Lehramtsanwärterin: Anja Wuttke Fürstenwalde, 22.03.2001
Katholische Schule Bernhardinium - Grundschule
Trebuser Str. 45
15517 Fürstenwalde
Schulleiterin: Frau Sandhoff
Ausbildungslehrerin: Frau Range
Fachseminarleiter: Herr Schack

Entwurf für eine Unterrichtsstunde

im Fach Kunst

Thema der Unterrichtseinheit:

Farben und Gefühle -

Hinführung zum expressiven Malen"

Thema der Unterrichtsstunde:

„Der Schrei - Annäherung an ein Kunstwerk von Edvard Munch"

Klasse: 5c Fürstenwalde, 22.03.2001
Schülerzahl: 24 (10 Jungen, 14 Mädchen)
Unterrichtsstunden: 1./2. Stunde (8.15 Uhr - 9.50 Uhr)

1. Curriculare Einordnung

Einordnung in den Rahmenplan

Die UnterrichtsreiheFarben und Gefühle - Hinführung zum expressiven Malen" ermöglicht die Verbindung der Arbeitsbereiche Malerei/Farbiges Gestalten mit dem Bereich der Aktion/Spiel.

Einen wesentlichen Bestandteil des Kunstunterrichts stellt die Kunstbetrachtung dar. Deshalb werden während der Unterrichtsreihe verschiedene Kunstwerke zu den Arbeitsbereichen einbezogen. (vgl. Brandenburger Rahmenplan S. 18)

Richtziel der Unterrichtsreihe ist es, die Freude am praktischen Tun und phantasievollen, kreativen Gestalten zu erhalten und zu verstärken. Gesehenes und Erlebtes wird gestaltet und verarbeitet.

Das ganzheitliche Lernen mit „allen Sinnen", die Sensibilisierung für ästhetische Zusammenhänge so wie die Ausprägung individueller ästhetischer Interessen und Bedürfnisse sollen gefördert werden. (vgl. ebda. S. 15)

 

5./6. Stunde „Der Schrei - Annäherung an ein Kunstwerk von Edvard Munch"

7.-12. Stunde Expressionismus - Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen vor 100 Jahren

- Gestaltung eigener Gefühle in expressiver Malweise

- Kennenlernen des Künstlers Franz Marc

SF: wechselnd

2. Sachanalyse

Farbenlehre, Chromatik

Ist die Lehre von der Entstehung und Ordnung der Farben und von ihrer Wirkung auf das Auge.

- Licht ist eine elektromagnetische Wellenbewegung. Die Wellen werden vom menschlichen Auge in einem Wellenlängenbereich von etwa 380–780 nm (Nanometer) wahrgenommen (Farbensinn). Die jeweilige charakteristische Farbempfindung, die von einem Lichtreiz bestimmter Wellenlänge hervorgerufen wird, heißt Farbton. Das menschliche Auge kann rund 160 Farbtöne unterscheiden.

Neben diesen bunten Farben gibt es die unbunten Farben von Weiß über die verschiedenen Grautöne bis Schwarz.

– Die Farben selbstleuchtender Objekte heißen Lichtfarben, die von nicht selbstleuchtenden Körpern Körperfarben.

Das von uns als weiß empfundene Sonnenlicht wird beim Durchgang durch ein Prisma in seine Spektralfarben zerlegt, die (nach abnehmenden Wellenlängen geordnet) über Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett nahezu kontinuierlich ineinander übergehen. Jenseits von Rot und Violett gibt es unsichtbare Lichtwellen: Infrarot und Ultraviolett. Treffen Lichtwellen, die zu verschiedenen Spektralfarben gehören, im Auge auf dieselbe Stelle der Netzhaut, so entsteht ein einziger Farbeindruck (additive Farbmischung); z. B. erscheint eine weiße Fläche bei Beleuchtung mit einer orangefarbigen und einer grünen Lampe gelb. Alle Farben können in einem kontinuierlichen Farb(en)kreis angeordnet werden. Gegenüberliegende Farben heißen Komplementär- oder Gegenfarben; ihre additive Mischung ergibt den Eindruck Weiß (ein helles Grau).

Der Farbeindruck aller nicht selbstleuchtenden Körper entsteht dadurch, daß diese gewisse Farben des auf sie auffallenden weißen Sonnenlichts verschlucken (absorbieren) und den Rest wieder abstrahlen (reflektieren); man sieht also einen Körper in der Farbe, die komplementär zu der von ihm am stärksten absorbierten Farbe ist. Werden verschiedene Malfarben miteinander gemischt, so absorbieren ihre Farbkörperchen jeweils verschiedene Teile des Lichts, und man sieht die Farbe, deren Anteil von allen Körpern am wenigsten verschluckt wird (subtraktive Farbmischung). Zwei Komplementärfarben geben subtraktiv den Eindruck Grau oder Schwarz, weil sie gemischt keinen Teil des Spektrums mehr bevorzugt reflektieren.

Die erste bedeutende Farbenlehre wurde von I. Newton entwickelt, der die Spektralnatur des Lichts erkannte. Zu ihm in Gegensatz trat J.W. von Goethe mit einer Farbenlehre, die von der Unteilbarkeit des Lichts ausging.

Farbensymbolik

Darunter ist die in einzelnen Kulturkreisen verschiedene Ausdeutung der Farben nach Symbolwerten zu verstehen, z.B. Weiß in westlichen Kulturen als Farbe absoluter Reinheit und Wahrheit, in östlichen Kulturen als Farbe der Trauer und des Todes. Die wichtigsten Farbbedeutungen:

Blau: Himmel, Unendlichkeit, Treue, Reinheit;

Braun: Demut;

Gelb: Sonne, Ewigkeit, aber auch Neid (im Mittelalter Farbe der Juden);

Grün: Natur, Hoffnung, Unsterblichkeit;

Rot: Liebe, Leidenschaft, auch Christi Blut (daher Farbe der Kardinäle);

Schwarz: Tod, Trauer;

Violett: Passion Christi.

Edvard Munch: Der Schrei, 1893, Pastell auf Pappe, 75 x 57 cm; © VG Bild-Kunst, Bonn 1995

Alles in diesem Bild ist dem Ausdruck namenlosen Entsetzens und der Verzweiflung unterstellt. Das Gesicht des Schreienden ist auf den geöffneten Mund und die aufgerissenen Augen reduziert, nicht eine Person ist dargestellt, sondern ein Gemütszustand. Die ganze Natur erscheint in Aufruhr, sie wird nicht mehr im herkömmlichen Sinne abgebildet, sondern verwandelt in Farbflächen aus bedrohlich glutroten und kühlen Grüntönen. Der Duktus der Kreidestriche ist hektisch, ja panisch, die Linien des Weges stürzen auf den Betrachter zu, die Form des Geländers löst sich auf. Selbst der Kontrast der ruhig und teilnahmslos im Hintergrund stehenden Passanten trägt zu dem Gesamteindruck bei.

Munch, [mungk] Edvard, * 1863, † 1944, norwegischer Maler und Graphiker; Wegbereiter des Expressionismus. Die 1892 veranstaltete Munchausstellung in Berlin führte zur Gründung der dortigen Sezession. Sein Werk ist thematisch von Einsamkeit, Tod und Geschlechterfeindschaft bestimmt. (vgl Bertelsmann Universallexikon)

Expressionismus

Der Expressionismus ist eine sich um 1905/06 durchsetzende Stilrichtung, vor allem in bildender Kunst und Literatur, gekennzeichnet durch die Abkehr von der objektiven Weltdarstellung zugunsten einer subjektiven Ausdruckssteigerung. Kunst wird verstanden als Aufschrei aus der inneren Not des Menschen. Der Expressionismus kann als Reaktion auf Naturalismus und Impressionismus gedeutet werden. An die Stelle von Harmonie und Schönheit tritt die Stärke des Ausdrucks.

Bildende Kunst

Die Stilbezeichnung Expressionismus entstand 1911 anlässlich der 23. Ausstellung der Berliner Sezession, an der sich eine als »Expressionisten« deklarierte Gruppe französischer Maler (u. a. G. Braque, P. Picasso und M. de Vlaminck) beteiligte. Heute werden als Expressionismus in der bildenden Kunst hauptsächlich die mit den Künstlergruppen Brücke»« und »Der Blaue Reiter« verbundenen Stilströmungen bezeichnet. In der expressionistischen Malerei und Graphik wurden statt der offenen Bildform und der labilen Struktur der impressionistischen Kunst formale Geschlossenheit und Verfestigung angestrebt. Kennzeichnend sind ferner eine anaturalistische und ungebrochene Farbgebung, die Veränderung der natürlichen Maßverhältnisse zugunsten der emotionalen Gebärde, starke Linienbetonung und farbliche Kontrast- und Monumentalwirkung. Der Expressionismus in der Malerei, zu dessen Wegbereitern P. Gauguin, V. van Gogh, J. Ensor und E. Munch gehören, trat in Frankreich am deutlichsten im Fauvismus in Erscheinung; in Belgien bei C. Permeke und F. van den Berghe; bei osteuropäischen Künstlern im Frühwerk von W. Kandinsky, bei A. Jawlensky, C. Soutine und B. Shahn; in Südamerika bei D. Rivera, C. Orozco, R. Tamayo, C. Portinari und D. Siqueiros. In Deutschland standen außer den Künstlern der Brücke»« und des »Blauen Reiter« vor allem C. Rohlfs, P. Modersohn-Becker, O. Kokoschka, E. Nolde und M. Beckmann den Bestrebungen des Expressionismus nahe. – W. Lehmbruck und E. Barlach sind Hauptrepräsentanten des Expressionismus in der Bildhauerei.

3. Bedingungsanalyse

Allgemeines

Die Klasse 5c besteht aus 24 SchülerInnen, 14 Mädchen und 10 Jungen im Alter von 10 und 11 Jahren. Sie ist mir als Lehramtsanwärterin seit Beginn des laufenden Schuljahres bekannt. Ich unterrichte sie eine Doppelstunde pro Woche im Fach Kunst.

Die Klasse 5c besteht aus SchülerInnen verschiedener Grundschulen aus dem Kreis Fürstenwalde und wurde im September 2000 am Bernhardinum neu zusammengesetzt. Ein großer Teil der SchülerInnen stammt aus einer 4. Klasse aus Hangelsberg; die anderen SchülerInnen haben sich während des ersten Halbjahres gut eingegliedert.

Die Klasse hat seitdem eine positive soziale Athmosphäre entwickelt. Untereinander sind sie auffallend hilfsbereit.

Amei und Justus sind vor 5 Wochen (Beginn des zweiten Halbjahres) in diese Klasse hinzugekommen und integrieren sich derzeit in bereits bestehende Gruppenstrukturen.

Im Kunstunterricht herrscht in der Klasse eine äußerst positive Lernatmosphäre: die SchülerInnen sind allem Neuem gegenüber aufgeschlossen, sie sind lernmotiviert und können sich über lange Zeiträume konzentrieren.

Einige SchülerInnen haben zu Beginn der praktischen Phasen oft Schwierigkeiten, einen ungezwungenen Zugang zu dem jeweiligen Thema zu finden, d.h. ich werde ständig mit der Frage „Geht das so?" oder „Ist das so richtig Frau Wuttke?" konfrontiert. Wahrscheinlich sind es die SchülerInnen nicht gewohnt, eine neue künstlerische Technik experimentierend und ausprobierend zu entdecken. Sie können mit dem ihnen zur Verfügung gestellten Material nicht ohne Scheu umgehen, d.h. ein selbstständiger und selbstbestimmter Zugang fällt ihnen schwer.

Die Mädchen der Klasse sind im Allgemeinen leistungsstark, verlässlich und fleißig. Sandra gehört zu den Leistungsschwächeren und macht durch ihre ruhige und schüchterne Art oft auch einen verträumten Eindruck.

Die ab und zu von Steven, Max und Peter ausgehende Unruhe ist größtenteils positiv zu bewerten, da sie sich meist über unterrichtliche Themen unterhalten.

Lernvoraussetzungen

Zum Thema Farbe

Innerhalb der vorangegangenen Unterrichtseinheit haben sich die SchülerInnen intensiv mit theoretischen Fragen der Farbenordnung auseinander gesetzt. Experimentell konnten sie die u.a. von Johannes Itten aufgestellten Zusammenhänge (Farben erster und zweiter Ordnung, Farbkreis, Farbkontraste, besondere Stellung von Schwarz und Weiß) überprüfen und nachvollziehen.

Diese Einheit wurde mit einem Test vor zwei Wochen abgeschlossen, den die SchülerInnen durchschnittlich „gut" absolvierten.

Zum Thema Farbwirkungen und Stimmungen

Während der ersten beiden Stunden der Unterrichtsreihe haben die SchülerInnen das Gedicht Gefühle sind wie Farben gelesen, diskutiert und jeweils einen Teil (ein Gefühl) mit der im Gedicht vorgegebenen entsprechenden Farbe gestaltet. Die SchülerInnen hatten die Gelegenheit, Gefühle pantomimisch darzustellen, was ihnen viel Freude bereitete und ihnen die Möglichkeit bot, sich über Gestiken und Mimiken, Körperhaltungen usw. im Zusammenhang mit Farben bewusst zu machen.

In den Kunststunden der vergangenen Woche haben die SchülerInnen einem Gefühl ihrer Wahl Farben und Symbole zugeordnet und im Zusammenhang farbig gestaltet. Zum Teil sind dabei schon abstrahierte Formen verwendet worden.

Offene Unterrichtsformen

Den SchülerInnen sind offene Unterrichtsformen vertraut.

Sie kennen den offenen und geschlossenen Stationsbetrieb, themengleiche und -differenzierte Gruppenarbeit usw..

Aus verschiedenen Angeboten innerhalb der Stationen auswählen zu können, ist den SchülerInnen aus dem Kunstunterricht bekannt.

Schulische Rahmenbedingungen

Die Unterrichtsstunden finden im Klassenraum der Klasse 5c statt. Die SchülerInnen haben an diesem Tag 7 Stunden Unterricht.

An der Katholischen Grundschule Bernhardinum gibt es kein Klingelzeichen.

4. Didaktisch-methodischer Kommentar

Die SchülerInnen lernen innerhalb dieser Unterrichtsreihe gemäß dem Brandenburger Rahmenplan Kunst über mehrere Stunden innerhalb des Arbeitsbereiches Malerei/Farbiges Gestalten „Farbe als bildnerisches Ausdrucksmittel" kennen, wobei ich den Schwerpunkt auf das Lernfeld Farbwirkungen und -stimmungen in ihrer Vielfaltgelegt habe.

Während der vergangenen Kunststunden haben sie sich zunächst selbst in einem bestimmten Gefühlszustand mit entsprechenden Farben und Bildinhalten/ Umgebungen gemalt. Für besonders häufig auftretende Gefühlszustände haben die SchülerInnen Farben und Symbole/Formen gefunden und dementsprechend umgesetzt.

Nachdem wir uns diese Vorarbeiten noch einmal in Erinnerung gerufen haben, um so an Erfahrungen anknüpfen zu können und eine positive Lernathmosphäre zu schaffen, sollen die SchülerInnen auf den Inhalt der heutigen Stunde mit einer Originalbeschreibung Munchs zu seinem Bild „Der Schrei" eingestimmt werden.

Bei der sich anschließenden praktischen Arbeit werden die SchülerInnen ihr Vorwissen zum Thema Farbe wiederholen und anwenden. Es werden unterschiedliche Arbeiten mit den gleichen Inhalten und ähnlichen Farbgebungen anhand der Beschreibung Munchs entstehen.

Die SchülerInnen haben dann die Gelegenheit, die Ergebnisse zunächst untereinander und anschließend mit der Reproduktion des Originals zu vergleichen.

Ihnen werden so noch einmal auf spannende eindrucksvolle Weise die Bedeutung von Farben und Formen im Hinblick auf die Aussageabsicht der Bildinhalte klar.

Obwohl eine ausführliche Kunstbetrachtung bisher keine Rolle im Unterricht spielte, wird den Schülern hier die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit theoretischen Fragen zum Thema Farbe verdeutlicht: sie können Aussagen zu den verwendeten Farben, Farbkontrasten und eventuell zur Symbolik der Formen treffen.

Im Anschluss stehen den SchülerInnen während der Erarbeitungsphase verschiedene Angebote innerhalb eines offenen Stationsbetriebes zur theoretischen und praktischen Erschließung des Bildes zu Verfügung. Damit habe ich mich für eine den SchülerInnen bekannte Methode entschieden.

Stundenziel ist es, das Bild „Der Schrei" als den gestalteten Ausdruck eines Gefühls (Angst, Verzweiflung) des Künstlers Edvard Munch kennen zu lernen und als Kunstwerk des Expressionismus zu betrachten (Kunstbetrachtung).

Hierzu ist es notwendig, Einiges aus seinem Leben (Angebot 1), seiner Zeit (Angebot 2) und über seine Bildsprache (Angebot 3) zu erfahren. Deshalb werden dies verpflichtende Angebote sein.

Die SchülerInnen wählen den Zeitpunkt und Umfang der Bearbeitung allerdings selbstständig, d.h. dabei findet keine frontale Lenkung statt, „sondern die SchülerInnen erarbeiten sich die Inhalte mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Lernmaterialien und Handlungsaufforderungen allein." (Unterrichtseinstiege, S. 67) Durch diese Form des Unterrichts „haben die SchülerInnen sehr viel mehr Möglichkeiten, die Entscheidungen über ihre Lerninhalte selbst zu bestimmen. Durch die verschiedenen Angebote wird aber auch der Rahmen für ein Thema oder für einen Bereich abgesteckt und festgelegt. (...) Zudem erhöht der handlungsauffordernde Charakter der Angebote die Motivation der SchülerInnen. Sie gehen mit Begeisterung an ihre Aufgaben heran, haben Spaß an der Sache und behalten von den Inhalten mehr als in den anderen üblichen Unterrichtsformen. (ebda., S. 70)

In den Angeboten 4 -6 geht es vorrangig um den aus einem bestimmten Gefühl heraus gestalteten Schrei. Die SchülerInnen sollen sich über verschiedene Wege dem Ausdruck Angst nähern und so etwas über die expressive Malweise der Künstler dieser Zeit erfahren.

Angebot 1: Das Leben von Edvard Munch Kennenlernen des

Angebot 2: Die Themen und die Bildsprache Munchs Künstlers E. Munch

Angebot 3: Edvard Munch in seiner Zeit durch Texte; Anfertigung eines

Künstlersteckbriefes

Angebot 4: Der Schrei (Nachahmung des Schreienden, Fragen zur Kunstbetrachtung)

Angebot 5: Der Schrei (Nachempfindung der Gründe für einen solchen Schrei, Arbeitsblatt)

Angebot 6: Der Schrei (Hineinversetzen durch expressive Malweise)

Während der Auswertung sollen die Ergebnisse der Arbeit an den Stationen in einer ausführlichen Beschreibung des Bildes durch frontale Lenkung zusammengefasst werden.

5. Feinziele und Inhalte

Feinziele im kognitiven Bereich

Die Schüler sollen:

- ihre im Vorfeld gesammelten Erfahrungen bezüglich der FARBE (Kontraste, Empfindungen usw.) zusammenfassen (Bildbetrachtung) und anwenden bzw. umsetzen

- das Bild „Der Schrei" zunächst beschreiben und am Ende im Zusammenhang erklären

- Farben und Formen innerhalb des Bildes mit dem ausgedrückten Gefühl assoziieren

- sich die Hintergründe der Entstehung des Bildes „Der Schrei" erarbeiten

- den Umgang mit dem angebotenen Material selbst planen und erlernte Techniken anwenden

Feinziele im affektiven Bereich

Die Schüler sollen:

- neugierig auf den Künstler und das von ihm bearbeitete Thema gemacht werden

- Freude am phantasievollen Gestalten und Arbeiten empfinden

Feinziele im sozialen Bereich

Die Schüler sollen

- die Aussagen der SchülerInnen zum Thema Angstgefühle annehmen ohne darüber zu lachen

- gemeinsam arbeiten

- sich gegenseitig beraten und helfen

- die Materialien für die nachfolgenden Kinder ordnen/aufräumen

- die von uns vereinbarten Regeln einhalten

Feinziele im psychomotorischen Bereich

Die Schüler sollen:

- sorgfältig mit dem zur Verfügung gestellten Material umgehen

- ihre Feinmotorik schulen (schreiben, malen)

5.1 Verlaufsplanung

Phase/

Zeit

geplantes erwartetes

Lehrerverhalten Schülerverhalten

Sozialform
Medien
Einstieg

Ca. 10 min

Begrüßung der Kinder

und der Gäste

L.:In den vergangenen

Stunden habt ihr „Gefühle

gemalt ..." Sch.: erzählen, wiederholen, fassen zus.

L.:Vorlesen des Zitates

von E. Munch

+ Hörauftrag Sch.: hören zu, machen sich Notizen

L.: Aufforderung zum

Zusammentragen des

Wichtigsten Sch.: lesen vor, ergänzen

L.: Erläuterung zur

Arbeitsweise Erinnerung

an vereinbarte Regeln Sch.: wdh. Arb.ablauf,

stellen Fragen

Frontalunterricht:

Lehrervortrag

Unterrichts-

gespräch

Unterrichts-

gespräch

Buch: Zitat

Notizzettel

Regeln (Wand)

Hinführung

ca. 15 min

L.: Bereitstellen der

Materialien auf den

Tischen Sch.: arbeiten jeweils an der Umsetzung:

malen die im Zitat beschriebene Szene

Einzelarbeit

weiße Blätter

Farben

Pinsel

Zwischen-

auswertung

ca. 10 min

L.: Aufforderung zum Sch.: beenden Arbeit, Auswerten vergleichen während eines Rundgangs die versch. Ergebnisse

L.: Konfrontation der Sch.: betrachten das

SchülerInnen mit einer Bild „Der Schrei" und

Reproduktion von Munch vergleichen es mit ihren Arbeiten

L.: Aufforderung zur

Arbeit an den Angeboten

Unterrichts-

gespräch

Arbeitsergebnisse

OH-Projektor

Folie mit Reproduktion „Der Schrei"

Erarbei-

tung

ca. 40 min.

L.: Bereitstellung der Sch.: arbeiten an den Arbeitsmaterialien Angeboten Einzel-, Partner- und/oder Gruppenarbeit Angebot 1: Das Leben von Edvard Munch

Angebot 2: Die Themen und die Bildsprache Munchs

Angebot 3: Edvard Munch in seiner Zeit

Angebot 4: Der Schrei (Fragen)

Angebot 5: Der Schrei (AB)

Angebot 6: Der Schrei (Praxis)

Auswer-

tung

ca. 15 min.

L.: Aufforderung zur

Beendigung der Arbeit Sch.: beenden Arbeit, räumen auf, heften Ergebnisse ab Impuls: Tragt zusammen, was ihr heute über das Bild und den Künstler erfahren habt ...

Frontalunterricht OH-Projektor

Folie mit Reproduktion „Der Schrei"

6. Literaturverzeichnis

Bertelsmann-Universal'98Lexikon. Kopenhagen, 1997.

Geving, Johannes; Paradies, Liane:

Unterrichts-Einstiege. Ein Studien und Praxisbuch. Cornelsen Scriptor. Berlin, 1996.

Lange, Iris:

Kunst praktisch verstehen. Eine handlungsorientierte Kunstgeschichte. Das frühe 20. Jahrhundert. Verlag an der Ruhr. Mühlheim an der Ruhr, 1997.

Meyer, Hilbert:

UnterrichtsMethoden II: Praxisband. Cornelsen Scriptor. Frankfurt am Main, 1987.

Ministerium für Jugend, Bildung und Sport des Landes Brandenburg: Vorläufiger Rahmenplan Kunst. Potsdam, 1991.

Reichling, Ursula; Wolters, Dorothe:

Hallo, wie geht es dir? Gefühle ausdrücken lernen. Verlag an der Ruhr. Mühlheim an der Ruhr, 1994.

Timm, Werner:

Edvard Munch. Henschelverlag. Berlin, 1976.

Anhang

1. Zitat Munchs

„Ich ging fürbass mit zwei Freunden. Da sank die Sonne. Auf einmal ward der Himmel rot wie Blut, ich fühlte einen Hauch von Wehmut. Ich stand still und lehnte mich an das Geländer. Über dem blauschwarzen Fjord und über der Stadt lag der Himmel wie Blut und wie Feuerzungen. Meine Freunde gingen weiter, und ich stand allein, bebend vor Angst. Mir war, als ging ein mächtiges unendliches Geschrei durch die Natur." (Edvard Munch, S. 24)

2. Arbeitsaufträge

STATION 1

Angebot 1

Das Leben von Edvard Munch

$ Lies dir den Text genau durch!

- Schreibe alle wichtigen Informationen in den Künstlersteckbrief.

Lege den Text zurück in die richtige Schachtel!

STATION 1

Angebot 2

Die Themen und die Bildsprache Munchs

$Lies dir den Text genau durch!

- Schreibe alle wichtigen Informationen in den Künstlersteckbrief.

Lege den Text zurück in die richtige Schachtel!

STATION 1

Angebot 3

Edvard Munch in seiner Zeit

$Lies dir den Text genau durch!

- Schreibe alle wichtigen Informationen in den Künstlersteckbrief.

Lege den Text zurück in die richtige Schachtel!

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STATION 2

Angebot 4

Der Schrei (1893)

NSieh dir das Bild noch einmal an!

Versuche dich einmal so hinzustellen, wie der Mensch auf dem Bild.

Sprich mit anderen darüber.

- Beantworte die Fragen zum Bild.

Räume auf!

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STATION 3

Angebot 5

Arbeitsblatt „Der Schrei"

Vielleicht hast du dich auch schon einmal so ähnlich wie der Mensch auf dem Bild gefühlt.

- Schreibe mit einem roten Stift in die Sprechblasen, welche Worte oder Dinge den Menschen so zum Schreien gebracht haben könnten.

- Schreibe nun mit einem grünen Stift zwischen die Sprechblasen, mit welchen Worten der oder die Schreiende beruhigt, getröstet und ermutigt werden könnte.

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STATION 4

Angebot 6

Praxisaufgabe „Der Schrei"

In den vergangenen Wochen hast du Einiges zum Thema Farbe gelernt.

- Schreibe mit dem Bleistift die Farben und Formen auf die Rückseite einer Schwarzweiß-Kopie, die Edvard Munch in seinem Bild benutzt hat.

Mit diesen Farben und Formen wird der Ausdruck des Bildes unterstützt. Versuche das nachzuempfinden, indem du die Kopie mit diesen Farben übermalst!

Kleines Nachschlagewerk zur Stunde

Fjord,

schmale, lange, steilwandige, oft verästelte Meeresbucht, entstanden durch Überflutung eiszeitlicher Trogtäler; v. a. in Norwegen, Island und Neuseeland.

Tuberkulose,

Abkürzung Tb, Tbc, langwierig verlaufende entzündliche Infektionskrankheit bei Mensch und Tier; Erreger sind die Tuberkelbakterien, die viele Jahre lebensfähig bleiben; Übertragung durch Atmung oder Nahrung. Die Erreger setzen sich an bestimmten Organen (Lungen, Lymphknoten, Darmschleimhaut, Kehlkopf, Niere, Leber u. a.) Fest.

Pessimismus,

Schwarzseherei, Lebensunlust; als Gegensatz zu Optimismus erst im 19. Jahrhundert aufgekommener Begriff

Melancholie = allgemein Schwermut, Trübsinn; in der Medizin Depression.

Depression = Niedergeschlagenheit, gedrückte Stimmung, Schwermut.

deprimiert, niedergeschlagen, mutlos.

expressis verbis = ausdrücklich.

Expressivität, Ausdrucksstärke. – expressiv, ausdrucksvoll, mit Ausdruck.

Einige Übermalungsergebnisse