Ein Sommerausflug

von Reinhard von Tümpling

Ich habe diese Arbeiten im Schuljahr 2003-2004 zusammengestellt. Sie entstammen einer 6. Klasse und sollten die Gegensätze "viel-wenig", "groß-klein" und den Qualitätskontrast umfassen.

Thematisch ging es mir um eine Art Sommerausflug über eine große grüne Wiese hinweg.

Zur Veranschaulichung ließ ich die Kinder einige hoch gewachsene Gräser aus einem ungemähten Grundstück pflücken und mit den Gräsern selbst malen, streichen, wischen und klopfen, um einmal den Pinsel als Handwerkszeug abzuwechseln und mit neuen Materialien den Farbauftrag zu erproben.

Ich habe die feinen Pflanzenformen im Unterricht beschreiben lassen, über den ersten Schnitt der Wiese gesprochen und auch darüber, dass kein Bauer es gerne sieht, wenn seine Wiese kurz vor dem Schnitt nieder getrampelt wird.

 

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Bild: frühlg_1.jpg: das obere Beispiel geriet recht gut, das untere Bild fiel durch seine klaren und kräftigen Formen und Farben auf

Bild: frühlg_2.jpg: hier hatten die Schüler schon Probleme, die Formen der etwas erkannten feinen Gräser bildnerisch umzusetzen

Bild: frühlg_3.jpg: zwei Beispiele im Sinne der Aufgabenstellung

Bild: frühlg_4.jpg: zwei Beispiel entsprechen dem Reifegrad

Rein praktisch habe ich eine Mischtechnik erstellen lassen und die getrennt gemalten Menschenfiguren auf einem Blockblatt als aufgeklebte Teile hinzu fügen lassen, schon alleine um die Leuchtkraft der kleinen Farbtupfer besser zur Geltung zu bringen.

Der Quantitätskontrast als bildnerisches Grundelement findet sich bei Johannes Itten, Kunst der Farbe, Otto Maier Ravensburg, ISBN 3-473 61561 X, 1971, auf Seite 59 ff.


Die thematisch ähnlich gelagerten Bilder zum Impressionismus stammen aus einer 8. Klasse und dem Schuljahr 2003-2004; zwar wird die Primärerfahrung überstrichen, der handwerklich-gestalterische Schwerpunkt lag aber auf der einfühlenden Reproduktion des Impressionismus.

Ich habe dazu den Schülern Kalenderbilder zum Impressionismus vorgelegt, um über das intuitive Erfassen einen Zugang aufzuschließen, sie kopieren sehr gerne bildhafte Vorformulierungen.


Bild: impres_1.jpg
ein sehr schönes helles getupftes Bild

Bild: impres_2.jpg
zwei Eindrücke von einem Flusslauf, nach Kalendervorlage

Bild: impres_3.jpg
zwei recht unbekümmerte Eindrücke von einem kleinen See, frei und ohne Vorbild

Bild: impres_4.jpg
ebenso

Bild: impres_5.jpg
das obere Beispiel ist frei entstanden, das untere Bild orientiert sich an einem Badeausflug

Bild: impres_6.jpg
vier Beispiele

Bild: impressi.jpg ein sehr angenehm aufgefallenes Beispiel, im unserem schulischen Rahmen realisiert, auch aus dem Schuljahr 2003-2004. Es ist an dieser Stelle nur thematisch einfügbar, zeigt aber eine erhebliche schulische Reife der Schülerin.


Lehrplanzitate:

6.1 Gestaltungsmittel erkunden und anwenden: Ausdrucksvoll ins Bild gesetzt

Das naiv-erzählende Darstellen der Schüler entwickelt sich schrittweise zu einem stärker auf die Bildwirkung bedachten Gestalten inhaltlicher Anliegen. An Themen, die ihren Interessen und Bedürfnissen entsprechen, sollen die Schüler grundlegende Prinzipien des Bildaufbaus sowie die Ausdrucks- und Wirkungsmöglichkeiten malerischer und grafischer Gestaltungsmittel erproben und absichtsvoll einsetzen. Im Betrachten, Beschreiben und Charakterisieren eigener Arbeitsergebnisse, auch im Vergleich mit geeigneten Kunstwerken, sollen die Schüler erfahren, wie sehr die Wirkung der Bilder vom überlegten Einsatz der Bildmittel abhängt. KR 6.6.1, Ph/Ch/B 6.3.3, WTG 6.5.2

Gestalten:
Wirkungsvolles Darstellen inhaltlicher Anliegen: Format, Bildaufbau, Größe und Platzierung von Bildelementen, Figur-Grund-Bezug; Malen: Nutzen von Farbverwandtschaften und Farbgegensätzen; Zeichnen: Beleben von Flächen mit grafischen Strukturen
Betrachten:
Die eigenen Arbeitsergebnisse und vergleichbare Werke der Malerei und Grafik malerische und grafische Gestaltungsmittel, Farb- und Formcharaktere, Komposition und Darstellungsweisen im Bild, Ausdruck und Wirkung


8.3 Künstlergruppen und Einzelgänger: Wege in die Moderne

Das an den Sehgewohnheiten orientierte Darstellen wurde von Künstlern im 19. Jahrhundert seit der Erfindung der Fotografie zunehmend in Frage gestellt und durch neue bildnerische Ausdrucksmöglichkeiten abgelöst. Suchen die Realisten und Impressionisten in ihren Werken dem Seheindruck noch möglichst nahe zu kommen, so schlagen die Künstler der Folgezeit andere Wege ein, die in der Moderne schließlich zum autonomen Bild führen. An exemplarischen Bildwerken, die auf sehr unterschiedlichen Wegen den Aufbruch in die Moderne dokumentieren, sollen die Schüler zum bewussten Betrachten und zum reflektierten Umgang mit neuen Sehweisen und Darstellungsabsichten in der bildenden Kunst geführt werden. Sie sollen dabei auch Grundlagen erwerben für das Verständnis der weiteren Entwicklung der Kunstströmungen im 20. Jahrhundert, wie sie von Künstlergruppen und Wegbereitern der klassischen Moderne angestrebt wurden. In der Gestaltung eines "biographischen Blattes" setzen sich die Schüler mit dem Werk eines Künstlers ihrer Wahl gedanklich und bildnerisch auseinander.

Betrachten:
Künstler und Werkbeispiele: Wegbereiter im 19. Jh., z. B.: Realisten und Impressionisten van Gogh und Gauguin


Auszug aus dem neuen HS-Lehrplan 2004
5.2.3 Musik nach Bildern - Bilder zur Musik
Hören und Vergleichen von Musikstücken, die im Zusammenhang mit Bildern stehen, und Bildern, die auf Musik bezogen sind; Feststellen von Zusammenhängen und Unterschieden, an Ausschnitten aus Filmen feststellen, wie Musik und Bild zusammenwirken; eigene Gestaltungsversuche: z. B. Malen zur Musik, ein Bild in Klänge umsetzen; eine Diaserie oder einen Film mit Musik kombinieren, eine "Klangskulptur" gestalten


Ausblick

Bild: gart2004.jpg: sicher (nicht mehr) vergleichbar.
Ich habe es aber wegen der Kontrastbildung im bildnerischen Sinne hier angefügt. Wer noch einen weiteren Transfer und eine Synästhesie erlaubt, möge sich Pachelbels Kanon anhören. Auf einem der Videos von Friedrich Hechelmann (>http://www.hechelmann.de/video.htm<) findet man diesen Kanon wieder und eine ähnliche thematische Umsetzung.

Reinhard von Tümpling, Juli 2004