Thematischer
Rahmen: „Imagebildung – Imageveränderung“
- „Gimmick“: Herstellung einer "Bildmappe" zur Vorlage beim
Casting für Rollenbesetzung in einem Film
Die
oft konfliktbeladene Auseinandersetzung mit dem Selbstbild: Selbst- und
vermutete Fremdwahrnehmung, Verhältnis zu Idolen usw. bestimmt wesentlich die
Befindlichkeit von Jugendlichen in dieser Altersstufe. Gleichzeitig ist das Vorführen
von Idealbildern bestimmendes Element der kommerziellen Jugendkultur für diese
Altersgruppe. Dadurch ergibt sich ein Spannungsfeld, dass Jugendliche nur mit pädagogischer
Hilfe ertragen können. Hier greift der Kunstunterricht ein und macht beide
Pole: Selbstwahrnehmung und fremdbestimmtes Image zum Thema und Gegenstand von
Unterricht.
Fachdidaktische Schwerpunktsetzung
Crossover
(analog/digital) zwischen sinnlichen, handwerklich-praktischen Elementen und
digitalen Anteilen;
Analoges
und digitales Arbeiten in zwei getrennten Räumen an vorbereiteten Stationen
(u.a. mit mobilen PCs und Peripheriegeräten);
Entwicklung
von Methoden sinnvollen Crossovers zwischen digitalen und materialen
Techniken, um der technischen Dominanz des Computers im
werkstattorientierten Unterricht Einhalt zu gebieten;
Förderung
der sozial-kooperativen Lern- und Arbeitsatmosphäre zwischen den Schülerinnen
und Schülern besonders bei der Computernutzung;
Offenheit
für Zufälle, Ungeplantes und kreative Fehlerwendung gerade im Umgang mit
den digitalen Werkzeugen.
Inhaltlich:
Jeder
Schüler bewirbt sich mit 3 Bildern für 3 Rollen für einen fiktiven Film, in
dem es um ein (missglücktes) Star-Clone-Experiment im Sinne von „Deutschland
sucht den Superstar“ geht – diesen Rollen entsprechend zurechtgemacht, wobei
jede Rolle gleichermaßen angestrebt wird:
a)
„Smartgirl / -boy“ – das hübsche Mädchen / der hübsche Junge von
nebenan
b)
„Superstar“ – der
Britney-Spears oder Michael-Jackson-mäßig gepuschte Star
c)
„The Mis-Clone“ – ein Fehlschlag beim Versuch, den Superstar aus
Genmaterial bekannter Stars zu klonen
Die
drei Bilder in der Bewerbungsmappe für das Casting sind in der Form von
Fotoausdrucken (a und c) und Posterdrucken (b) vorzulegen
Methodisch:
Vorbereitung:
jeder
Schüler entscheidet sich für seine Ausgestaltung der 3 Rollen und besorgt
sich evtl. notwendige Vorbilder
von
jedem Schüler wird eine Portraitaufnahme digital zur späteren
Weiterverwendung gemacht
Lehrer
führt in das Programm und die Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung ein
Vorstellung
von kommerziellen und Künstler-Beispielen zur Image-Gestaltung und -veränderung
Aufteilung
der Klasse in Gruppen zwecks Verteilung auf die Arbeitsstationen
Ausführung:
„Smartgirl
/ -boy“: Schminken (konventionell), dann digitale Fotoaufnahme, eventuell
unter Einsatz von besonderem
Licht. Nachbereitende digitale Bildbearbeitung möglich als Retusche.
Ausdruck auf Fotopapier.
„Superstar“:
Wie (a), allerdings mit besonderer Pose plus zusätzliche „Posterisierung“
(Nachbearbeitung der Fotovorlage durch Tonwerttrennung und Einsatz von Farbe
und „Glamour-Effekten“) konventionell und eventuell auch digital.
Vorbereitung einer Druckvorlage; Ausdruck auf Druckpapier (später als
Vorlage für Linoldruck)
„The
Mis-Clone“: Wie (a), wobei hier Ausdruck
der ersten Aufnahme mit mitgebrachten Vorbildern gemixt werden soll
– konventionell (Riss- und Klebetechnik) und digital (Bildbearbeitung).
Weitere Unterrichtsergebnisse und anschaulichere Präsentationen finden sich in der „MuSe Box“ – Näher Infos dazu unter „www.muse-computer.de/box.html“