Arbeiten für Marion Micheel 2:
Quader 1

von Reinhard von Tümpling

Diese Arbeit ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen unserer Kollegin Marion Micheel und mir. Es war mir möglich und erlaubt, in den Allerheiligenferien 2004 dort als Gast einen stillen Besuch in der Form einer Hospitation zu machen, ich habe eine neue und sehr bereichernde Erfahrung gemacht.

Unsere Kollegin Marion Micheel ist Rektorin an der Freien Montesssori- Grundschule, Große Waldstraße 19, Ortsteil Hangelsberg, 15518 Grünheide.

Bild: hanglsbg.gif: Hangelsberg liegt auf halber Strecke zwischen Grünheide und Fürstenwalde und ist eine kleine Ortschaft an der Spree. Wenn man etwa in der Ortsmitte nach Süden dem Wegweiser folgt, gelangt man zu einem langgestreckten zweigeschossigen Bau, in dessen Erdgeschoss die Montessori-Grundschule untergebracht ist.

 

 

Zum Speichern von Bildern und Schablonen:
Internet Explorer: rechter Mausklick auf die Abbildung - "Ziel speichern unter.." wählen.
Netscape: rechter Mausklick auf die Abbildung - "Verknüpfung speichern unter..." wählen.

Opera: rechter Mausklick auf die Abbildung - "Link speichern unter..." wählen.

 


Bild: anja_63.jpg:
das Bild entstand im Februar 2003 im Bernhardinum Fürstenwalde (soweit zur Geschichte...)

Bild: tri_cubs.jpg:
dies ist der trinomische Würfel, den mir Marion Micheel in Fürstenwalde im August 2003 auf den Tisch des Lernmittelzimmers stellte.

 

Wir beide haben seit August 2003 miteinander den trinomischen Quader als Netz gestütztes Projekt zu bauen vereinbart, der Weg erwies sich mittlerweile als aufwändiger und anspruchsvoller, als ich selbst gemeint hatte.

 


Bild: quader.gif:
dies ist das künstlerisch umgesetzte grafische Beispiel aus einem Lehrbuch.


Bild: wuerfel4.jpg:
ich habe den Würfel mittlerweile methodisch in meine Bearbeitung der Perspektive hinein genommen, als Vorstufe zur Perspektive mit Kabinettprojektion (ohne Fluchtpunkt), davon aber an anderer Stelle mehr...

 


Bild: wuerfel.jpg:
dies war der zweite Schritt: die Übersendung von Würfeln, gesägt, gehobelt, abgelängt, geschliffen und entgratet mit 3,5 cm Kantenlänge. Er entspricht dem "Soma-Würfel", den ich bereits aus einem Technik-Lehrbuch aus Baden-Württemberg heraus kannte.

Bild: marion1.jpg:
dies ist das Übersichtsblatt als Vorstufe der Konstruktion des trinomischen Würfels

Bild: marion3.gif:
dies ist ein zweites Übersichtsblatt, zur Zusammenschreibung

 

In der Folge habe ich sechs Blätter im Maßstab 2:1 gezeichnet und zusammengestellt, damit der Würfel mit farbigem Tonpapier geschnitten, gefaltet, geklebt und gebaut werden kann

 


Bild: marion7.gif

 


Bild: marion8.gif


Bild: marion9.gif

Bild: marion10.gif

Bild: marion11.gif

Bild: marion12.gif


Bild: marion15.jpg:
der Gedanke neben der Reihe: ein eigener wehmütiger Versuch,
Ittens Farblehre mit dem Würfel zu verbinden.

 

 


Zu Beginn des Besuchs las ich einen Zettel für die Besucher durch, in dem diese angehalten werden, die Kinder nicht bei ihrer Arbeit anzusprechen und nicht in die Arbeit hinein zu reden.
Ferner soll man die Kinder still beobachten und auch auf die Konzentration der Schüler achten.


Bild: marion20.jpg

Ich durfte als Besucher an diesem Kreis zur Einstimmung teilnehmen. Hier sitzen die Schüler zu Beginn der Freiarbeit im Kreis zusammen, sagen, was sie bisher gemacht haben und womit sie sich beschäftigen werden.
Danach verteilten sich die Schüler zu ihren Aufgaben.


Bild: marion21.jpg: (als exemplarisches Beispiel):

zwei Schülerinnen sitzen auf dem Boden, beschäftigen sich sehr ausdauernd mit Farbe, ordnen und sortieren sie nach selbst gefundenen Kriterien, sortieren die Täfelchen aus dem Kasten heraus und wieder hinein.


Bild: marion29.jpg: Versuche zum Auftrieb

Das Ende der Freiarbeit wird mit sehr schöner langsamer Musik angekündigt, die eine Zeitlang auf dem großen langen Flur läuft. Die LehrerInnen halten auf einem Übersichtsblatt Beobachtungen der Schüler in kurzen Worten fest.


Bild: marion28.jpg:

noch einmal der jahreszeitlich geschmückte Kreis: die Kinder ließen selbst einen Feuerstein von Schüler zu Schüler herumgehen und haben über ihre Arbeit gesprochen und zuletzt eine kleine Tasche mit den Eltern-Briefchen wegen des bevorstehenden Martinsumzuges an sich genommen.
Ich war zuletzt noch einmal zum Abschlusskreis eingeladen und musste selbst einige Worte sagen. Dies Erlebnis war für mich persönlich mit ähnlichen aber ganz anderen Berufs- und Lebenserfahrungen sehr bewegend.


Rückblick auf den Dezember

(die Erlaubnis der Erziehungsberechtigten zu Veröffentlichung der Fotos liegt vor; Quelle Micheel)

In der Folge der Zeit konnte ich mehrere große Päckchen mit Holzabschnitten übersenden, die aus meiner regulären Arbeit stammten. Für mich waren es roh gesägte Abfälle, weil ich in meiner Alltagswirklichkeit sehr viel eher Lernziel orientiert arbeiten muss.
Ich zitiere aus einem Brief, der mich zu Weihnachten erreichte:

Wir sind der Auffassung, dass gerade das freie und kreative Arbeiten mit dem Ur-Werkstoff Holz der Schulung aller Sinne dient. Neben fein- und grobmotorischen Fähigkeiten werden Größenverständnis und räumliches Arbeiten geübt.
"...regen die Kinder zu großer Kreativität an...Neben Flößen, Booten und Fahrzeugen entstehen Weihnachtskrippen und Puppenstuben....

...Da viele Arbeiten in Gruppenarbeit entstehen, müssen alle Kinder auch in eine notwendige Kooperation treten, sich absprechen und ggfls. kooperieren. In einer Ausstellung können dann alle Kinder ihre Arbeiten betrachten, Fragen dazu stellen und bekommen den Arbeitsvorgang genau erklärt. In der Vernetzung vieler Arbeitsweisen werden nun auch noch die sprachlichen Fähigkeiten trainiert. Der nächste Schritt wäre nun eine Arbeitsanweisung zur Herstellung der einzelnen Objekte schriftlich zu fixieren... "


Bild: marion31.jpg Arbeit mit den "Reste-Paketen"


Ende Dezember 2004
In der Folge merkte ich sehr wohl, in eine warmherzige und verbindliche Beziehung eingetreten zu sein.

Hier die Fotos des Soma-Würfels im Unterricht.

 


Bild: marion32.jpg
Ausgangscubus, alle äußeren Flächen werden gekennzeichnet

 

 


Bild: marion33.jpg
große Konzentration


Bild: marion34.jpg
Absprachen und Qualitätskontrolle

 


Bild: marion35.jpg
Arbeitsteilung gelb / blau

Marion Micheel schreibt weiter:
"...Mit den einzelnen Würfeln haben wir uns einen gelb-blauen Würfel hergestellt. Ein großer Kubus besteht aus 27 einzelnen Würfeln, wird von den Kindern zusammengestellt und die äußeren sichtbaren Flächen werden mit einer kräftigen blauen Farbe angemalt. Wenn diese Flächen getrocknet sind, erfolgt mit einer hellen gelben Farbe die Bemalung der restlichen Flächen. Man kann dann noch lackieren.
Aufgabenstellung ist es, den Kubus in seiner ursprünglichen Form aufzustellen, wobei zu beachten ist, dass alle äußeren sichtbaren Flächen auch blau sind. Die Schüler müssen ein räumliches Sehen entwickeln und vorausschauend arbeiten. Sie erkennen den Aufbau eines Würfels in Länge, Breite und Höhe..."


Dies hier ist mein Beitrag zu Ihrer Arbeit, verehrte Frau Kollegin Micheel: die Nachbearbeitung des Bild- und Textmaterials und die Weiterleitung in einen Netzeintrag.

Mit einem lieben Gruß!

Reinhard von Tümpling, im Februar 2005