensburg wurde eine Erinnerung nicht erhoben. Die
Heimathgebühr beträgt 43 M 20 Pf.

4.
Gegen die Verehelichung des Schlossers Franz Nuisl
von Bruck mit der Näherin Katharina Höhnle von
Marktoffingen wurde eine Erinnerung nicht erhoben.
Die Heimatgebühr beträgt 43 M 20 Pf.

5.
Dem Maurer Ludwig Berchtold von Bruck wurde aus der
Polz'schen Bürgerunterstützungsstiftung ein zu 2 %
verzinsl. in Jahresfristen von 25 M heimzahlbares
Darlehen von 100 M gegeben.

6.
Dem Taglöhner Sebastian Thurner von Sulzemoos wurde
auf Ansuchen die Bürgeraufnahme u. Heimat in Bruck
gegen Erlage von 60 M verliehen.

7.
Der Bericht über Untersuchung der von Briegleb u.
Hansen in Gotha hergestellten Turbinenanlage vom
Professor Schröder der technischen Hochschule in
München wurde bekannt gegeben.

8.
Der von der k. Generaldirektion der St. Eisenbahnen
zugesendete Vertragsentwurf über Einrichtung der
elektr. Beleuchtung am Bahnhofe wurde angenommen mit
der Änderung, daß außerhalb der Stationsgrenze kein
Transformator aufgestellt werden kann, weßhalb um
unentgeltl. Ablassung eines Grundes zur Errichtung
eines Transformatorenhauses gebeten wird.

9.
Die Entschließung des k. Kriegsministeriums vom
17ten auf diesseitige Eingabe vom 3ten Mai um
Überlassung des Militärfriedhofes wurde abschlägig
verbeschieden, u. das k. Remontedepot angewiesen,
der Marktgemeinde einen passenden Platz zur
Errichtung eines Friedhofes abzulassen.
Dieses hat nun Pln. 930 Hartholz pro ar 5 M 50 Pf
oder pro Hektar 550 M kaufsweise angeboten.
Dieses Angebot wurde in heut Sitzung abgelehnt, da
in dieser Richtung näher gelegene und wohlfeilere
Plätze zur Errichtung eines Friedhofes mit leichter
Mühe erworben werden können.

10.
Die Errichtung einer Centrale für elektr.
Beleuchtung, Wasserversorgung und Kraftübertragung
ist größtentheils vollendet u. belaufen sich die
zusammengestellten Kosten auf 262 260 M 50 Pf.
Zur Deckung dieser Kosten wurde mit Beschluß v.
21./22. Septbr. 1891 eine Anuitätenschuld v. 100.000
M vom 17. März 1892 20000 M von der Sparkasse
aufgenommen.
Es wird daher beschlossen, zur Deckung des Restes
ein weiteres zu 4 1/2 % verzinsl. mit 1/2 % Tilgung
Anuitätenkapital von 140.000 M von der b.
Hypotheken- u. Wechselbank aufzunehmen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
J. B. Miller
Bürgermeister
4 Unterschriften
Bewilligung von Darlehen / Sparkasse; Heiratserlaubnis /
Eheschließungen; Bürgeraufnahmen / Meldewesen; Heimatrecht /
Meldewesen; Polz'sche Bürgerunterstützungs Stiftung /
Stiftungen; Kraftwerk Schöngeising / Elektrizität;
Finanzwirtschaft d. E.-Werkes / Elektrizität;
Militärfriedhof Fürstenfeld / Friedhöfe; Bahnhof
Fürstenfeldbruck / Schienenverkehr

1970 Sitzungs Protocoll des Magistrats FBruck
Personal des E-werkes.
Bürgeraufnahmen.
Erweiterung der Straßenbeleuchtung.
Beschluß vom: 05.03.1894
In heut Sitzung wurde

1.
Auf die Kündigung und Abzug des Ingenieurs Thomas
wird beschlossen, dem Schlossergehilfen Max Baldauf
von Indersdorf die Aufsicht über die Transformatoren
u. das ganze Leitungsnetz in Bruck und bis zum
Maschinenhause Schöngeising gegen einen Monatsgehalt
von 100 M. u. Wohnung im Bureau zu übertragen u. für
ihn eine Dienstes Instruktion zu erlassen.

2.
Wird beschlossen, auf Grund des art. 17 der G. O.
diejenigen hier wohnhaften u. zur Erwerbung des
Bürgerrechtes befähigten zur Erwerbung aufzufordern.

3.
An der Viehmarktgasse, Puchermühlgasse und Kreuzung
an der Fürstenfelderstrasse und Bahnhof sind
Strassenlampen anzubringen.

Magistrat FBruck
Keller
5 Unterschriften
Personal des E-Werkes / Elektrizität; Bürgeraufnahmen /
Meldewesen; Straßenbeleuchtung / Straßen

1585 Sitzungs Protokoll der Gemeinde Bevollmächtigten
Besuch des Prinzregenten
Beschluß vom: 05.07.1894
In heut. Sitzung beider Gem. Collegien gibt H.
Bürgermeister bekannt, daß am Samstag den 7ten ds.
Mts. Seine Kgl. Hoheit der Prinz Regent zum Besuche
der Unteroffiziers Schule hieher kommt.
Es wird daher beschlossen, in corpore sich sowohl
beim Empfang als auch beim Abschiede am Bahnhofe zu
betheiligen und den Markt /:insbesondere in der
Richtung gegen den Bahnhof zu:/ zu beflaggen.

Keller
17 Unterschriften
Repräsentation / Gemeinde Fürstenfeldbruck

1588 Sitzungs Protokoll der Gemeinde Bevollmächtigten
Zubilligung des Honorars an den Chorregenten.
Aufnahme eines Darlehens für den E-Werkbau.
Verpflegskosten im Krankenhaus.
Anpflanzung einer Allee am Bahnhofweg.
Darlehen zum Schrannenhaus u. Verteilung der
Schrannengebühren.
Verlegung des Weges zum Deichensteg.
Beschluß vom: 03.12.1894
In heut. Sitzung wird

1.
auf Zusicherung des Chorregenten seiner
Verpflichtung bezügl. des Gesang- u.
Musikunterrichts wie er sie im Stundenplan angegeben
hat, nachzukommen und am Schluß des Schuljahres sich
einer Prüfung seiner Schüler zu unterziehen,
beschlossen, das Honorar mit 300 M. in den Etat
einzustellen.

2.
Das Offert der b. Hyp. u. Wechselbank über Gewährung
einer zu 4 % verzinsl., und 1 % in 41 Jahren
tilgbaren Schuld für das Elektricitätswerk von
236.000 M. in Annuitäten von 11.800 M. erhielt
einstimmig Genehmigung von 16 Gemeinde
Bevollmächtigten.

3.
Auf dem Beschluß vom 19. November über Erhöhung der
Verpflegskosten im Krankenhause von 2 M. auf 2 M. 50
Pf. pro Tag wird einstimmig verharrt.
4.
Die Akten über Anpflanzung einer Allee am
Eisenbahnweg wurden bekannt gegeben, und erhält nach
längerer Berathung der Magistratsbeschluß vom 26.
Nvbr. allseitige Zustimmung.

5.
Der Beschluß der beiden Gemeinde Collegien über
Aufnahme einer Schuld zum Schrannenhause von 2.500
M. und Vertheilung der Schrannengebühren wurde vom
k. Bez. Amte nicht genehmigt, was hiemit bekannt
gegeben wurde.
PS. Wurde staatsaufsichtlich nicht genehmigt.

6.
Die Verlegung des Weges zum Ampersteg auf Ansuchen
des Georg Schnetzer kann, weil planmäßig, nicht
genehmigt werden, u. wird dem Magistr. Beschluße
zugestimmt.

7.
Nachträglich wird noch eigens betont, daß das
Collegium nur unter der Bedingung das Honorar für
den Chorregenten mit 300 M. einstellt, wenn derselbe
seine Verpflichtung gewissenhaft erfüllt und mit
seinen Schülern am Schluße des Schuljahres eine
Prüfung hält und die Prüfung zur Zufriedenheit
ausfällt.

L. Weiß
15 Unterschriften
Kirchenmusik/Organisten / Kirchengemeinden; Beschwerden
gegen Lehrer / Lehrpersonal; Kraftwerk Schöngeising /
Elektrizität; Verpflegungsskosten / Krankenhaus;
Straßenbäume / Straßen; Anlage und Erweiterung / Fußwege;
Schrannenhausbaufonds / Niedermair Anwesen/Schrannenhaus;
Schrannenordnung / Ordnungen, Vorschriften

1590 Sitzungs Protokoll der Gemeinde Bevollmächtigten
Wahl des Vorstandes.
Feststellung des umgearbeiteten Haushaltsplanes für
das Krankenhaus.
Vermietung einer Halle im Schrannenhaus.
Genehmigung des Statuts für die Krankenversicherung.
Kostenverzeichnis für das E-Werk.
Anpflanzung einer Allee am Bahnhofweg.
Anlage eines Trottoirs.
Verhältnis zur Unteroffiziersschule.
Beschluß vom: 11.02.1895
In heutiger Sitzung wurde

1.
H. Anton Aumiller, Kunstmühlenbesitzer, als Vorstand
des Gem. Collegiums gewählt; deßgleichen als
Schriftführer H. Wilhelm Schnell.

2.
Der umgearbeitete Krankenhausetat wurde geprüft und
ohne Erinnerung befunden.

3.
Die Lagermiethe im Schrannenhause No. 12 wurde an
Herrn Schmuttermayr auf 5 Monate pro Monat um 10 M.
vermiethet.

4.
Das vom Magistrat auf Anordnung des k. Bez. Amtes
ausgearbeitete Statut zur Krankenversicherung des
Distriktes ad Ziffer I mit III wurde einstimmig
genehmigt; mit 16 Stimmen.

5.
Mit Rücksicht auf die Untersuchung des
Elektricitätswerkes u. den Beschluß des Magistrats
wurden die finanziellen Verhältnisse des
Elektricitätswerkes nach der vorhandenen Instalirung
geregelt u. die vorläufige Aufstellung des
Kostenverzeichnisses im Prinzip nicht beanstandet.

6.
Der vom Magistrat mit dem k. Remontedepot
eingegangene u. bereits notariell verlautbarte
Vertrag über Anpflanzung einer Allee am Eisenbahnweg
wurde bekannt gegeben.

7.
deßgleichen wurde der Magistr. Beschluß bezüglich
eines Trottoirs bei k. Bez. Arzt Dr. Schönbrod,
Schlossermeister Kalb u. Maurermeister Schwarz
genehmigt - mit 16 Stimmen.

8.
Schließlich wurde die Correspondenz mit dem Commando
der Unteroffiziersschule, anläßlich des Inserats im
b. Vaterlande bzw. der Dank der Unteroffiziersschule
bekannt gegeben.

Auf Anregung des neugewählten H. Vorstandes wurde
dem abtretenden H. Vorstand des Collegiums Weiß für
die umsichtige Leitung der Geschäfte vom Collegium
der Dank ausgesprochen.

L. Weiß
Anton Aumiller
14 Unterschriften
Wahl des Vorstands / Gemeindebevollmächtigte;
Krankenhausrechnung / Krankenhaus; Vermietung /
Grundstücke/Gebäude allgemein; Gemeindliche Krankenkasse /
Sozialversicherung; Finanzwirtschaft d. E.-Werkes /
Elektrizität; Anlage und Erweiterung / Fußwege;
Gehsteige/Trottoire / Straßen, Wege, Plätze, Parkanlagen;
Unteroffiziersschule / Fürstenfeld

1601 Sitzungs Protokoll der Gemeinde Bevollmächtigten
Abnahme diverser Jahresrechnungen
Vorortverkehr der Eisenbahn
Zuschuß zu den Kosten des Baues der Obermühlbrücke
Wehr bei der Obermühle
Errichtung einer Toilette für die Badeanstalt
Verkauf von Gemeindegrund
Beschluß vom: 20.07.1896
In heut. Sitzung wurden die Rechnungen pro 1895
des Schulfonds
des Schulhausbaufondes
der gewerbl. Fortbildungsschule
der Polz'schen Schulstiftung
der Kinderbewahranstaltstiftung
der Wittmann'schen Geldpreisstiftung
des Schrannenhausbaufondes
der Krankenhausstiftung und
Krankenhausmeßstiftung
des Lokalmalzaufschlagsgefälle
geprüft und ohne Erinnerung befunden.

Zur Krankenhaus Rechnung wolle mit H. Lieferanten
Weiß unterhandelt werden, die Milch wohlfeiler u.
zwar zu 12 Pf. zu liefern. In gleicher Weise soll
der Bierpreis in der Weise behandelt werden, daß ein
einheitl u. niederer Preis erzielt wird. Auf Anregung des H. G. B. Greif soll auch das Eis
billiger in das Krankenhaus geliefert werden. H.
Gastwirth Reitmair liefert das Eis (bisher 150 M) zu
130 M.
2.
Die Zuschrift des H. Landtagsabgeordneten Weiß
bezüglich des Vorortverkehrs wurde bekannt gegeben.

3.
Die Entschließung des k. Kriegsministerial Rescripts
bezügl. der Stangen am Bahnhof, dann des k.
Oberbahnamtes Kempten bezügl. des Übergangs über die
Bahn wurde bekannt gegeben.

4.
Den Magistratsbeschlüssen über die Überlage der
Wehre bei der Obermühle, dann über den Bau der
Obermühlbrücke wird einstimmig beigestimmt. Hienach
werden 300 M für die Brückenbaukosten zu 914 M. aus
Gemeindemitteln bewilligt. Eine weitere
Verpflichtung zum Unterhalt der Brücke für die
Zukunft aber nicht anerkannt.

5.
Ein Abort zur Badeanstalt soll einfach mit geringen
Kosten, jedoch mit der Einmündung in das Wasser und
nicht auf das Land erbaut werden.

6.
Auf den Magistratsbeschluß v . 1. Juli 1896
bezüglich Grundabtretung an H. Kaufmann Seidl zum
Bau wird beschlossen, den Gemeindegrund nicht wie
der Magistrat um 3 M sondern um 2 M pro Quadratfuß
an H. Seidl abzutreten, im übrigen auf dem
Magistratsbeschluß verharrt.

Anton Aumiller
12 Unterschriften.
Lokal - Schulfonds / Allgemeines; Schulhausbaufond /
Schulhäuser; Gewerbliche Fortbildungsschule / weiterführende
Schule/Mittelschule; Polz'sche Schulstiftung / Stiftungen;
Kleinkinderbewahranstalt / Kindergärten; M.J. Wittmann'sche
Geldpreisstiftung / Stiftungen; Schrannenhausbaufonds /
Niedermair Anwesen/Schrannenhaus; Krankenhausrechnung /
Krankenhaus; Krankenhauskapellen-Meßstiftung / Stiftungen;
Lokalmalzaufschlag / Gemeindesteuern; Eisenbahn /
Schienenverkehr; Obermühlbrücke / Brücken, Durchlässe;
Freibad / Bäder; Verkauf / Grundstücke/Gebäude allgemein

2054 Sitzungs Protocoll des Magistrats FBruck
Preis für abgegebene Glühlichter.
Wasserleitung; Unterquerung der Bahn.
Zulassung eines Mitpächters für die Gemeindejagd.
Schutz des Trottoirs.
Einschränkung des Betriebes elektrischer Motoren.
Ablehnung zweier Anträge auf ein Hypothekendarlehen.
Bewilligung zweier Darlehen aus der Sparkasse.
Ärztliche Versorgung von Mitgliedern der ehem.
Gemeindekrankenversicherung.
Festsetzung diverser Voranschläge für 1897.
Beschluß vom: 14.12.1896
In heut Sitzung wird beschlossen

1.Die Glühlichter für die Abonennten werden um den
ermäßigten Preis von 65 Pf /:bisher 80 Pf:/ vom J.
1897 an abgegeben.

2.
Mit dem k. Oberbahnamte wurde behufs Durchführung
der zu errichtenden Wasserleitung unter der
Eisenbahn beim Wechselwärterhaus westlich des
Bahnhofes Vertrag abgeschlossen.

3.
Wird Herr Privatier Meisinger von München auf
Ansuchen des Pächters der Gemeindejagd H. Ingenieur
Roth als Mitpächter v. 1. Januar 1897 an zugelassen.

4.
Das Ansuchen des Gastwirthes Joh. Leinfelder,
welcher einen Laden in seinem Hause errichtet, um
die Erlaubniß, am nördlichen Fensterstock, welcher
in eine Thüre umgeändert wird, eine Stufe in der
Breite von 17 Centimeter auf das Trottoir errichten
zu dürfen, wird in Anbetracht, daß an dieser Stelle
das Trottoir ohnehin nicht breit ist, und eine Stufe
sehr unschön u. belästigend ist, abgewiesen.

5.
Werden die Motorenbesitzer angewiesen, den
Motorenbetrieb mit Bezug auf § 10 der Bedingungen
vorläufig von heute an bis auf Weiteres von Abends 5
Uhr an einzustellen.

6.
Das Gesuch des Ignaz Lenz von Unterpfaffenhofen um
ein Hyp. Darlehen wurde abgewiesen.

7.
deßgl. wurde das Gesuch des Keller von Landsberied
um ein Darlehen von 2.000 M. abgewiesen.

8.
Dem Georg Kurz von Tegernbach Hs. No. 5 wurde ein zu
4 % verzinsl., vierteljährig kündbares Darlehen von
1.500 M aus Mitteln der Sparkasse gegen hypoth.
Sicherheit mit 150 M. Caution auf seinem Anwesen Hs.
No. 5 mit 2.750 gegen Brand versichert u. 4.000 M
werth an I. Stelle bewilligt.

9.
Dem Hausbesitzer Joh. Kögl von Maisach wird aus
Mitteln der Sparkasse ein zu 4 % verzinsliches,
vierteljährig kündbares Darlehen von 600 M. gegen
hyp. Sicherheit mit 60 M Caution auf seinem mit
1.370 M. gegen Brand versicherten Anwesen Hs. No. 23
1/2 bewilligt.

10.
Nachdem die distriktive Krankenversicherung vom 1.
Jänner 1897 an aufgehoben ist, wird beschlossen:
"Es sei die ärztl. Behandlung mit Bezug auf § 7 des
RGes. v. 10. April 1892 für diejenigen Kranken
hiesiger Gem. Kr. Versicherung welche verheirathet
sind, soferne sie nicht im Krankenhause
untergebracht sind, nur Herrn k. Bez. Arzte zu
übertragen, und werde die Bezahlung der durch
Inanspruchnahme anderer Ärzte u. Krankenhäuser
entstandenen Kosten, von dringenden Fällen
abgesehen, abgelehnt
Ledige Kranke, die keine eigene Haushaltung haben
und nicht Mitglieder der Haushaltung ihrer Familie
sind, erhalten Krankenhilfe nur im hiesigen
Krankenhause /:§ 7 obigen Gesetzes Ziffer 2:/

11.
Wurden die Voranschläge der Gottesackerkasse, des
Schulfond, Zeichnungsschulfondes, der gewerbl.
Fortbildungsschule, Krankenhauses u.
Armenvoranschlag pro 1897 aufgestellt.

Magistrat FürstenfeldbruckKeller
5 Unterschriften

Lieferung von Elektrogeräten / Elektrizität; Einschränkung
des Stromverbrauchs / Elektrizität; Trinkwasserversorgung /
Wasser; Gemeindejagd / Jagd und Fischerei;
Gehsteige/Trottoire / Straßen, Wege, Plätze, Parkanlagen;
Ablehnung von Darlehensanträgen / Sparkasse; Bewilligung von
Darlehen / Sparkasse; Gemeindliche Krankenkasse /
Sozialversicherung; Gottesacker- und Leichenhauskasse /
Alter Friedhof; Lokal - Schulfonds / Allgemeines;
Zeichnungsschule / weiterführende Schule/Mittelschule;
Gewerbliche Fortbildungsschule / weiterführende
Schule/Mittelschule; Krankenhausrechnung / Krankenhaus;
Lokalarmenpflegschaft/Armenkasse / Kommune

2064 Sitzungs Protocoll des Magistrats FBruck
Keine Erinnerung gegen ein Baugesuch.
Genehmigung einer Trinkhalle am Bahnhof.
Bestätigung der Wahl des Vorstandes und des
Kommandanten der Feuerwehr.
Heiratserlaubnis.
Bewilligung eines Darlehens aus der Polz'schen
Bürgerstiftung.
Aufnahme in das Spital.
Verleihung des Heimatrechtes.
Bewilligung von Darlehen aus der Sparkasse.
Gebühr für die Trinkwasserleitung.
Beschluß vom: 03.05.1897
In heut Sitzung wurde

1.
gegen das Baugesuch des Lehrers Kraus an der
Verbindungsstraße des Bahnhofweges u. Philosophenweg
keine Erinnerung erhoben, wenn ein allenfallsiges
Vorgärtchen nur auf Ruf- und Widerruf hergestellt,
dasselbe auf Verlangen sofort beseitigt wird, wenn
ferner der Grund zur Straße u. Trottoir
unentgeltlich an die Gemeinde abgetreten, endlich
wenn der ganze Bau soweit zurückverlegt wird, daß
der Vorbau mit der Baulinie zusammenfällt.

2.
wird auf das Gesuch der Armstorfer'schen Eheleute
mit Rücksicht darauf, daß gegen Joseph u. Caroline
Armstorfer Thatsachen nicht vorliegen, welche die
Annahme rechtfertigen , daß sie das Gewerbe zur
Förderung der Völlerei, des verbotenen Spiels, der
Hehlerei oder Unsittlichkeit mußbrauchen werden;
ferner daß auch die bereits errichtete Trinkhalle am
Bahnhofe den polizeil Anforderungen entspricht, eine
Erinnerung gegen die Genehmigung zum Betrieb dieser
Halle mit cohlensaurem Wasser sowie mit Handel von
Cigarren u. Orangen nicht erhoben.

3.
Gegen die Wahl des Schreinermeisters Jakob Asam zum
Vorstand, dann des Spänglermeisters Chr. Zehelein
zum Commandanten der Feuerwehr wurde eine Erinnerung
nicht erhoben.

4.
Gegen die Verehelichung des Johann Grad mit Maria
Widmann aus Hopferau wurde eine Erinnerung nicht
erhoben, das Bürgeraufnahmsgesuch mit 90 M
Aufnahmsgebühr genehmigt.

5.
Dem Musiker Johann Weber wird aus der Polz'schen
Bürgerstiftung ein zu 2 % verzinsl., in Fristen von
25 M heimzahlbares Darlehen von 200 M genehmigt.
6.
Die led. Dienstmag Kreszenz Wunder von Deisenhofen,
59 J. alt wird gegen Erlage von 3.000 M in das
Spital aufgenommen.

7.
Auf Antrag der Gem. Verwaltung Thumsenreuth um
unentgeltl. Verleihung des Heimatrechtes an Andreas
Manzl nach art 7a u. 11 des Ges. wird beschlossen:
demselben, welcher bei keinem bestimmten
Arbeitgeber, sondern stets mit wechselnder
Beschäftigung vielfach sogar in Akkord arbeitet,
nicht im Brod eines Dienstherrn steht u. eine eigene
Wohnung hat, Steuern u. Umlagen bezahlt, demnach als
selbstständig zu erachten ist, die Heimat nur auf
Grund des art 6 des Gesetzes gegen 20 M Gebühr
verliehen.

8.
Dem Bauern Georg Steber von Zankenhausen wurde aus
Mitteln der Sparkasse ein zu 4 % verzinsl.,
vierteljährig kündbares Darlehen von 2.000 M gegen
hypoth. Sicherheit mit 200 M Caution auf
bezeichnetem Anwesen Hs. N. 5 in Zankenhausen an I.
Stelle werth 30.000 M genehmigt.

9.
Der Magdalena Arnold von Maisach wird auf ihr 3.000
M werthes Anwesen Hs. N. 87 in Maisach 500 M Capital
an I. Stelle mit 50 M Caution und

10.
dem Florian Gmahl von Olching 100 M im Nachgang von
800 M u. Caution aus der Sparkasse mit 10 M. Caution
an II. Stelle genehmigt.

11.
Unter Bezug auf das Kriegsminst. Rescript v. 29.
März auf den Bericht der K. Remont. Inspektion vom
16. März wird beschlossen, um Nachlaß der einmaligen
Entschädigung pro laufender Meter von 50 M sowie um
Ermäßigung der jährl. Recognitionsgebühr auf 20 M
die Bitte zu stellen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
Keller
4 Unterschriften
Baugenehmigungen / Genehmigung; Gaststättenkonzession /
Gewerbekonzessionen; Kommandant / Organisation der
Feuerwehr; Vorstand / Organisation der Feuerwehr;
Heiratserlaubnis / Eheschließungen; Polz'sche
Bürgerunterstützungs Stiftung / Stiftungen; Aufnahmen /
Josefspital; Heimatrecht / Meldewesen; Bewilligung von
Darlehen / Sparkasse; Trinkwasserversorgung / Wasser

2069 Sitzungs Protocoll des Magistrats FBruck
Randsteinsetzung in der Viehmarktstraße.
Errichtung eines Pißoirs am Viehmarktplatz.
Verleihung des Heimatrechtes.
Kanalisation.
Grunderwerb zum Straßenbau.
Beschluß vom: 12.07.1897
In heut Sitzung wurde

1.
auf die Beschwerde der Hausbesitzer der
Viehmarktstraße beschlossen, den Genannten auf
Rechnung der Gemeindekasse zum Trottoire Randsteine
zu setzen. Auch soll am Viehmarktplatz ein Pißoir
aufgestellt werden.
2.
Auf Antrag der betheiligten Gemeinden wurde den
Nachgenannten auf Grund der art 7 u. 7a des Gesetzes
vom 17. Juni 1896 die Heimat verliehen.
1. dem Anton Gschwandtner von
Oberweikertshofen
2. dem Jos. Findler von Unteralting
3. dem Egid Gruber von Maisach
4. dem Joseph Heckl von Etterschlag
5. der Margaretha Angermair Wittwe v.
Feldmoching
6. dem Joseph Kron von Puch
7. dem Georg Strobl von Dachau
8. der Notb. Schäfer von Inning
9. dem Joseph Kron von Puch
Dagegen sind
Mathias Glas Maurerpalier von Hofhegnenberg
Joseph Stumbaum Bäckermeister von Landsberied
Joseph Winkler Zimmermann von Wenigmünchen
zur Erwerbung des Bürgerrechts dahier nach art 17
der G.O. aufzufordern.

3.
Mit Bezug auf den Beschluß vom 8. Februar lf. Js.
betreffend die Canalisirung des Marktes hat man zu
dem vom Baumeister Jos. Weitmann angefertigten Plan
u. Kostenvoranschlag auch von der Firma Pfister u.
Schmidt in München ein neues Projekt ausarbeiten
lassen.
In heut. Sitzung wurden nun die beiderseitigen
Kostenvoranschläge nebst Plänen eingehend berathen
und nach längerer Berathung einstimmig
beschlossendie die Canalisirung des Marktes nach dem
von Pfister & Schmidt aufgestellten Plan u.
Kostenvoranschlag durchzuführen.
Nach diesem Kostenvoranschlag betragen die
Gesammtkosten 77.000 M.
Beim Mangel eines Fondes für dieses Unternehmen ist
von der Sparkasse Bruck ein zu 3 1/2 %
verzinsliches, nach Tilgungsplan in den Jahren 1898
bis 1934 heimzahlbares Darlehen von 80.000 M.
aufzunehmen, für Verzinsung u. Tilgung der Schuld
werden jährlich 4.000 M. aus der Gemeindekasse
beansprucht, welcher Betrag durch eine 20 %ge
Gemeindeumlage aufzubringen ist.
Die Ausführung soll auf Submission vergeben und mit
der Leitung der Arbeiten ein Bauführer betraut
werden; auch sollen zur Submission nur einzelne
Geschäftsfirmen für dieses Fach und nicht allgemein
eingeladen werden:

4.
In heut Sitzung wird beschlossen, Herrn
Bürgermeister J. Keller Vollmacht zur notariellen
Verlautbarung der Angerstrasse, Feuerhausstrasse,
Dachauerstrasse, Pucher-, Maisacherstrasse und
Verbindungsstrasse zwischen Fürstenfelderstrasse u.
Bahnhofweg zu ertheilen behufs Grunderwerb zur
Strassen- und Trottoiranlage.

Magistrat Fürstenfeldbruck
Keller
5 Unterschriften
Randsteinsetzung / Straßen; Straßenherstellung / Straßen;
Öffentl. Bedürfnisanstalten / Errichtung/Unterhalt v.
Gemeindegebäuden; Heimatrecht / Meldewesen; Kanalisation /
Abwasser

2074 Sitzungs Protocoll des Magistrats FBruck
Stromlieferung für den Bahnhof.Gaststättenkonzession für die Gerbl'schen
Wirtschaften.
Renovierung des Kirchturmes.
Gartenzaun vor dem Mädchenschulhaus.
Abnahme diverser Jahresrechnungen
Beschluß vom: 13.09.1897
In heut Sitzung wurde

1.
für die K. Eisenbahnstation auf die Zuschrift vom
12. ds. und unter Bezug auf den Vertrag vom 24ten
September 1892 weitere 500 Volt Strom vom 1. Oktober
an bewilligt.

2.
August Sauter Bierbrauer von Riedlingen
(Württemberg) hat um die distriktspolizeiliche
Bewilligung zum Betrieb der Gerbl'schen
Gastwirtschaft Hs. N. 66 dahier u. der
Gastwirtschaft zur Ludwigshöhe als Nachfolger des
Gerbl nachgesucht.
Die Gastwirthschaft Hs. N. 66 ist ein reales Gewerbe
und daher die Bedürfnißfrage nicht zu würdigen.
Die Gastwirthschaft zur Ludwigshöhe ist eine sehr
schön gelegene von den Fremden viel u. gerne
besuchte Gastwirthschaft und wird daher bezüglich
dieser das Bedürfniß im Sinne der Allerh. Verordnung
vom 8. August 1879 als vorhanden und nachgewiesen
erachtet.

3.
Unter Bezug auf den Beschluß v. 6ten ds. betr.
Renovation des Kirchthurm der Pfarrkirche hat man
die hiesigen Meister zur Submißion eingeladen.
Dieselben haben heute ihre Offerte eingereicht.
Mit Rücksicht auf die vorgerückte Jahreszeit, welche
die Vornahme dieser Arbeiten nicht mehr als
zweckmäßig erscheinen läßt, wurde beschlossen, diese
Arbeiten im Frühjahr 1898 zur Ausführung zu bringen
und die Kosten in den Etat einzustellen.

4.
Der Garten am Mädchenschulhause soll mit einem
eisernen Zaun eingefriedet werden. Es sind daher die
Kosten zu erheben u. pro 1898 in den Schulfondsetat
einzustellen.

5.
Die Rechnungen pro ,1896
des Getreidemagazinfondes
der Malzaufschlagsgefälle
des Armenfondes
des Krankenhauses
der Krankenhaus Meßstiftung
des Elektricitätswerkes
wurden geprüft u. ohne Erinnerung befunden.

Magistrat Fürstenfeldbruck
Keller
Bürgermeister
3 Unterschriften
Stromlieferung / Elektrizität; Finanzwirtschaft d. E.-Werkes
/ Elektrizität; Gaststättenkonzession / Gewerbekonzessionen;
Renovierung / Pfarrkirche St. Magdalena;
Krankenhauskapellen-Meßstiftung / Stiftungen; Umbauten /
Mädchenschulhaus; Getreidemagazin (-fonds) / Gewerbe,
Handwerk, Industrie; Lokalmalzaufschlag / Gemeindesteuern;
Lokalarmenfonds / Kommune; Krankenhausrechnung / Krankenhaus

2083 Sitzungs Protocoll des Magistrats FBruck
Durchführung der Kanalisation.
Beschluß vom: 29.11.1897
In heutiger Cumulativsitzung wurde von 5 Mitgliedern
im Magistrat u. 13 Mitgliedern im Collegium

1.
darüber berathen, ob an der Hauptstrasse ein oder
zwei Rohrstränge für Canalisation auszuführen sind.
Die Kosten betragen mit 2 Rohrsträngen ca. 2.000 M
mehr als im Kostenvoranschlag.
Ferner soll die Capuzinerstrasse bis zu zukünftigen
Querstrasse, die Verbindungsstrasse der
Fürstenfelderstrasse bis zur Bahnhofstrasse beide
unter der Bedingung, daß beide Straßen vorher an die
Gemeinde unentgeltlich in gutem Stande übergeben
werden, canalisirt werden. Auch soll die
Angerstrasse soweit sie mit Häusern bebaut ist,
canalisirt werden.
Die Canalisirung der Puchermühlstrasse soll
vorläufig zurückgestellt werden, ebenso die
Verlängerung der Dachauerstrasse v. Hs. N. 318 an.
Die Mehrkosten werden genehmigt.
Keller
Bürgermeister
18 Unterschriften
Kanalisation / Abwasser

2116 Sitzungs Protocoll des Magistrats FBruck
Errichtung einer Straßenlampe.
Abschluß des Bahnhofes an die Wasserleitung.
Verleihung des Heimatrechtes.
Abnahme der Jahresrechnung 1897 für die Marktkasse.
Beschluß vom: 10.10.1898
In heutiger Sitzung wurde:

1.
die Errichtung einer elektrischen Lampe bei
Niedermaier - Schmidgäßl genehmigt.

2.
Der Anschluß des Bahnhofes an die Wasserleitung
Bruck wird bedingungsweise abschlägig verbeschieden.

3.
Dem Antrag der Gemeinde Thuisbrunn um Verleihung der
Heimat an den Schuhmacher Regus dahier, wird gegen
Bezahlung der Heimatgebühr zu 20 Mk seitens der
Gemeinde Thuisbrunn gemäß Art. 6 und 6a des
Heimatgesetzes statt gegeben.

4.
Dem Taglöhner Philipp Söldner dahier, wird auf
Antrag seiner bisherigen Heimatgemeinde Vogach gemäß
Art. 11 in der Gemeinde Bruck das Heimatrecht
kostenfrei verliehen.

5.
Gegen die Rechnung der Communalkasse Bruck pro 1897
wird keine Erinnerung erhoben.

Magistrat Fürstenfeldbruck
Keller
Bürgermeister
6 Unterschriften
Straßenbeleuchtung / Straßen; Wasseranschlüsse / Wasserwerk
- Kanalisation; Heimatrecht / Meldewesen; Abnahme der
Jahresrechnung / Finanzwirtschaft

2141 Sitzungs Protokoll Magistrat Fürstenfeldbruck
Baugenehmigungen.
Ergebnis der Revision des Kanalbaues.
Abnahme diverser Jahresrechnungen für 1998.
Bestellung des Technikers für die Feuerbeschau.
Verbreiterung der Pucher Straße.
Beschluß vom: 24.04.1899
1.
In heutiger Sitzung wurden die vom Baumeister
Schneider vorgelegten Baupläne wiederholt geprüft u.
gegen die Ausführung des Villenplanes am Bahnhofweg,
nachdem eine Baulinie hier nicht besteht u. Anschluß
an den Canal zugesichert ist, keine Erinnerung
erhoben; dagegen wird bezüglich des
Restaurationsbaues am Bahnhofweg der Beschluß vom
10. April lfd. Js. aufrecht erhalten und darauf
bestanden, daß die Baulinie nicht nur an der
Westseite sondern auch auf der Südseite eingehalten
wird.

2.
Gegen den Bauplan des Boten Grad Hs. No. 198 dahier
besteht keine Erinnerung.

3.
Auf die Revision der Kanalisierung des Marktes durch
Ingenieur Heubisch wurde die Beantwortung der durch
diesen bezeichneten Mängel von Seite des
ausführenden Baumeisters Weitmann geprüft, die
Beschlußfassung aber bis nach Kenntnißnahme durch
das Gem. Collegium ausgesetzt.

4.
Wurden die Rechnungen des
Armenfondes
Armenspitals
Trappentreu Stiftung
Armenkasse
pro 1898 geprüft u. ohne Erinnerung befunden.

5.
Für die Feuerbeschau wird als Techniker H.
Baumeister Jakob Sappl bezeichnet.

6.
Bezüglich der Abtretung der Vorgärten in der
Pucherstrasse von den Anwesen Hs. No. 214, 214 1/2
u. 215 wird beschlossen, den Forderungen der
Beteiligten stattzugeben u. wird dem H.
Bürgermeister zur notariellen Verbriefung Vollmacht
erteilt.

Magistrat Fürstenfeldbruck

Keller
Bürgermeister
6 Unterschriften
Baugenehmigungen / Genehmigung; Kanalisation / Abwasser;
Finanzwesen / Armenspital; Lokalarmenpflegschaft/Armenkasse
/ Kommune; Lokalarmenfonds / Kommune; Trappentreu'sche Holz
Stiftung / Stiftungen; Feuerbeschau / Brandschutz,
Feuerwehr; Straßenerweiterung / Straßen

2158 Sitzungs Protokoll Magistrat Fürstenfeldbruck
Verleihung des Bürgerrechts.
Heiratserlaubnis.
Bewilligung eines Darlehens aus der Polz'schen
Stiftung.
Aufforderung zum Antrag auf Bürgerrechtsverleihung.
Verleihung des Heimatrechtes.
Entschädigung für die Feuerbeschau.Baugenehmigung.
Erweiterung der Straßenbeleuchtung.
Bewilligung der Mittel für einen Steigerturm der
Feuerwehr.
Benützung von Gemeindegrund.
Benützung des Viehmarktplatzes durch die Anlieger.
Ablehnung eines Antrages auf Heimatrechtsverleihung
durch die Gemeinde Sulzemoos.
Berechnung des elektr. Stromes für die
Bahnhofbeleuchtung
Beschluß vom: 20.11.1899
In heutiger Sitzung wurde beschlossen:

1.
Dem Hausknecht und nunmehrigen Anwesensbesitzer
Ludwig Kandler von Biburg wird auf Ansuchen gemäß
art 13 ff der Gemeindeordnung, das Bürgerrecht in
hiesiger Gemeinde verliehen. Die Bürgerrechtsgebühr
beträgt 75 Mk. Desgleichen besteht keine Erinnerung
gegen seine Verehelichung mit der led. Dienstmagd
Creszenz Hirner von Biburg.

2.
Gegen die Verehelichung des verw. Gastwirts Karl
Reitmair dahier mit der Gastwirtswittwe Magdalena
Rithner geb. Schwormer von Freyung besteht keine
Erinnerung.

3.
Dem Schreiner Jakob Menhart dahier wird aus Mitteln
der Polz'schen Bürgerunterstützungsstiftung ein
Darlehen von 150 Mk gegen 2 %ige Verzinsung und
jährliche Rückzahlung von 25 Mk genehmigt.

4.
Der Gastwirt Martin Spitzauer dahier, wird gemäß art
17/I der Gemeindeordnung, aufgefordert, innerhalb 4
Wochen um Verleihung des Bürgerrechts in hiesiger
Gemeinde nachzusuchen.

5.
Der Antrag der Gemeinde Moorenweis auf
Heimatverleihung an die Privatiere Agnes Silbernagl
dahier, gemäß art 6 des Heimatgesetzes wird
genehmigt. Die Heimatgebühr beträgt 20 Mk.

6.
Dem Baumeister Karl Sappl dahier wird als
Sachverständigen der Feuerbeschau - Commission für
die alle zwei Jahre vorzunehmende Feuerbeschau, eine
jeweilige Entschädigung von 60 Mk. gewährt.

7.
Gegen die Bauführung des Baumeisters Leo Hoch dahier
besteht keine Erinnerung, jedoch darf von den
Alleebäumen an der Maisacherstraße keiner
weggeschnitten werden.

8.
Die elektrische Beleuchtung an der Dachauerstraße
von Hs. No. 319 östlich, bis zum letzten Gebäude
(Neubau) wird festgesetzt, wenn die Vorgärten und
Trottoire an der Häuserreihe geregelt werden.

9.
Der freiw. Feuerwehr dahier werden die Mittel zum
Ankaufe und zur Aufstellung eines Steigerturmes
genehmigt.

10.
Dem Glasermeister Perzl dahier wird die Einfahrt zu
seinem Ökonomiegebäude auf dem am Amperweg liegenden
Gemeindegrund auf Widerruf genehmigt. Nachdem jedoch
H. Schmidhofer auf diesem Grund ohne Erlaubnis
eigenmächtig ein Sommerhaus & einen Brunnen zur
Aufstellung brachte, wird derselbe veranlaßt,
dieselben ganz oder teilweise wegzuschaffen event.
Benützungsgebühr an die Gemeindekassa zu entrichten.

11.
Jene Anwesensbesitzer, deren Garten an den
Viehmarktplatz angrenzen und welche denselben durch
ihre Gartenthüre begehen, werden aufgefordert, diese
Gartenthürl zu schließen oder dem Magistrat eine
jährliche Benützungsgebühr von 1 Mk zu entrichten.
Zugleich wird beschlossen, daß die Begehung des
Viehmarktplatzes durch die Gartenthüren nur auf Ruf-
und Widerruf gestattet ist.

12.
Der Antrag der Gemeinde Sulzemoos auf
Heimatverleihung an den Maurermeister Mathias Schmid
dahier wird aus folgenden Gründen abgewiesen:
1.) Die Ehefrau des H. Schmid hat bereits vor
Antragstellung auf Heimatverleihung bei dem
unterfertigten Magistrate um Armenunterstützung
nachgesucht und sind somit die Voraussetzungen des
art. 6 des Heimatgesetzes nicht mehr gegeben.
2.) Der Maurermeister Mathias Schmid wurde von dem
Beschluße der Heimatgemeinde Sulzemoos geeignet
verständigt. Derselbe erhebt gegen die
Heimatverleihung Einspruch mit der Begründung, daß
ihm durch die Heimatverleihung dahier besondere
Nachteile entstehen.

13.
Vom Oberbahnamte Kempten wird ab 1.1.1901 der Beug
des elektr. Lichtes für die Bahnhofgebäude pauschal
gekündigt. Nachdem der Gemeinde B. vertragsgemäß
einjährige Kündigungsfrist zusteht, wird von diesem
Rechte mit dem Beifügen Gebrauch gemacht, daß ab 1.
Januar 1901 elektr. Licht nach einem Zähler bezahlt
werden muß und daß der Preis für die Hektowattstunde
3 Pf. beträgt.

Magistrat Fürstenfeldbruck
Keller
Bürgermeister
5 Unterschriften
Bürgeraufnahmen / Meldewesen; Heimatrecht / Meldewesen;
Heiratserlaubnis / Eheschließungen; Polz'sche
Bürgerunterstützungs Stiftung / Stiftungen; Feuerbeschau /
Brandschutz, Feuerwehr; bewegliche Ausrüstung /
Feuerwehrausstattung; Baugenehmigungen / Genehmigung;
Straßenbeleuchtung / Straßen; Nutzung / Grundstücke/Gebäude
allgemein; Berechnung und Einzug der Stromkosten /
Elektrizität

2180 Sitzungs Protokoll Magistrat Fürstenfeldbruck
Baugenehmigungen.
Ablehnung eines Baugesuches.
Verleihung des Pruggmayr'schen Stipendiums.
Verleihung des Heimatrechts.
Verpachtung des kleinen Exerzierplatzes bei
Emmering.
Stromlieferung für einen Elektromotor.
Heiratserlaubnis.
Aufnahme in das Josefispital.
Ermäßigung des Preises für Glühlampen.
Anschluß an das Stromnetz.
Legat für die Krankenhausmeßstiftung.
Aufstellung von Warntafeln bei der Kanalspühlung.Aufstellung von Verkehrsschildern für Radfahrer.
Neuerstellung des Gottesackerplanes.
Gebühren für einen Leichentransport.
Berufskleidung für den Leichenführer.
Zuschuß für den Rennverein anl. des
Landwirtschaftsfestes.
Antrag durch die Marktgemeinde Bruck auf
Heimatverleihung.
Beschluß vom: 14.05.1900
In heutiger Sitzung wurde beschlossen:

1.)
Gegen die Bauführung des Straßenwärters Gg. Brunner
dahier besteht keine Erinnerung, wenn die Abortgrube
vorschriftsmäßig aus Portlandcementstampfbeton
hergestellt wird.

2.)
Das Baugesuch des Johann Steck kann zur Genehmigung
solange nicht befürwortet werden, bis ein
Situations- bezw. Baulinienplan erbracht ist, aus
dem zu ersehen ist, wie sich der Platz gestaltet,
wenn weitere Bauten mit Straßenzügen etc. aufgeführt
werden.

3.)
Gegen die Bauführung des Johann Lang besteht unter
der Bedingung keine Erinnerung, daß die Abortgrube
vorschriftsmäßig aus Portlandcementstampfbeton
hergestellt wird.

4.)
Dem Kandidaten der Theologie Josef Grimm wird das
für das Jahr 1900 fällige Pruggmayr'sche Stipendium
genehmigt.

6.)
Dem Vizefeldwebel Georg Dellinger wird auf Grund des
art. 6 & 7a des Heimatgesetzes auf Antrag seiner
bisherigen Heimatgemeinde Dengling das Heimatrecht
dahier verliehen. Die Heimatgebührt beträgt 20 Mk.

6.)
Das Gesuch des Oeconomen Ludwig Jauß in Emmering um
Überlassung des sog. kleinen Exerzierplatzes bei
Emmering um den jährlichen Pacht von 10 Mk. wird
genehmigt.

7.)
Das Gesuch des Brauereibesitzers Georg Grubmüller
dahier wird die Kraft zum Betriebe eines
fünfpferdigen Elektromotores während der
Sommermonate unter Einhaltung der unterm 20. Februar
v. Js. gestellten Bedingungen genehmit.

8.
Gegen die Verehelichung des Eisendrehers Anton
Stölzl mit der ledigen Näherin Anna Abraham von
Nürnberg, besteht keine Erinnerung. Die Heimatgebühr
beträgt 40 Mk.

9.)
Der Privatier Johann Schmidt dahier Dachauerstr. 231
wohnhaft, wird um den Betrag von 10.000 Mk. im
hiesigen Josefispital aufgenommen.
Die Verwandten haben sich dem Magistrat gegenüber
notariell zu verpflichten, falls die Einschaffung
des Schmidt in eine Irrenanstalt notwendig werden
sollte, die Differenz der entstehenden Kosten
zwischen Krankenhaus und Irrenanstalt der
Spitalverwaltung zu ersetzen.10.)
Der Glühlampenpreis wird ab 1. April auf 50 Pf.
ermäßigt.

11.)
Dem Prälaten Radmeier in München Besitzer des
Anwesens Hs. No. 229 1/8 dahier und den Besitzern
der Obermühle wird der Anschluß an die elektrische
Leitung gegen einen Zähler genehmigt.

12.)
Der von der Privatiere Maria Metzger dem
Krankenhause dahier übergebene Pfandbrief der bay.
Handelsbank zu 500 Mk. zum Zwecke Stiftung einer
Jahresmesse für ihr Seelenheil, wird dankend
angenommen.

13.)
Behufs Verhütung von Unglücksfällen bei
Kanalspühlungen wird beschlossen, entsprechende
Warnungstafeln aufzustellen.

Desgleichen wird beschlossen, um Unglücksfälle zu
verhüten, 5 Radfahrertafeln des Inhalts
aufzustellen, daß das Radfahren innerhalb des
Marktes in mäßigem Tempo zu geschehen hat.

15.)
Die Kosten zu 30 - 40 M für Neuherstellung eines
Gottesackerplanes werden genehmigt.

16.)
Zur Überführung von Leichen mittels unseres
Leichenwagens werden nachstehende Pauschalsätze in
Anrechnung gebracht:
Bahnhof, Fürstenfeld
10 Mk
Emmering, Puch, Biburg
15 Mk.
Schöngeising, Aich, Landsberied, Maisach 20 Mk.
München
60 Mk.
Die angesetzten Taxen berechnen sich auf die
Hinfahrt.

17.)
Zur Anschaffung eines Mantels und Schiffhutes für
den Leichenführer wird der Betrag von 45 - 50 Mk
genehmigt.

18.)
Dem Rennverein Bruck wirfd zum diesjährigen
Landwirtschaftsfeste ein Zuschuß von 600 Mk
genehmigt.

19.)
Auf Grund des art 7 und 7a wird bei der
Gemeindeverwaltung Krailling Antrag auf
Heimatverleihung an den Knecht Alois Huttenlocher
gestellt.

Magistrat Fürstenfeldb ruck
Sinzinger
Bürgermeister
4 Unterschriften

Baugenehmigungen / Genehmigung; Baugesuche / Genehmigung;
Pruggmaier Stipendien Stiftung / Stiftungen; Heimatrecht /
Meldewesen; Beantragung des .. in anderen Gemeinden /
Heimatrecht; Verpachtung / Grundstücke/Gebäude allgemein;
Stromlieferung / Elektrizität; Anschlüsse an das Stromnetz /
Elektrizität; Lieferung von Elektrogeräten / Elektrizität;
Heiratserlaubnis / Eheschließungen; Aufnahme in das
Josefspital / Armenspital; Krankenhauskapellen-Meßstiftung /
Stiftungen; Kanalisation / Abwasser; Verkehrsschilder /
Straßen; Friedhofplan / Alter Friedhof; Leichentransport /
Allgemein; Leichenträger / Allgemein

2201 Sitzungs Protokoll Magistrat Fürstenfeldbruck
Heiratserlaubnis.
Bewilligung eines Darlehens aus dem Armenspital.
Verleihung des Heimatrechtes.
Kein Einwand gegen die Verleihung einer
Gaststättenkonzession.
Antrag auf Heimatverleihung bei anderen Gemeinden.
Erhöhung des ortsüblichen Taglohnes.
Kein Verkauf von Gemeindegrund sondern nur
Verpachtung.
Anschluß des Bahnhofes an die Wasserleitung.
Erhöhung der Verpflegskosten für Pründner an das
Krankenhaus.
Festsetzung des Pauschalhonorars an die beiden
Kassenärzte.
Beschluß vom: 10.12.1900
In heutiger Sitzung wurde beschlossen:

1.)
Gegen die Verehelichung des ledigen Maurers Ludwig
Schmidhofer dahier mit der ledigen Köchin Elisabeth
Schubert von Weisbach, sowie jene des ledigen
Maurers Max Kern mit der Köchin Katharina Vötter von
Kaufering besteht keine Erinnerung, wenn die
Heimatgebühr zu je 40 M anher bezahlt ist.

2.)
Der Maurers & Gütlersehefrau Elisabeth Perzl von
Wenigmünchen wird aus Mitteln des Armenspitals ein
zu 4 % verzinsliches, beiderseits 1/4 jährig
kündbares Darlehen von 800 Mk auf ihrem um 4.500 M
gewerteten und mit 2.060 M gegen Brand versicherten
Anwesen Hs. No 10 in Wenigmünchen gegen
hypothekarische Sicherheit an I. Stelle genehmigt.

3.)
Dem Postboten und Hausbesitzer Johann Hecht wird auf
Antrag seiner bisherigen Heimatgemeinde Ellenfeld
gemäß art 6 und 7a in der Gemeinde Bruck das
Heimatrecht gegen Bezahlung der gesetzlichen Gebühr
zu 20 M verliehen.

4.)
Gegen die Verleihung der Wirtschaftsconcession an
den vormaligen Müller Johann Raich in Gelbenholzen
besteht keine Erinnerung.

5.)
Bei dem Stadtmagistrat München wird auf Grund des
art 7 & 7a des Heimatgesetzes Antrag auf
gebührenfreie Heimatverleihung an die
nachbezeichneten Lohnarbeiter gestellt:
Max Hartmann, Reisender
Max Dallinger, Taglöhner
Xaver Schormüller, Schreiner
Katharina Brauser, Wittwe
Mathias Egger, Zimmermann
Ignaz Dellinger, Kellner
Johann Reisinger, Briefträger
Josef Riederer Sattler
Josef Scheuer, Amtsschreiber
Joh. Jais, Mühlgehilfe und Maler

Ferner wird bei der Gemeindeverwaltung Münchsmünster
Antrag auf Heimatverleihung an den Bahnmeister Karg,
und bei dem Stadtmagistrat München Antrag auf
Heimatverleihung an den Buchdrucker Ferdinand
Schmidschneider gemäß art 6 des Heimatgesetzes
gestellt.

7.)
Desgleichen wird bei der Gemeindeverwaltung
Egenhofen Antrag auf gebührenfreie Heimatverleihung
an die Schweizerswittwe Abechle gemäß art 7 u. 7a
gestellt.

8.
Um das alljährlich wiederkehrende und stets
zunehmende Defizit der gemeindl. Krankenversicherung
zu vermeiden, wird beschlossen, bei der zuständigen
Verwaltungsbehörde um Genehmigung der Erhöhung des
ortsüblichen Taglohnes von 1 M 40 Pf. auf 2 M bei
männlichen über 16 Jahre alten, von 1 M auf 1 M 40
Pf. bei weiblichen über 16 Jahre alten und von 70
Pf. auf 80 Pf. der jugendlichen Arbeiter
nachzusuchen und somit die bisherigen
Krankenversicherungsbeiträge auf 24, 18 bzw. 9 Pf.
pro Woche zu erhöhen.

9.)
Das Gesuch des Mathias Schmidt dahier um käufliche
Überlassung des an das Anwesen Hs. No. 219 seiner
Mutter angrenzenden Gemeindegrundes wird abgewiesen.
Dem H. Schmidt bleibt es anheimgestellt, fragl.
Grund um den Jährl. Betrag von 28 Mk zu pachten,
jedoch wird ihm die Bedingung gemacht, daß der
Gemeindegrund lediglich zu einem Garten benützt
werden und eine Hütte auf demselben nicht erbaut
werden darf.
Die Pachtdauer erstreckt sich auf 1 Jahr und ist der
Pacht alljährlich zu erneuern.

10.)
Auf das Gesuch des Bahnamtes VI in Buchloe um
Anschluß des Bahnhofes Bruck an die gemeindl.
Wasserleitung wird beschlossen, genanntem Bahnamte
das Wasser zu dem gleichen Preise, wie solcher durch
die hiesige Einwohnerschaft bezahlt wird, abzugeben.
Zur Kostenübernahme für die Rohranlagen kann sich
der Magistrat der Consequenz halber nicht
verpflichten, da zudem der Wasserverbrauch im
Gegensatz zu den entstehenden Kosten ein minimaler
ist.

11.)
Nachdem die durch das Krankenhaus an die Pfründner
des Josefispitals gewährte Kost dem Kostenbetrag
nicht im Mindesten entspricht, so wird beschlossen,
ab 1. Januar 1901 für die im Spitale untergebrachten
armen Pfründner pro Tag 80 Pf. und für die
eingekauften Pfründner pro Tag 1 M 10 Pf. an das
Krankenhaus zu bezahlen.

12.)
Der Antrag des Herrn Magistratsrates Seidl auf
Festsetzung des Bezuges der beiden Cassenärzte der
gemeindl. Krankenversicherung wird angenommen.

Magistrat Fürstenfeldbruck
Sinzinger
Bürgermeister
6 Unterschriften auf 2 M 30 Pf. pro
versich.pflichtige Person
Heiratserlaubnis / Eheschließungen; Heimatrecht /
Meldewesen; Finanzwesen / Armenspital; Gaststättenkonzession
/ Gewerbekonzessionen; Beantragung des .. in anderen
Gemeinden / Heimatrecht; Verpflegssätze / Josefspital;
Ortslöhne / Sozialversicherung; Verkauf /
Grundstücke/Gebäude allgemein; Verpachtung /
Grundstücke/Gebäude allgemein; Wasseranschlüsse / Wasserwerk
- Kanalisation; Honorierung / Kassenärzte

2203 Sitzungs Protokoll Magistrat Fürstenfeldbruck
Heiratserlaubnis.
Verleihung des Bürgerrechts.
Antrag auf Heimatverleihung abgelehnt.
Antrag auf Heimatverleihung in einer anderen
Gemeinde.
Kein Einwand gegen einen Entwässerungsplan.
Ablehnung des Stromanschlusses für den Maisacher
Sommerkeller.
Ablehnung eines Darlehensgesuches.
Bewilligung eines Darlehens aus der Sparkasse.
Verpachtung von Gemeindegrund.
Verzinsung der Einlagen in der Sparkasse.
Vergabe eines Straßennamens.
Festsetzung diverser Voranschläge für 1901
Aufnahme eines Darlehens zur Deckung der
Renovierungskosten der Leonhardikirche.
Installation eines Telefons in der
Magistratskanzlei.
Entlassung eines Grundstückes aus dem
Hypothekenverbande.
Beschluß vom: 04.01.1901
In heutiger Sitzung wurde beschlossen:

1.)
Gegen die Verehelichung des Apothekers Michael Kolb
mit der ledigen Baumeisterstochter Frieda Biersack
von Feldafing besteht keine Erinnerung.
Demselben wird bei diesem Anlaße das Bürgerrecht in
hiesiger Gemeinde verliehen.
Die Bürgerrechtsgebühr beträgt 90 Mk.

2.)
Der Antrag auf Heimatverleihung an den Amtsschreiber
Josef Scheuer in München wird zurückgegeben.

3.)
Bei dem Stadtmagistrat Fürth wird gemäß art 6 Antrag
auf Heimatverleihung an den Revisionsaufseher Georg
Böckmann in der Gemeinde Fürth gestellt.

4.)
Desgleichen wird bei dem Stadtmagistrat München
Antrag auf gebührenfreie Heimatverleihung an die
Wittwe Theres Merkl in München gemäß art 7 & 8 des
Heimatgesetzes gestellt.

5.)
Gegen den Entwässerungsplan des Baumeisters Joerk
Sappl dahier besteht keine Erinnerung.

6.)
Das Gesuch des Commerzienrathes Groß, Besitzer des
Maisacher Sommerkellers, um Abgabe des elektrischen
Stromes, wird abgewiesen, da nach auswärts Strom
nicht abgegeben u. zudem das elektrische Werk über
übrigen Strom nicht mehr verfügt.

7.)
Das Darlehensgesuch des Fritz Habersboeck in Maisach
wird, da Mittel nicht zur Verfügung stehen,
abgewiesen.8.)
Desgleichen wird das Gesuch des Narcis Wagener von
Ebertshausen um ein Darlehen von 5.000 M abgewiesen.

9.)
Ferners wird das Darlehensgesuch des Gütlers Weigl
in Geiselbullach abgewiesen.

10.)
Dem Gütler Joh. Lindermaier in Alling wird auf
seinem um 6.550 M gewerteten und mit 2.400 M gegen
Brand versicherten Anwesen Hs. No. 37 in Alling ein
Darlehen von 500 M an I. Stelle gegen
hypothekarische Sicherheit aus Mitteln der Sparkassa
genehmigt.

11.)
Dem Lederfabrikanten Barthel Kuchler dahier wird
gestattet auf dem Gemeindegrunde in der Nähe der
gemeindl. Badeanstalt einen Lohstadel auf Ruf und
Widerruf gegen einen jährlichen Pacht von 30 M
aufzustellen.

12.)
Entsprechend dem Antrage des Herrn Magistratsrates
Schnell wird genehmigt, daß für die Folge alle
Einlagen, die bis zum 15. I. in der Sparkassa
erfolgen, gleich jenen, welche am 1. I. eingelegt
werden, behandelt und daher auch ersteren ab 1. I.
der Zins gewährt wird.

13.)
Dem Collegium der Gdebevollmächtigten wird in
Vorschlag gebracht, die Verbindungsstraße von der
Bahnhof- zur Fürstenfelderstraße
"-Süd"Zweig"Bayer"Philosophen" oder Ringstraße zu
benennen.

14.)
Die Voranschläge des Krankenhauses, der
Gemeindekassa, der Gemeindekrankenversicherung, des
Getreidemagazinfonds, der Gottesackerkassa, der
Krankenhausmeßstiftung, des Schrannenhausfondes, des
Schulfondes, des Elektricitätswerkes pro 1901 wurden
nach dem vorgelegten Entwurfe genehmigt.

15.)
Zur Deckung der Kosten für die Renovierungs- und
Reparaturarbeiten der Leonhardikirche wird die
Aufnahme eines in 5 Jahren à 1.000 M nebst Zinsen ab
1. Januar, gegen 4 % verzinsliches Darlehen von
5.000 M aus Mitteln der Sparkassa Bruck beschlossen.

16.)
Ferners wird beschlossen, in der Magistratskanzlei
ein Telephon mit eigener Ruf No aufzustellen.

17)
Der unterfertigte Magistrat als Vertreter der
Sparkasse entläßt das dem Sparkassadarlehen von
7.500 M des Gütlers Michael Haslauer in
Hofhegnenberg mitverpfändete Grundstück Pl. No. 370
der Steuergemeinde Eresried mit 0,679 ha unter der
Bedingung aus dem Hypothekenverbande, daß das neu
erworbene Grundstück der Steuergemeinde
Hofhegnenberg Pl. No. 314 Wiese mit 0,733 ha
vorstehendem Kapitale verpfändet wird.
Auch wird die Abschreibung der Pl. No. 370 im
Hypothekenbuche unter Verzicht auf vorherige
Einvernahme zum Hypothekenprotokolle genehmigt.

Magistrat FürstenfeldbruckSinzinger
Bürgermeister
6 Unterschriften

Heiratserlaubnis / Eheschließungen; Bürgeraufnahmen /
Meldewesen; Heimatrecht / Meldewesen; Beantragung des .. in
anderen Gemeinden / Heimatrecht; Baugenehmigungen /
Genehmigung; Anschlüsse an das Stromnetz / Elektrizität;
Ablehnung von Darlehensanträgen / Sparkasse; Bewilligung von
Darlehen / Sparkasse; Verpachtung / Grundstücke/Gebäude
allgemein; Verzinsung der Einlagen / Sparkasse; Straßennamen
/ Straßen; Krankenhausrechnung / Krankenhaus; Haushaltsplan,
Haushaltssatzung / Finanzwirtschaft; Gemeindliche
Krankenkasse / Sozialversicherung; Getreidemagazin (-fonds)
/ Gewerbe, Handwerk, Industrie; Gottesacker- und
Leichenhauskasse / Alter Friedhof;
Krankenhauskapellen-Meßstiftung / Stiftungen;
Schrannenhausbaufonds / Niedermair Anwesen/Schrannenhaus;
Lokal - Schulfonds / Allgemeines; Finanzwirtschaft d.
E.-Werkes / Elektrizität; Renovierungen / Leonhardikirche;
Telefonanlage / Eingang/Ausgang, Poststelle; Entlassung aus
dem Hypothekenverband / Sparkasse

1634 Sitzungs Protokoll der Gemeinde Bevollmächtigten
Festsetzung diverser Haushaltspläne
Begehung des Schulwaldes
Kontrolle der Nachtwächter
Verzinsung der Einlagen bei der Sparkasse
Straßenbenennung
Ankauf des Schnetzer Gartens
Erhöhung des Verpflegssatzes für das Spital
Anschluß der Marktskanzlei an das Telephonnetz
Renovierung der Leonhardikirche
Beschluß vom: 15.01.1901
In heutiger Sitzung wurden die Voranschläge der
Gemeindekassa, des Elektricitätswerkes, der
Trappentreu'schen Holzunterstützungsstiftung, der
Gottesackerkasse, des Schulfonds, der Wittmann'schen
Geldpreisstiftung, des Zeichnungsschulfonds, der
Kinderbewahranstalt, der gewerbl.
Fortbildungsschule, des Schrannenhausfonds, des
Getreidemagazinfonds, der
Gemeindekrankenversicherung, des Krankenhauses u.
der Krankenhausmeßstiftung pro 1901 geprüft und ohne
Erinnerung befunden.

2.
Auf Antrag des Herrn Posthalters Weiß wird
beschlossen, eine Commission zur Begehung des
Schulwaldes zu bestellen, da nach Meinung des Herrn
Antragstellers in dem Bestande des Waldes Änderungen
vorgenommen werden dürften.

3.
Zur Controle der Nachtwächter sollen die früheren
Beschlüße wegen Anschaffung von Controlluhren
endlich ausgeführt werden.

4.
Dem Magistratsbeschluße vom 7. Januar cur. die
Sparkasseneinlagen, welche bis 15. Januar erfolgen,
ab 1. I. zu verzinsen, wird beigestimmt.

5.
Die Verbindungsstraße vom Bahnhof zur
Fürstenfelderstraße wird "Kirchbergerstraße"
benannt.

6.
In Anbetracht, daß der Garten des Schnetzer in
unmittelbarer Nähe der Gemeindegründe sich befindet
und der erworbene Grund für die Gemeinde einmal von
Vorteil sein kann, so wird die käufliche Erwerbung
des Schnetzer Gartens um den Betrag von 5.000 M
einstimmig genehmigt.

7.
Gegen die Erhöhung des Verpflegungssatzes für die
Spitalbewohner besteht keine Erinnerung.

8.
Die Mittel zum Anschluße der Magistratskanzlei an
das Thelephonnetz werden genehmigt.

9.
Dem Magistratsbeschluße vom 7. Januar cur. ,
Schuldaufnahme zur Deckung der Kosten für die
Renovierungsarbeiten an der Leonhardikirche betr.
wird beigestimmt.

Anton Aumiller
12 Unterschriften
Haushaltsplan, Haushaltssatzung / Finanzwirtschaft;
Finanzwirtschaft d. E.-Werkes / Elektrizität;
Trappentreu'sche Holz Stiftung / Stiftungen; M.J.
Wittmann'sche Geldpreisstiftung / Stiftungen; Gottesacker-
und Leichenhauskasse / Alter Friedhof; Lokal - Schulfonds /
Allgemeines; Zeichnungsschule / weiterführende
Schule/Mittelschule; Gewerbliche Fortbildungsschule /
weiterführende Schule/Mittelschule; Kleinkinderbewahranstalt
/ Kindergärten; Schrannenhausbaufonds / Niedermair
Anwesen/Schrannenhaus; Getreidemagazin (-fonds) / Gewerbe,
Handwerk, Industrie; Gemeindliche Krankenkasse /
Sozialversicherung; Krankenhausrechnung / Krankenhaus;
Krankenhauskapellen-Meßstiftung / Stiftungen; Schulwald /
Forstwirtschaft, Waldwirtschaft; Nachtwächter: Bestellung
und Vergütung / Stellenplan; Verzinsung der Einlagen /
Sparkasse; Straßennamen / Straßen; Ankauf /
Grundstücke/Gebäude allgemein; Verpflegssätze / Josefspital;
Telefonanlage / Eingang/Ausgang, Poststelle; Renovierungen /
Leonhardikirche

1635 Sitzungs Protokoll der Gemeinde Bevollmächtigten
Abnahme diverser Jahresrechnungen
Einladung der Unteroffiziersschule
Kontollstationen für den Nachtwächter
Vergabe des Straßennamens "Luitpoldstraße"
Schuldaufnahme zur Bestreitung der Spitalkosten für
Arme
Schuldaufnahme zur Deckung des Defizits in der
Krankenhausrechnung
Vergabe des Auftrages zur Erstellung des
Leitlinienplanes
Aufnahme eines Darlehens von der sparkasse und nicht
von der Hypobank
Erledigung der Viehmarktangelegenheit
Abrechnung des Volksfestes
Beschluß vom: 05.03.1901
In heutiger Sitzung wurde beschlossen:

1.
Gegen die Rechnungen der
Gemeindekrankenversicherung, der
Krankenhausstiftung, der Wittmann'schen
Geldpreisstiftung u. der Kinderbewahranstalt pro
1900 besteht keine Erinnerung.

2.
Von der Einladung der kgl. Unteroffiziersschule
Fürstenfeld zur Vorfeier des 80. Geburtsfestes Sr.
Kgl. Hoheit des Prinzregenten wurde Kenntnis
genommen.

3.
Das Collegium bringt bei Einführung der
Nachtwächtercontrolluhren folgende Stationen in
Vorschlag:
1. Station an der Kirche
2. " Kester Haus 320/8
3. " Feuerhausstr. Privatier Merkl
4. " Marthakeller
5. " Bezirksamt
6. " Pucherstr. Holzhammer
7. " drei Rosenbrauerei
8. " Schmidgäßl Gartenmauer
9. " Aumühle
10. " Photograph Schmid
11. " Ende der Münchnerstr.
12. " Marktplatz
Das Collegium wünscht die Anschaffung von 2 Contr.
Uhren

4.
Gegen die Benennung der Verbindungsstraße Bahnhofweg
zum Philosophenweg - Luitpoldstraße besteht keine
Erinnerung.

5.
Dem Magistratsbeschluß betr. Überlassung des alten
Strassenträgerteils in der Pucherstraße um den
Betrag von 50 M wird beigestimmt.

6.
Die Schuldaufnahme von 3.000 M zur Deckung aus
Mitteln der Sparkassa zur Deckung der Kosten für die
Spitalbewohner der hiesigen Armen wird genehmigt.

7.
Die Schuldaufnahme von 7.000 M zur Deckung des
Defizits des Krankenhauses Bruck pro 1900 aus
Mitteln der Sparkassa wird genehmigt.

8.
Gegen die Uebertragung der Arbeiten zur Anfertigung
des Baulinienplanes an den Geometer Brodel besteht
keine Erinnerung. Jedoch wird durch das Collegium
gewünscht, daß vor der definitiven Ausarbeitung eine
Skizze desselben zur Einsicht vorgelegt wird.

9.
Die Aufnahme der Schuld von 20.000 v. i. 5.000 M aus
Mitteln der Sparkassa, statt bei der Wechselbank
wird nachträglich genehmigt.

10.
Seitens des H. Collegiumsmitgliedes H. Posthalter
Weiß wird die Anregung gebracht, die
Viehmarktangelegenheit wendlich ihrer Erledigung
zuzuführen.

11.
Von der Abrechnung des Volksfestes wurde Kenntnis
genommen.

Gdecollegium
Carl Mayr, II. Vorstand
12.
Gemeindliche Krankenkasse / Sozialversicherung;
Krankenhausrechnung / Krankenhaus; M.J. Wittmann'sche
Geldpreisstiftung / Stiftungen; Kleinkinderbewahranstalt /
Kindergärten; Unteroffiziersschule / Fürstenfeld;
Nachtwächter: Bestellung und Vergütung / Stellenplan;
Straßennamen / Straßen; Lokalarmenpflegschaft/Armenkasse /
Kommune; Bauleitplanung / Planung; Bewilligung von Darlehen
/ Sparkasse; Viehmärkte / Märkte; Volksfest / Brauchtum und
Feierlichkeiten

1638 Sitzungs Protokoll der Gemeinde Bevollmächtigten
Abnahme diverser Jahresrechnungen
Verpachtung des Schnetzer Gartens
Entschädigung der Nachtwächter
Zuschuß zum Wasserleitungsbau an den Bahnhof
Gottesackergebühren
Beschluß vom: 20.09.1901
In heutiger Sitzung wurde beschlossen:

1.
Gegen die Rechnungen des Armenfonds, der Armenkassa
und des Armenspitals pro 1900 besteht keine
Erinnerung.

2.
Dem Magistratsbeschluße vom 10. Septbr. cr.
Verpachtung des Schnetzer Gartens betr. wird
beigestimmt, wenn die gestellten Bedingungen
eingehalten werden.

3.
Desgleichen findet der Mag. Beschluß v. 10. ds.
Entschädigung der Nachtwächter mit 50 Pf. pro Nacht
u. Mann bei Einführung der Controluhren Zustimmung.

4.
Der Magistratsbeschluß vom 10. ds. Leistung eines
Zuschußes von 1.000 M zur Rohrstranglegung behufs
Anschluß des Bahnhofes & der Bahnhofrestauration an
die gemeindl. Wasserleitung, wird, wenn der Gemeinde
die Unterhaltspflicht des Weges beim Kreuz Ffld -
Münchnerstraße abgenommen wird, genehmigt.

5.
Gegen den Beschluß vom 8. Juli "Gottesacker
Gebühren" betr. besteht keine Erinnerung, wenn es
nach Ablauf von 25 Jahren freigestellt wird, die
betreffende Grabstätte zu erwerben oder die betr.
Benützungsgebühr hiefür zu bezahlen.

Collegium der Gemeindebevollmächtigten
Anton Aumiller
11 Unterschriften
Lokalarmenfonds / Kommune; Lokalarmenpflegschaft/Armenkasse
/ Kommune; Vermögen des Armenhauses / Josefspital
(Armenhaus); Verpachtung / Grundstücke/Gebäude allgemein;
Trinkwasserversorgung / Wasser; Friedhofordnung und
-gebühren / Alter Friedhof

1643 Sitzungs Protokoll der Gemeindebevollmächtigten
Liste der stimmberechtigten Bürger für die
Gemeindewahl
Abnahme der Jahresrechnung für 1901 der Sparkasse
Bruck
Abnahme diverser Jahresrechnungen für 1901
Abschreibung einer uneinbringlichen Forderung beim
E-Werk
Ablehnung der Einführung eines weiteren Viehmarktes
Zustimmung zur Verpachtung des Gemeindebades
Anstellung eines Sparkassenamtsgehilfen
Abbruch - Genehmigung
Anschlüsse an die Hauptwasserleitung
Straßenbenennung
Anschlüsse an die Strom- und WasserversorgungBepflanzung des Viehmarktplatzes
Beschluß vom: 31.10.1902
In heutiger Sitzung wurde beschlossen:

1.
Gegen die Liste der wahlstimmberechtigten
Gemeindebürger für die Gemeindewahl 1902/05 besteht
keine Erinnerung.

2.
Gegen die Sparkassarechnung pro 1901 besteht keine
Erinnerung.

3.
Desgleichen besteht keine Erinnerung gegen die
Rechnung der Polz'schen
Bürgerunterstützungsstiftung, der
Lokalmalzaufschlagsgefälle, des Armenfonds, des
Armenspitals und der Armenkassa.

4.
Gegen die Abschreibung des Betrages von 191 M 95 Pf.
für bezogenes Licht u. Material durch den Spengler
Üblacker wegen Uneinbringlichkeit besteht keine
Erinnerung.

5.
Dem Beschluße vom 16. Septb. wegen Einführung eines
weiteren Viehmarktes, wird von anwesenden Herren
nicht beigestimmt.

6.
Dem Magistratsbeschluße vom 29. Septbr. cr.
Badepacht betr. wird beigestimmt.

7.
Gegen die Aufstellung des sustentirten
Marktschreibers Pfluger als Amtsgehilfe der gemdl.
Sparkassa besteht keine Erinnerung desgleichen
besteht keine Erinnerung, wenn derselbe in dieser
Eigenschaft Einlagen u. Heimzahlungen vornimmt.

8.
Gegen den Abbruch des sog. Hörmann Hauses besteht
keine Erinnerung.

9.
Gegen die Aufstellung des Schlossers Schwaighart zur
Vornahme von Anbohrungen an die Wasserleitung wird
genehmigt-

10.
Gegen die Benennung der Straße vom Viehmarkt zur
Kapuzinerstraße als "Ludwigstraße" besteht keine
Erinnerung.

11.
Dem Magistratsbeschluße vom 27. Oktober cr.,
Anschluß des Bahnhofes an die Wasserleitung, sowie
der Anwesen am Mühlfeld an die Wasser- und elektr.
Leitung wird beigestimmt.

12.
Die Herrn Mitglieder stellen an den Magistrat den
Antrag, den Viehmarktplatz mit Bäumen nach
Thunlichkeit bepflanzen zu lassen, und ersuchen um
Vorlage eines diesbezüglichen Projektes.

Collegium der Gemeindebevollmächtigten
Anton Aumiller
9 Unterschriften
Wählerlisten/Einschreibung in Wahlliste / Wahlen;
Jahresrechnungen / Sparkasse; Polz'sche Bürgerunterstützungs
Stiftung / Stiftungen; Lokalmalzaufschlag / Gemeindesteuern;
Lokalarmenfonds / Kommune; Armenspital/Armenhaus / Soziale
Einrichtungen; Lokalarmenpflegschaft/Armenkasse / Kommune;
Abbruchgenehmigungen / Genehmigung; Finanzwirtschaft d.
E.-Werkes / Elektrizität; Viehmärkte / Märkte; Freibad /
Bäder; Trinkwasserversorgung / Wasser; Anschlüsse an das
Stromnetz / Elektrizität; Straßennamen / Straßen;
Straßenbäume / Straßen