Zimmertapeten nach Andy Warhol - Robert Sigmuntowski


Jeder Schüler sucht sich einen alltäglichen, zufälligen Gegenstand aus seinem persönlichen Inventar, das er bei sich führt, welcher die Eigenschaft besitzen sollte, möglichst flächig und mit einem bestimmten Muster oder originellen Farbgebung ausgestattet zu sein. Die Schüler scannen ihren Gegenstand ein, so daß er als zweidimensionale Grafik vorliegt. Im Bildbearbeitungsprogramm wird dieser Gegenstand dann von den Schülern computertechnisch freigestellt, d.h., von seiner Umgebung herausgelöst. In einem nächsten, entscheidenden Schritt wird diese Abbildung vervielfältigt – je nach dem, was der Gegenstand hergibt, entweder kachelförmig oder dachziegelartig kopiert, bis ein leeres Quadrat als Ausgangsgrundform ohne Lücke ausgefüllt ist. Nun werden die Schüler das Ausgangsbild, welches aus dem ohne Zwischenraum vervielfältigten Gegenstand besteht, farblich verfremden. Es entstehen immer neue Bilder, die Farben immer abstrakter, wobei allerdings die klar erkennbaren Formen des Gegenstandes erhalten bleiben. Der Menge an Farbkreationen sind keine Grenzen gesetzt. Man sieht Farbsolarisationen, Umkehrungen, Farbverschiebungen usw. Wohlgemerkt: es ist kein einziger Farbeffekt dabei, der ganz bewußt konstruiert wurde, vielmehr wird hier mit zufälligen Ergebnissen gearbeitet. Zum Schluß suchen sich die Schüler maximal fünf Bilder aus der Menge heraus, die ihrer Meinung nach am ausgewogensten wirken. Sie sollen sich überlegen, wo eine Tapete mit diesem Muster als Rapport zum Einsatz kommen könnte: Wohn- oder Badezimmer? Einer Weiterverarbeitung mit 3D-Animations- und Modelierprogrammen ist keine Grenze gesetzt, wenn es darum geht, virtuelle Räume mit den so entstandenen „Tapeten“ als Textur auszukleiden und eine ebenso virtuelle Rundfahrt durch diese Räume zu unternehmen.