Ein
fachübergreifendes Unterrichtsvorhaben aus einer 6. Klasse in Zusammenarbeit
mit einer Computer-AG aus der Jgst. 9 am Gymnasium
Am
Anfang war 1.: Tinguely: Wie kann man aus Weggeworfenem, mit dem scheinbar
nichts mehr anzufangen ist, Sinn – volles schaffen ?
Wie setzt gerade der scheinbare Un-Sinn
sinn-volles Nachdenken in Gang ? Wie können sich Vergnügen am
scheinbar sinn-losen Spiel und kreative Phantasie zu schöpferischen
Leistungen vereinen ? An Werkbeispielen von Jean Tinguely konnten die Schülerinnen
und Schüler erleben, wie ein Erwachsener diese Fragen beantwortet. Mit großer
Begeisterung nahmen sie einige der Meta-Maschinen wahr und waren gleich
dabei, eigene Schrott-Kreationen zu entwerfen. So entstanden erst einmal auf
dem Papier „Sperrmüllzerosse“ und „Restmüllinsekten“, denen ihre
Schöpfer zu gerne Leben eingehaucht hätten – ganz im Sinne Tinguelys.
Am
Anfang war 3.: die vage Vorstellung der MuSe-Computer-AG mit Schülern aus
den Klassen 7 bis 9, dass man Daten auch auf andere Art und Weise in den
Computer hinein und aus ihm herausbekommen müsste als nur per Maus und
Tastatur bzw. über den monotonen Monitor und graues dünnes Druckerpapier.
Die
Möglichkeit, bei einem benachbarten Entsorgungsunternehmen im Elektronikschrott
nach noch funktionsfähiger PC-Peripherie suchen zu dürfen, führte dann recht
schnell zur forschenden De- und Neu-Montage z.B. von Druckern, deren Mechanik
noch funktionierte. Aber es fehlten den hier versammelten Computerfreaks
Gestaltideen für ihre Computer-Schrott-Kreationen. Da bot es sich natürlich
an, sie mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse 6 zusammenzubringen. Denn
mit der Druckermechanik gab es doch jetzt eine Möglichkeit, die Schrott-Roboter
zum Leben zu erwecken.
Nun
wurden einige der Schrott Robots über ein einfaches Gestänge mit der
freigelegten Druckermechanik verbunden. Druckbefehle führten jetzt nicht mehr
zu Textblättern oder Bildausdrucken. Jetzt wurden die eingegebenen Texte oder
Bilder vom Schrott Robot getanzt !
Diese
Installation war beim Schulfest eine kleine Attraktion vor allem für die jüngeren
Gäste. Sie hatten schnell begriffen, dass die Art der Textgestaltung, d.h. die
Komposition der Buchstaben und Worte im Textverarbeitungsprogramm die Bewegungen
des Schrott Robots beeinflusst. So entstanden wahre Kunstwerke der Visuellen
bzw. konkreten Poesie, ohne dass die Schöpfer von ihren Vorläufern wussten.
Weitere
Unterrichtsergebnisse und anschaulichere Präsentationen finden sich in der „MuSe
Box“ – Näher Infos dazu unter „www.muse-computer.de/box.html“