Lehrplan Kunst am Gymnasium in Bayern
(Gegenüberstellung des alten Lehrplans
mit dem G9 von 2003
und dem G8 von 2004)

Jahrgangsstufen 5 mit 11

Dieses ist eine eigenhändige Übertragung aus den unten angegebenen Quellen ohne Gewähr für Richtigkeit

Hermann Ludwig

5. Jahrgangsstufe (Geltung ab dem Schuljahr 2003/2004)
6. Jahrgangsstufe
7. Jahrgangsstufe
8. Jahrgangsstufe
9. Jahrgangsstufe
10. Jahrgangsstufe
11. Jahrgangsstufe

Alter Lehrplan

Quelle: Amtsblatt des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Sondernummer 20, Ausgegeben in München am 9. November 1992, Seiten 972ff

 

G9

Entwurf Stand: 13.02.2003
Quelle: ISB http://www.isb.bayern.de/gym/kunst/

G8

Entwurf Stand: 18.06.2004
Quelle: ISB http://www.isb.bayern.de/gym/kunst/ku5.doc

5. Jahrgangsstufe (2 Wochenstunden) 5. Jahrgangsstufe (2 Wochenstunden) 5. Jahrgangsstufe (2 Wochenstunden)
Im Anfangsunterricht gilt den oft sehr verschiedenen entwicklungsmäßigen und fachlichen Voraussetzungen der Schüler besondere Aufmerksamkeit Individuelle Beratung, Anregung und Ermutigung helfen, gemeinsame Grundlagen zu schaffen und zu sichern. Wichtig ist auch das frühzeitige Anbahnen grundlegender Arbeitstechniken und kooperativer Arbeitsformen, die das Wir-Gefühl in der neuen Klassengemeinschaft stärken.

 

Die Schüler beginnen die gymnasiale Schulzeit mit Neugierde auf eine andere Art von Schule und begegnen neuen Formen der Vermittlung. Dabei bringen sie unterschiedliche bildnerisch-ästhetische Lernvoraussetzungen mit. Indivi-duelle Beratung und Ermutigung helfen, gemeinsame Grundlagen für das bildnerische Denken und Handeln zu schaffen. Kooperative Arbeitsformen des Faches stärken das Bewusstsein für die neue Klassengemeinschaft.

 

In der Jahrgangsstufe 5 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Vertrautheit mit mindestens einer elementaren und einer experimentellen Arbeitstechnik
  • über das Staunen zum bewussten Wahrnehmen exemplarischer Kunstwerke unterschiedlicher Gattungen gelangen
  • Fähigkeit zu assoziativer Phantasie. Erzähl- und Spielfreude bei individuellen und gemeinschaftlichen bildnerischen Vorhaben

In der Jahrgangsstufe 5 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Fähigkeit Bilder altersgemäß adäquat zu beschreiben
  • Überblick über grundlegende Gestaltungsprinzipien und Arbeitstechniken
  • Fähigkeit mit den bildnerischen Werkzeugen und Maltechniken sachgerecht umzugehen und experimentelle Verwendungsmöglichkeiten zu erkunden
  • Erkennen der Bedeutung von Materialien bei der Produktion und Wirkung von Bildern und Objekten
  • Einblick in die Funktion der Schrift als Kommunikationsmittel
  • Bewusstsein für die Wirkung von Objekten und Räumen
  • Kenntnis exemplarischer Bilder, Plastiken und Architekturformen der Urzeit und des alten Ägyptens

1 Bildnerische Praxis
5.1.1 Erzählen und Sichtbarmachen: Aus Phantasie und Wirklichkeit   
(ca. 15. Std)

Im Mittelpunkt stehen individuelle Bildgestaltungen, in denen die Schüler aus ihrer Erlebniswelt erzählen. Zu Selbstvertrauen ermutigt, sollen sie eigene Erfahrungen und Vorstellungen auf möglichst vielfältige Weise anschaulich machen und ihre Fähigkeiten erweitern, grundlegende Gestaltungsmittel wirksam einzusetzen. In Darstellungen, die noch nicht vom Streben nach systematischer Abbildhaftigkeit eingeengt sind, können die Schüler, bei freier Entfaltung ihrer Phantasie (> MB), die ganze Breite der Möglichkeiten einer kindlichen Bildsprache zeigen.

 

Gestalten
Darstellung von Objekten, Figuren, Situationen, Vorgängen
Ausgangspunkte:
 

Alltagserfahrungen, Beobachtungen, Erlebnisse: Gefahr auf dem Schulweg

Märchen, Fabel, Sage; Wunschträume, Phantasien, Abenteuer

Reizworte, Materialwirkungen

 

Schildern (> B5; > V: Gespräch über Unfallvermeidung und -hilfe)

Vorlesen und Vorspielen (> D5: epische Kleinformen)

Ausdeuten von Klecksographien

Festigen bildnerischer Grundtechniken im Malen, Zeichnen, Formen

Hinführen zum Bildnerischen:
Finden eigener Bildideen, Wahl bildwirksamer Momente, Ausbau der Darstellung

Ausfabulieren von Erzählanlässen; Überlegungen zu Größe, Formateinteilung und geeigneten Bildmitteln

Betrachten und Erzählen (> DS)
Arbeitsergebnisse, Bildinhalte, Darstellungs- und Aussageformen (z.B. Realistisches und Phantastisches)


Beschreiben und Erläutern des eigenen Bildes; Erzählen, auch über das sichtbar Dargestellte hinaus

Ku 5.1 Bildnerische Praxis
Ku 5.1.1 Phantasie und Wirklichkeit

Im Mittelpunkt stehen individuelle Bildgestaltungen, in denen die Schüler Wahrnehmungen aus ihrer Erlebniswelt mitteilen. Im Veranschaulichen eigener Erfahrungen und Vorstellungen erweitern und festigen sie ihre Fähigkeiten, grundlegende Gestaltungsmittel und -techniken wirksam einzusetzen. In Darstellungen, die noch nicht vom Streben nach systematischer Abbildhaftigkeit bestimmt sind, können sie die ganze Breite einer kindlichen, phantasievollen Bildsprache zeigen (> D 5.4).

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Darstellen von Objekten, Figuren, Situationen im Alltag, von Erlebnissen, Beobachtungen; Wunschträume, Abenteuer, Märchen, Legenden, Phantasiewelten; Reizworte, Materialwirkungen

Techniken, z. B.:

Malen, Zeichnen, Formen; digitale Bildbearbeitung

bildnerische Aspekte:

Finden eigener Bildideen, Wahl bildwirksamer Momente, Ausbau der Darstellung; Überlegungen zu Größe, Formateinteilung und geeigneten Bildmittel

Betrachten
eigene bildnerische Ergebnisse; Mitteilen und Erzählen, auch über das sichtbar Dargestellte hinaus

Ku 5.1 Lebenswelten: Phantasie und Erlebnis


Im Mittelpunkt stehen phantasievolle Themen und eigene Erlebnisse, die zu individuellen Bildgestaltungen anregen und in denen die Schüler die ganze Breite der kindlichen Bildsprache zeigen können. Ein bewusster Einsatz von Bildmotiven und grundlegender bildnerischer Mittel (z. B. Figur/Grund; Fläche/Umriss) führen darüber hinausgehend zur Steigerung des Ausdrucks.

 

Wahrnehmen

  • Beschreiben phantastischer Szenarien in der Kunst (z. B. mittelalterliche Bauplastik und Buchmalerei, Bosch, Brueghel d. Ä.) und der Trivialästhetik (z. B. Schauergeschichten, Computerspiele), Einblick in die Wirkfaktoren (z. B. das "Gotische", bizarre Landschaften) wie in die jeweiligen kunsthistorischen Wurzeln
  • Auswählen und Besprechen signifikanter Elemente der Phantasiewelten in Kinder- und Jugendmedien (z. B. Bilderbücher, Märchen, Sagen, Spiele) als Anregung für eigene Bild-Erfindungen

Gestalten

  • Umsetzung der Vorstellungswelt, Ausgestalten von Erlebtem oder phantasievollen Szenen z. B. in Zeichnung, Malerei, Plastik, Modellen, digitalen Medien und szenischem Spiel [-> D 5.1, Mu 5.1]
  • Umsetzung phantastischer Literatur, Bearbeiten (Illustrieren, Nacherzählen, Umgestalten) von phantasievollen Themen z. B. auch aus Fernsehserien und Filmen mit Bezügen zur Lebenswelt der Kinder

5.1.2 Erkunden, Entdecken, Testen:
Proben aus dem Kunstlabor

Die spielerische Neugier wird bewußt auf die Gestaltungsmittel gelenkt, und die Schüler werden ermutigt, mit Werkstoffen und Verfahren im Sinne des entdeckenden Lernens zu experimentieren. .Sie solle!l aufmerksam und empfänglich werden für ästhetische Reize unterschiedlicher, auch ungewöhnlicher Materialien. Sie sollen beweglich und offen ihre assoziative Phantasie ins Spiel bringen und fähig werden, entdeckte und selbst erzeugte Materialwirkungen in origineller Weise für eigene Bild-Erfindungen zu nutzen.

Erkunden, Entdecken, Testen  

von Werkmitteln zur Wahl: Farben, Tuschen, Mal- und Zeichengeräte; ungewöhnliche Bildträger und Farbstoffe (Natur- und Abfallmaterialien)

Herstellen von z.B. Zeichenkohle und Malfarben; Malen auf Baumrinde; Malen mit Pflanzensäften, Tee; Micheversuche
von Techniken zur Wahl: Abspreng-, Abklatsch-, Abdrucktechniken, Sprühen, Tröpfeln, Frottage, Montage, plastische Verfahren

Erzeugen farbiger, graphischer, plastischer Formen, Spuren, Strukturen, Erproben der Wirkungen

Betrachten, Berichten, Beurteilen
Testergebnisse
evtl. ergänzend: Beispiele aktueller Kunstpraktiken

 

Erläutern der Testergebnisse, Erörtern ihrer Eignung für bildnerische Vorhaben

Ku 5.1.2 Kunstlabor

Die Kinder experimentieren mit Werkstoffen und Techniken, die sie im freien Assoziieren, durch Testen von Materialwirkungen und im kreativen Spiel für eigene Bild-Erfindungen nutzen.

 

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Herstellen von Zeichen- und Malmaterialien (Zeichenkohle); Malen mit Natursubstanzen (Tee, Ei-Tempera mit natürlichen Pigmenten) (> NT 5.2)

Techniken, z. B.:

Abspreng-, Abklatschtechniken, Montage mit Abfallmaterialien; ausgefallene Mal- und Zeichengeräte, ungewöhnliche Bildträger

bildnerische Aspekte:

kreativer Umgang mit verschiedenen Werkmitteln und Techniken

Betrachten
z. B.: Eignung der Testergebnisse für bildnerische Vorhaben; lyrisch-gestische Malerei, surreale Bildfindungen

5.2 Bildende Kunst
Begegnung mit Kunstwerken: Bilder erzählen

Exemplarische Werkbetrachtungen vermitteln erste Zugänge zur Bildenden Kunst und ihren Gattungen. Dabei steht das Erleben der Schüler im Vordergrund: An Werken, an denen es viel zu entdecken gibt, die zum Erzählen anregen, sollen die Schüler Einzelheiten und Zusammenhänge aufspüren und benennen, ihre persönlichen Eindrücke und Empfindungen äußern und im Spekulieren und Weiterfabulieren ihre eigene assoziative Phantasie und Erzählfreude entfalten lernen. Einblicke in die Herstellungs- und Gestaltungsweise der Werke bahnen die Wertschätzung handwerklicher und künstlerischer Leistungen an.

Betrachten
ein Gemälde, eine Graphik, eine Plastik; exemplarisch, möglichst im Original:

 

Einführen fachlicher Grundbegriffe (Gattung, Werkmittel, Technik)

unmittelbare Auseinandersetzung mit dem Werk unter Aspekten, die die Schüler bei der Beobachtung selbst ansprechen Eingehen auf Details und Zusammenhänge, auf Auffälliges und Eigenheiten, auf Anmutungen, auf spekulative Deutungen (> D5; > DS: Bildergeschichte)
weiterführende Aspekte: z.B. Werkstoff, Verarbeitung, handwerkliche und künstlerische Leistung, materieller Wert, persönliche Wertschätzung
Ordnen und Klären individueller Ansichten; Abrundung, z.B. durch Geschichten und Anekdoten um Künstler und Werk

ggf. zusätzlich, in Verbindung mit anderen Themenkreisen; als Vor- bzw. Nachbereitung:

Gestalten (> MB)
-Bilddiktat vor der Betrachtung
-formale bzw. inhaltliche Nachgestaltungen
und Weiterführungen

Zeichnen nach verbaler Beschreibung

einen Inhalt als Spielszene gestalten;
einen Ausschnitt nachzeichnen; bildnerisch weiterfabulieren

Ku 5.2 Bildende Kunst:
Bildern begegnen

Exemplarische Werkbetrachtungen vermitteln Zugänge zur Bildenden Kunst und ihren Gattungen. Dabei stehen das persönliche Erleben und die Phantasie der Schüler im Vordergrund: Zu Werken, die Assoziationen und Erzählfreude wecken, äußern sie ihre Empfindungen und erfreuen sich am Weiterfabulieren ihrer Eindrücke.

 

 

Betrachten

Gemälde, Graphik, Plastik; möglichst im Original: auch unter Aspekten, die die Schüler bei der Beobachtung selbst ansprechen; weiterführende Aspekte: z. B. persönliche Wertschätzung

Gestalten

spielerischer Umgang mit Kunstwerken z. B. Bilddiktat vor der Betrachtung; Erfinden, Nachgestalten und Weiterführen

Ku 5.2 Kommunikation und Medien: Schrift

Die Schüler setzen sich mit der Schrift auseinander und begreifen ihre Leistung für die Kultur. Spielerisch erproben sie ihre Gestaltungsmöglichkeiten.

Wahrnehmen

  • Einblick in die Frühformen der Schrift [-> K, Ev 5.3]: Die ägyptische Schrift als Beispiel einer Bilderschrift, die grie-chischen Buchstaben als Beispiel für eine Buchstabenschrift
  • Sammeln und Ordnen von Schriftapplikationen nach Merkmalen (z. B. auf Kleidung, Fahrzeugen, Einkaufstaschen, Wänden) als Anschauungsmaterial

Gestalten

  • Erproben von Kommunikation mittels Bilderschriften und Geheimschriften
  • Verwirklichen eines der beiden folgenden Vorhaben:
    • - Entwerfen von eigenen Buchstaben (z. B. Initialen)
    • - Entwickeln von Schriftzügen (z. B. Handschrift, Unterschrift) mit verschiedenen Werkzeugen (z. B. Pinsel, Filzstifte, einfache Graphik- oder Textverarbeitungsprogramme)

 

5.3 Gestaltete Umwelt
Formen und Bauen: Szenen fürs Panoptikum

Im Formen, Bauen und Montieren können die Schüler das bildnerische Umsetzen ihrer
Absichten als konkrete Handlung erleben. Das Bestimmen der Form, Bewegung und Gestik sowie das Fügen und Gruppieren plastischer Elemente entspricht der additiven Gestaltungsweise in der Fläche. Die Schüler sollen in szenischen Modellen eigene Vorstellungen phanta
sievoll entv.ickeln, anschaulich realisieren und dabei sensibel werden für haptische Eindrücke
und räumliche Zusammenhänge. Im Zuordnungsspiel frei beweglicher Teile sollen sie das
Komponieren als einen lebendigen Vorgang erfahren, durch den sich Situationen arrangieren,
verändern und szenisch formulieren lassen (> MB).

Gestalten:

zur Wahl: Modelle, Kulissen, Figuren, Ensembles

 

 

wirkungsvolles Umsetzen und Arrangieren, auch in Partner- und Gruppenarbeit

Themen:
Szenen aus Alltag und Vorstellungswelt (> D5: epische KJeinformen; KS, Ev6: biblische Szenen; > V: "Verkehr 2100")
Entwickeln einer szenischen Idee: z.B. für Wochenmarkt, Raumstation, Wigwam, Krippe, Straßenszene
Techniken und Werkmittel zur Wahl: Formen, Bauen, Montieren, Bemalen; diverse Natur- und Abfallmaterialien; einfache Bau\'erfahren und Materialverbindungen z.B. für Holz, Pappe, Papier Üben und Anwenden einfacher Bearbeitungsverfahren, z.B. Schneiden, Falten, Schnitzen, Stecken, Kleben, Modellieren
Komposition: (> MB, FZ)
Arrangement räumlich-plastischer Elemente in einem szenischen Zusammenhang
Abstimmen von Figur, Objekt und Raum;. Verschieben, Ums;tellen, Eingrenzen, Verbinden, wirkungsvolles Kontrastieren

Betrachten und Erzählen

Ausstellung der Arbeiten: "Schüler führen durch das Panoptikum"

 

Erläutern des eigenen Modells, Schildern der Situation; Erzählen, auch über das Dargestellte hinaus (> DS); evtl. Verlebendigen von Szenen im Spiel

 

Ku 5.3 Gestaltete Umwelt:
Szenen fürs Panoptikum
(Wahlalternative zu Themenkreis Ku 5.4)

Die Kinder entwickeln in szenischen Modellen eigene Vorstellungen für phantasievolle und anschauliche Realisierungen. Im Zuordnungsspiel plastischer Elemente erfahren sie das Komponieren als einen lebendigen Vorgang, durch den sich Situationen aus dem Alltag und der Vorstellungswelt planen, arrangieren und szenisch formulieren lassen. Sie werden dabei sensibel für haptische Eindrücke und räumliche Zusammenhänge.

 

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Modelle, Kulissen, Figuren, Ensembles, auch in Partner- und Gruppenarbeit (> NT 5.2)

Techniken, z. B.:

Plastik, Malerei, Montage aus Natur- und Abfallmaterialien; einfache Bauverfahren und Materialverbindungen für Holz, Pappe, Papier

bildnerische Aspekte:

Bau eines szenischen Modells mit Abstimmen von Figur, Objekt und Raum beim Bau eines szenischen Modells

Betrachten
Erläutern des eigenen Modells, Schildern der Situation; Erzählen, auch über das Dargestellte hinaus; evtl. Verlebendigen von Szenen im Spiel

5.4 Visuelle Medien
Schreiben und Entziffern: Zeichen, Schriften, Dokumente  
 (ca 8 Std.)

Das Interesse der Schüler am Geheimnisvollen und Außergewöhnlichen gibt die Möglichkeit, sie in den Reichtum der Schreibkultur, in die Vielfalt ihrer Zeichen und Formen in Vergangenheit und Gegenwart einzuführen. Sie sollen sich in eigenen Gestaltungsversucben mit den Bedeutungs-, Form- und Ausdruckswerten einer Schrift spielerisch auseinandersetzen, vor allem aber Freude daran entwickeln, mit Schrift zu experimentieren, und im Erfinden und Umgestalten von Schriftelementen ihren Einfallsreichtum erproben.

Gestalten mit Schriftelementen
Techniken: Schreiben, Zeichnen, Malen; ggf. auch Drucken, Collagieren

Schriften erfinden, abwandeln; Spielen mit Schriftzeichen, z.B. Verdeutlichen von Wortbedeutungen im Schriftcharakter

Themen:
- verfremdete Buchstaben, Wörter, Alphabete

Erfinden einer Geheimschrift; Phantasieren und Imitieren. z.B. "Fälschen" eines alten Dokuments (Schatzkarte)

- Schriftelemente als Handlungsträger in Bildern (vgl. 1.1)

Erfinden von Figurenalphabeten; Bauen mit Buchstaben, z.B. "Buchstaben burg"

Betrachten
historische und aktuelle Zeichen (Piktogramme, Schriftbilder)" als Informationsträger; Aufmerksamkeitswert und Anmutungscharakter von Schildern, geschriebenen Texten und Dokumenten (> FZ)

 

Untersuchen von Beispielen: antike Inschriften (> L. Gr. D7: historische Schriftentwicklung), Bibelhandschriften (> K), Verkehrsschilder und -zeichen (> V), Plakate, Anzeigen (> ME)

Ku 5.4 Visuelle Medien:
Zeichen, Schriften, Dokumente
(Wahlalternative zu Themenkreis Ku 5.3)

Die Schüler setzen sich mit den Bedeutungs-, Form- und Ausdruckswerten einer Schrift auseinander und lassen sich bei ihren Schreibexperimenten vor allem von Spaß und Entdeckerfreude leiten.

 

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Verfremdung und Umkehrung von Buchstaben, Wörtern, Alphabeten, Text-Bildkombinationen, (Geheimschrift, Schatzkarte; Buchstabenarchitekturen, verrückte Texte, Buchstabenspiele u.a)

Techniken, z. B.:

Schreiben, Zeichnen, Malen; auch Drucken, Collagieren, Plastizieren, Nutzen eines einfachen Graphikprogramms oder eines Textverarbeitungsprogramms

bildnerische Aspekte:

Experimente mit Zeichen und Formen der Schreib- und Druckkultur in Vergangenheit und Gegenwart

Betrachten

historische und aktuelle Zeichen (Piktogramme, Schriftbilder) als Informationsträger; Untersuchen von Beispielen: antike Inschriften (> L1 5.3), Bibelhandschriften, Verkehrsschilder, Plakate, Anzeigen, Internet

 

Ku 5.3 Architektur und Design: Häusliches und schulisches Umfeld

Die Kinder erkunden ihr unmittelbares Lebensumfeld und entwickeln eigene Vorstellungen für phantasievolle Gestaltungen.

Wahrnehmen

  • Beobachtung und Beschreibung des Einflusses von elementarer Formen der Architektur auf das menschliche Ver-halten
  • Beobachtung und Beschreibung des Einflusses von emotional besetzten oder magisch aufgeladenen Dingen auf das menschliche Verhalten, z. B.: Erinnerungsobjekte; Objekte in der Kunst des 20. Jahrhundert (z. B. Joseph Beuys, Nikolaus Lang), der Urzeit oder außereuropäischer Völker (z. B. Magie und Zauberei in afrikanischer und ozeanischer Plastik); sakrale Objekte (Besuch von Völkerkundemuseum, prähistorischer oder volkskundlicher Sammlung, Gotteshäuser) [-> K 5.5, Ev 5.2]

Gestalten

  • Raumerprobung und Raumwahrnehmung im spielerischen Handeln, Bauen und Formen
  • Herstellen von Objekten (z. B. Erinnerungsobjekte, Spielobjekte, Puppen, Masken) und räumlichen Modellen

 

5.5 Darstellendes Spiel
Improvisierendes und Vorführen:Puppentanz und Mummenschanz   (ca 10 Std.)

Schüler der Unterstufe wollen ihre Phantasie auf vielfältige Weise entfalten. Im Spiel mit Requisiten kann ihre Vorstellungskraft Gegenstände beleben; im Personenspiel genügen zur Verwandlung einfache Verkleidungen und Maskierungen. Spiel fördert das Miteinander, besonders, wenn dabei Inhalte aus anderen Themenkreisen fortgesetzt, zusammengeführt und gemeinsam verlebendigt werden. Im Erfinden, Erproben und Realisieren kleiner Spielszenen sollen die Schüler Einfallsreichtum, Improvisierfreude, Beobachtungsgabe und ein Gespür für dramatische Ausdruckswerte entwickeln (> MB).

Gestalten
kleine Spielszenen zum Verkleiden und Verwandeln, als Personen- oder Maskenspiel:

Spielanlässe:
kurze Szenen z.B. Streit in der U-Bahn, Tanz der Vampire, Wettbewerb der Zauberer, im Wartezimmer beim Tierarzt


Spiel (> DS:. Stegreifspiel; Fs: szenische Umsetzung eines Dialogs; MuS) z.B. mit Requisiten

Spielentwicklung:
- Auswählent/Erfinden einer Geschichte/Episode
- improvisierendes Erproben; z.B. unter Einsatz von Requisiten, Kostüm, Maske
- Ordnen und Festlegen der Szenenfolge
- Durchlaufproben; Aufführung

Ideenfindung im Gruppengespräch

Erproben wirkungsvoller Beziehungen zwischen Spielhandlung und Spielträger Ausgestalten der Spielhandlung
Spiel z.B. vor Eltern oder Parallelklasse

Betrachten
Das aufmerksame Beobachten begleitet den ganzen Arbeitsverlauf. Kritische Wertungen von Teilergebnnissen dienen als Anlaß für wirksameres Darstellen.

Ku 5.5 Darstellendes Spiel:
Puppentanz und Mummenschanz

Darstellendes Spiel mit Requisiten und Modellen weckt Phantasie, Kreativität sowie Körper- und Materialwahrnehmung der Kinder. Im Erfinden, Erproben und Realisieren kleiner Spielszenen entwickeln die Schüler Einfallsreichtum und Improvisierfreude sowie ein Gespür für bildnerisch dramatische Ausdruckswerte und Szenen (> D 5.1, Mu 5.1).

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Stegreifspiel, Spiel mit Requisiten, Materialszenen, situative Spielideen, Personen- und Maskenspiel; Pyramidenbaustelle, Wettbewerb der Zauberer, Beim Friseur

Spielentwicklung, z. B.:

Auswählen/Erfinden einer Geschichte/Episode im Gruppengespräch; improvisierendes Erproben unter Einsatz von Materialien, Requisiten, Kostüm, Maske; Ordnen und Festlegen der Szenenfolge, Ausgestalten der Spielhandlung; Durchlaufproben; Aufführung vor Eltern oder Parallelklasse

Betrachten

Aufmerksames Beobachten begleitet den ganzen Arbeitsverlauf. Die Reflexion von Teilergebnissen dient als Anlass für wirksameres bildnerisches Spielen und Darstellen.

Ku 5.4 Bildende Kunst: Urzeit und Ägypten / Material in der Kunst

Die Kinder setzen sich mit Materialien und frühen Kunstformen auseinander. Sie experimentieren mit Werkstoffen und Techniken, um diese für eigene Bilderfindungen zu nutzen.

Wahrnehmen

  • Beschreiben von Bildern und Plastiken aus der Urzeit und der ägyptischen Kunst; Erkennen verschiedener Erzähl-weisen und Funktionen (z. B. Jagdzauber, Begleiter im Reich der Toten, Verherrlichung), Beschreiben elementarer Architekturformen (Höhle, Hütte, Tempel, Pyramide) [-> K 5.2]
  • Einblick in unterschiedliche Materialien in der Geschichte der Kunst gewinnen: Von den Erdfarben der steinzeitlichen Höhlenmalerei bis zur digital erzeugten Farbe
  • Entwickeln eines Verständnisses für die Funktion von Körperbemalungen und Schminken

Gestalten

  • Herstellen von Pinsel und Zeichengeräten für die Bildproduktion
  • Erproben von und Experimentieren mit unterschiedlichen Zeichen- und Malgründen
  • Sammeln, Zubereiten und Verwenden verschiedener Materialien beim bildnerischen Arbeiten (z. B. natürliche Farb-pigmente und Bindemittel aus Küche und Garten) [-> NT 5.1.1]
  • Einüben maltechnischer Grundlagen (z. B. deckender, lasierender Farbauftrag)

 

Alter Lehrplan

Quelle: Amtsblatt des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Sondernummer 20, Ausgegeben in München am 9. November 1992, Seiten 972ff

 

G9

Entwurf Stand: 13.02.2003
Quelle: ISB http://www.isb.bayern.de/gym/kunst/

G8

Entwurf Stand: 18.06.2004
Quelle: ISB http://www.isb.bayern.de/gym/kunst/ku5.doc

6. Jahrgangsstufe (3 Wochenstunden) 6. Jahrgangsstufe (2 Wochenstunden) 6. Jahrgangsstufe (2 Wochenstunden)
Allmählich geht das naiv-erzählende Gestalten in ein absichtsvolles, auf Wirkung bedachtes Darstellen inhaltlicher Anliegen über. Dabei werden den Schülern die Ausdrucksmöglichkeiten der Bildmittel wichtig. Ihr bewußteres Vorgehen erlaubt nun auch ein mehr entwickelndes und vorausdenkendes Arbeiten, das schon umfangreichere Gemeinschaftsvorhaben ermöglicht. In ihnen liegt die erzieherische Chance, nicht nur bildnerische und organisatorische Fähigkeiten, sondern auch soziale Tugenden einzuüben.

Allmählich geht das vorwiegend erzählerische Gestalten in ein absichtsvolles, auf Wirkung bedachtes Darstellen inhaltlicher Anliegen über. Dabei werden den Schülern die Ausdrucksmöglichkeiten der Bildmittel wichtig.

 

Auf der Basis der bereits erworbenen Kenntnisse und Einstellungen wird allmählich das vorwiegend erzählerische Gestalten in ein absichtsvolles, auf Wirkung bedachtes Darstellen inhaltlicher Anliegen überführt. Dabei werden den Schülern die Ausdrucksmöglichkeiten der Bildmittel zunehmend wichtig. Sie erschließen ihr direktes Lebensumfeld und erproben dabei individuelle Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten. Der Bereich der digitalen Medien wird schrittweise als bildnerisches Medium verfügbar. Werkbesprechungen vermitteln einen kunstgeschichtlichen Einblick in die Antike. Gemeinschafts- und Gruppenarbeiten wie auch Darstellendes Spiel fördern Sozialkompetenz und Kommunikationsfähigkeit der Schüler

 

In der Jahrgangsstufe 6 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Erkennen der Bedeutung einer individuellen Bildsprache durch Erproben angemessener Darstellungsmittel zur Steigerung der Bildwirkung
  • Erweiterung der gestalterischen Möglichkeiten durch Plastizieren und Skulptieren
  • Bereitschaft, Lebensumstände und Leistungen früherer Kulturen nachzuempfinden und zu verstehen; Vertrautheit mit einem antiken Baudenkmal und einer antiken Plastik
  • soziale Fähigkeiten beim Planen und Ausführen gemeinsamer Vorhaben

In der Jahrgangsstufe 6 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Erkennen und Anwenden angemessener Darstellungsmittel zur Steigerung der Bildwirkung in Fläche und Raum
  • Einblick in die Gestaltungsprinzipien phantastischer Kunstwerke
  • Entwickeln und Verwenden von einfachen Schrifttypen (analog oder digital)
  • Verstehen einfacher Form- und Funktionszusammenhänge von Gebrauchsgegenständen
  • Einblick in die Kunst und Architektur der Antike
  • Festigung sozialer Fähigkeiten beim Planen und Ausführen gemeinsamer Vorhaben
  • Fähigkeit, Körpersprache, Mimik und Gestik im Spiel und in der Präsentation einzusetzen

6.1 Bildnerische Praxis
6.1.1 Mitteilen und Darstellen: Ausdrucksvoll ins Bild gesetzt    (ca. 20 Std.)

Bei der bildnerischen Umsetzung von Vorstellungen und Beobachtungen (> W) rücken nun Fragen zur Beziehung von Darstellung und Wirkung in den Vordergrund. In unterschiedlichen AufgabensteIlungen sollen die Schüler ihre individuelle Bildsprache ausbauen und differenzieren, dabei unterschiedliche Ausdrucks- und Wirkungsmöglichkeiten der Bildmittel selbständig erkunden und lernen, sie unter Beachtung gestalterischer Regeln bewußt und absichtsvoll einzusetzen. Durch Bildvergleich und Befragen von Betrachtern sollen die Schüler lernen, den Erfolg ihrer Absicht zu kontrollieren, einen bestimmten Ausdruck in ihre Bilder zu legen oder Informationen gezielt zu vermitteln.

Gestalten
Themen: der Erlebnis- und Phantasiewelt

Darstellung von Lebewesen, Gegenständen, Handlungen und Stimmungen

Techniken: Zeichnen, Malen; ggf. auch Drucken, Formen, Collage, Montage

Versuche, auch mit Großformaten

bildnerische Aspekte: Suche nach angemessenen Darstellungsmitteln und nach Möglichkeiten, die Bildwirkung zu steigern (Figur-Grund-Unterscheidung, Wahl eines Bildausschnitts, einfache Form- und Farbkontraste)

Erprobung der Ausdrucksqualitäten von Bildmitteln, Differenzieren und Verändern von Bildelementen, Steigern der Farb- und Formprägnanz

Betrachten und Vergleichen
eigene/fremde Entwürfe und Ergebnisse nach Verständlichkeit der Darstellung

Prüfen der Nah- und Fernwirkung; Untersuchen der Beziehung von Inhalt, Form und Ausdruck

Ku 6.1 Bildnerische Praxis:
Ku 6.1.1 Ausdrucksvoll ins Bild gesetzt

Bei der bildnerischen Umsetzung von Vorstellungen und Beobachtungen bauen die Kinder ihre individuelle Bildsprache weiter aus. Sie erkunden dabei unterschiedliche Ausdrucks- und Wirkungsmöglichkeiten der Bildmittel und setzen sie unter Beachtung gestalterischer Regeln differenziert und absichtsvoll ein (> F1/2  6.2, Mu 6.1).

 

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

aus Erlebnis- und Phantasiewelt (einfache Gegenstände; Handlungen, Stimmungen)

Techniken, z. B.:

Zeichnen, Malen; Drucken, Formen; Collage, Montage; Gestalten mit Zeichen- und Malprogrammen am Computer

bildnerische Aspekte:

Erproben der Ausdrucksqualitäten von Bildmitteln, Steigern der Farb- und Formprägnanz

Betrachten

Arbeitsergebnisse: Verständlichkeit, Nah- und Fernwirkung, Beziehung von Inhalt, Form und Ausdruck

Ku 6.1 Lebenswelten: Beobachten und Erfinden

Vor dem Hintergrund ihrer Lebenswelt bauen die Kinder ihre individuelle Bildsprache zunehmend aus. Die Ausdrucks- und Wirkungsmöglichkeiten unterschiedlicher Bildmittel setzen sie unter Beachtung gestalterischer Aspekte differenziert und absichtsvoll ein.

Wahrnehmen

  • Beobachten von Körpersprache (Mimik und Gestik) in Bildern
  • Beschreiben von Mythischem und Märchenhaftem in z. B. Bildern, Spielen und Filmen

Gestalten

  • Entwickeln von Rollenvorstellungen in kurzen Spielszenen; Erproben und Spielen von phantasievollen Szenen (z. B."Filmstar für einen Tag", historische Rollen nach kunstgeschichtlichen Vorbildern), evtl. auch vor der Kamera [-> D 6.1]
  • Weiterentwicklung der zeichnerischen, malerischen (z. B. Bildgegenstände und Formbeziehungen) und digitalen (z. B. Hypertext) Umsetzungsmöglichkeiten der Erlebnis- und Phantasiewelt
  • das Repertoire bildnerischer Mittel (Einsetzen von Motiven und kompositorischen Mitteln zur Steigerung vonDramaturgie und Ausdruck) systematisch erweitern

6.1.2 Miteinander Planen und Verwirklichen: Gemeinschaftsarbeit   (ca. 8 Std.)

Ein Gemeinschaftsprojekt, das Inhalte aus anderen Themenkreisen vertieft, gibt die Möglichkeit, kooperative Fähigkeiten und Arbeitstugenden über einen längeren Zeitraum hinweg zu üben. Gefördert werden soll die Bereitschaft, gemeinsam Ideen zu entwickeln und zu realisieren. Dabei sollen die Schüler soziale Verhaltensweisen, demokratische Grundregeln, Toleranz und Kompromißbereitschaft einüben (> FR).

Gestalten in der Gemeinschaft
Arbeitsvorhaben in Verbindung mit anderen Themenkreisen, z.B.:
Bildzyklen, Wandbilder
Objekte und Figurenensembles -Ausstattung für Spielvorhaben

 

Entwicklung der Gestaltidee
Sammeln und Auswerten der Ideen; Prüfen der Realisierbarkeit durch Skizzen und Entwürfe; Diskussion und Einigung über das Vorhaben

Strukturieren der Zusammenarbeit:
Aufgabenverteilung, Zeitplanung, Materialbeschaffung
Durchführung und Realisation

Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit unter Berücksichtigung der Schülerwünsche

Zwischenbesprechung zum Arbeitsablauf; Verbesserungshilfen

Betrachten
Überprüfung und Kritik der Ergebnisse


Präsentation, ggf. in einer Ausstellung

Ku 6.1.2 Gemeinsam gestalten

In einem themenübergreifenden Gemeinschaftsprojekt realisieren die Schüler gemeinsam entwickelte Ideen und üben dabei soziale Kompetenzen wie Toleranz und Kompromissbereitschaft ein.

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Bildzyklen, Wandbilder; Figurenensembles, Ausstattung für szenisches Spiel, Internetprojekt

Methoden, z. B.:

gemeinsames Entwickeln, Sammeln und Auswerten der Ideen, Skizzen und Entwürfe; Aufgabenverteilung, Zeitplanung, Materialbeschaffung, Realisation

Betrachten

Auswertung und Präsentation der Ergebnisse, ggf. in einer Ausstellung

Bildende Kunst
Begegnung mit alten Kulturen:
Entdecker und Ausgräber

Parallel zum einsetzenden Geschichtsunterricht erleben die Schüler den Zugang zu Kunstwerken der Vorgeschichte und des Altertum über das "Abenteuer der .Archäologie". Entscheidend ist nicht die Vollständigkeit der Fakten, sondern die innere Beteiligung der Schüler. In der Begegnung mit frühen Kulturen und durch die Betonung erlebnishafter Momente sollen die Schüler eine Beziehung zu den Menschen, ihren Lebensumständen und künstlerischen Leistungen aufbauen können.

Betrachten
gestaltete Zeugnisse der Vor- und Frühgeschichte, der frühen Hochkulturen, des klassischen Altertums (> L, Gr, G6; -+ EU); Regionalfunde aus Bayern

Originale, Abbildungen oder Rekonstruktionen, z.B. Bildwerke, Waffen, Schmuck, Kleidung; Wohnstätte, Kultstätte, Grab
Hinführung:
Schilderung einer Fundgeschichte, bzw. des Lebenslaufs eines berühmten Archäologen wie z.B. Schliemann, Evans, Carter (> FZ: Lektüre)
Studium von Dokumenten zur Fund- bzw. Lebensgeschichte; Unterrichtsgang zu Fundorten bzw. Ausstellungen; Nutzung museumspädagogischer Angebote (> FZ)

unmittelbare Auseinandersetzung

Fundbeschreibung (Form, Werkstoff, Herstellung, Erhaltungszustand

weiterführende Aspekte

Bedeutung im Lebenszusammenhang der Menschen (z.B. Alltag

ggf. zusätzlich:
Einblick in Aufgaben und Probleme der Archäologie, z.B. Entdecken und Bergen von Funden, Konservieren, Restaurieren, Rekonstruieren, Bestimmen, Deuten

Erörtern eines Beispiels; Diskutieren besonderer Probleme; z.B. Zerstörung durch Raubgrabungen, Baumaßnahmen (> U); Kulturraub (> W)

Gestalten
bildnerische Weiterführungen, z.B. in einem Gemeinschaftsprojekt (vgl. 1.2, 3)

archäologisches Bilderbuch ("Taschenmuseum"), Modellbau, Spielszene, Nachbau einer Grabstätte (z.B. im Schulgarten)

Ku 6.2 Bildende Kunst: Entdecker und Ausgräber
Die Schüler erleben den Zugang zu Kunstwerken der Vorgeschichte und des Altertums über das "Abenteuer der Archäologie". In der Begegnung mit frühen Kulturen und durch die Betonung erlebnishafter Momente bauen sie eine Beziehung zu den Menschen, ihren Lebensumständen und künstlerischen Leistungen auf (> L1/2 6.3).

 

 

 

Betrachten
gestaltete Zeugnisse, z. B.:

aus Vor- und Frühgeschichte, frühen Hochkulturen und klassischem Altertum; Fundgeschichte bzw. Lebenslauf eines berühmten Archäologen; Wohn- und Kultstätten; Regionalfunde aus Bayern (Bildwerke, Waffen, Schmuck, Kleidung); Fundbeschreibung und Bedeutung im Lebenszusammenhang der Menschen

Gestalten
bildnerische oder szenische Weiterführungen, z. B.

in einem Gemeinschaftsprojekt: archäologisches Bilderbuch (Taschenmuseum), Spielszene Antike Tempelbaustelle, Nachbau einer Ägyptischen Grabstätte

Ku 6.2 Kommunikation und Medien: Schrift und Layout

In der Auseinandersetzung mit grundlegenden Aspekten einer Schrift erhalten die Schüler Anregungen zu selbstständigen Umsetzungen. Sie schärfen das grundgelegte ästhetische Urteilsvermögen gegenüber der Qualität von Textgestaltungen im wachsenden Medienangebot. Das Internet wird als Mittel der Recherche und Kommunikation eingesetzt.

Wahrnehmen

  • Einblick in die Entwicklung der Schrift: römische Capitalis als Basis heutiger Blockschriften (z. B. Buchsta-benbreiten, Abstände, Proportionen; serifenlose Schriften und Serifenschriften heute)
  • Unterscheidenlernen von Schriftanwendungen z. B. in altersspezifischen Werbekampagnen (u. a. Sprech- und Denkblasen, Bild-Text-Kombinationen, Ausdruckscharakter der Schrift)

Gestalten

  • Entwickeln eigener Schrifttypen an ausgewählten Buchstaben (z. B. bildhafte Wort- und Textgestaltung)
  • Prinzipien einer Druckschrift anwenden; Erproben von funktionalen Aspekten der Schrift und des Layouts (z. B. Lesbarkeit und Klarheit in der Heftführung)
  • Entwerfen von Schautafeln oder (auch digitaler) Präsentationen [-> NT 6.2.4]

6.3 Gestaltete Umwelt
Formen und Bauen mit Ton: Gefäße - Figuren - Modelle    
(ca. 14 Std.)

Beim Gestalten mit Ton erleben die Schüler unmittelbar, vie unverzichtbar handwerkliche Grundregeln für ihre Arbeit sind, wenn sie ihre Gestaltungsabsichten mit den Möglichkeiten des Materials in Einklang bringen wollen. Beim Herstellen von Gegenständen und Plastiken sollen die Schüler unterschiedliche Verfahren des Formens und der Oberflächengestaltung kennenlernen, dabei ihr räumlich-plastisches Vorstellungsvermögen stärken und sensibel werden für haptische Formqualitäten (> FZ, MB).

Gestalten
Themen zur Wahl: Gebrauchsgegenstände, Figurales, Modelle, Reliefs


Form-Erfindung in sachlicher oder phantastischer Ausprägung

Techniken:
-Aufbereiten des Tons
-Aufbauverfahren
-Abtragen und Herausritzen
-Oberflächengestaltung

Verbindung von Ringen, Platten oder ausgehölten Klumpen

Engobieren oder Glasieren

Betrachten
eigene Arbeitsergebnisse, evtl. auch Keramik früher Kulturen (vgl. 2: Entdecker und Ausgräber)

Beobachten der Wechselbeziehung zwischen Form und Funktion

Ku 6.3 Gestaltete Umwelt:
Gefäße, Figuren, Modelle

Beim Herstellen von Gegenständen und Plastiken lernen die Kinder unterschiedliche Verfahren des Formens, Bauens und der Oberflächengestaltung kennen. Sie stärken ihr räumlich-plastisches Vorstellungsvermögen und sensibilisieren dabei ihre Wahrnehmung für haptische Formqualitäten.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Form-Erfindungen aus Realität und Phantasie (Gebrauchsgegenstände, Figurales, Modelle, Reliefs)

Techniken, z. B.:

plastische Mittel (Ton, Holz, Wachs, Seife, Fango usw.)

bildnerische Aspekte:

Plastizieren und Skulptieren von Objekten

Betrachten

eigene Arbeitsergebnisse; Beispiele aus Alltag, Technik und frühen Kulturen; Beachten der Wechselbeziehung zwischen Form und Funktion

Ku 6.3 Architektur und Design: utopische und phantastische Form-Erfindungen

Die Schüler entwickeln ein räumlich-konstruktives sowie ästhetisches Vorstellungsvermögen bei der Nachbildung und Erfindung von Formen, Apparaten und Modellen unter Beachtung funktionaler Erfordernisse.

Wahrnehmen

  • Kennenlernen antiker Gefäße - Vergleich mit ausgewählten postmodernen Designtendenzen (z. B. Ettore Sottsass für Memphis, Droog)
  • phantastische Apparate der Neuzeit (z. B. Flugapparate Leonardo da Vincis, Unsinnsmaschinen Tinguelys) kennen lernen und besprechen

Gestalten

  • Entwerfen von Apparaten und Modellen, Entwickeln von archaischen Werkzeugen
  • Aufbauen einfacher Tongefäße

6.4 Visuelle Medien
Schreiben, Entwerfen, Gestalten: Texte, Schilder, Bilderbücher   (ca. 14. Std.)

Über die Beschäftigung mit den Elementen der Schrift hinaus werden die Schüler nun systematischer an Fragen der Schrift- und Textgestaltung herangeführt. Ein erster Schritt ist dabei der spielerische Umgang mit Schrift und Bild - beim Sammeln, Bearbeiten und Kombinieren von Schriftzeichen, Textteilen und Illustrationen. In Abhebung vom sogenannten "Schönschreiben" werden im Erlernen einer einfachen Blockschrift sinnvolle Grundlagen für das Schreiben und Strukturieren von Texten vermittelt. Die praktische Auseinandersetzung mit grundlegenden Aspekten einer Schrift soll die Schüler zum selbständigen Gestalten anregen und ihr ästhetisches Urteilsvermögen gegenüber der Fülle und Qualität von Texten im Medienangebot schärfen (> ME).

Gestalten
Themen zur Wahl:
 

- funktionale Anwendungen von Schrift

Entwerfen von z.B. Visiten- und Einladungskarten, Beschriftungen für Ausstellungen und Veranstaltungen

- spielerische Anwendung von Schrift, auch in Verbindung mit Bildern

Erfinden und Gestalten von z.B. lustigen Slogans, Nonsens-Texten, Aufklebern;
Schreiben und Illustrieren z.B. von eigenen Gedichten oder Gestalten eines Bilderbuches (vgl. 1.2 Gemeinschaftsarbeit
Techniken zur Wahl:  

graphische und malerische Mittel
Collage aus vorgefertigten Buchstaben

 
bildnerische Aspekte:  

- Form und Systematik einer einfachen Kunstschrift
-ästhetische Gesichtspunkte der Schrift und Textgestaltung
-Verbindungen von Bild und Text, z.B. Illustration; Text als Bildkommentar, bildhafte Textgestaltungen

Achten auf Ausgewogenheit, Betonung, Strichstärke, Schrifthöhe, auf die Abstände zwischen Buchstaben, Wörtern und Zeilen; harmonische oder spannungsreiche Einordnung des Textfeldes in das Format; ggf. Ausgestalten durch Randdekorationen, Initialen

Betrachten
historische und aktuelle Beispiele mit verschiedenen Schriftbildern und -typen; Bild-Text-Kombinationen; Bilderbücher (> D7: Schrift und Buch; Gr, L: Inschriften)

Achten auf die Beziehung von Inhalt, Form und Ausdruck, z.B. bei Buchmalerei (> Ev), alten Handschriften, Briefen; bei Leuchtschriften der Umgebung, Headlines im Fernsehen, Comics

Ku 6.4 Visuelle Medien:
Texte, Schilder, Bilderbücher
(Wahlalternative zu Themenkreis Ku 6.5)

Die praktische Auseinandersetzung mit grundlegenden Aspekten einer Schrift regt die Schüler zum selbständigen Gestalten an und schärft ihr ästhetisches Urteilsvermögen gegenüber der Qualität von Texten im wachsenden Medienangebot.

 

 

 

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

funktionale Anwendungen von Schrift (Visiten- und Einladungskarten, Beschriftungen für Ausstellungen und Veranstaltungen); spielerische Anwendung von Schrift, auch in Kombination mit Bildern, Slogans, Aufklebern; Schreiben und Illustrieren von eigenen Gedichten, Bilderbüchern

Techniken, z. B.:

graphische und malerische Mittel; Collage aus vorgefertigten Buchstaben; Layout-Funktion eines Textverarbeitungsprogramms (> Inf 6.2), Bildbearbeitung, Präsentation

bildnerische Aspekte:

Form und Systematik einer einfachen Kunstschrift, ästhetische Gesichtspunkte der Schrift- und Textgestaltung, Verbindungen von Text und Bild (Illustrationen; bildhafte Textgestaltungen) (> D 6.4)

Betrachten

historische und aktuelle Schriftbilder und -typen; Beziehung von Inhalt, Form und Ausdruck, z. B. bei Buchmalerei, Briefen, Leuchtschriften, Headlines, Comics, Präsentationen im Internet (> Inf. 6.4)

Ku 6.4 Bildende Kunst: Antike

In der Begegnung mit der Kultur griechischer und römischer Antike bauen die Schüler eine Beziehung zu den Lebensverhältnissen und künstlerischen Leistungen dieser Zeit auf. [-> L1, L2 6.3]

Wahrnehmen

  • Grundzüge griechischer und römischer Kunst in Architektur und Plastik erarbeiten (z. B. Tempel, der menschliche Körper in der Plastik, städtebauliche Prinzipien, möglichst auch vor Originalen)
  • Einblick in die magische bzw. religiöse Funktion früher Bildwerke

Gestalten

  • Auseinandersetzung mit Ausgrabungen z. B. an Hand einer fiktiven oder realen archäologischen Fundstätte (mit Karten, einfachen Planzeichnungen, Landschaftsmodellen oder Multimediaanwendung) [-> NT 6.2.4]

6.5 Darstellendes Spiel
Gemeinsames Entwickeln und Aufführen: Szenen und Episoden   (ca. 14 Std.)

Zu einem Rahmenthema (z.B. Zirkus) werden Ideen für kleine Spiel-Episoden als Personen- oder Figurenspiel gesammelt, in Gruppenarbeit Darstellungsmöglichkeiten einer Szene parallel erprobt und gegenseitig vorgespielt. Die Schüler sollen lernen, daß dabei nicht der Text, sondern das optische "Schau-Spiel" im Mittelpunkt steht. Im Planen, Entwickeln und Realisieren wirksamer Spielideen soll die Ausdrucks- und Urteilsfähigkeit der Schüler als Gestaltende und Betrachtende gefördert werden (> ME, FZ). Sie sollen dabei die Gleichwertigkeit beider Aufgaben erfahren und erkennen, daß Darstellendes Spiel strukturiert werden muß, um verständlich zu sein (> MB).

Gestalten
Personen-, Masken- oder Figurenspie


vom Improvisieren zum überlegten Einsatz der Darstellungsmittel
Spielentwicklung:  

-Finden eines Rahmenthemas; Erfinden spielbarer Episoden (> D6, Mu6)

Wahl der Spielträger und des Themas, z.B. "im Spukschloß", "Familienausflug"
Achten auf Spieltempo, Stellung im Raum; Prägnanz von Körpersprache, Mimik, Gestik, Figurenführung, Sprache; Kostüme, Requisiten

-szenisches Erproben, Verändern, Verbessern. Ausgestalten

-Verknüpfen wirkungsvoller Einzelszenen und Episoden zu einem Gesamtablauf

Betrachten
vergleichendes Beurteilen verschiedener Lösungsversuche einzelner Spielgruppen zur gleichen Szene


Beobachten der Wirksamkeit der Darstellungsmittel; Auswählen der prägnantesten Lösungen

Ku 6.5 Darstellendes Spiel: Rollen, Typen und Akteure (Wahlalternative zu Themenkreis Ku 6.4)

Die Jugendlichen erkunden die Ausdrucksmöglichkeiten von Spielträgern und können neben dem Figurenspiel auch Mischformen (z. B. Zusammenspiel von Figur und Mensch) erproben. Sie erfinden kurze Spielszenen und bauen sie zu überlegten Darstellungen aus (> D 6.1, 6.2, Mu 6.1).

 

 

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Opern, Musicals, griechische Sagen, Gebrauchsgegenstände als Spielanlass

Techniken, z. B.:

Hand-, Stabpuppe, Marionette oder Schattenfigur, Personen als Spielmittel

Spielentwicklung:

Erkunden der Ausdrucksmöglichkeiten von Gegenständen, Entwickeln von Rollenvorstellungen, szenisches Erproben der Rollen und der Spielhandlung; Ausdrucksmöglichkeiten der Spielträger in Improvisationen wie auch in festgelegten Spielszenen

Betrachten

aufmerksames Beobachten in allen Spielphasen; konstruktive Kritik an der Wirksamkeit der Darstellungsmittel; Einbringen von Verbesserungsvorschlägen

 

Alter Lehrplan

Quelle: Amtsblatt des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Sondernummer 20, Ausgegeben in München am 9. November 1992, Seiten 972ff

 

G9

Entwurf Stand: 13.02.2003
Quelle: ISB http://www.isb.bayern.de/gym/kunst/

G8

Entwurf Stand: 18.06.2004
Quelle: ISB http://www.isb.bayern.de/gym/kunst/ku5.doc

Jahrgangsstufe 7 (2 Wochenstunden) Jahrgangsstufe 7 (2 Wochenstunden) Jahrgangsstufe 7 (2 Wochenstunden)
Das additiv-statische Gestalten wird allmählich durch differenziertere Darstellungsformen abgelöst, in denen die einzelnen Elemente stärker verknüpft und in den Formzusammenhang eingebunden werden. Im zunehmenden Bemühen um eine getreue W!iedergabe des Sichtbaren und im wachsenden Verständnis für kausale und funktionale Zusammenhänge wird ein Wandel in der Wirklichkeitsauffassung der Schüler deutlich (> W). Wirklichkeitsnahe Abbildungsverfahren und technisch-konstruktive Aspekte der Gestaltung rücken nun stärker in den Vordergrund. Im Bereich des Utopischen und Komischen wird die Bildphantasie der Schüler weiter angeregt und gefördert. Beide Gestaltungstendenzen müssen in gleicher Weise zu ihrem Recht kommen (> MB).

Wirklichkeitsnahe Abbildungsverfahren und technisch-konstruktive Aspekte der Gestaltung rücken stärker in den Vordergrund. Im Bereich des Utopischen und Grotesken wird die Bildphantasie der Schüler weiter angeregt und gefördert. Beim Beurteilen bildnerischer Ergebnisse üben sie ihre Fähigkeit zu einer sachlichen, differenzierten und einfühlsamen Wertung.

 

Im zunehmenden Bemühen um eine getreue Wiedergabe des Sichtbaren und im wachsenden Verständnis für kausale und funktionale Zusammenhänge wird ein Wandel in der Wirklichkeitsauffassung der Schüler deutlich. Wirklichkeitsnahe Abbildungsverfahren und technisch-konstruktive Aspekte der Gestaltung rücken stärker in den Vordergrund. Im Bereich des Utopischen und Grotesken wird die Bildphantasie der Schüler weiter angeregt und gefördert. Die Jugendlichen vollziehen die Entwicklung der Kunst von der Romanik bis zum Barock an exemplarischen Kunstwerken nach, üben ihre Fähigkeit zu einer sachlichen, differenzierten und einfühlsamen Auseinandersetzung und bilden in ausführlichen Betrachtungen eigene ästhetische Bewertungsmaßstäbe aus.

In der Jahrgangsstufe 7 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Fähigkeit bildnerische Elemente zum wirklichkeitsnahen Abbilden verwenden können
  • Fähigkeit Darstellungsmethoden für Bewegungs- und Handlungsabläufe anwenden können
  • Einblick in den Zusammenhang von bildnerischer Gestaltung und Wirkung
  • Kenntnis je eines Werks der Romanik und der Gotik sowie wesentlicher Fachbegriffe
  • vertiefte Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich einer Drucktechnik
  • Fähigkeit zur Erprobung mimischer, gestischer und körperlicher Ausdrucksformen

In der Jahrgangsstufe 7 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Sinnvolles Verwenden bildnerischer Elemente für ein wirklichkeitsnahes Abbilden
  • Einsatz adäquater Darstellungsmethoden für Bewegungs- und Handlungsabläufe
  • Einblick in die Gestaltungsprinzipien exemplarischer Kunstwerke von der Romanik bis zum Barock
  • Einflüsse von Architektur und Design auf die eigene Umwelt nachvollziehen
  • Anwenden vertiefter Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich einer Druckgraphik
  • Einblick in den Zusammenhang von Inhalt, optischer Aufbereitung und Wirkung von Nachrichten
  • Erkennen und Erproben mimischer und gestischer Ausdrucksformen

1 Bildnerische Praxis
1.1 Abbilden des Sichtbaren: So echt, wie ich kann   (ca. 12 Std.)

Die altersbedingte neue Sicht der Wirklichkeit, die in der zunehmenden Wertschätzung realistischer Abbildungsformen deutlich wird (> W), führt die Schüler zu eigenen bildnerischen Versuchen, die Gegenstandswelt objektiv zu erfassen und darzustellen. Damit sie nicht ungeduldig die Kluft zwiischen Anspruch und Können beklagen, tragen differenzierende Aufgabenstellungen ihrem individuellen Entwicklungsstand Rechnung und fördern ihre Fähigkeit, charakteristische Erscheinungsmerkmale genau zu beobachten. Dies stärkt auch ihr Bemühen um handwerklich-technische Durchgestaltung und leitet sie schrittweise zu einem geordneten und kontrollierten Vorgehen an. Beim Beurteilen eigener und fremder Ergebnisse sollen sich die Schüler um sachliche und differenzierte Wertungen bemühen.

Gestalten
Abbilden einfacher Objekte (Gegenstände, Naturobjekte, Modelle) (> FZ)

Vorübung:
Erkunden und Beschreiben der sicht- und tastbaren Eigenschaften eines Gegenstandes (> DS)

Techniken;

 

Zeichnen, Malen; ggf. auch Formen

 
bildnerische Aspekte:  

Grundmerkmale getreuer Wiedergabe: Form, Lage, Proportion; Licht und Schatten; Oberflächenbeschaffenheit; Volumen, Farbigkeit, Stofflichkeit

Wiedergeben des Erscheinungsbildes bei wechselseitiger Überprüfung durch Auge und Hand; Verbesserung der Darstellungstechnik
Betrachten  

-Arbeitsergebnisse der Schüler im Vergleich mit den dargestellten Objekten

Aufzeigen und Beschreiben von Unterscieden zwischen Erscheinungs- und Darstellungsform

-realistisch-abbildende Werke der Kunst, z.B. der spätgotischen Tafelmalerei, der Renaissance, des niederländischen Barock, des Photorealismus

Betrachten und Beschreiben der in den Werken angewandten "Tricks", die den Wirklichkeitseindruck hervorrufen

Ku 7.1 Bildnerische Praxis
Ku 7.1.1 Abbildungswerkstatt "realistisch"

Die neue Sicht der Wirklichkeit, die sich in der zunehmenden Wertschätzung realitätsnaher Abbildungsformen zeigt, führt die Schüler zu eigenen bildnerischen Versuchen, die Gegenstandswelt objektiv zu erfassen und darzustellen.

 

 

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

wirklichkeitsnahes Wiedergeben des Erscheinungsbilds einfacher Objekte

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Malerei, Plastik

bildnerische Aspekte:

genaue Beobachtung und getreue Wiedergabe (Form, Lage, Proportion, Volumen; Licht und Schatten (> M 7.1); Oberflächenbeschaffenheit, Stofflichkeit; Farbigkeit); Optimierung der Darstellungstechnik

Betrachten

Arbeitsergebnisse im Vergleich mit den dargestellten Objekten, Beschreiben von Unterschieden zwischen Erscheinungs- und Darstellungsbild (> D 7.1); Vergleich von realistisch-abbildenden mit abstrahierenden Werken der Kunstgeschichte

Ku 7.1 Lebenswelten: Erzählen und Ausdruck

Die Schüler lernen die Gestaltungsvielfalt des bildnerischen Erzählens verschiedener Epochen kennen und gewinnen im Betrachten wie in eigenen praktischen Versuchen einen Überblick über unterschiedliche Erzählformen.

Wahrnehmen

  • Erzählung als Prinzip verstehen: Bildzyklen und Simultandarstellungen des Mittelalters; Einheit von Ort, Zeit und Handlung in Renaissance und Barock; Vorformen des Films (z. B. E. Muybridge, Daumenkino)
  • Proportion und Ausdruck des menschlichen Körpers in Kunstwerken beschreiben (z. B. historische Proportionsschemata [Kuros, Doryphoros, hellenistische Plastik], Karikaturen)

Gestalten

  • handlungsorientierte bildnerische Vorhaben realisieren (z. B. Bildausschnitt, Bilderfolge, Klapp- und Ziehbilder, Comic, Photoroman, Animation, Trickfilm)
  • Darstellen des Körpers in Malerei, Graphik, Tonplastik oder digitaler Bildbearbeitung
  • experimentelles Erproben mimischer und gestischer Ausdrucksformen im szenischen Spiel [-> E2 7.2, F1 7.2, D 7.1]

 

1.2 Gestalten aus der Phantasie:
Träume, Witz, Gedankenspiele    (ca. 8 Std.)

Im Überschreiten des Realen, in Überhöhungen, Übertreibungen und Verwandlungen können die Schüler Vorstellungen ihrer subjektiven Innenwelt entfalten und Gegenbilder zur erlebten Wirklichkeit aufbauen (> W). Dabei sollen sie die Gestaltungsanlässe zur Beweglichkeit der Gedanken führen, zur Reichhaltigkeit der Assoziationen und zur Bereitschaft, eigene spontane Einfälle und von außen kommende Anstöße weiterzuspinnen. In der Wertung der Ergebnisse sollen sie lernen, gegenüber ungewöhnlichen Äußerungen von Mitschülern Einfühlung und Toleranz zu üben (> FR).

Gestalten

 

Thematik:

 

Unwirkliches, Phantastisches, Utopisches, Absurdes, Komisches, Groteskes, Drastisches (> D7: Schildern; Ev7: Traum und Wirklichkeit)

Themenfindung in assoziativen Gedankenspielen (z.B. zu willkürlichen Text-Kombinationen) oder nach Vorgaben, Z.B. Atlantis, Duell der Zauberer, Dämonen-Disko; phantastische Spielfigur (vgl. 5)
Techniken zur Wahl:  

Malen, Zeichnen, Collagieren, Frottage, Mischtechniken, Formen, Montieren

Erkunden und Auswählen geeigneter technischer und gestalterischer Mittel
bildnerische Aspekte:  

Verknüpfen sachgetreuer, übertreibender und verfremdender Darstellungsweisen Bildaufbau; angemessener Einsatz der Gestaltungsmittel

Präzisieren und Differenzieren des Vorhabens in mehreren Schritten (Skizze, Entwurf, Ausführung)
Betrachten  

- eigene und fremde Arbeitsergebnisse

Erläutern der Bilder, Schildern der Situation, auch über das Dargestellte hinaus

- Werke der phantastischen Kunst (> MB, FZ) z.B. Dämonen des Mittelalters (vgl. 2), Bosch, Brueghel, Wiener Schule


Beschreiben des Dargestellten, "Spekulieren", Fabulieren

 

Ku 7.1.2 Träume, Witz, Gedankenspiele

Im Überschreiten des Realen, in Überhöhungen, Übertreibungen und Verwandlungen entfalten die Schüler Vorstellungen ihrer Innenwelt und bauen Gegenbilder zur erlebten Wirklichkeit auf.

 

 

 

Gestalten

Vorhaben, z. B.:

Unwirkliches, Phantastisches, Utopisches, Absurdes, Komisches, Groteskes, Drastisches

Techniken, z. B.:

Malen, Zeichnen, Collagieren, Frottage, Mischtechnik, Formen, digitale Bildgestaltung

bildnerische Aspekte:

Verknüpfen sachgetreuer, übertreibender und verfremdender Darstellungsweisen

Betrachten

Arbeitsergebnisse; Werke der phantastisch-surrealen Kunst: z. B. Bosch, Brueghel, Wiener Schule

2 Bildende Kunst
Begegnung mit der Kunst des Mittelalters: Ein Werk entsteht   
(ca. 10 Std.)

Die Schüler sollen sich die Kunst der Romanik und Gotik noch nicht unter stilkundlichen A5pekten erarbeiten, sondern durch das Nacherleben der Entstehungsgeschichte eines Werkes einen vor allem emotional geprägten Zugang zu den Menschen in ihrem künstlerischen Wirkungskreis erschließen. Der Blick in die Klosterwerkstatt oder Bauhütte des Hochmittelalters oder in die Malerwerkstatt des Spätmittelalters soll den Schülern eine anschauliche Vorstellung vom Lebenszusammenhang geben, in dem das Werk entstand, und sie zur Wertschätzung handwerklicher und künstlerischer Leistungen mittelalterlicher Meister führen (> W).

Betrachten
ausgewählte Beispiele mittelalterlicher Kunst und Architektur, möglichst im Original (> K7, Ev7, G7; > EU, MB)

unmittelbare Anschauung, möglichst durch Unterrichtsgänge zu einer Kirche, einem Kloster, einer Burg der Umgebung: Museumsbesuch

Aspekte der Werkentstehung:

 

- Anlaß, Auftraggeber und dessen Vorgaben -Arbeitsorganisation: Werkstätten, Bauhütten

genaues Beobachten, Skizzieren und Beschreiben (> DS): Gesamtwerk, Details, Aufspüren von Besonderheiten; Entdecken und Deuten von Zeichen und Symbolen

Sammeln von Text- und Bilddokumenten zur Entstehungsgeschichte, zur Arbeitstechnik. zur Bedeutung und Verwendung;

Aufspüren mittelalterlicher Kunstbestände der näheren und weiteren Umgebung in Kunst- und Reiseführern (> FZ)

- die Arbeit am Werk: Musterbücher, Planung und technische Realisation, Material und Werkzeug (... Ph9; ...MT)

- die Gestalt des Werkes, z.B. Bauelemente, Ausstattung, Darstellungsweisen

- Verwendung: Funktion und Bedeutung des Werkes in seiner Entstehungszeit und heute

Gestalten (in Verbindung mit den Themenkreisen 1.1, 1.2, 3)
bildnerische Weiterführungen, z.B.: Planen und Ausführen, z.B. als Partner- oder Gruppenarbeit;
-Vereinbarung von Bildinhalten,
-Erkunden technischer Möglichkeiten,
-Entwerfen, Ausführen und Präsentieren der Arbeitsergebnisse

- Figurenkapitelle, Wasserspeier

- Modelle von Bauten oder Bauteilen

- Glasfenster aus Farbfolien (... Ph9: Brechung und Dispersion von Licht)

- ‚Musterbuch' als Zusammenfassung der Skizzen

 

Ku 7.2 Bildende Kunst:
Ein mittelalterliches Werk entsteht

Die Schüler erschließen sich durch das Nacherleben der Entstehungsgeschichte je eines Werkes aus der Romanik und der Gotik einen vor allem emotional geprägten Zugang zu den Menschen der betreffenden Zeit und gewinnen einen Einblick in den Lebenszusammenhang, in dem das Werk entstand (> K 7.4, Ev 7.1).

 

 

Betrachten

ausgewählte Beispiele mittelalterlicher Kunst und Architektur, möglichst im Original

Aspekte der Werkentstehung wie Auftraggeber, z. B.:

Arbeitsorganisation (die Bauhütte);
die Arbeit am Werk (Musterbücher, Material und Werkzeug);
Funktion und Bedeutung des Werks in seiner Entstehungszeit und heute

Gestalten
bildnerische Weiterführungen, z. B.

Figurenkapitelle, Wasserspeier; Modelle von Bauten, Bauteilen, Glasfenstern

Ku 7.2 Kommunikation und Medien: Nachricht

Die Jugendlichen begreifen im Vergleichen und eigenen Gestalten von Nachrichten den Zusammenhang zwischen Inhalt, optischer Aufbereitung und Wirksamkeit einer Mitteilung. Die Schüler untersuchen und erproben sowohl Formensprache als auch Materialwirkungen verschiedener Drucktechniken.

Wahrnehmen

  • Vergleich grundlegender Drucktechniken: mittelalterlicher Holzschnitt, Kupferstich (Dürer), Radierung (Rembrandt)
  • verschiedene Formen von Nachrichten im Wandel der Zeit sammeln und beschreiben (z. B. mittelalterlicher Einblattholzschnitt, lithographierte Plakate des 19. Jahrhunderts, Photographie im 20. Jahrhundert, Internetauftritt heute) [-> NT 7.2.1]

Gestalten

  • Drucken mit Verfahren des Hochdrucks und Anwenden experimenteller Vorformen des Druckens
  • Informationen konzipieren und gestalten, auch am Computer (z. B. Nachricht, E-Mail, Bildbericht, Visitenkarte, Einladung, Kalender) [-> NT 7.2.2]

3 Gestaltete Umwelt
Erfinden, Konstruieren, Nachbilden: Modelle, Bauten, Apparate
  (ca. 8 Std.)
(Wahlalternative zu Themenkreis 4.2)

Durch Nachbilden oder freies Erfinden und Herstellen von Objekten sollen die Schüler ihre räumliche und konstruktive Vorstellungskraft schulen und größere Geschicklichkeit bei der werktechnisch angemessenen Verwirklichung von Modellen entwickeln (> MT). In Verbindung mit dem Themenkreis 2 kann der praktische Umgang mit bautechnischen Problemen das Verständnis für die mittelalterliche Architektur vertiefen.

Gestalten
Herstellen eines Modells, entweder als


Organisation des Arbeitsprozesses für Einzel- bzw. Gruppenarbeit:

- Bestimmen und ggf. Verteilen der Arbeitsaufträge

- Skizzieren und experimentelJes Erproben von Ideen

-freie Erfindung und Konstruktion, z.B. eines Gebäudes, Gerätes. einer Maschine oder Spielfigur (vgl. 5)

oder als

Nachbildung, z.B. einer einfachen Baukonstruktion

bildnerische Aspekte:

-Wählen und Erproben von Werkmitteln

- Ausführen unter Herausarbeitung funktionaler und technisch-konstruktiver Momente bzw. charakteristischer Gestaltmerkmale

modellgemäße Vereinfachungen; Gestaltmerkmale; Darstellung konstruktiver Momente und Kräfte am Detail; Funktionstüchtigkeit (> Ph8, M; > MT)

Techniken zur Wahl:  

Montieren, Bauen, Skulptieren, Modellieren; Mischtechniken

 
Betrachten und Präsentieren
Schülerarbeiten; gefertigte Modelle, z.B. aus der Biologie- oder Physiksammlung

Werten, z.B. nach Funktionstüchtigkeit, Originalität, ästhetischer Qualität

Ku 7.3 Gestaltete Umwelt:
Modelle, Bauten, Apparate
(Wahlalternative zu Themenkreis Ku 7.4.2)

Die Jugendlichen entwickeln ihr räumlich-konstruktives Vorstellungsvermögen und ihre Geschicklichkeit beim Nachbilden und Erfinden von Modellen unter Beachtung werktechnischer Erfordernisse.

 

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

als freie Erfindung oder als Nachbildung (Modelle von Gebäuden, Geräten, Maschinen, Spielfiguren)

Techniken, z. B.:

Montieren, Bauen, Skulptieren, Modellieren; Mischtechniken

bildnerische Aspekte:

modellgemäße Vereinfachungen; Gestaltmerkmale; konstruktive Momente und Kräfte.

Betrachten
Schülerarbeiten: Spezifische Aspekte wie Originalität, ästhetische Qualität und Funktionstüchtigkeit

Ku 7.3 Architektur und Design: Lebensräume

Die Schüler reflektieren im Betrachten und Untersuchen von Architektur die Umwelt als Lebensraum. In eigenen Gestaltungen entwerfen sie Alternativen zu vorgefundenen Situationen und setzen sich mit den funktionalen und ästhetischen Aspekten von Architektur und Design auseinander.

Wahrnehmen

  • Entstehung, Funktion und Bedeutung von Bauwerken des Mittelalters und der Neuzeit im Vergleich erarbeiten (gotische Kathedrale - barockes Schloss) [-> Ev 7.1]
  • Untersuchen von Architektur vor Ort (z. B. Materialien, Lichtführung, Proportionen, Wohnqualität); Anwenden einfacher Darstellungsarten beim Erfassen von Architektur in ihrer formalen Organisation (z. B. Grund-, Seiten- und Aufriss, Parallelperspektive)
  • ausgewählte Designs nach funktionalen und ästhetischen Aspekten ordnen und besprechen (z. B. Möbel, Tapete, Geschirr, Besteck)

Gestalten

  • Entwerfen von architektonischen Elementen mit schmückenden bzw. funktionalen Anteilen (z. B. Balkon oder Regenrinne als Bauplastiken)
  • Bauen von einfachen architektonischen Modellen
  • Gestalten von Scheinarchitekturen, Kulissen oder Raumbildern

4 Visuelle Medien
4.1 Druckgraphisches Gestalten: Neues aus der Schwarzen Kunst

Die Schüler sollen bisherige Erfahrungen in den Drucktechniken festigen und erweitern. Durch Erprobung der charakteristischen Formensprache und der besonderen Materialwirkungen der einzelnen Drucktechniken sollen sie die Möglichkeiten und Vorzüge einer Vervielfältigungstechnik kennenlernen (> ME).

Gestalten
Techniken: Hochdruck oder Tiefdruck; ggf. auch Flachdruck, Siebdruck


Erproben der Technik:
spielerisches und einfallsreiches Experimentieren mit Material und Werkzeug; Erkunden graphischer Wirkungen

Inhalte:
entsprechend den Themenkreisen 1 und 2 ausgerichtet auf die Möglichkeiten der gewählten Drucktechnik


Durchführung des Verfahrens:
Wahl von Thema, Technik und Projektrahmen; Skizzen und Entwürfe; Beurteilen und Umsetzen des Entwurfs; Probedrucke, Korrekturen; sorgfältige technische Ausführung der Vervielfältigung

Anwendung:
Gestaltungsvorhaben in Gruppenarbeit, z.B. Kalender, Bilderbuch, Bauwerk aus bedruckten Kartonllächen gefügt

Betrachten
Vergleich verschiedener Drucktechniken an jeweils einem Beispiel, möglichst im Original
genaues Beobachten der charakteristischen Formensprache; ggf. Besuch einer graphischen Sammlung oder Druckerwerkstatt

Ku 7.4 Visuelle Medien
Ku 7.4.1 Drucken

Durch Erprobung der charakteristischen Formensprache und der Materialwirkungen einzelner Drucktechniken vertiefen die Schüler ihre Kenntnisse über Möglichkeiten einer Vervielfältigungstechnik (> D 7.5, Mu 7.3).

 

Gestalten
Vorhaben:

entsprechend den Themenkreisen Ku 7.1 und Ku 7.2, ausgerichtet auf die Möglichkeiten der Drucktechnik

Techniken, z. B.:

Hochdruck oder Tiefdruck; Flachdruck, Siebdruck

bildnerische Aspekte:

einfallsreiches Experimentieren mit Druckmaterial und -werkzeug; Erkunden graphischer Wirkungen

Betrachten
Vergleich von Drucktechniken und ihrer charakteristischen Formensprache an jeweils einem Beispiel, möglichst im Original; ggf. Besuch einer graphischen Sammlung oder Druckerwerkstatt

Ku 7.4 Bildende Kunst: Von der Romanik zum Barock

In der Beschäftigung mit dem Wandel vom theozentrischen zum anthropozentrischen Weltbild begegnen die Schüler unterschiedlichen Formen der Raumdarstellung in der Malerei und erlernen die Grundlagen eines perspektivischen Darstellungssystems.

Wahrnehmen

  • unterschiedliche Formen der Raumdarstellung in der Malerei von der Romanik zum Barock kennen lernen (z. B. Giotto, Massaccio, Leonardo da Vinci, Pozzo) [->Mu 7.2, G 7.4]
  • Einblick in illusionistische Abbildungsverfahren in z. B. Gebrauchsgraphik, digital erzeugten Darstellungen

Gestalten

  • Erarbeiten von Grundlagen der perspektivischen Darstellung, Parallel- und Zentralperspektive; räumliche Farbwirkungen (z. B. in Guckkästen und Panoramen), Luftperspektive
  • Anwenden unterschiedlicher bildnerischer Techniken (z. B. Zeichnung, Malerei, CAD-Programme)

4.2 Darstellen zeitlicher Abläufe: Kintopp, Comics, Bildgeschichten  (ca. 8 Std.)
(Wahlalternative zu Themenkreis 3)

Zeit als Darstellungsproblem wird den Schülern augenfällig, wenn sie versuchen, Bewegungs- oder Handlungsabläufe aufzugliedern und in "stehenden" und "laufenden" Bildfolgen zu schildern. In eigenen praktischen Versuchen und im Betrachten von Beispielen sollen die Schüler Einblick in technische und gestalterische Möglichkeiten gewinnen (> MB, MT, ME), zeitliche Abläufe zu veranschaulichen, und befähigt werden, eigene Ideen planvoll zu realisieren.

Gestalten
Themen zur Wahl:
 

- handlungsorienliert:
Bildgeschichten, Comics, Simultandarstellungen (> D: Kurzgeschichte)

Zu einem Rahmenthema

-Entwickeln einer Handlungsfolge (z.B. 'Heute geht alles schief, 'Eine schöne Bescherung')

oder  

- bewegungsorientiert:
Klapp- und Ziehbilder; Daumenkino und andere Vorformen des Films

-Entwickeln einer Bewegungsfolge (z.B. 'Hund springt nach der Wurst', 'Haltet den Dieb', 'Der Schuß ins Tor')

Techniken zur Wahl:
Zeichnen, Malen, Drucken, Photographieren; ggf. Computer-Animation


Planen und Organisieren, als Partner- oder Gruppenarbeit:

- Festlegen der Handlungsabschnitte; Skizzieren und Präzisieren der Szenen, z.B. nach Betrachterstandpunkt, Einstellungsgröße

- Zerlegen einer Bewegung, z.B. am Tageslicht-Projektor durch übereinandergelegte Folien; Zeichnen auf Blankfilm

bildnerische Aspekte:

-handlungsorientiert
Verdichtung, Gliederung und Darstellung einer Erzählhandlung nach dramaturgisch
und bildnerisch ergiebigen Momenten

oder

-bewegungsorientiert:
Gliederung von Bewegungsabläufen in gleichmäßige Phasen; wirkungsvolle Durchgestaltung von Einzelteilen und Sequenzen

Betrachten
eigene Ergebnisse; Bildzyklen und Simultandarstellungen des Mittelalters; Vorformen des Films (> ME, MT)
Vorführen und Beurteilen der Ergebnisse, Beobachten und Bewerten der Beispiele aus Kunst und Medien; Überlegungen zu eigenen. Weiterentwicklungen (> FZ)

Ku 7.4.2 Kintopp, Comics, Bildgeschichten (Wahlalternative zu Themenkreis Ku 7.3)

In eigenen praktischen Versuchen und im Betrachten von Beispielen gewinnen die Schüler Einblick in technische und gestalterische Möglichkeiten, die zeitliche Struktur von Ereignissen und Abläufen zu veranschaulichen.

 

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

- handlungsorientiert (Bildgeschichten, Comics (> F2 7.2), Simultandarstellungen); bewegungsorientiert (Klapp- und Ziehbilder; Daumenkino und andere Vorformen des Films)

Techniken, z. B.:

Zeichnen, Malen, Drucken, Photographieren; Computer-Animation

bildnerische Aspekte:

handlungsorientiert (Verdichtung, Gliederung und Darstellung einer Erzählhandlung nach dramaturgisch und bildnerisch ergiebigen Momenten); bewegungsorientiert (Gliederung von Bewegungsabläufen in gleichmäßige Phasen; wirkungsvolle Durchgestaltung von Einzelteilen und Sequenzen)

Betrachten
eigene Ergebnisse; Bildzyklen und Simultandarstellungen des Mittelalters; Vorformen des Films

5 Darstellendes Spiel
Szenische Experimente: Rollen, Typen und Akteure   
(ca. 10 Std.)

Die Freude der Schüler am Gestalten einer Rolle wird auf das figurale Spiel gelenkt. Die Schüler sollen die Ausdrucksmöglichkeiten von Spiel trägern erkunden und können neben dem Figurenspiel auch Mischformen (z.B. Zusammenspiel von Figur und Mensch) erproben. Sie sollen kurze Spielszenen spontan erfinden und sich bemühen, sie zu einer überlegten Darstellung weiterzuführen (> MB, ME).

Gestalten mit Spielträgern
- zur Wahl:
Hand-, Stabpuppe, Marionette oder Schattenfigur, Mischformen
(Möglichkeit zur eigenen Anfertigung von Spielträgern vgl. Themenkreis 3)

Schwerpunkte der Behandlung: -Improvisieren von Spielhandlungen mit Gebrauchsgegenständen

-Präzisieren der Gegenstände als Spielträger (z.B. durch Ergänzen); Erkunden ihrer Ausdrucksmöglichkeiten

-Entwickeln von Rollenvorstellungen (> D: "Rollen spielen")

-improvisierte Rollenspiele zu Spielszenen ausbauen

-szenisches Erproben der Rollen und der Spielhandlung (> Mu, S)

Aspekte der Darstellung:

-Ausdrucksmöglichkeiten der Spielträger

-freie szenische Improvisation -festgelegte Spielszene

Betrachten
aufmerksames Beobachten der Wirksamkeit der Darstellungsmittel in allen Phasen

konstruktive Kritik (> FR); Einbringen von Verbesserungsvorschlägen

Ku 7.5 Repräsentation:
Mimik, Gestik, Bewegung

Die Schüler sensibilisieren im experimentellen Erproben mimischer, gestischer und körperlicher Ausdrucksformen ihre Selbst-, Fremd- und Körperwahrnehmung. Sie gewinnen Einsicht in den Zusammenhang zwischen Absicht, Gestaltung und Wirkung körpersprachlicher Mittel (> F1/2 7.2).

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Körpersprache als Bedeutungsträger in Alltag, Unterhaltungsindustrie und Politik

szenische Darstellungsmittel, z. B.:

Pantomime, Maskenspiel; Photo bzw. Video als Aufzeichnung oder bildnerische Darstellungsmittel; Zeichnen, Malen, Collage, Drucken, rechnergestütztes Gestalten

Erproben mimischer und gestischer Ausdrucksformen (> D 7.1)

Betrachten
Gebärden betonende Kunstwerke, Karikaturen, Filmszenen; Bilder aus den Medien

 

 

 

Alter Lehrplan

Quelle: Amtsblatt des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Sondernummer 20, Ausgegeben in München am 9. November 1992, Seiten 972ff

 

G9

Entwurf Stand: 13.02.2003
Quelle: ISB http://www.isb.bayern.de/gym/kunst/

G8

Entwurf Stand: 18.06.2004
Quelle: ISB http://www.isb.bayern.de/gym/kunst/ku5.doc

8. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG 2 Wochenstunden) 8. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG 2 Wochenstunden) 8. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG Profil)
Mit wachsendem Interesse an unterschiedlichen Möglichkeiten der Lebensgestaltung suchen die Jugendlichen nach Vorbildern für die Erprobung neuer Verhaltensweisen und Werteinstellungen (> W). In der Auseinandersetzung mit der eigenen Person und mit ihrer Umwelt können die Schüler ihre produktiven Kräfte und ihr anschauliches Denken weiterentwickeln (> MB, V). Sie sollen im erschließenden Wahrnehmen und im Darstellen ihren Realitätssinn stärken sowie ihre Urteils- und Vorstellungskraft weiter ausbilden, die in zunehmendem Maß auf die Veränderbarkeit des Wirklichen gerichtet sind

Die Jugendlichen erproben Verhaltensweisen und Wertorientierungen. Das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und eigenständigem Handeln nimmt zu. In der Auseinandersetzung mit der Ästhetisierung der eigenen Person und mit ihrer Umwelt entwickeln die Schüler Kreativität und anschauliches Denken weiter. Ihr Vorstellungs- und Urteilsvermögen richtet sich in zunehmenden Maß auf die Veränderbarkeit der Realität.

 

Die Jugendlichen erproben neue ästhetische Äußerungsformen und Wertorientierungen. Das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und eigenständigem Handeln nimmt zu. In der Auseinandersetzung mit der Ästhetisierung der eigenen Person, der Umwelt und Alltagskultur entwickeln die Schüler Kreativität und anschauliches Denken weiter. Ihr Vorstellungs- und Urteilsvermögen richtet sich in zunehmendem Maß auf die Veränderbarkeit der Realität. Die Schüler lernen, wie Medien sowohl im Sinne von Dokumentation als auch inszenierend zur Herstellung von Scheinwirklichkeiten eingesetzt werden können. In der Beschäftigung mit divergierenden Haltungen von Künstlerpersönlichkeiten und Personen im gesellschaftlichen Kontext finden die Jugendlichen Parallelen zu eigenen Befindlichkeiten und erproben dabei unterschiedliche Möglichkeiten der bildnerischen Artikulation.

 

In der Jahrgangsstufe 8 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • differenzierte Mittel zur illusionistischen Körper- und Raumdarstellung anwenden können
  • utopische und realistische Gestaltungsideen finden und bildnerisch verwirklichen können
  • Auswirkung des "neuen Weltbilds" der Renaissance auf die Lebensgeschichte und das Werk je eines Künstlers der Renaissance und des Barock benennen können
  • Fähigkeit zur Gestaltung von Text und Bild als Medien zur Kommunikation

In der Jahrgangsstufe 8 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Einblick in Mechanismen und Strategien der Imagebildung
  • Fähigkeit zur Analyse und Gestaltung von Text-Bild-Kombinationen als Kommunikationsmedien
  • Überblick über verschiedene Funktionen von Innenräumen
  • Kenntnis exemplarischer Kunstwerke und künstlerischer Positionen des 19. Jahrhunderts
  • Anwenden differenzierter Mittel zur illusionistischen Körper- und Raumdarstellung
  • Einblick in elementare Gestaltungsmittel der Photographie

1 Bildnerische Praxis
1.1 Abbilden des Sichtbaren: Die bildnerische Werkstatt   
(ca. 8 Std.)

Neue Abbildungsverfahren helfen den Schülern, Beobachtetes überzeugender darzustellen. Durch eigene praktische Versuche und die Vermittlung von ‚Tips und Tricks' zur wirklichkeitsgetreuen Abbildung sollen sie lernen, illusionistische Bildwirkungen zu erzeugen und zu steigern (> W). Exakte Maßstäbe der Geometrie und komplexere Konstruktionen der Zentralperspektive sollen dabei noch ausgeklammert bleiben. Bei plastischen Arbeiten experimentieren die Schüler mit räumlichen Wirkungen, Maßverhältnissen und "Real-Effekten". Zur Förderung des räumlichen Darstellungsvermögens tragen differenzierte Aufgabenstellungen dem jeweiligen Entwicklungsstand des einzelnen Rechnung.

Gestalten
Thematik:
"Real-Effekte" und Räumliches
- zweidimensional vorgetäuscht oder
- dreidimensional nachgeformt


Darstellen nach der Natur, z.B. Gerät, Landschaft, Architektur
freies Erfinden, z.B. von räumlichen Buchstaben, von Bühnenbildern mit gestaffelten Kulissentlächen

bildnerische Aspekte und Verfahren:

Versuche mit Bleistiften verschiedener Härtegrade, Weißhöhung mit Kreide auf Tonpapier; Reliefs aus Pappe
empirisches Ermitteln von Fluchtlinien und punkten (vgl. Dürers Darstellungen zur Perspektivenlehre)

- Erzeugung von Stoff-Illusion (> W), Körpermodellierung, Licht- und Schattenwirkung; räumliche Farbwirkungen

-Schrägbild-Projektion (> M): Fluchtpunkt-, Stufenraum-Darstellung

Betrachten
wirklichkeitsgetreue Abbildungsverfahren in Kunst und Gebrauchsgraphik; Schülerarbeiten

 


Beurteilen stofflicher und räumlicher Wirkungen

Ku 8.1 Bildnerische Praxis:
Ku 8.1.1 Die bildnerische Werkstatt

"Tipps und Tricks" zum erscheinungsorientierten Abbilden befähigen die Jugendlichen, illusionistische Bildwirkungen zu erzeugen und ihre Beobachtungen wirkungsvoll darzustellen. Sie erlernen die Grundlagen eines perspektivischen Darstellungssystems.

 

 

Gestalten
Themen, z. B.:

Objekt, Landschaft, Architektur; räumliche Buchstaben, Bühnenbilder

Techniken, z. B.:

Bleistiftzeichnung, Kreidezeichnung (Weißhöhung), Farbstifte, CAD-Programme

bildnerische Aspekte:

Textur, Modellierung, Licht und Schatten; räumliche Farbwirkungen; Fluchtpunkt- und Einstellungsperspektive

Betrachten
z. B.:

Abbildungsverfahren in Bildender Kunst und Gebrauchsgraphik, in digital erzeugten Darstellungen; Schülerarbeiten; Wahrnehmen und Analysieren von stofflichen und räumlichen Wirkungen

 

Ku 8.1 Lebenswelten: Image

Die Schüler gewinnen Einblicke in Mechanismen und Strategien der Imagebildung im Bereich der bildenden Kunst wie in ihrem alltäglichen Umfeld. Sie erkunden und reflektieren dabei die Möglichkeiten der Selbstinszenierung.

Wahrnehmen

  • Kennenlernen von Künstlerselbstdarstellungen in Selbstportaits unter Berücksichtigung der Körpersprache, z. B. Künstlerfürsten: Lenbach, Stuck; Künstler, politisches Engagement und Gesellschaftskritik: Gericault, Delacroix, Courbet; Abkehr von der Gesellschaft: Van Gogh, Gauguin;
  • Erkennen und Beurteilen von ästhetischen Erscheinungsformen der Imagebildung, z. B. im Freundeskreis, in der Schule, der Modephotographie, in Musik [-> Mu 8.2], Sport und Film

Gestalten

  • Erproben von Selbstinszenierungen unter Einsatz körpersprachlicher Mittel, bildwirksamer Posen, Attribute und Arrangements, z. B. in Zeichnung, Photo, Film und Spiel

Vertiefungsmöglichkeit:
Untersuchen von exemplarischen Kunstwerken, die den menschlichen Körper thematisieren, z. B. Marina Abramovic, Bruce Nauman, Kiki Smith

1.2 Gestalten aus der Phantasie: Ich stelle mir vor...   (ca. 6 Std.)

Die Phantasie der Schüler wird nun bewußt auf die Alltagswirklichkeit gelenkt: Sie sollen den eigenen Lebensraum als gestaltet und auch für die Zukunft als gestaltbar begreifen und Vorstellungen zu möglichen Veränderungen entwickeln (> U). Unterschiedliche Neigungen und Interessen lassen die Schüler dabei entweder das real Machbare oder die utopische Fiktion betonen (> MB). Die Themenstellungen sollen beides ermöglichen. Die Schüler sollen es nicht bei der Übernahme von Vorbildern aus den Medien belassen, sondern sich zu eigenen Vorstellungen und Aussagen durcharbeiten (> W, FZ, ME).

Gestalten
Thematik:
Auseinandersetzung mit der Realität in Wirklichkeitsnahen, symbolischen, plakativen, witzigen oder übertreibenden Darstellungen (> Ev7/8; > W, FZ, U)


Aufsuchen einer Situation im eigenen Lebensraum; Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten, z.B. im Hinblick auf wünschbare Veränderungen; assoziative Ideenfindung

Techniken zur Wahl:
Zeichnen, Malen, Collage, Montage, Formen; ggf. Modellbau

Experimentieren mit verschiedenen Materialien, Techniken und Darstellungsformen

bildnerische Aspekte:
Einsatz der Gestaltungsmittel im Hinblick auf die gewählte Tendenz der Darstellung

Entwickeln und Darstellen von Wandlungen, Verbesserungen, Alternativen oder von neuen eigenen Erfindungen

Betrachten
eigene Arbeitsergebnisse

Beurteilen nach Originalität des Einfalls und Bildwirksamkeit der Darstellung

Ku 8.1.2 Wirklichkeit, Fiktion, Utopie

Die Jugendlichen gelangen zu Vorstellungen, die von eigenen Ansprüchen und Sehnsüchten gelenkt werden und entwickeln alternative Vorschläge zur Gestaltung ihrer Alltagswirklichkeit. Dabei betonen sie entweder das real Machbare oder ihre utopischen Fiktionen. Die bildnerische Auseinandersetzung mit Einflüssen aus den Medien, der Werbung und dem Design verstärkt den Mut zur Eigenständigkeit (> Ev 8.5, Mu 8.2).

 

Gestalten
Themen und Techniken zur Wahl, bildnerische Aspekte:

:Themen, z.B.:

wirklichkeitsnahe, symbolische, witzige oder übertreibende Darstellung von Aspekten aus dem eigenen Umfeld

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Malerei, Collage, Montage, Modellbau; Bildbearbeitungsprogramme

bildnerische Aspekte:

Einsatz der Gestaltungsmittel im Hinblick auf die gewählte Tendenz der Darstellung; überzeugende Visualisierung des Wunschbilds

Betrachten
Arbeitsergebnisse; Originalität des Vorschlags, Bildwirksamkeit der Darstellung, Vorstellung des Konzepts; Beispiele aus Medienwelt und Sciencefiction

2 Bildende Kunst
Begegnung mit Künstlern: Lebensbilder 
  (ca 6 Std.)

An ausgewählten Beispielen der Renaissance und des Barock (> EU) sollen die Schüler Zusammenhänge zwischen der Lebensgeschichte von Künstlern und ihrem Werk verstehen lernen (> MB). Lebendige und wirklichkeitsnahe Schilderungen menschlicher Schicksale, die nicht nur künstlerische Erfolge, sondern ebenso Konflikte, Enttäuschungen und Niederlagen darstellen und die Schattenseiten einer Biographie nicht ausblenden, zeigen den Schülern beispielhaft, wie Künstler sich mit den Gedanken ihrer Zeit, mit ihren eigenen Zielen und ihrer Lebenssituation schöpferisch auseinandersetzen (> W).

Betrachten
Leben, Werk und Wirkung von mindestens zwei Künstlerpersönlichkeiten
Beispiele: Leonardo ein "uomo universale"; Michelangelo und Papst Julius II; Ratgeb und Riemenschneider im Bauernkrieg; Dürer in Italien; Caravaggio auf der Flucht; Cellini beschreibt sein Leben; Velazquez und Rubens: Hofmaler und Diplomaten; Rembrandt macht Konkurs; die Brüder Asam bauen ihre Privatkirche in München
wichtige Lebensstationen, z.B. Herkunft, Lehrzeit; Reisen; erste Erfolge, Wirkungsbereich, Förderer; Familie, Schicksalsschläge (> G7/8, D9, L, Gr, It, Ev9, Eth9)

mögliche Schwerpunkte der Behandlung:

-erster Zugang, z.B. über ein (Selbst)-Bildnis; Mitteilen subjektiver Eindrücke
- genaues Beobachten und Beschreiben des Werke

exemplarische Werkbetrachtung:
Inhalt, Form und Ausdruck; Intentionen des Künstlers; Stilbindungen und Eigenleistung; Wechselwirkung zwischen Lebensgeschichte und Werk
  • Kennenlernen wichtiger Lebensdaten, ggf. Auszüge aus einer Biographie
  • Vergleich: Früh- und Spätwerk
  • Sammeln von Bildern und Informationen zu einem Künstler eigener Wahl
Gestalten
ein "biographisches Blatt" mit Bildern und Kurztexten zu einem Künstler der Renaissance oder des Barock
  • selbständiges Ausgestalten des biographischen Blattes (einige Werke, eigene Zeichnungen, Daten, biographische Besonderheiten, eine Anekdote

Ku 8.2 Bildende Kunst:
Lebensbilder

An ausgewählten Beispielen der Renaissance und des Barock gewinnen die Jugendlichen Verständnis für die Wechselwirkung von Lebensgeschichte und Werk. Berichte, die nicht nur künstlerische Erfolge, sondern ebenso Konflikte und Niederlagen darstellen, sensibilisieren die Schüler für individuelle Lebensgeschichten. Darüber hinaus werden Zugänge zu den gesellschaftlichen Hintergründen der Kunstepochen und exemplarische Orientierungshilfen für das eigene Handeln eröffnet (> Ev 8.3, G 8.3, G 8.4).

 

Betrachten
Leben, Werk und Wirkung von mindestens zwei Künstlerpersönlichkeiten z.B.:

Leonardo, ein "uomo universale"; Dürer in Italien; Rembrandt macht Konkurs; die Brüder der Asam bauen ihre Privatkirche in München;

eigenständige Werkbetrachtung unter Aspekten wie z.B.:

Intentionen des Künstlers, Inhalt, Form und Wirkung, Stilbindungen und Eigenleistung, Recherchen in Büchern, auf CD-ROMs, im Internet (> D 8.5)

Gestalten
z. B.:

Comic, Spiel, Simulation, Multimedia; biographisches Blatt zu einem Künstler mit z. B. Werkabbildung, Kompositionsstudie, biographischer Angabe, Anekdote, kunsthistorische Bedeutung.

 

 

Ku 8.2 Kommunikation und Medien: Verbreitung von Information

Die Schüler erkennen und begreifen, auf welche Weise Bilder zur Informationsvermittlung eingesetzt werden und wie Text-Bildkombinationen wirken.

Wahrnehmen

  • Analysieren eines Plakats oder eines Beispiels der Werbung im 19. Jahrhundert: Bild-Textgestaltung, Zielgruppe, Anlass (z. B. Toulouse-Lautrec)

Gestalten

  • Recherchieren und Publizieren: Entwickeln und Gestalten von Nachrichten, möglichst mit Hilfe digitaler Techniken, z. B. (Klassen-)Homepage, Foto- und Videoreportage [-> E1 8.4]
  • Radierungen herstellen (Tiefdruck als Beispiel einer künstlerischen Reproduktionstechnik im Vergleich zu modernen Verfahren)

3 Gestaltete Umwelt
Erkunden der Umgebung: Wo ich zu Hause bin
(Nur für das MuG verbindlich, sonst Zusatzangebot)

Die Schüler sollen ihren Lebensraum erkunden (> FZ) und zeigen, was ihnen daran wichtig ist. Im bewußten Wahrnehmen und bildnerischen Darstellen sollen sie Zusammenhänge der eigenen Umwelt erschließen (> U) und eigene Gestaltungsideen, Verbesserungen und Alternativen in realistischer oder utopischer Form entwickeln (> MB).

Gestalten
Thematik:
 

'Wo bei uns was los ist' -Aspekte der Umgebung aus eigener Ortskenntnis; Bilddokumentation, z.B. von Jugendtreffpunkten, Sehenswürdigkeiten, Grünanlagen, Verkehrswegen; aktuelle Veränderungen

Vorstellen der eigenen Wohngegend mit Skizzen, Plänen, Photos, z.B. Baustellen, Frosch-Laichplätze (> B), Gefahrenpunkte im Straßenverkehr (> V); Gestalten illustrierter Briefe an Austauschpartner (> mFs)
Techniken zur Wahl:  

Zeichnen, Malen, Formen, Bauen, (Ton, Pappe), Collage, Photo, Video

angemessene Wahl technischer Mittel je nach Gestaltungs- und Darstellungsabsicht
bildnerische Aspekte:  

Darstellungsmittel für die Wiedergabe einer Ortssituation (vgl. 1.1) in Grund- und Aufrissen und einfachen perspektivischen Abbildungen

Ausführen von Bildserien, Karten, Plänen, Photomontagen, Faltblättern, plastischen Modellen; Verstärken der Aussage durch Verfremdung. z.B. Photomontage

Betrachten und Erklären
Aspekte der Wohnqualität aus der Sicht von Jugendlichen; Schülerarbeiten und Beispiele historischer und moderner Wohnanlagen

 

Auflisten von Qualitätsmerkmalen einer Wohnsiedlung; Zusammenhänge, Vorzüge, Mängel, Nutzungsmöglichkeiten aus der Sicht der Schüler (> FZ)

Ku 8.3 Gestaltete Umwelt:
Lebensräume
(nur für das MuG verbindlich)

Die Jugendlichen reflektieren im Erkunden ihres näheren Lebensraums und im bewussten Wahrnehmen und bildnerischen Darstellen der vorgegebenen Bedingungen die eigene Umwelt. In individuellen Gestaltungen entwickeln sie Verbesserungsvorschläge und Alternativen zu vorgefundenen Situationen.

 

Gestalten
Themen, z. B.:

Vorstellen der eigenen Wohngegend mit Skizzen, Plänen, Photos; Internetseiten zu Jugendtreffpunkten, Sehenswürdigkeiten, Vergnügungsparks, Verkehrsknotenpunkten, Ökosystemen; Projekt: Fremdenverkehrsprospekt

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Malerei, Plastik, Modell, Collage, Photographie, Video, digitale Bildbearbeitung

bildnerische Aspekte:

Darstellungsmittel für die Wiedergabe einer Ortssituation (> Ku 8.1.1); Ausführung von z. B. Bildserien, Karten, Plänen, Photomontagen, Faltblättern, plastischen Modellen; Beziehung zwischen Aussageabsicht und Gestaltung

Betrachten
Beobachtungen im eigenen Lebensraum, Beispiele historischer und moderner Wohnanlagen, Schülerarbeiten, Aspekte erlebnisorientierter Wohnqualität aus der Sicht von Jugendlichen; Qualitätsmerkmale urbaner Strukturen

 

 

Ku 8.3 Architektur und Design: Innenarchitektur

Die Jugendlichen setzen sich mit Aufgaben und Wirkungen innenarchitektonischer Entwürfe anhand von Beispielen aus Architektur und bildender Kunst auseinander. Sie verstehen den Einfluss von Gestaltung im Innenraum auf die Lebensqualität der Benutzer.

Wahrnehmen

  • Kennen von exemplarischen Beispielen innenarchitektonischer Gestaltung vom Historismus bis zur Gegenwart (z. B. Funktion, Ästhetik und Symbolik von Räumen)

Gestalten

Verwirklichen eines der beiden folgenden Vorhaben:

  • Umsetzung von Einrichtungs-Entwürfen z. B. als Holz-, Karton-Modell, 3D-Animation (Erarbeiten von Konstruktionsprinzipien und ästhetischen Gestaltungsmitteln für z. B. mobile Wohnmodule)
  • Konzeption für eine innenarchitektonische Auftragsarbeit im Team für eine fiktive Person, Gruppe oder Firma mit z. B. Skizzen, Plänen, Photos, Bildserien, Video

4 Visuelle Medien
Gestalten von Mitteilungen: Nachrichten aus der Klasse
    (ca. 8 Std.)

Im Entwickeln, Gestalten und Veröffentlichen von "Nachrichten" können die Schüler den Zusammenhang zwischen der optischen Aufbereitung einer Mitteilung und ihrer Wirksamkeit unmittelbar erfahren. Indem sie Bilder zur Informationsvermittlung einsetzen und Texte als Bildelemente für die Komposition einer Nachrichtenseite verwenden, erfahren sie, daß nicht nur der Textinhalt (> DS), sondern auch dessen visuell-anschaulicher Charakter Bedeutungsträger ist. Die Bereitschaft, eigene Anliegen und Meinungen zur veröffentlichen, und die Fertigung der "Nachrichten" in Gruppenarbeit erfordern eine Arbeitsatmosphäre, in der sich Rücksichtnahme und Toleranz entfalten können (> FR, ME).

Gestalten
Vorhaben zur Wahl:


mögliches Vorgehen:

Faltblatt
Schautafel
Photo- und Videoreportage
Klassenzeitung, Wandzeitung

- Auswählen eines Projektes
- Sammeln von Nachrichten und verfügbarem Bildmaterial
- Brainstorming zum Klassenvorhaben: Titel, Inhalt, Darstellungsform

Techniken (> MT) zur Wahl:  

Zeichnen, Schrift, Collage, Montage, Photo/ Video, Drucken, (Kopierer, Laserdruck)

Organisieren der Gruppenarbeit, Verteilen von Arbeitsaufträgen (Ressorts)
bildnerische Aspekte:  

- Wahl und Anordnung der Bild- und Text-Elemente
- Beziehung von Inhalt, Darstellungsform und Wirkung

Grundübungen in Typographie und Layout; Gestalten von Mitteilungen zum Schulleben (> D8, Ev8) oder für einen Austauschpartner (> mFs) in Texten, Photos, Illustrationen
Betrachten
Schüler- und Jugendzeitschriften (> ME, BO: journalistische Berufe)
Beurteilen von Inhalt und Aufmachung, Wirkungsprüfung ggf. durch eine Leserbefragung

Ku 8.4 Visuelle Medien:
Recherchieren, Visualisieren, Veröffentlichen

Die Schüler begreifen, auf welche Weise Bilder zur Informationsvermittlung eingesetzt werden und Texte als Bildelemente visuell-anschaulich fungieren. Im Entwickeln und Gestalten von "Nachrichten" aus dem Schulleben können sie vor allem in Gruppenarbeit den Zusammenhang zwischen optischer Aufbereitung einer Mitteilung und ihrer Wirksamkeit unmittelbar erfahren.

 

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Faltblatt, Schautafel, Foto- und Videoreportage, Klassenzeitung (> D 8.5), Klassenhomepage

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Schrift, Collage, Montage, Druck, Kopie, Photo, Video, Computer, Internet

bildnerische Aspekte:

Wahl und Anordnung der Bild- und Textelemente; Beziehung von Inhalt, Darstellungsform und Wirkung; Grundübungen in Typographie und Layout

Betrachten
Erfahren und Beurteilen des Zusammenhangs von Inhalt, optischer Aufbereitung und Wirksamkeit von z. B. Schüler- und Jugendzeitschriften und eigenen Arbeitsergebnissen, Konsumentenbefragung

 

Ku 8.4 Bildende Kunst: Vom Klassizismus bis zum Nachimpressionismus

Die Jugendlichen erfahren an exemplarischen Werken, wie diese von gesellschaftlichen Veränderungen und künstlerischen Positionen beeinflusst werden. Die Besprechung antinaturalistischer Tendenzen unterstützt die Erweiterung des eigenen bildnerischen Repertoires. Darüber hinaus vertiefen die Schüler ihren Einblick in Varianten räumlichen Gestaltens.

Wahrnehmen

  • Einblick in wichtige Strömungen in der bildenden Kunst des ausgehenden 18. und des 19. Jahrhunderts (Klassizismus, Goya, Romantik, Realismus, Impressionismus, Nachimpressionismus, Frühe Photografie)

Gestalten

  • Erarbeiten von Möglichkeiten der Verfremdung bzw. Poetisierung durch Einführung von "Störungen" in Montagen, Raumverschiebungen oder malerischen Auflösungen

    Verwirklichen eines der folgenden Vorhaben:

  • Vertiefung der Kenntnis perspektivischer Darstellungsformen (Konstruktion der Zentralperspektive, Luftperspektive) [-> M 8.4]
  • Anwenden von Umsetzungsformen des Illusionismus z. B. in Bühnenbild, Rauminszenierung, Film
  • Dokumentieren und Inszenieren von Wirklichkeit in photographischer Gestaltung (Bildnerische Aspekte wie Komposition, Schärfe-Unschärfe, Licht, Perspektive)

5 Repräsentation
Erproben der Körpersprache: Mimik, Gestik, Bewegung
(Nur für das MuG verbindlich, sonst Zusatzangebot)

Die Schüler sollen im experimentellen Erproben mimischer und gestischer Ausdrucksformen eine Orientierungshilfe für das eigene Verhalten und dessen Wirkung auf andere gewinnen. Ausdrucksmittel der Körpersprache werden im gegenseitigen Vorspielen und durch Betrachten geeigneter Bilder erkundet. Video-Aufzeichnungen und Photos erleichtern die Selbstbeobachtung und Kontrolle. Szenisch erprobte Ausdrucksmomente können in bildnerischen Aufgaben weiter verfolgt werden, um die Einsicht in den Zusammenhang zwischen Absicht und Wirkung körpersprachlicher Mittel zu vertiefen (> MB).

Gestalten
Thematik:
 

Körpersprache als Bedeutungsträger in Alltag und Werbung (> ME)

Beobachten der Körpersprache in Alltagssituationen, z.B. anhand einer Videoaufzeichnung im Pausenhof
Darstellungsmittel:  

szenisch: z.B. Pantomime, Maskenspiel; Aufzeichnung mit Photo/Video

Entwickeln von Improvisationen und 'lebenden Bildern' in Gruppenarbeit
Gestalten von Dialogen, mit Gesten unterstützt (> D7, mFs)
bildnerisch: z.B.  

Zeichnen, Malen, Collage, Drucken

gegenseitiges Beurteilen der szenischen Darstellungen
Herauslösen einzelner gestischer Momente, Detailstudien zur Präzisierung

Betrachten
gebärdenbetonte Kunstwerke (> MB), Karikaturen, Filmszenen (> ME)


vergleichendes Beschreiben des Beobachteten, Deuten des Ausdrucks

 

Ku 8.5 Repräsentation:
Image, Mode, Starkult

An Phänomenen des Starkults, der Werbung und Mode gewinnen die Schüler Einblick in Mechanismen und Strategien der Imagebildung. Sie erkunden in praktischen Versuchen Möglichkeiten der Selbstinszenierung und reflektieren ästhetische Erscheinungsformen in Politik, Werbung und Jugendkultur (> K 7.1, Mu 8.2)

 

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Selbstinszenierung; Imagebildung von Stars; Nachstellen und bewusstes Verändern von Posen

Techniken, z. B.:

Malerei, Zeichnung, Plastik; Collage, Photographie, Video, Computer, Internet; Schminken, Verkleiden

bildnerische Aspekte:

bildwirksame Posen, Attribute und Arrangements; Blickpunkte und Ausschnitte; Entwicklung von Images und Rollen, z. B. durch Kostüm, Maske, Beleuchtung, Umfeld, Sockel

Betrachten
Medienauftritte und Inszenierungen in der Bildenden Kunst und im Alltag, z. B. Helden, Heilige und Stars

 

Alter Lehrplan

Quelle: Amtsblatt des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Sondernummer 20, Ausgegeben in München am 9. November 1992, Seiten 972ff

 

G9

Entwurf Stand: 13.02.2003
Quelle: ISB http://www.isb.bayern.de/gym/kunst/

G8

Entwurf Stand: 18.06.2004
Quelle: ISB http://www.isb.bayern.de/gym/kunst/ku5.doc

9. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG 2 Wochenstunden) 9. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG 2 Wochenstunden) 9. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG Profil)
Im Streben nach mehr Selbständigkeit suchen die Jugendlichen nun deutlich nach neuen Orientierungen, gewinnen größere Distanz zum Elternhaus und stellen tradierte Werte in Frage. Noch unsicher in ihrem Selbstbild, pendeln sie zwischen dem Wunsch nach Abgrenzung und Autonomie und dem Bedürfnis, sich an Leitbildern auszurichten, an denen sie neue Verhaltensweisen und Wertvorstellungen erproben können. Im Unterricht werden diese Entwicklungen verständnisvoll begleitet und ästhetische Erscheinungsformen der Jugendkultur in die Betrachtungen mit einbezogen (> Mu9; > W).

Im Streben nach mehr Selbständigkeit hinterfragen die Jugendlichen tradierte Werte und suchen gezielter nach neuen Orientierungen. Noch unsicher in ihrem Selbstbild, pendeln sie zwischen dem Wunsch nach Abgrenzung und Autonomie und dem Bedürfnis, sich an Leitbildern auszurichten, an denen sie neue Verhaltensweisen und Wertvorstellungen erproben können. Im Kunstunterricht werden diese Entwicklungen verständnisvoll begleitet und ästhetische Erscheinungsformen der Jugendkultur in die Betrachtungen mit einbezogen.

 

Die Jugendlichen suchen in ihrem Streben nach Selbstständigkeit Orientierungsmuster. Im Spannungsfeld zwischen Autonomie, die sich in Abgrenzung äußert und dem Bedürfnis, sich an Leitbildern zu orientieren, erproben sie unterschiedliche Verhaltensweisen und entwickeln eigene Wertvorstellungen, die häufig auch von den Medien und visuell geprägten Moden beeinflusst sind. Das unmittelbare, kindliche Gestalten ist jetzt nahezu versiegt, auch wenn es in regressiven Haltungen immer wieder aufscheinen kann. Die auf der Spannung von Rückgriff, Beharren, Anpassen und Abweichen beruhende Unsicherheit sowie mangelnde Übung führen häufig zu einer resignativen Haltung des "Nichtkönnens". Die Schüler erweitern deshalb mit Hilfe von klar strukturierten Übungen zur bildnerischen Grammatik wie auch mit experimentellen Verfahren ihre Fertigkeiten, um Arbeiten zu erstellen, die ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden.

In der Jahrgangsstufe 9 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Fähigkeit zum bildnerischen Ausdruck von Stimmungen und Empfindungen
  • ausdrucks- und mitteilungsorientierte Darstellungstendenzen bei der bildnerischen Veranschaulichung erlebter· und fiktiver Wirklichkeit einsetzen können
  • Kenntnis zweier Kunstwerke unter dem Aspekt "Rückbesinnung und "neue Bezüge zur Wirklichkeit" im 18. bzw. 19. Jahrhundert
  • Sensibilität für die Verkörperung und Darstellung von Ideen und Leitbildern in Kunstwerken
  • Einblick in die Bildsprache der Medienwelt, Veranschaulichung eigener Leitbildvariante

In der Jahrgangsstufe 9 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Einblick in jugendkulturelle Erscheinungsformen
  • Fähigkeit zur Veranschaulichung eigener Entwürfe
  • Erkennen und Entwickeln von Werbestrategien
  • Analysieren der Beziehungen zwischen Architektur und individuellen Lebensbedürfnissen
  • Einblick in künstlerische Positionen der klassischen Moderne
  • bewusstes Einsetzen von spezifischen Gestaltungsmitteln bei der Bildorganisation sowie Anwenden aleatorisch-experimenteller Verfahren

1 Bildnerische Praxis
1.1 Gestalten des Sichtbaren: Abbild und Variation
     (ca. 10 Std)

Ausgehend von den bisher verwendeten Verfahren der wirklichkeitsgetreuen Abbildung wenden sich die Schüler nun ausdrucks- und mitteilungsorientierten Darstellungsweisen zu. Im Abwandeln und Verändern gegenständlicher Motive und im Spiel mit Bedeutungen sollen sie neue Möglichkeiten erproben, ihre persönliche Sicht der Wirklichkeit bildnerisch zu veranschaulichen (> W, MB).

Gestalten
Thematik
 

gegenständliche Motive, die Variationsreihen in verschiedenen Techniken und Darstellungsrichtungen begünstigen

Darstellen z.B. von Verwandlungsbildern, Metamorphosen, Überzeichnungen, Übermalungen, Verzerrungen, Verfremdungen
Techniken:  

Zeichnen und Malen: ggf. auch Collagieren, Formen, Drucken, Mischtechniken

Experimentieren mit verschiedenen Gestaltungsmitteln im Hinblick auf das Gestaltungsvorhaben
bildnerische Aspekte:  

verschiedene Darstellungsmittel und ihre Wirkung im Bild: Blickpunkt, Motivanordnung, Bildausschnitt, Größe, Beleuchtung, Technik

Erproben, Variieren und Optimieren; schrittweises Verändern der Darstellung, z.B. in kleinen Entwicklungsreihen
Betrachten
ein Bildmotiv im Wandel der Stilepochen (> MB). z.B. (Selbst- )Bildnis, Figur, Landschaft, Stilleben
Gegenüberstellen und Vergleichen: Aufdecken von Beziehungen zwischen Gegenstand, Darstellungsform und Aussage

Ku 9.1 Bildnerische Praxis
Ku 9.1.1 Abbild und Variation

Im Abwandeln und Verändern gegenständlicher Motive und im Spiel mit Bedeutungen erproben die Jugendlichen neue Möglichkeiten, ihre persönliche Sicht erlebter und fiktiver Wirklichkeit bildnerisch zu veranschaulichen. Neben dem bisher erscheinungsorientierten Abbildungsverfahren wenden sich die Schüler mehr ausdrucks- und mitteilungsorientierten Darstellungstendenzen zu.

 

Gestalten
Themen, z. B.:

Variationsreihen in verschiedenen Techniken und Darstellungsrichtungen; Metamorphosen, Überzeichnungen, Übermalungen, karikierende Verzerrungen, Verfremdungen

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Malerei; Collage, Plastik, Modell, Druck, Mischtechniken

bildnerische Aspekte:

Darstellungstendenz und Wirkung; Blickpunkt, Motivanordnung, Bildausschnitt, Größe, Beleuchtung, Technik

Betrachten
ein Bildmotiv im Wandel der Stilepochen, z. B. (Selbst-)Bildnis, Figur, Landschaft, Stillleben; Gegenüberstellungen und Vergleiche: Aufdecken von Beziehungen zwischen Gegenstand, Darstellungsform und Aussage

 

Ku 9.1 Lebenswelten: Jugendkultur

Visuelle Medien und die Zeichensprache der Jugendkulturen beeinflussen sich wechselseitig in der Ausprägung einer spezifischen Bilderwelt. Kleidung spielt dabei eine besondere Rolle. Auch anhand von aktuellen künstlerischen Positionen erlangen die Jugendlichen ein Verständnis für den spezifischen Zusammenhang von inhaltlichem Anliegen, gestalterischer Umsetzung und beabsichtigter Wirkung

Wahrnehmen

  • Phänomene der Jugendkultur beschreiben und diskutieren (z. B. Musik, Mode, virtuelle Welten) [E1 9.3, Mu 9.2]

    Vertiefungsmöglichkeit:
    Beschreiben von Kunstwerken, die Elemente von Jugendkultur aufgreifen (z. B. von Keith Haring, Wolfgang Tillmans) oder die Bekleidung des menschlichen Körpers thematisieren (z. B. Rosemarie Trockel, Jana Sterbak)

Gestalten

Verwirklichen eines der folgenden Vorhaben:

  • Entwerfen und Realisieren z. B. von Konzertplakat, Flyer, CD-Cover, Website für eine Musikgruppe
  • Auseinandersetzung mit jugendspezifischen Ritualen z. B. als photographische Serie, Video
  • Entwerfen von Kleidermode bzw. Schmuck; Entwickeln von Konzepten für die Präsentation der Ergebnisse (z. B. Ausstellung, Darstellendes Spiel, Modenschau)

1.2 Gestalten von Empfindungen:
Selbstausdruck 
   (ca. 6 Std)

Die entwicklungsbedingt große Empfänglichkeit der Jugendlichen für Stimmungsgehalte und ihre Reserviertheit, Gefühle offen zu zeigen, legen es nahe, sie durch Anstöße aus nichtvisuellen Bereichen zum bildnerischen Ausdruck von Stimmungen anzuregen. Die Schüler sollen empfänglich werden für die Ausdrucksqualitäten der Gestaltungsmittel und fähig werden, in praktischen Versuchen ihre Empfindungen in Bildern zu äußern.

Gestalten
Gestaltungsanlässe:
 

Stimmungen, Empfindungen; Geräusche, Klänge (> Mu), Gerüche, Tast-Erlebnisse; Gedichte (> D), Begriffe usw.

durch synästhetische Appelle sich ansprechen lassen; Nachempfinden von Stimmungsqualitäten wie heiter, traurig, harmonisch, aggressiv
Techniken:  

malerische und zeichnerische Verfahren mit starken emotionalen Möglichkeiten

Experimentieren, z.B. mit Dispersions- und Plakatfarben, Tuschen, Kreiden, Kohle
bildnerische Aspekte:  

Umsetzen von Empfindungen mit bildnerischen Mitteln; Zeichen und Symbole, Spuren und Formen als Stimmungsträger

möglichst unverkrampftes meditatives Arbeiten auf Großformaten, evtl. auch blind oder beidhändig
Betrachten
Arbeitsergebnisse, ggf. Einbeziehung entsprechender Kunstwerke, z.B. von Pollack, Vedova, Mathieu

Gespräch über die Reaktionen auf Gedichte und Begriffe; Herausfinden individueller Vorlieben in der Verwendung der Gestaltungsmittel (> FZ)

Ku 9.1.2 Selbstausdruck

Die Jugendlichen werden durch sensorische Impulse (z. B. Klänge) zum bildnerischen Ausdruck von Stimmungen angeregt. In praktischen Versuchen geben sie ihren Empfindungen in Bildern oder ästhetischen Experimenten Gestalt.

 

Gestalten
Themen und Techniken zur Wahl, bildnerische Aspekte:
Themen, z. B.:

Stimmungen, meditative Empfindungen; Geräusche, Gerüche, Tast-Erlebnisse; Gedichte, Begriffe; Nachempfinden von Stimmungsqualitäten wie "heiter", "traurig", "harmonisch", "aggressiv"

Techniken, z. B.:

Malerei, Inszenierung, Klang, optisches Signal

bildnerische Aspekte:

Umsetzen von Empfindungen mit bildnerischen Mitteln oder Inszenierungen; Ausdrucksqualitäten von Gestaltungsmitteln wie Zeichen, Symbole, Signale, Spuren und Formen als Stimmungsträger

Betrachten
Arbeitsergebnisse, Kunstwerke, z. B. von Pollock, Rainer; Gespräch über die Reaktionen auf Gedichte und Begriffe

 

2 Bildende Kunst
Künstler im Umbruch: Rückbesinnungen und Ausblicke   
 (ca. 6 Std)

An wenigen exemplarischen Werken des europäischen Klassizismus und der Romantik (> EU) soll den Schülern bewußt werden, wie eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs die Kunst zu sehr unterschiedlichen Zielen, Haltungen und Weltdeutungen (> G, D, Ev9, Eth9; > W) bewegen kann. Sie sollen erkennen, wie Künstler im Rückgriff auf Vergangenes (> L, Gr, It; > BO) neue Orientierungen suchen und sich neue Wege erschließen.

Betrachten
historische Einbettung: Revolution, Freiheitskriege, Restauration (> G)

Werkvergleich: erster Eindruck, Beschreiben (> D8) inhaltlicher und formaler Eigenheiten und Gemeinsamkeiten; Herausarbeiten spezifischer Orientierungen wie

  • klassische Antike, (Plastik, Architektur)
  • mittelalterliche Kunst und Architektur
  • Volksmärchen, Sagen, Mythen
  • Orientsehnsucht
  • Naturmystizismus
  • religiöse Wendungen zur italienischen Renaissanc
  • Klassizismus in Frankreich und Deutschland, z.B. David, Ingres; Schinkel, Klen
  • Romantik in Deutschland, Frankreich und England, z.B. C.D. Friedrich; Gericault, Delacroix,. Constable, Turn
  • Deutsche Spätromantik, z.B. Nazaren

 

Ku 9.2 Bildende Kunst:
Rückbesinnungen und Ausblicke

An exemplarischen Werken des europäischen Klassizismus, der Romantik und des Realismus erfahren die Schüler, wie gesellschaftliche Veränderungen, Interesse an Grundfragen der Ästhetik und Geschichtsbewusstsein die Entwicklung von Kunst beeinflussen. Sie erkennen, wie Künstler im Bezug auf Vergangenes "neue" Orientierungen suchen und sich "neue" Wege erschließen.

Betrachten
historische Einbettung: Revolution, Befreiungskriege, Restauration;
Strömungen zur Wahl (> G 9.1):

  • Klassizismus in Frankreich (> F1 9.3) und Deutschland, z. B. David, Ingres; Schinkel, Klenze
  • Romantik in Deutschland, Frankreich und England, z. B. Friedrich, Delacroix, Turner
  • Spätromantik in Deutschland, z. B. Nazarener, Spitzweg
  • Realismus in Frankreich und Deutschland, z. B. Courbet, Daumier, Leibl.
  • Klärung spezifischer Orientierungen wie: klassische Antike, mittelalterliche Kunst und Architektur, Märchen - Sagen - Mythen (> Gr 9.3), Naturmystizismus, religiöse Wendungen zur Renaissanc
Gestalten
zur Wahl:

bildnerisch-praktische Studien zu einem Werk: Komposition, Darstellungstendenz; Variation, Vergleich

Ku 9.2 Kommunikation und Medien: Werbung

Die Jugendlichen reflektieren anhand von Beispielen Bildsprache und Manipulationsstrategien der Werbung. Sie sammeln gängige Leitbilder und veranschaulichen im gestalterischen Entwurf Variationen, Übertreibungen und Gegenentwürfe. [-> WR 9.1.1]

Wahrnehmen

  • Beschreiben und Untersuchen von Werbeanzeigen, Clips oder Internet-Auftritten

Gestalten

  • Konzeption und Umsetzung einer eigenen Werbekampagne für ein selbst erfundenes Produkt, ggf. auch als Persiflage oder Anti-Werbung, z. B. als Collage, Photographie, digitale Bildbearbeitung, Rollenspiel

3 Gestaltete Umwelt
Gestalterische Berufe: Raumgestaltung und Design
(Nur für das MuG verpflichtend, sonst Zusatzangebot)

Beim praktischen Erkunden der Aufgaben und Wirkungen von Innenarchitektur und Design an Beispielen aus der eigenen Umgebung sollen die Schüler Einblick in die Bedeutung gestalterischer Berufe und ihren Einfluß auf die Lebensqualität gewinnen (> BO) und zu eigenen Gestaltungsversuchen angeregt werden (> FZ, MB).

Gestalten
Techniken zur Wahl:
 

Skizze, Zeichnung, Farbgestaltung; Ton-, Holz-, Karton-Modelle

Experimentieren mit verschiedenen Gestaltungsmitteln zur Klärung von Realisierungsmöglichkeiten
Aufgabenbereiche zur Wahl:  

Räume:
Bestandsaufnahme; eigene Entwürfe zur Einrichtung

Erfassen und Abbilden; Umgestalten und Neuentwerfen, z.B. des eigenen Zimmers, von Schulräumen, des Jugendzentrums, eines Partykelle

Design-Objekte:
Entwurf eines einfachen Gebrauchsgegenstandes

Entwickeln und Realisieren eigener Ideen in Skizzen und Modellen, z.B. Schreibgerät, Besteck, Gefäß, Armbanduhr, Wecke

Betrachten
Aspekte der Raumwirkung: Größe, Proportion, Werkstoff, Beleuchtung, Belüftung; Ausstattung, Einrichtung Aspekte des Designs: Material, Form, Funktion; Gebrauchswert, Schmuck- und Repräsentationswert

Beurteilen von Innenräumen, Auswerten von Abbildungen. Vergleichen früherer und heutiger Wohnmöbel/Ausstattungen

Vergleichen von Objekten berühmter Designer, z.B. Geschirr, Schmuck, Geräte

Berufsbilder:
Innenarchitekt, Designer
Erörtern beruflicher Aufgaben (> WR9; > BO)

Ku 9.3 Gestaltete Umwelt:
Innenarchitektur und Design
(nur für das MuG verpflichtend)

Die Jugendlichen setzen sich mit Aufgaben und Wirkungen von Innenarchitektur und Design an Beispielen aus der gewohnten Umgebung auseinander. Sie gewinnen Einblicke in die Praxis gestalterischer Berufe und deren Einfluss auf die Lebensqualität, die durch eigene Gestaltungsversuche vertieft werden.

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Räume (Entwürfe zur Einrichtung); Design-Objekte; visionäre Gebrauchsgegenstände

Techniken, z. B.:

Skizze, Zeichnung, Farbgestaltung; Ton-, Holz-, Karton-Modell; 3D-Animation

bildnerischer Aspekt:

Wechselbeziehung zwischen ästhetischer Qualität und Gebrauchswert

Betrachten
Aspekte der Raumwirkung; Aspekte des Designs: z. B. Form, Funktion; aktuelle Berufsfelder

Ku 9.3 Architektur und Design: Architektur

Die Jugendlichen gewinnen Einblick in wesentliche Beziehungen zwischen architektonischer Gestaltung und den individuellen Bedürfnissen der Benutzer. Sie setzen sich in eigenen Verbesserungsvorschlägen mit den Auswirkungen der gebauten Umwelt auf die Menschen auseinander.

Wahrnehmen

  • Untersuchen des Zusammenhanges von Verhalten bzw. Lebensqualität der Bewohner und Architektur an einem Beispiel aus der Umgebung, z. B. Jugendtreffpunkte, Sportanlagen, Zentren und Plätze, Schulen und Wohnviertel
  • Untersuchen von Architekturbeispielen der klassischen Moderne im Hinblick auf die Interessen der Bauherren und Auftraggeber

Gestalten

Verwirklichen eines der folgenden Vorhaben:

  • Entwerfen von Gebäuden für definierte Benutzergruppen (z. B. Skizzen, Pläne, Ansichten)
  • Entwickeln eigener Vorstellungen zur Umgestaltung bestehender architektonischer oder städtebaulicher Situationen z. B. als Zeichnung, Collage, Photoübermalung, digitale Bildbearbeitung

4 Visuelle Medien
Werbung: Leitbilder - ?
(Nur für das MuG verpflichtend, sonst Zusatzangebot)

Bei der Auseinandersetzung mit Werbematerial sollen die Schüler Einblick in die Bildsprache und die "rhetorischen" Strategien der Werbung gewinnen und Schein und Wirklichkeit versprochener Produkteigenschaften besser unterscheiden lernen. Im Vordergrund steht dabei das Aufspüren gängiger Leitbilder, mit denen vor allem Jugendliche zum Konsum veran1aßt werden (> Ev8, K9, Eth9). In praktischen Gestaltungsversuchen sollen die Schüler typische Leitbilder der Werbung in Sprache und Bild herausarbeiten und im Entwurf neuer "Leitbilder" eigene Wertvorstellungen veranschau1ichen (> W, DS, ME).

Betrachten  

prägnante Werbeanzeigen, Plakate, Prospekte und Werbespots (> D7, mFs, Sk9, Mu7/9: Musikindustrie)

Herauslösen typischer Leitbilder (Figuren, Ideen) und ihrer wesentlichen Merkmale (> ME)

archetypische Leitfiguren, z.B. der Abenteurer, die vollkommene Schönheit, der weise Alte

Vergleich von Werbeversprechen und realem Nutzwert/Schaden (> WR9), z.B. idealisierende Autowerbung und realer Verkehrsalltag (> V)

Gestalten
Leitbilder und -werte in der Werbung
Thematik zur Wahl:
 

kritische Bestandsaufnahme und Darstellung in Schaubildern oder
Anti- Werbung/Persiflage

Bestandsaufnahme:
Herausstellen durch Anhäufung oder Überzeichnung; Konfrontation geschönter Idyllen mit Bildern der Wirklichkeit
Formulieren eigener Leitbilder/Gegenbilder
Darstellungsformen zur Wahl:  

Collage, Übermalung; Photo, Video; Rollen-, Figurenspiel

eigene Versuche:
Entwickeln und Entwerfen einer Gegenwerbung

  • durch Umdeuten/Verfremden
  • Neukonzeption in Sprache und Bild
  • evtl. Ausdenken und Vorführen einer simulierten Werbekampagne für ein neues Produkt
bildnerische Aspekte:

visuelle Idealisierung/Überhöhung eines Produktes durch Verknüpfung mit einem Leitbild bzw. einer Wunschvorstellung; Aufmerksamkeitslenkung (> ME, FZ)

Ku 9.4 Visuelle Medien:
Werbung und Medien

In der Untersuchung von Beispielen aus der Werbung reflektieren die Jugendlichen die Bildsprache und die Manipulationsstrategien der Medienwelt. Sie spüren gängige Leitbilder der Ästhetik auf und veranschaulichen im gestalterischen Entwurf eigener Leitbildvarianten individuelle Wertvorstellungen (> WR 9.1.1,).

 

 

Betrachten
zur Wahl:

Werbeanzeige, Clip, Homepage, Computerspiel; Analyse von Werbeversprechen der Medienwelt

Gestalten
Vorhaben z. B.:

kritische Bestandsaufnahme im Schaubild; Persiflage, Gegen-Werbung, simulierte Werbeaktion

Techniken, z. B.:

Malerei, Collage; Photo, Video, digitale Bildgestaltung; Rollen-, Figurenspiel

bildnerischer Aspekt:

visuelle Idealisierung eines Produktes durch Verknüpfung mit einem Leitbild

Ku 9.4 Bildende Kunst: Klassische Moderne

In der sich wandelnden Beziehung zwischen Kunst und Öffentlichkeit entwickeln sich die künstlerischen Positionen des 20. Jahrhunderts. Die Begegnung mit repräsentativen Werken (möglichst im Original) lässt die Jugendlichen ein Verständnis für die Komplexität der Kunst erlangen. Im bildnerisch-praktischen Bereich erweitern sie ihr handwerkliches Repertoire im - auch experimentellen - Umgang mit unterschiedlichen Materialien und Techniken.

Wahrnehmen

  • Besprechen von Stilen und Strömungen in der Kunst vom Jugendstil bis 1945: Jugendstil, Expressionismus, Kubismus, Abstraktion und Konkretion, Dada, Surrealismus, Neue Sachlichkeit, Bauhaus, Kunst im Totalitarismus
    [-> K 9.3, Ev 9.5, G 9.1]

Gestalten

  • Sammeln und Auswerten von Bildern und Informationen zu Kunstwerken der klassischen Moderne, auch im Team; Präsentation der Ergebnisse (z. B. Ausstellung, Kurzvortrag, medial gestützte Präsentation)

Verwirklichen eines der folgenden Vorhaben:

  • Entwickeln einer Bildgrammatik für Bildreihen und Bildvariationen in Anlehnung an Darstellungstendenzen der klassischen Moderne (z. B. naturalistisch, expressiv, abstrakt, surreal-grotesk) als Malerei, Graphik, Plastik, Video oder Computeranimation
  • Nutzen von in der Kunst der klassischen Moderne entwickelten aleatorischen Verfahren (z. B. Décalcomanie, Frottage, Collage) und synästhetischen Experimenten (z. B. Umsetzen von Gerüchen, Klängen, haptischen Empfindungen) für das bildnerische Gestalten

5 Repräsentation
Blick hinter die Kulissen: Image und Starkult 
   (ca. 6 Std.)

Die Auseinandersetzung mit Formen der Selbstdarstellung kommt dem großen Interesse der Jugendlichen an der Erscheinung und Wirkung der eigenen Person entgegen. An Phänomenen des Starkults, der Werbung und Mode sollen die Schüler Einblick in fragwürdige Mechanismen der Imagebildung gewinnen und in praktischen Versuchen Mög1ichkeiten erkunden, das eigene Erscheinungsbild zu gestalten (> ME, W).

Gestalten
Thematik:
 

Inszenierung der eigenen Person; ImageVerschiebungen bei Stars aus Showgeschäft, Sport und Politik (> Ev8, Sk9)

Nachstellen und bewußtes Verändern von.: Posen und Darstellungen, z.B. als Herrscher, Abenteurer, Filmdiva
Darstellungsmittel zur Wahl:  

Malen, Zeichnen, Formen; Collage, Photographie/Video; Schminken, Verkleiden

Umsetzen der Aufgabenstellung mit den gewählten Darstellungsmitteln
bildnerische Aspekte:  

bildwirksame Posen und Attribute; Blickpunkte und Ausschnitte

Erzeugen und Optimieren eines Images, z.B. durch Kostüm, Maske, Beleuchtung, Umfeld, Rahmung, Sockel
Betrachten
Bildnisse Z.B. von Herrschern, Helden, berühmten Frauen; Heilige in der Kunst; Starphoto und -poster
Vergleichen und Herausarbeiten von charakteristischen Posen und Arrangements

 

Ku 9.5 Repräsentation:
Gestaltung im öffentlichen Raum
(nur für das MuG verpflichtend)

Die Jugendlichen beschäftigen sich mit der ästhetischen Darstellung und Präsentation von Ideen, Leitbildern und Wertvorstellungen durch künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum. In praktischen Entwürfen und Versuchen gewinnen sie Einblick in deren soziale, gesellschaftliche und künstlerisch-ästhetische Aufgaben (> G 9.2, G 9.5).

 

Betrachten

Form, Funktion und Bedeutung historischer und aktueller Beispiele öffentlicher Repräsentationen

z. B.: Reiterstandbild, Brunnen; Mausoleum, Kathedrale; Werke von Calder, Christo, de Saint-Phalle, Serra, Gerz; im virtuellen Raum: Günter

Untersuchung überlieferter Ideale und ihrer Darstellungen (z. B. Pathos, Kitsch)

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Mahnmal für Gewaltopfer, Denkmal der Frechheit

Techniken, z. B.:

Malerei, Zeichnung, Collage, "lebendes Bild", Photomontage, digitale Bildgestaltung, kinetisches Objekt

bildnerischer Aspekt:

Interdependenz von Botschaft und Form ästhetischer Gestaltungen

 

 

10. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG 2 Wochenstunden) 10. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG ggf. 3 Wochenstunden)
Am Ende der Mittelstufe ist das Abstraktionsvermögen der Schüler und ihre Fähigkeit zu systematisieren so weit entwickelt, daß sie die bisher erworbenen Kenntnisse rückblickend und zusammenfassend sichten und ordnen können (> W). Epochenübersichten und vergleichende Betrachtungen im kunstgeschichtlichen Lernbereich helfen, das Gelernte in größeren Zusammenhängen neu zu sehen. Im bildnerischen Bereich tritt der Eigenwert der Mittel in den Vordergrund (> MB).

Abstraktionsvermögen und die gesteigerte Fähigkeit zu systematisieren ermöglichen den Jugendlichen, ihre erworbenen Kenntnisse zu sichten und zu ordnen. Vergleiche aus der Kunstgeschichte helfen, Gelerntes in größere Zusammenhänge einzufügen. Im bildnerischen Bereich tritt der Eigenwert der Mittel in den Vordergrund.

In der Jahrgangsstufe 10 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Fähigkeit, Gestaltungsformen der Abstraktion und der Konkretion erschließen können.
  • bewusstes Wahrnehmen und Verwenden von Gestaltungsmitteln der Bildorganisation und deren Ausdrucksqualitäten
  • Fähigkeit, Fachbegriffe der Werkbetrachtung in Bezug auf Absicht und Wirkung einsetzen zu können
  • Kenntnis künstlerischer Positionen in der Moderne und Postmoderne
  • Beziehungen zwischen Architektur bzw. Design und den eigenen Lebensbedürfnissen erkennen können

1 Bildnerische Praxis
Gestalten des Sichtbaren: Sehen, Ordnen, Deutlichmachen
    (ca. 12 Std.)

Ausgehend vorn Abbilden der sichtbaren Wirklichkeit, sollen sich die Schüler allmählich die ganze Breite bildnerischer Gestaltungsformen erschließen. Über die formale Reduktion und Abstraktion gelangen sie zu bildnerischen Elementen ohne Gegenstandsbezug. Bei der spielerischen Erprobung der Bildmittel sollen die Schüler ihre Aufmerksamkeit auf deren Eigenwert und Wirkung richten und Möglichkeiten ihrer Organisation erkunden, auch in freien Kompositionen ohne abbildende Darstellungsabsicht. Die Schüler sollen dabei visuelle Auswahl- und Ordnungsvorgänge für die Gestaltung nutzen.

Gestalten
Thematik

 

Gegenstände, Figur, Landschaft, Orte, Situationen als visuelle Ausgangsmotive für Bildreihen

interpretierendes Verdeutlichen: Darstellen und Abwandeln des Motivs in Metamorphosen, Variationen freie Erfindungen (> FZ)
Techniken zur Wahl:

Abbild und Abstraktion:
Entwickeln einer Bildreihe: Abstrahieren in Stufen: Abbilden, Vereinfachen, Reduzieren auf einfache Bildstrukturen und bildnerische Grundelemente

Konkretion:
Komponieren mit bildnerischen Grund elementen und Ordnungsprinzipien unter Beachtung von Wahrnehmungsregeln;
experimentelles Erproben interessanter Lösungen zwischen Ordnung und Komplexität

Malerei, Graphik, Plastik, Collage, Montage; experimentelle Drucktechniken

bildnerische Aspekte:

"Gestaltgesetze", Prägnanztendenz, Figur-Grund- Verhältnis, Integration/Differenzierung, Aufmerksamkeitsführung
-zunehmend bewußter Einsatz der Mittel und ihrer Ausdrucksqualitäten zur Organisation des Bildaufbaus

Betrachten
Entwicklungsreihen und Werke abstrahierender, abstrakter und konkreter Kunst, z.B. Mondrian, Kandinsky, Jawlensky, Picasso (> MB); Vergleichsreihen zu Integration und Differenzierung
Auffinden und Beschreiben des Zusammenhangs von Gestaltungsmitteln und künstlerischen Strategien

 

Ku 10.1 Bildnerische Praxis: Sehen, Ordnen, Deutlich machen

Über die formale Reduktion und Abstraktion gelangen die Schüler zu bildnerischen Elementen ohne Gegenstandsbezug. Bei der spielerischen Erprobung der Bildmittel richten sie ihre Aufmerksamkeit auf deren Eigenwert und Wirkung und erkunden Möglichkeiten ihrer bildnerischen Organisation.

 

 

Gestalten
Themen, z. B.:

Gegenstand, Figur, Landschaft als visuelle Ausgangsmotive für Bildreihen; Darstellung und Variieren des Motivs in Metamorphosen, Variationen, freien Erfindungen

Techniken, z. B.:

Malerei, Graphik, Plastik, Collage, Montage; experimentelle Drucktechniken

bildnerischer Aspekt:

bewusster Einsatz der Mittel und ihrer Ausdrucksqualitäten zur Organisation des Bildaufbaus; Abbild und Abstraktion; Konkretion; experimentelles Erproben interessanter Lösungen zwischen Ordnung und Komplexität

Betrachten
Entwicklungsreihen und Werke abstrahierender, abstrakter und konkreter Kunst, z. B.

Picasso, Jawlensky, Kandinsky, Mondrian; Vergleichsreihen zu Integration und Differenzierung

Auffinden und Beschreiben des Zusammenhangs von Gestaltungsmitteln und künstlerischen Strategien

 

2 Bildende Kunst
2.1 Kunstgeschichtliche Ordnungen: Romanik bis Romantik
   (ca. 5 Std.))

In den Jahrgangsstufen 6 mit 9 wurde der Zugang zur Bildenden Kunst vor allem von inhaltlichen Leitideen bestimmt. Dabei haben die Schüler auch Stilmerkmale kennen gelernt. Die Schüler sollen nun diese Kenntnisse aktualisieren und fähig werden, repräsentative Werke von der Romanik bis zur Romantik zeitlich zu ordnen und unter dem Gesichtspunkt der Entwicklung aufeinander zu beziehen. Sie sollen einen systematischen Überblick über die behandelten Stilepochen gewinnen und aufgeschlossen werden für die Formensprache vergangener Jahrhunderte (> EU, W).

Betrachten  

exemplarische Werkbeispiele verschiedener Gattung aus Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Klassizismus/Romantik

Zusammenschau der in den Vorjahren vermittelten Kenntnisse zu den einzelnen Kunstepochen (> G7/8)

Aufbau einer Epochenübersicht als unterrichtsbegleitendes Jahresprojekt

  • Entwicklung eines Orientierungsrasters:
    Epochen, Gattungen, Stilmerkmale
  • Charakterisieren und Zuordnen von Werken (> K10, Ev, Fs, Mu10: Barock)

- Anlegen eines Arbeitsheftes oder einer Schautafel

- Bestimmen stilistischer Merkmale (> G, D11, Mu11: Epochenübersicht)

- Füllen des Rasters mit Bildbeispielen und Texten zu den einzelnen Epochen

Gestalten
ansprechende Ausgestaltung der Übersicht (z.B. in Gemeinschaftsarbeit) nach ästhetischen Gesichtspunkten (Layout)


Sammeln von Bildmaterial (Druck, Photos), Fertigen von Schemazeichnungen, Beschriften mit Kurztexten
 

2.2 Künstler und Publikum:
Künstlerfürst und Außenseiter
   (ca. 5 Std.)

In der sich wandelnden Beziehung zwischen Kunst und Öffentlichkeit im späten 19. und im 20. Jahrhundert geraten Künstlerinnen und Künstler in extreme gesellschaftliche Positionen. In der Begegnung mit Künstlerpersönlichkeiten der Moderne sollen die Schüler Verständnis gewinnen für deren Werk und Wirkung in der Gesellschaft (> W).

 

Betrachten
ausgewählte Werkbeispiele der Kunst des späten 19. und des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Lebensgeschichte der Künstler, z.B.

  • Lenbach und Stuck: Künstlerfürsten des Bürgertums
  • Camille Claudel und Gabriele Münter im Schatten ihrer Partner Rodin und Kandinsky
  • van Gogh und Gauguin auf der Suche nach neuen Kunst- und Lebensformen


Kennenlernen der Lebensgeschichte,' z.B. durch einen Film oder die Lektüre einer Künstlerbiographie; Studium von Zeitdokumenten

Aufzeigen von Besonderheiten im Lebenslauf und im Oeuvre unter sozialgeschichtlichen Aspekten (> Mull: Rolle des Musikers im 19. und 20. Jahrhundert)

Erschließen von Einzelwerken, Erörtern ihrer Bedeutung und Wirkung auf die Öffentlichkeit, damals und heute

evtl. zusätzlich: Gestalten
"biographisches Blatt" oder Schaubild zu einem Künstler nach eigener Wahl (vgl. 4)

 

Sammeln und Auswerten von Bildern und Informationen zu Künstler und Werk in Einzel- oder Partnerarbeit

Blattgestaltung:

  • Werk (Photo-Reproduktion)
  • Kompositionsskizze -Detailstudie
  • Daten
  • Biographisches

Anordnen der Bilder, Zeichnungen und Kurztexte in einer optisch ansprechenden Gestaltung (Layout)

Vorstellen und Erläutern der Arbeit in einem Kurzreferat

Ku 10.2 Bildende Kunst:
Künstlerfürsten, Außenseiter, Protagonisten

In der sich wandelnden Beziehung zwischen Kunst und Öffentlichkeit im späten 19., im 20. und 21. Jahrhundert geraten Künstlerinnen und Künstler in oft außergewöhnliche gesellschaftliche Positionen. In der Begegnung mit Künstlerpersönlichkeiten der Moderne und Postmoderne gewinnen die Schüler Verständnis für deren Werk und Wirkung in der Gesellschaft (> G 9.4, Mu 10.2).

Betrachten
ausgewählte Werkbeispiele der Kunst des 19., 20. und 21. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Lebensgeschichte der Künstlerinnen und Künstler, z. B.:

  • Lenbach und Stuck: Künstlerfürsten des Bürgertums;
  • die Impressionisten: Revolutionäre des Auges;
  • Rodin - Claudel, Kandinsky - Münter, Abramovic - Ulay, Gilbert und George: Künstler und ihre Lebenspartner;
  • van Gogh und Gauguin: Auf der Suche nach neuen Kunst- und Lebensformen;
  • Grosz und Dix: Die Kehrseiten der "Goldenen 20er-Jahre";
  • Nolde, Beckmann: Das Schicksal der "Entarteten" im 3. Reich;
  • Picasso klagt an: Guernica;
  • Beuys, Bourgeois: Künstler, die provozieren;
  • Sherman, Trockel: Postmoderne, Inszenierung und Virtualität
Aufzeigen von Besonderheiten im Lebenslauf und im Oeuvre unter sozial-geschichtlichen Aspekten

Gestalten
z. B.:

biographisches Blatt, Schaubild zu einem Künstler; in Form eines Comics, als Website (> Ku 10.4),

Sammeln und Auswerten von Bildern und Informationen zu Künstler und Werk in Gruppenarbeit; Vorstellen und Erläutern der Arbeit in einem Kurzreferat

3 Gestaltete Umwelt
Architektur: Gebaute Umwelt und Lebensraum 
   (ca. 6 Std.)

An einem Beispiel aus ihrer Umgebung sollen die Schüler wesentliche Beziehungen zwischen architektonischer Gestaltung und den Bedürfnissen der Menschen verstehen lernen und sich in eigenen Verbesserungsvorschlägen mit den Auswirkungen der gebauten Umwelt auf die Lebensqualität auseinandersetzen (> U, W).

 

Betrachten
Zusammenhang von Leben und Architektur (> Ek11; > U) an einem örtlichen Beispiel

Erkunden und Dokumentieren von z.B. Ortszentrum, Wohnviertel, Platz, Park, Jugendheim, ggf. mit Hilfe von Photos und Zeichnungen

Aspekte bezogen auf unterschiedliche Interessengruppen, z.B.

  • Einordnung in die Umgebung, ästhetische Form, Repräsentationscharakter
  • Bedarf, Nutzung, Zweckmäßigkeit, Erhaltungszustand,
  • historischer Wert, Erhaltungswürdigkeit


Auswerten nach Funktion, Gestaltung und Lebensqualität, nach aktuellen Vorzügen und Mängeln und im Hinblick auf zukünftige Bedürfnisse und Entwicklungen

Erörtern von Aspekten zur Verbesserung, Einbeziehen von Fragen des Denkmalschutzes (> U)

Gestalten  

Alternativentwürfe, z.B. als Handzeichnung. Planzeichnung, Collage, Photoretusche

Entwickeln eigener Vorstellungen zur Verbesserung, Umgestaltung, Rekonstruktion

Ku 10.3 Gestaltete Umwelt:
Gebaute Umwelt und Lebensräume

An einem Beispiel aus ihrer Umgebung gewinnen die Schüler Einblick in wesentliche Beziehungen zwischen architektonischer Gestaltung und den Bedürfnissen der Menschen. Sie setzen sich in eigenen Verbesserungsvorschlägen mit den Auswirkungen der gebauten Umwelt auf die Lebensqualität auseinander (> Sk 9.2).

Betrachten.
Zusammenhang von Leben und Architektur an einem konkreten Beispiel aus der Umgebung, z. B. Jugendtreffpunkte, Sportanlagen, Zentren und Plätze, Parks, Wohnviertel, Baudenkmäler, Schule

Aspekte der Untersuchung, bezogen auf unterschiedliche Interessensgruppen, z. B.:
  • Einordnung in die Umgebung, ästhetische Form, Repräsentationscharakter
  • Bedarf, Nutzung, Zweckmäßigkeit, Zustand
  • historischer Wert, Erhaltungswürdigkeit, Sanierung
  • Auswerten nach Funktion, Gestaltung und Lebensqualität, im Hinblick auf zukünftige Bedürfnisse und Entwicklungen, Erörtern von Aspekten zur Verbesserung, Einbeziehen von Fragen des Denkmalschutzes

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Alternativentwürfe

Techniken, z. B.:

Handzeichnung, Collage, Photoretusche, digitale Bildgestaltung

bildnerischer Aspekt:

Entwickeln eigener Vorstellungen zur Verbesserung, Umgestaltung; Rekonstruktion

 

4 Visuelle Medien
Informative Gestaltung: Schaubild, Cover, Plakat

(Nur für das MuG verpflichtend, sonst Zusatzangebot)

Poster, Plakat und Cover für Schallplatten und Kassetten bilden einen wichtigen Bereich der heutigen Jugendkultur und steuern nicht unwesentlich die Wunschträume und Phantasien der Jugendlichen. In eigenen praktischen Versuchen sollen sich die Schüler Einsichten in die Zusammenhänge zwischen der inhaltlichen Mitteilung, der visuellen Aufbereitung und der beabsichtigten Wirkung erarbeiten. Beim Gestalten von Plakaten und Schautafeln zu bestimmten Anlässen sollen sie den Schwerpunkt auf die Mittel und Möglichkeiten einer informativen und übersichtlichen Darstellung legen (> ME).

Gestalten
Skizze, Entwurf und Realisation visueller Mitteilungen

 

Schwerpunkte der Behandlung:

  • Notieren erster Überlegungen, z.B. durch Scribbles, Skizzen in Daumennagelgröße; Übertragen/Vergrößern mit Raster und Kopierer; evtl. Computerschriften
  • Erstellen des Entwurfs: Erproben und Anwenden adäquater Bildmittel beim Layout, beim Einsatz von Schriften und beim Strukturieren der Bildsprache
  • Realisieren, z.B. als Zeichnung, Collage, Malerei, Druck, Kopie

Aufgaben zur Wahl:

Platten-Cover zu einer gegebenen oder selbst gewählten Musik

Plakat für eine Schulveranstaltung, eine Feier oder ein Rock-Konzert

Schautafeln zur Präsentation von Arbeitsergebnissen

Erörtern und Beurteilen

 

bei der Planung:
Fragen zur adäquaten Formulierung und zur Wahl wirkungsvoller Bildmittel

Ermitteln von Einstellungen, Erwartungen, Wünschen der Zielgruppe

bei der Ergebnisbetrachtung:
Beurteilung nach vereinbarten Kriterien, Gesamteindruck

Befragung der Zielgruppe zum Mitteilungs-, Darstellungs-, Anmutungswert

Ku 10.4 Visuelle Medien:
Kommunikation und Design
(nur für das MuG verpflichtend)

Die Bilderwelt der visuellen Medien beeinflusst zunehmend die heutige Jugendkultur und die Phantasien der Schüler. Sie werden durch das Verständnis für Zusammenhänge zwischen inhaltlicher Mitteilung, visueller Aufbereitung und beabsichtigter Wirkung zur informativen sowie übersichtlichen Gestaltung von z. B. Plakaten, Flyers und Websites geführt (> D 10.5).

 

 

Gestalten
Vorhaben: Skizze, Entwurf und Realisation visuell-ästhetischer Mitteilungen, z. B.:

CD-Cover, Schautafel, Klassen-Website

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Malerei, Collage, Druck, Kopie, digitale Bildgestaltung

Bildnerische Aspekte:

Anwenden adäquater Bildmittel beim Layout und beim Einsatz von Schriften und Strukturieren der Bildsprache

Betrachten
- bei der Planung: Ermittlung von Einstellungen, Erwartungen, Wünschen der Zielgruppe; zur adäquaten Formulierung und zur Wahl wirkungsvoller Bildmittel
- bei der Ergebnisbetrachtung: Befragung der Zielgruppe zum Mitteilungs-, Darstellungs-, Anmutungswert der visuellen Botschaften, Gesamteindruck von eigenen Ergebnissen und anderen Beispielen des Graphikdesigns

5 Repräsentation
Öffentliche Darstellung: Denkmäler

(Nur für das MuG verpflichtend, sonst Zusatzangebot)

Die Beschäftigung mit Möglichkeiten und Problemen der ästhetischen Darstellung von Ideen, Leitbildern und Wertvorstellungen, wie sie in Denkmälern verkörpert sind, soll die Schüler zur Auseinandersetzung mit eigenen Wertvorstellungen führen. In bildnerisch-praktischen Entwürfen und Versuchen sollen sie den sozialen Sinn von Denkmälern erfahren und die Schwierigkeit verstehen, eigenen und gemeinsamen Ideen und Idealen in denkmalartigen Gebilden Ausdruck und Gestalt zu geben (> W, U).

 

Sammeln und Erkunden
Form, Funktion und Bedeutung historischer und aktueller Beispiele öffentlicher Repräsentation (> G, Fs, Eth10), z.B. als

  • Plastik (Grab-, Gedenkstein, Freiheitsstatue, Reiterstandbild, Statue eines Erfinders oder Regenten, Kriegerdenkmal, Mahnmal für Opfer der Gewalt)
  • Architektur (Triumphbogen, Mausoleum, Palast, Kathedrale)
  • Untersuchen überlieferter Ideale und ihrer Darstellung (z.B. Pathos, Kitsch) im Wandel ihrer Wertschätzung
  • überlegte Stellungnahme zu Denkmälern der Vergangenheit und Gegenwart; Frage nach der öffentlichen Wirksamkeit heute
  • Kritik und neue Öffentlichkeitswirkung durch Verfremden (z.B. Christo); Möglichkeiten ironischer Gegen-Denkmäler, z.B. für den letzten Baum, -Autofahrer

Gestalten
Entwerfen eines Denkmals als Modell, Photomontage oder 'lebendes Bild', z.B. Erfinderdenkmal, Anti-Kriegsdenkmal

Überlegungen und praktische Ansätze zur Verkörperung eigener oder gemeinschaftlicher Ideen und Wertvorstellungen im Sinne eines Denkmals (> W, FZ)

Ku 10.5 Repräsentation:
Gruppen, Firmen, Institutionen

Die Beschäftigung mit Selbstdarstellungen von z. B. Unternehmen - Corporate Identity - öffnet für die Jugendlichen ein abwechslungsreiches Lernfeld. In Teamarbeit erproben die Schüler Präsentationskonzepte auch mittels neuester Technologien und analysieren z. B. kommerzielle Werbestrategien. Den Zusammenhang von Image und Medien erfahren sie am wirkungsvollsten am Beispiel der eigenen Schule (> K 10.5, WI 9.2.2).

 

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Schulprofilanalyse, Schulhomepage, Prospekt für eine Arbeitsgemeinschaft, CD-ROM, virtuelles Firmenprojekt, spezielle Schülergruppierungen

Methoden, z. B.:

fächer- und klassenübergreifende Projekte; Analyse und Entwurf einer Gesamtstrategie, ggf. Realisation von Teilbereichen

bildnerische Aspekte:

Zusammenwirken bildnerischer Gestaltungselemente bei der Entwicklung eines Image-Konzepts

Betrachten
aktuelle und historische Beispiele zur Wahl:

z. B.: Konzeption identitätsstiftender Erscheinungsbilder (in Ausstellungen und Veröffentlichungen); Corporate Identity (Design, Communication, Culture); Gruppenphilosophien; Banken, Parteien, Fernsehsender, Firmenlogos

z. B.: Präsentationen im "Dritten Reich" und anderen Staatsdiktaturen (> K 10.5)

 

11. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MNG 2 Wochenstunden, MuG 3 Wochenstunden) 11. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG ggf. 3 Wochenstunden)
Das Bedürfnis, eine persönliche Weltsicht zu entwickeln, führt die Schüler zur Auseinandersetzung mit Wertfragen im Spannungsfeld von Ideal und Wirklichkeit. Die interpretierende Darstellung persönlicher Auffassungen (> D 11) steht deshalb im Mittelpunkt der bildnerischen Arbeit.
(Das Mathematisch-Naturwissenschaftliche und das Musische Gymnasium behandeln alle Themenkreise; die übrigen Gymnasien die ersten beiden und einen weiteren nach Wahl.)

Das Bedürfnis, eine persönliche Weltsicht zu entwickeln, führt die Schüler zur Auseinandersetzung mit Wertfragen im Spannungsfeld von Ideal und Wirklichkeit. Die interpretierende Darstellung persönlicher Auffassungen steht deshalb im Mittelpunkt der bildnerischen Arbeit.
(Das Musische Gymnasium behandelt alle Themenkreise; die übrigen Gymnasien behandeln die Themenkreise Ku 11.1, Ku 11.2.2 und einen weiteren nach Wahl.)

In der Jahrgangsstufe 11 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Fähigkeit, Erfahrungen und Meinungen zu visualisieren und sprachlich zu vermitteln.
  • subjektive und reflexive Einstellungen zu Werken der Bildenden Kunst entwickeln können
  • Kenntnisse in kunstgeschichtlichen Epochen und Fähigkeit zur vergleichenden Werkbetrachtung
  • Fähigkeit zur eigenständigen, experimentellen Gestaltung in einem der drei Themenkreise Baukonzepte - Produktgestaltung, Die inszenierte Botschaft oder Symbolformen im Zusammenlebe

 

1 Bildnerische Praxis
Gestalten von Erfahrungen: Die Welt in meinen Augen   
(ca. 12 Std.)

Die Heranwachsenden sollen ihre Möglichkeiten nützen und erweitern, Wirklichkeit zu interpretieren und persönliche Erfahrungen, Meinungen und Wertvorstellungen bildnerisch zu gestalten. Sie sollen lernen, angemessene Darstellungsmittel für ihre Aussageabsichten zu wählen und die Wertungen, die in ihren Arbeiten zum Ausdruck kommen. an ihrem Wirklichkeitsbezug im Zusammenhang von Absicht, Form und Wirkung zu überprüfen, zu begründen und zu verantworten (> MB, W).

Gestalten
Anlässe:
 

Themen mit deutlichem Bezug zur Realität, die unterschiedliche Stellungnahmen und Wertungen ermöglichen (> W)

bildnerische Auseinandersetzung mit problemhaltigen Texten (> D), Bildern, eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen
Gestaltungsgebiete zur Wahl:
  • entwickelnde Arbeit von der Skizze bis zur Ausführung
  • Realisation unter bewußtem Einsatz einer bestimmten Gestaltungstendenz, z.B. abbildhaft, sachlich, informativ, symbolisierend. expressiv, propagierend
  • Dokumentieren und Präsentieren des Entwicklungsganges (z.B. Mappe, Schautafel, Mini-Ausstellung

Malerei, Graphik, Plastik, Collage, Photographie, Video, Film

bildnerische Aspekte:

das Bildgefüge als Bedeutungsträger: Erprobung und Verwendung von Darstellungsmitteln, die der eigenen Aussageabsicht angemessen sind

Betrachten
Arbeitsergebnisse in ihrem Entwicklungsgang; ggf. Vergleich mit Beispielen aus Kunst, Design usw.
Erläutern des Konzeptes, Charakterisieren der Darstellungsmittel im Zusammenhang von Aussageabsicht, Form und Wirkung; ggf. Begründen persönlicher Wertungen

Ku 11.1 Bildnerische Praxis:
Erfahrung, Meinung, Wertvorstellung

Die Jugendlichen erweitern ihre Möglichkeiten, Wirklichkeit zu interpretieren und persönliche Erfahrungen und Wertorientierungen bildnerisch zu gestalten. Sie lernen, angemessene Darstellungsmittel für ihre Aussageabsichten zu wählen. Sie überprüfen und begründen ihre Wertungen an ihrem Realitätsbezug im Zusammenhang von Gestaltung und Wirkung.

 

Gestalten

Themen mit deutlichem Bezug zur Realität, die unterschiedliche Stellungnahmen und Wertungen ermöglichen

Techniken, z. B.:

Malerei, Graphik, Plastik, Collage, Photographie, Video, Film, digitale Bildgestaltung

bildnerische Aspekte: Realisation unter bewusstem Einsatz einer bestimmten Gestaltungstendenz; das Bildgefüge als Bedeutungsträger; Beziehung zwischen Darstellungsmitteln und Aussageabsicht
Betrachten
Erläutern des Konzepts, Charakterisieren; Arbeitsergebnisse in ihrem Entwicklungsprozess; ggf. Vergleich mit Beispielen aus der Bildenden Kunst und dem Design; Beurteilung der Darstellungsmittel im Zusammenhang von Aussageabsicht, Form und Wirkung

 

Ku 11.2 Bildende Kunst
Ku 11.2.1 Europäische Stilbildung

In den Jahrgangsstufen 6 mit 10 wird der Zugang zur Bildenden Kunst vor allem von inhaltlichen Leitideen bestimmt. Die erworbenen Kenntnisse über Stilmerkmale werden nun aktualisiert. Anhand repräsentativer Werke von der Romanik bis zur Romantik nehmen die Jugendlichen Einblick in Entwicklungen der europäischen Stilepochen.

Betrachten
  • exemplarische Werkbeispiele verschiedener Gattungen aus "Romanik bis Romantik"
  • Aufbau einer Übersicht, evtl. als unterrichtsbegleitendes Jahresprojekt
  • Entwicklung eines Orientierungsrasters: Epochen, Gattungen, Stilmerkmale
  • Charakterisieren und Zuordnen von Werken
Gestalten

z. B.: Sammeln von Bildmaterial, Fertigen von Schemazeichnungen, Beschriften mit Kurztexten; graphische Ausgestaltung der Übersicht in Gemeinschaftsarbeit; digitale Präsentation

2 Bildende Kunst
Kunstgeschichtliche Längsschnitte: Kontinuität und Wandel
   (ca. 8 Std.)

Das Bestreben der Jugendlichen, eigene Standpunkte zu gewinnen und zu behaupten, lenkt ihr Interesse auch in der Kunst auf Wertfragen, die an historischen Wendepunkten besonders deutlich in Erscheinung treten (> G; > EU, W). Die Schüler sollen sich in vergleichenden Betrachtungen nach unterschiedlichen Aspekten neue Ansätze zur Werkerschließung erarbeiten, die Kontinuitäten und Wandlungen in historischen Entwicklungsgängen deutlich machen und das Einzelwerk in übergreifende Zusammenhänge stellen (> D, Fs, Mu).

Betrachten:
Kunstwerke im Vergleich Überblicke bzw. Längsschnitte zur Wahl:

  • eine Epoche
  • zwei Epochen im Kontrast
  • historische Längsschnitte
  • Rückgriffe und 'Renaissancen'
  • Auseinandersetzung mit außereuropäischer Kunst

mögliche Schwerpunkte in der Behandlung:

  • Untersuchen von Werken verschiedener Regionen, Gattungen oder Künstler
  • Feststellen von Unterschieden/Gemeinsamkeiten in Form, Inhalt und Ausdruck
  • Nachspüren der Entwicklung von Motiven, Themen oder Techniken
  • Auffinden von Vorbildern .und Ursachen der Rückbesinnung
  • Aufzeigen von Einflüssen (z.B. auf Impressionismus, Expressionismus, Kubismus)

vertiefende Auseinandersetzung mit einem im Überblick behandelten Werk

selbständiges Vorbereiten von Beiträgen, auch in Form von Schülerreferaten

  • unterschiedliche Näherungswege
  • erster Eindruck
einfühlende, frei assoziierende Bildmeditation
  • der sichtbare Bestand des Werkes
genaues Beobachten, Erfassen und Be schreiben von Einzelheiten und Zusammenhängen
  • Erschließung im Rahmen kunstgeschichtlicher Zusammenhänge der Entstehung, Bedeutung und Wirkun
Einbeziehen werktechnischer, ikonographischer, stilgeschichtlicher und biographischer Aspekte; Auswerten von Fach
  • das Kunstwerk als Welt-Bild, Vor-Bild, Gegen-Bild (> K11, Ev11, Eth); Verdeutlichung religiöser, personaler oder sozialer Sinnorientierungen
Einbeziehen geistes- und sozialgeschichtlicher Aspekte; Aufsuchen von Entsprechungen zu Wertvorstellungen aus Religion, Philosophie, Dichtung; Literatur, Musik usw.
ggf. zusätzlich: Gestalten
-vergleichende Dokumentation in Skizzen oder Schaubildern
Herausarbeiten von Merkmalen; Aufzeigen von Analogien durch Bild und Text

 

Ku 11.2.2 Kontinuität und Wandel

Die Schüler erarbeiten sich in vergleichenden Betrachtungen nach unterschiedlichen Aspekten neue Ansätze zur Werkerschließung: Kontinuitäten und Veränderungen werden in ihren historischen Entwicklungen deutlich und Einzelwerke in übergreifende Zusammenhänge gestellt (> G 11.3, L 11.3, Gr 11).

 

 

Betrachten:

Kunstwerke im Vergleich, Überblicke bzw. Längsschnitte zur Wahl:

z. B.: historische Längsschnitte (Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten in Form, Inhalt und Ausdruck; Entwicklung von Motiven, Themen oder Techniken); Vorbilder und Ursachen für Rückgriffe und "Renaissancen; Auseinandersetzung mit außereuropäischer Kunst (Einflüsse, z. B. auf Impressionismus, Expressionismus, Kubismus)

vertiefende Beschäftigung mit einem im Überblick behandelten Werk, auch in Form von Schülerreferaten: unterschiedliche Näherungswege, z. B.

einfühlende, frei assoziierende Bildmeditation; erster Eindruck des sichtbaren Werkbestands; Interpretation im Rahmen kunstgeschichtlicher Zusammenhänge der Entstehung, Bedeutung und Wirkung; das Kunstwerk als Welt-Bild, Vor-Bild, Gegen-Bild; Erschließung religiöser, personaler oder sozialer Orientierungen.

Gestalten

ggf. vergleichende Dokumentation in Schaubildern: Merkmale, Unterschiede und Analogien in Bild und Text

 

3 Gestaltete Umwelt:
Baukonzepte, Produktgestaltung  
 (ca. 8 Std.)

Durch die moderne Technik erfährt unser Leben einschneidende Veränderungen. In der Auseinandersetzung mit lokalen Gegebenheiten im Bereich der Architektur und Stadtplanung (> Ek; > V) oder mit Neuerungen im Design sollen die Schüler Einblick in aktuelle Aufgaben der Umweltgestaltung gewinnen (> U). Sie sollen dabei sensibel werden für die jeweilige Situation und für mögliche Auswirkungen anstehender Veränderungen. Im Entwickeln eigener Gestaltungsvorschläge sollen sie gegensätzliche Standpunkte abwägen, alternative Lösungsansätze berücksichtigen und das technisch Machbare auf seine Folgen für die Betroffenen prüfen.

Betrachten
eines aktuellen Beispiels aus dem Bereich: -Baugestaltung/Stadtplanung (> Ekll):
Wohnen, Verkehr (> V), Erholung oder
- Design/Produktgestaltung:
Objekte, Geräte industrieller Fertigung

Beurteilen der Situation: Untersuchen des Zusammenhangs von Gestaltung, Funktion, Nutzwert
Erörtern geplanter Veränderungen Entwickeln eigener Überlegungen

Gestalten
einer Aufgabe aus dem Bereich: -Baugestaltung/Stadtplanung, z.B. Ensemble-Bereinigung, Hinterhofsanierung, Öko
Architektur
oder
-Design/Produktgestaltung, z.B. Möbel,
Mehrzweckgerät, Arbeitsplatz-Design'


Erstellen von Skizzen, Studien, Photomontagen
Entwickeln eigener Konzepte, Entwürfe, Modelle im gewählten Bereich als realistische Verbesserung, utopische Vision oder humorvolle Persiflage

Ku 11.3 Gestaltete Umwelt:
Baukonzepte, Produktgestaltung

In der Auseinandersetzung mit lokalen Gegebenheiten im Bereich der Architektur und Stadtplanung oder mit aktuellem Design gewinnen die Schüler Einblick in Aufgaben und Probleme der Umweltgestaltung.

 

 

Betrachten

  • z. B.: Baugestaltung bzw. Stadtplanung: Wohnen, Verkehr, Erholung; Design bzw. Produktgestaltung: Objekte, Geräte industrieller Fertigung
  • Aspekte der Untersuchung; Zusammenhang von Gestaltung, Funktion, Nutzwert
Gestalten
Themen/Bereiche, z. B.:

Baugestaltung bzw. Stadtplanung (Ensemble-Bereinigung, Hinterhofsanierung, Öko- und Solararchitektur usw.); Design bzw. Produktgestaltung (Möbel, Mehrzweckgerät, Arbeitsplatz-Design usw.)

bildnerische Aspekte:

realistische Verbesserung, utopische Vision oder humorvolle Persiflage

4 Visuelle Medien
Medien und Öffentlichkeit: Die inszenierte Botschaft  
  (ca. 8 Std.)

Die täglichen Nachrichten- und Bilderflut kann dazu führen, daß sich neben der individuell erfahrbaren Wirklichkeit Ersatz- oder Scheinwirklichkeiten entwickeln. Die Schüler sollen den Realitätsgehalt vermittelter Botschaften prüfen (-+ ME, W) und die Nutzbarkeit von Medien in eigenen Versuchen praktisch erproben (> FZ), sei es mit authentischem Anspruch oder in parodistischer Überzeichnung.

Gestalten
Gestaltungsgebiete zur Wahl:
 

 

  • Photographie
  • Film, Video
  • Plakat, Schaubild, Ausstellun

 

Erkunden eines visuellen Mediums, seiner spezifischen Darstellungsmittel und ihrer Wirkungen

bildnerische Aspekte:  

Inszenierung von Botschaften mit sachlichinformierender, propagierender oder ironisch-persiflierender Tendenz, z.B.

  • objektiv-sachliche Darstellung von Ereignissen
  • Darstellung erfundener Inhalte als sachliche Information, bzw. verfremdendes Kommentieren authentischen Materials
  • Präsentation anschaulicher Beispiele mit sachlich-aufklärender Absicht

Erproben des Mediums als Informationsträger; bewußter Einsatz seiner Mittel für eine bestimmte Aussageabsicht, z.B.

  • Bericht aus dem Schulleben ("elektronische Schülerzeitung")
  • gestellte Photoreportage, fingiertes Interview, bzw. Photo- oder Filmsequenz mit verfälschendem Text unterlegt
  • medienkritische Dokumentation

Betrachten und Beurteilen

  • eigene Arbeitsergebnisse
  • visuelle Mitteilungen aus den Massenmedien (> P, FZ)
  • medienkritische Texte
Untersuchen der Wechselbeziehung von Absicht, Inhalt, Gestaltungsmittel, Darstellungsform; von Rezeptionsweise, Wirklichkeitsgehalt und Wirkung (> Ev, D10/11, Fs, Sk, Mu)

Ku 11.4 Visuelle Medien:
Die inszenierte Botschaft

Die tägliche Nachrichten- und Bilderflut führt dazu, dass sich neben der individuell erfahrbaren auch sekundäre Wirklichkeiten entwickeln. Die Schüler prüfen den Realitätsgehalt vermittelter Botschaften und erproben die Nutzbarkeit von Medien in praktischen Versuchen.

 

Gestalten
Gestaltungsgebiete, z. B.:

Photographie, Film, Video, digitale Bildgenerierung, Plakat, Schaubild, Ausstellung

bildnerische Aspekte:

Inszenierung von Botschaften mit sachlich-informierender, propagierender oder ironisch-persiflierender Tendenz:

z. B. objektiv-sachliche Darstellung von Ereignissen, Darstellung erfundener Inhalte als sachliche ästhetische Mitteilung bzw. verfremdendes Kommentieren authentischen Materials; Präsentation anschaulicher Beispiele mit sachlich-aufklärender Absicht

Betrachten
Bereiche, z. B.:

eigene Arbeitsergebnisse, visuelle Mitteilungen aus den Massenmedien, medienkritische Texte und Illustrationen (> D 11.5)

Aspekte der Untersuchung:

Wechselbeziehung von Absicht, Inhalt, Gestaltungsmittel und Darstellungsform visueller Botschaften; Rezeptionsweise, Wirklichkeitsgehalt und Wirkung

 

5 Repräsentation:
Symbolformen im Zusammenleben
   (ca. 8. Std.)

Die Schüler untersuchen vertraute und fremde Symbolhandlungen, in denen sich das ästhetische Ausdrucksbedürfnis der Menschen zeigt: im Brauchtum, in den religiösen, beruflichen und in anderen Bereichen des Zusammenlebens (-+ EU). Den Schülern soll bewußt werden, daß Feste, Feiern, Rituale und ähnliche gemeinschaftliche Aktionen ästhetisch inszenierte Gegenpole zum Alltag bilden und bestimmte Einstellungen und Verhaltensweisen wecken und bestärken. Ähnlich \\le repräsentative Bauten und Denkmäler veranschaulichen sie Werte und drücken Überzeugungen aus (> W). Im Dokumentieren und Vergleichen, gegebenenfalls auch im Nachspielen symbolischer Handlungsformen oder im Erproben von Alternativen soll den Schülern ihre gemeinschaftsstiftende Funktion deutlich werden, aber auch die Gefahr des Mißbrauchs zu kollektiver Erregung und Masseneuphorie (> ME, FZ, P).

Betrachten
ritualisierte Abläufe, Feste, Feiern, Aktionen (> K9, Ev, Eth, Fs, G, Sk) in Bereichen wie:

  • Familie (> FA)
  • Kirchenjahr, Brauchtum
  • High Society, Clique, Fan-Gemeinde
  • Vereine und Verbände
  • Kulturbetrieb
  • Staat und Politik

 

Untersuchen von Konventionen, ihrer spezifischen Mittel, Ausdrucksformen und Motive

Beurteilen ihrer Bedeutung und Wirkung, auch im wechselseitigen Einfluß mit repräsentativen Räumen, Plätzen

Gestalten
Themen zur Wahl:

  • Gegenüberstellung (Historie und Gegenwart; eigene und fremde Kultur); Tracht, Uniform, Outfit, Schmuck; Bräuche
  • Körpersprache: Blicke, Gesten, Haltung, Rhetorik
  • Begrüßungsrituale; Auftreten; Bewerbungsgespräch
  • eigene Aktionen und Happenings

 

  • Sammeln, Dokumentieren und Vergleichen, z.B. auf Schaubildern, in Photosequenzen, Collagen
  • Nachgestalten, Umgestalten von Beispielen
  • szenische Versuche (> mFs)
  • Entwickeln und Erproben eines formalisierten Handlungsablaufes

Ku 11.5 Repräsentation:
Symbolformen im Zusammenleben

Den Schülern wird bewusst, dass Feste, Feiern und Rituale ästhetisch inszenierte Gegenpole zum Alltag bilden, Werte veranschaulichen und Überzeugungen vermitteln. In eigenen praktischen Experimenten und theoretischen Reflexionen untersuchen sie Struktur, Bedeutung und Wirkung von prozessualen Aktionen.

 

 

 

Betrachten
  • Bereiche, z. B.: ritualisierte Abläufe wie Feiern und "Events"; Aktionen in Bereichen wie: Familie, religiöse Gemeinschaften, High Society, Clique, Peergroups, Vereine bzw. Verbände, Firmen, Kulturbetrieb, Staat und Politik; Unterschiede in den Kulturen; Riten im virtuellen Raum
  • Aspekte der Untersuchung: ästhetische Konventionen (z. B.: ihre spezifischen Mittel, Ausdrucksformen und Motive; ihre Bedeutung und Wirkung, auch im wechselseitigen Einfluss mit repräsentativen Räumen oder Plätzen)
Gestalten
Themen, z. B.:

Vergleich (Historie und Gegenwart, eigene und andere Kulturen; Outfit, Tracht und Uniform, Schmuck; Folklore); Körpersprache (Mimik, Gestik, Haltung, Rhetorik); Begrüßungsrituale, Eigenpräsentationen, Bewerbungsgespräche; eigene Aktionen, Happenings, Inszenierungen

Techniken, z. B.:

Photo/Film, Collage, szenisches Spiel

abildnerische Aspekte:

aussage- und wirkungsorientierte Gestaltung