Lehrplan Kunst am Gymnasium in Bayern
Jahrgangsstufen 5 mit 11

Dieses ist eine eigenhändige Übertragung aus den unten angegebenen Quellen ohne Gewähr für Richtigkeit

Entwurf Stand: 13.02.2003
Quelle: ISB http://www.isb.bayern.de/gym/kunst/

Hermann Ludwig

5. Jahrgangsstufe (Geltung ab dem Schuljahr 2003/2004)
6. Jahrgangsstufe
7. Jahrgangsstufe
8. Jahrgangsstufe
9. Jahrgangsstufe
10. Jahrgangsstufe
11. Jahrgangsstufe

5. Jahrgangsstufe (2 Wochenstunden)

In der Jahrgangsstufe 5 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Vertrautheit mit mindestens einer elementaren und einer experimentellen Arbeitstechnik
  • über das Staunen zum bewussten Wahrnehmen exemplarischer Kunstwerke unterschiedlicher Gattungen gelangen
  • Fähigkeit zu assoziativer Phantasie. Erzähl- und Spielfreude bei individuellen und gemeinschaftlichen bildnerischen Vorhaben
Ku 5.1 Bildnerische Praxis
Ku 5.1.1 Phantasie und Wirklichkeit

Im Mittelpunkt stehen individuelle Bildgestaltungen, in denen die Schüler Wahrnehmungen aus ihrer Erlebniswelt mitteilen. Im Veranschaulichen eigener Erfahrungen und Vorstellungen erweitern und festigen sie ihre Fähigkeiten, grundlegende Gestaltungsmittel und -techniken wirksam einzusetzen. In Darstellungen, die noch nicht vom Streben nach systematischer Abbildhaftigkeit bestimmt sind, können sie die ganze Breite einer kindlichen, phantasievollen Bildsprache zeigen (> D 5.4).

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Darstellen von Objekten, Figuren, Situationen im Alltag, von Erlebnissen, Beobachtungen; Wunschträume, Abenteuer, Märchen, Legenden, Phantasiewelten; Reizworte, Materialwirkungen

Techniken, z. B.:

Malen, Zeichnen, Formen; digitale Bildbearbeitung

bildnerische Aspekte:

Finden eigener Bildideen, Wahl bildwirksamer Momente, Ausbau der Darstellung; Überlegungen zu Größe, Formateinteilung und geeigneten Bildmittel

Betrachten
eigene bildnerische Ergebnisse; Mitteilen und Erzählen, auch über das sichtbar Dargestellte hinaus

 

Ku 5.1.2 Kunstlabor

Die Kinder experimentieren mit Werkstoffen und Techniken, die sie im freien Assoziieren, durch Testen von Materialwirkungen und im kreativen Spiel für eigene Bild-Erfindungen nutzen.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Herstellen von Zeichen- und Malmaterialien (Zeichenkohle); Malen mit Natursubstanzen (Tee, Ei-Tempera mit natürlichen Pigmenten) (> NT 5.2)

Techniken, z. B.:

Abspreng-, Abklatschtechniken, Montage mit Abfallmaterialien; ausgefallene Mal- und Zeichengeräte, ungewöhnliche Bildträger

bildnerische Aspekte:

kreativer Umgang mit verschiedenen Werkmitteln und Techniken

Betrachten
z. B.: Eignung der Testergebnisse für bildnerische Vorhaben; lyrisch-gestische Malerei, surreale Bildfindungen

 

Ku 5.2 Bildende Kunst:
Bildern begegnen

Exemplarische Werkbetrachtungen vermitteln Zugänge zur Bildenden Kunst und ihren Gattungen. Dabei stehen das persönliche Erleben und die Phantasie der Schüler im Vordergrund: Zu Werken, die Assoziationen und Erzählfreude wecken, äußern sie ihre Empfindungen und erfreuen sich am Weiterfabulieren ihrer Eindrücke.

Betrachten

Gemälde, Graphik, Plastik; möglichst im Original: auch unter Aspekten, die die Schüler bei der Beobachtung selbst ansprechen; weiterführende Aspekte: z. B. persönliche Wertschätzung

Gestalten

spielerischer Umgang mit Kunstwerken z. B. Bilddiktat vor der Betrachtung; Erfinden, Nachgestalten und Weiterführen

 

Ku 5.3 Gestaltete Umwelt:
Szenen fürs Panoptikum
(Wahlalternative zu Themenkreis Ku 5.4)

Die Kinder entwickeln in szenischen Modellen eigene Vorstellungen für phantasievolle und anschauliche Realisierungen. Im Zuordnungsspiel plastischer Elemente erfahren sie das Komponieren als einen lebendigen Vorgang, durch den sich Situationen aus dem Alltag und der Vorstellungswelt planen, arrangieren und szenisch formulieren lassen. Sie werden dabei sensibel für haptische Eindrücke und räumliche Zusammenhänge.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Modelle, Kulissen, Figuren, Ensembles, auch in Partner- und Gruppenarbeit (> NT 5.2)

Techniken, z. B.:

Plastik, Malerei, Montage aus Natur- und Abfallmaterialien; einfache Bauverfahren und Materialverbindungen für Holz, Pappe, Papier

bildnerische Aspekte:

Bau eines szenischen Modells mit Abstimmen von Figur, Objekt und Raum beim Bau eines szenischen Modells

Betrachten
Erläutern des eigenen Modells, Schildern der Situation; Erzählen, auch über das Dargestellte hinaus; evtl. Verlebendigen von Szenen im Spiel

Ku 5.4 Visuelle Medien:
Zeichen, Schriften, Dokumente
(Wahlalternative zu Themenkreis Ku 5.3)

Die Schüler setzen sich mit den Bedeutungs-, Form- und Ausdruckswerten einer Schrift auseinander und lassen sich bei ihren Schreibexperimenten vor allem von Spaß und Entdeckerfreude leiten.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Verfremdung und Umkehrung von Buchstaben, Wörtern, Alphabeten, Text-Bildkombinationen, (Geheimschrift, Schatzkarte; Buchstabenarchitekturen, verrückte Texte, Buchstabenspiele u.a)

Techniken, z. B.:

Schreiben, Zeichnen, Malen; auch Drucken, Collagieren, Plastizieren, Nutzen eines einfachen Graphikprogramms oder eines Textverarbeitungsprogramms

bildnerische Aspekte:

Experimente mit Zeichen und Formen der Schreib- und Druckkultur in Vergangenheit und Gegenwart

Betrachten
historische und aktuelle Zeichen (Piktogramme, Schriftbilder) als Informationsträger; Untersuchen von Beispielen: antike Inschriften (> L1 5.3), Bibelhandschriften, Verkehrsschilder, Plakate, Anzeigen, Internet

Ku 5.5 Darstellendes Spiel:
Puppentanz und Mummenschanz

Darstellendes Spiel mit Requisiten und Modellen weckt Phantasie, Kreativität sowie Körper- und Materialwahrnehmung der Kinder. Im Erfinden, Erproben und Realisieren kleiner Spielszenen entwickeln die Schüler Einfallsreichtum und Improvisierfreude sowie ein Gespür für bildnerisch dramatische Ausdruckswerte und Szenen (> D 5.1, Mu 5.1).

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Stegreifspiel, Spiel mit Requisiten, Materialszenen, situative Spielideen, Personen- und Maskenspiel; Pyramidenbaustelle, Wettbewerb der Zauberer, Beim Friseur

Spielentwicklung, z. B.:

Auswählen/Erfinden einer Geschichte/Episode im Gruppengespräch; improvisierendes Erproben unter Einsatz von Materialien, Requisiten, Kostüm, Maske; Ordnen und Festlegen der Szenenfolge, Ausgestalten der Spielhandlung; Durchlaufproben; Aufführung vor Eltern oder Parallelklasse

Betrachten

Aufmerksames Beobachten begleitet den ganzen Arbeitsverlauf. Die Reflexion von Teilergebnissen dient als Anlass für wirksameres bildnerisches Spielen und Darstellen.

 

6. Jahrgangsstufe (2 Wochenstunden)

Allmählich geht das vorwiegend erzählerische Gestalten in ein absichtsvolles, auf Wirkung bedachtes Darstellen inhaltlicher Anliegen über. Dabei werden den Schülern die Ausdrucksmöglichkeiten der Bildmittel wichtig.

In der Jahrgangsstufe 6 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Erkennen der Bedeutung einer individuellen Bildsprache durch Erproben angemessener Darstellungsmittel zur Steigerung der Bildwirkung
  • Erweiterung der gestalterischen Möglichkeiten durch Plastizieren und Skulptieren
  • Bereitschaft, Lebensumstände und Leistungen früherer Kulturen nachzuempfinden und zu verstehen; Vertrautheit mit einem antiken Baudenkmal und einer antiken Plastik
  • soziale Fähigkeiten beim Planen und Ausführen gemeinsamer Vorhaben
Ku 6.1 Bildnerische Praxis:
Ku 6.1.1 Ausdrucksvoll ins Bild gesetzt

Bei der bildnerischen Umsetzung von Vorstellungen und Beobachtungen bauen die Kinder ihre individuelle Bildsprache weiter aus. Sie erkunden dabei unterschiedliche Ausdrucks- und Wirkungsmöglichkeiten der Bildmittel und setzen sie unter Beachtung gestalterischer Regeln differenziert und absichtsvoll ein (> F1/2  6.2, Mu 6.1).

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

aus Erlebnis- und Phantasiewelt (einfache Gegenstände; Handlungen, Stimmungen)

Techniken, z. B.:

Zeichnen, Malen; Drucken, Formen; Collage, Montage; Gestalten mit Zeichen- und Malprogrammen am Computer

bildnerische Aspekte:

Erproben der Ausdrucksqualitäten von Bildmitteln, Steigern der Farb- und Formprägnanz

Betrachten

Arbeitsergebnisse: Verständlichkeit, Nah- und Fernwirkung, Beziehung von Inhalt, Form und Ausdruck

Ku 6.1.2 Gemeinsam gestalten

In einem themenübergreifenden Gemeinschaftsprojekt realisieren die Schüler gemeinsam entwickelte Ideen und üben dabei soziale Kompetenzen wie Toleranz und Kompromissbereitschaft ein.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Bildzyklen, Wandbilder; Figurenensembles, Ausstattung für szenisches Spiel, Internetprojekt

Methoden, z. B.:

gemeinsames Entwickeln, Sammeln und Auswerten der Ideen, Skizzen und Entwürfe; Aufgabenverteilung, Zeitplanung, Materialbeschaffung, Realisation

Betrachten

Auswertung und Präsentation der Ergebnisse, ggf. in einer Ausstellung

 

Ku 6.2 Bildende Kunst: Entdecker und Ausgräber

Die Schüler erleben den Zugang zu Kunstwerken der Vorgeschichte und des Altertums über das "Abenteuer der Archäologie". In der Begegnung mit frühen Kulturen und durch die Betonung erlebnishafter Momente bauen sie eine Beziehung zu den Menschen, ihren Lebensumständen und künstlerischen Leistungen auf (> L1/2 6.3).

Betrachten
gestaltete Zeugnisse, z. B.:

aus Vor- und Frühgeschichte, frühen Hochkulturen und klassischem Altertum; Fundgeschichte bzw. Lebenslauf eines berühmten Archäologen; Wohn- und Kultstätten; Regionalfunde aus Bayern (Bildwerke, Waffen, Schmuck, Kleidung); Fundbeschreibung und Bedeutung im Lebenszusammenhang der Menschen

Gestalten
bildnerische oder szenische Weiterführungen, z. B.

in einem Gemeinschaftsprojekt: archäologisches Bilderbuch (Taschenmuseum), Spielszene Antike Tempelbaustelle, Nachbau einer Ägyptischen Grabstätte

 

Ku 6.3 Gestaltete Umwelt:
Gefäße, Figuren, Modelle

Beim Herstellen von Gegenständen und Plastiken lernen die Kinder unterschiedliche Verfahren des Formens, Bauens und der Oberflächengestaltung kennen. Sie stärken ihr räumlich-plastisches Vorstellungsvermögen und sensibilisieren dabei ihre Wahrnehmung für haptische Formqualitäten.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Form-Erfindungen aus Realität und Phantasie (Gebrauchsgegenstände, Figurales, Modelle, Reliefs)

Techniken, z. B.:

plastische Mittel (Ton, Holz, Wachs, Seife, Fango usw.)

bildnerische Aspekte:

Plastizieren und Skulptieren von Objekten

Betrachten

eigene Arbeitsergebnisse; Beispiele aus Alltag, Technik und frühen Kulturen; Beachten der Wechselbeziehung zwischen Form und Funktion

Ku 6.4 Visuelle Medien:
Texte, Schilder, Bilderbücher
(Wahlalternative zu Themenkreis Ku 6.5)

Die praktische Auseinandersetzung mit grundlegenden Aspekten einer Schrift regt die Schüler zum selbständigen Gestalten an und schärft ihr ästhetisches Urteilsvermögen gegenüber der Qualität von Texten im wachsenden Medienangebot.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

funktionale Anwendungen von Schrift (Visiten- und Einladungskarten, Beschriftungen für Ausstellungen und Veranstaltungen); spielerische Anwendung von Schrift, auch in Kombination mit Bildern, Slogans, Aufklebern; Schreiben und Illustrieren von eigenen Gedichten, Bilderbüchern

Techniken, z. B.:

graphische und malerische Mittel; Collage aus vorgefertigten Buchstaben; Layout-Funktion eines Textverarbeitungsprogramms (> Inf 6.2), Bildbearbeitung, Präsentation

bildnerische Aspekte:

Form und Systematik einer einfachen Kunstschrift, ästhetische Gesichtspunkte der Schrift- und Textgestaltung, Verbindungen von Text und Bild (Illustrationen; bildhafte Textgestaltungen) (> D 6.4)

Betrachten

historische und aktuelle Schriftbilder und -typen; Beziehung von Inhalt, Form und Ausdruck, z. B. bei Buchmalerei, Briefen, Leuchtschriften, Headlines, Comics, Präsentationen im Internet (> Inf. 6.4)

Ku 6.5 Darstellendes Spiel:
Rollen, Typen und Akteure
(Wahlalternative zu Themenkreis Ku 6.4)

Die Jugendlichen erkunden die Ausdrucksmöglichkeiten von Spielträgern und können neben dem Figurenspiel auch Mischformen (z. B. Zusammenspiel von Figur und Mensch) erproben. Sie erfinden kurze Spielszenen und bauen sie zu überlegten Darstellungen aus (> D 6.1, 6.2, Mu 6.1).

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Opern, Musicals, griechische Sagen, Gebrauchsgegenstände als Spielanlass

Techniken, z. B.:

Hand-, Stabpuppe, Marionette oder Schattenfigur, Personen als Spielmittel

Spielentwicklung:

Erkunden der Ausdrucksmöglichkeiten von Gegenständen, Entwickeln von Rollenvorstellungen, szenisches Erproben der Rollen und der Spielhandlung; Ausdrucksmöglichkeiten der Spielträger in Improvisationen wie auch in festgelegten Spielszenen

Betrachten

aufmerksames Beobachten in allen Spielphasen; konstruktive Kritik an der Wirksamkeit der Darstellungsmittel; Einbringen von Verbesserungsvorschlägen

 

Jahrgangsstufe 7 (2 Wochenstunden)

Wirklichkeitsnahe Abbildungsverfahren und technisch-konstruktive Aspekte der Gestaltung rücken stärker in den Vordergrund. Im Bereich des Utopischen und Grotesken wird die Bildphantasie der Schüler weiter angeregt und gefördert. Beim Beurteilen bildnerischer Ergebnisse üben sie ihre Fähigkeit zu einer sachlichen, differenzierten und einfühlsamen Wertung.

In der Jahrgangsstufe 7 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Fähigkeit bildnerische Elemente zum wirklichkeitsnahen Abbilden verwenden können
  • Fähigkeit Darstellungsmethoden für Bewegungs- und Handlungsabläufe anwenden können
  • Einblick in den Zusammenhang von bildnerischer Gestaltung und Wirkung
  • Kenntnis je eines Werks der Romanik und der Gotik sowie wesentlicher Fachbegriffe
  • vertiefte Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich einer Drucktechnik
  • Fähigkeit zur Erprobung mimischer, gestischer und körperlicher Ausdrucksformen
Ku 7.1 Bildnerische Praxis
Ku 7.1.1 Abbildungswerkstatt "realistisch"

Die neue Sicht der Wirklichkeit, die sich in der zunehmenden Wertschätzung realitätsnaher Abbildungsformen zeigt, führt die Schüler zu eigenen bildnerischen Versuchen, die Gegenstandswelt objektiv zu erfassen und darzustellen.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

wirklichkeitsnahes Wiedergeben des Erscheinungsbilds einfacher Objekte

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Malerei, Plastik

bildnerische Aspekte:

genaue Beobachtung und getreue Wiedergabe (Form, Lage, Proportion, Volumen; Licht und Schatten (> M 7.1); Oberflächenbeschaffenheit, Stofflichkeit; Farbigkeit); Optimierung der Darstellungstechnik

Betrachten

Arbeitsergebnisse im Vergleich mit den dargestellten Objekten, Beschreiben von Unterschieden zwischen Erscheinungs- und Darstellungsbild (> D 7.1); Vergleich von realistisch-abbildenden mit abstrahierenden Werken der Kunstgeschichte

 

Ku 7.1.2 Träume, Witz, Gedankenspiele

Im Überschreiten des Realen, in Überhöhungen, Übertreibungen und Verwandlungen entfalten die Schüler Vorstellungen ihrer Innenwelt und bauen Gegenbilder zur erlebten Wirklichkeit auf.

Gestalten

Vorhaben, z. B.:

Unwirkliches, Phantastisches, Utopisches, Absurdes, Komisches, Groteskes, Drastisches

Techniken, z. B.:

Malen, Zeichnen, Collagieren, Frottage, Mischtechnik, Formen, digitale Bildgestaltung

bildnerische Aspekte:

Verknüpfen sachgetreuer, übertreibender und verfremdender Darstellungsweisen

Betrachten

Arbeitsergebnisse; Werke der phantastisch-surrealen Kunst: z. B. Bosch, Brueghel, Wiener Schule

 

Ku 7.2 Bildende Kunst:
Ein mittelalterliches Werk entsteht

Die Schüler erschließen sich durch das Nacherleben der Entstehungsgeschichte je eines Werkes aus der Romanik und der Gotik einen vor allem emotional geprägten Zugang zu den Menschen der betreffenden Zeit und gewinnen einen Einblick in den Lebenszusammenhang, in dem das Werk entstand (> K 7.4, Ev 7.1).

Betrachten

ausgewählte Beispiele mittelalterlicher Kunst und Architektur, möglichst im Original

Aspekte der Werkentstehung wie Auftraggeber, z. B.:

Arbeitsorganisation (die Bauhütte);
die Arbeit am Werk (Musterbücher, Material und Werkzeug);
Funktion und Bedeutung des Werks in seiner Entstehungszeit und heute

Gestalten
bildnerische Weiterführungen, z. B.

Figurenkapitelle, Wasserspeier; Modelle von Bauten, Bauteilen, Glasfenstern

 

Ku 7.3 Gestaltete Umwelt:
Modelle, Bauten, Apparate
(Wahlalternative zu Themenkreis Ku 7.4.2)

Die Jugendlichen entwickeln ihr räumlich-konstruktives Vorstellungsvermögen und ihre Geschicklichkeit beim Nachbilden und Erfinden von Modellen unter Beachtung werktechnischer Erfordernisse.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

als freie Erfindung oder als Nachbildung (Modelle von Gebäuden, Geräten, Maschinen, Spielfiguren)

Techniken, z. B.:

Montieren, Bauen, Skulptieren, Modellieren; Mischtechniken

bildnerische Aspekte:

modellgemäße Vereinfachungen; Gestaltmerkmale; konstruktive Momente und Kräfte.

Betrachten
Schülerarbeiten: Spezifische Aspekte wie Originalität, ästhetische Qualität und Funktionstüchtigkeit

 

Ku 7.4 Visuelle Medien
Ku 7.4.1 Drucken

Durch Erprobung der charakteristischen Formensprache und der Materialwirkungen einzelner Drucktechniken vertiefen die Schüler ihre Kenntnisse über Möglichkeiten einer Vervielfältigungstechnik (> D 7.5, Mu 7.3).

Gestalten
Vorhaben:

entsprechend den Themenkreisen Ku 7.1 und Ku 7.2, ausgerichtet auf die Möglichkeiten der Drucktechnik

Techniken, z. B.:

Hochdruck oder Tiefdruck; Flachdruck, Siebdruck

bildnerische Aspekte:

einfallsreiches Experimentieren mit Druckmaterial und -werkzeug; Erkunden graphischer Wirkungen

Betrachten
Vergleich von Drucktechniken und ihrer charakteristischen Formensprache an jeweils einem Beispiel, möglichst im Original; ggf. Besuch einer graphischen Sammlung oder Druckerwerkstatt

 

Ku 7.4.2 Kintopp, Comics, Bildgeschichten (Wahlalternative zu Themenkreis Ku 7.3)

In eigenen praktischen Versuchen und im Betrachten von Beispielen gewinnen die Schüler Einblick in technische und gestalterische Möglichkeiten, die zeitliche Struktur von Ereignissen und Abläufen zu veranschaulichen.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

- handlungsorientiert (Bildgeschichten, Comics (> F2 7.2), Simultandarstellungen); bewegungsorientiert (Klapp- und Ziehbilder; Daumenkino und andere Vorformen des Films)

Techniken, z. B.:

Zeichnen, Malen, Drucken, Photographieren; Computer-Animation

bildnerische Aspekte:

handlungsorientiert (Verdichtung, Gliederung und Darstellung einer Erzählhandlung nach dramaturgisch und bildnerisch ergiebigen Momenten); bewegungsorientiert (Gliederung von Bewegungsabläufen in gleichmäßige Phasen; wirkungsvolle Durchgestaltung von Einzelteilen und Sequenzen)

Betrachten
eigene Ergebnisse; Bildzyklen und Simultandarstellungen des Mittelalters; Vorformen des Films

 

Ku 7.5 Repräsentation:
Mimik, Gestik, Bewegung

Die Schüler sensibilisieren im experimentellen Erproben mimischer, gestischer und körperlicher Ausdrucksformen ihre Selbst-, Fremd- und Körperwahrnehmung. Sie gewinnen Einsicht in den Zusammenhang zwischen Absicht, Gestaltung und Wirkung körpersprachlicher Mittel (> F1/2 7.2).

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Körpersprache als Bedeutungsträger in Alltag, Unterhaltungsindustrie und Politik

szenische Darstellungsmittel, z. B.:

Pantomime, Maskenspiel; Photo bzw. Video als Aufzeichnung oder bildnerische Darstellungsmittel; Zeichnen, Malen, Collage, Drucken, rechnergestütztes Gestalten

Erproben mimischer und gestischer Ausdrucksformen (> D 7.1)

Betrachten
Gebärden betonende Kunstwerke, Karikaturen, Filmszenen; Bilder aus den Medien

8. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG 2 Wochenstunden)

Die Jugendlichen erproben Verhaltensweisen und Wertorientierungen. Das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und eigenständigem Handeln nimmt zu. In der Auseinandersetzung mit der Ästhetisierung der eigenen Person und mit ihrer Umwelt entwickeln die Schüler Kreativität und anschauliches Denken weiter. Ihr Vorstellungs- und Urteilsvermögen richtet sich in zunehmenden Maß auf die Veränderbarkeit der Realität.

In der Jahrgangsstufe 8 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • differenzierte Mittel zur illusionistischen Körper- und Raumdarstellung anwenden können
  • utopische und realistische Gestaltungsideen finden und bildnerisch verwirklichen können
  • Auswirkung des "neuen Weltbilds" der Renaissance auf die Lebensgeschichte und das Werk je eines Künstlers der Renaissance und des Barock benennen können
  • Fähigkeit zur Gestaltung von Text und Bild als Medien zur Kommunikation
Ku 8.1 Bildnerische Praxis:
Ku 8.1.1 Die bildnerische Werkstatt

"Tipps und Tricks" zum erscheinungsorientierten Abbilden befähigen die Jugendlichen, illusionistische Bildwirkungen zu erzeugen und ihre Beobachtungen wirkungsvoll darzustellen. Sie erlernen die Grundlagen eines perspektivischen Darstellungssystems.

Gestalten
Themen, z. B.:

Objekt, Landschaft, Architektur; räumliche Buchstaben, Bühnenbilder

Techniken, z. B.:

Bleistiftzeichnung, Kreidezeichnung (Weißhöhung), Farbstifte, CAD-Programme

bildnerische Aspekte:

Textur, Modellierung, Licht und Schatten; räumliche Farbwirkungen; Fluchtpunkt- und Einstellungsperspektive

Betrachten
z. B.:

Abbildungsverfahren in Bildender Kunst und Gebrauchsgraphik, in digital erzeugten Darstellungen; Schülerarbeiten; Wahrnehmen und Analysieren von stofflichen und räumlichen Wirkungen

 

Ku 8.1.2 Wirklichkeit, Fiktion, Utopie

Die Jugendlichen gelangen zu Vorstellungen, die von eigenen Ansprüchen und Sehnsüchten gelenkt werden und entwickeln alternative Vorschläge zur Gestaltung ihrer Alltagswirklichkeit. Dabei betonen sie entweder das real Machbare oder ihre utopischen Fiktionen. Die bildnerische Auseinandersetzung mit Einflüssen aus den Medien, der Werbung und dem Design verstärkt den Mut zur Eigenständigkeit (> Ev 8.5, Mu 8.2).

Gestalten
Themen und Techniken zur Wahl, bildnerische Aspekte:

:Themen, z.B.:

wirklichkeitsnahe, symbolische, witzige oder übertreibende Darstellung von Aspekten aus dem eigenen Umfeld

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Malerei, Collage, Montage, Modellbau; Bildbearbeitungsprogramme

bildnerische Aspekte:

Einsatz der Gestaltungsmittel im Hinblick auf die gewählte Tendenz der Darstellung; überzeugende Visualisierung des Wunschbilds

Betrachten
Arbeitsergebnisse; Originalität des Vorschlags, Bildwirksamkeit der Darstellung, Vorstellung des Konzepts; Beispiele aus Medienwelt und Sciencefiction

 

Ku 8.2 Bildende Kunst:
Lebensbilder

An ausgewählten Beispielen der Renaissance und des Barock gewinnen die Jugendlichen Verständnis für die Wechselwirkung von Lebensgeschichte und Werk. Berichte, die nicht nur künstlerische Erfolge, sondern ebenso Konflikte und Niederlagen darstellen, sensibilisieren die Schüler für individuelle Lebensgeschichten. Darüber hinaus werden Zugänge zu den gesellschaftlichen Hintergründen der Kunstepochen und exemplarische Orientierungshilfen für das eigene Handeln eröffnet (> Ev 8.3, G 8.3, G 8.4).

Betrachten
Leben, Werk und Wirkung von mindestens zwei Künstlerpersönlichkeiten z.B.:

Leonardo, ein "uomo universale"; Dürer in Italien; Rembrandt macht Konkurs; die Brüder der Asam bauen ihre Privatkirche in München;

eigenständige Werkbetrachtung unter Aspekten wie z.B.:

Intentionen des Künstlers, Inhalt, Form und Wirkung, Stilbindungen und Eigenleistung, Recherchen in Büchern, auf CD-ROMs, im Internet (> D 8.5)

Gestalten
z. B.:

Comic, Spiel, Simulation, Multimedia; biographisches Blatt zu einem Künstler mit z. B. Werkabbildung, Kompositionsstudie, biographischer Angabe, Anekdote, kunsthistorische Bedeutung.

 

 

Ku 8.3 Gestaltete Umwelt:
Lebensräume
(nur für das MuG verbindlich)

Die Jugendlichen reflektieren im Erkunden ihres näheren Lebensraums und im bewussten Wahrnehmen und bildnerischen Darstellen der vorgegebenen Bedingungen die eigene Umwelt. In individuellen Gestaltungen entwickeln sie Verbesserungsvorschläge und Alternativen zu vorgefundenen Situationen.

Gestalten
Themen, z. B.:

Vorstellen der eigenen Wohngegend mit Skizzen, Plänen, Photos; Internetseiten zu Jugendtreffpunkten, Sehenswürdigkeiten, Vergnügungsparks, Verkehrsknotenpunkten, Ökosystemen; Projekt: Fremdenverkehrsprospekt

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Malerei, Plastik, Modell, Collage, Photographie, Video, digitale Bildbearbeitung

bildnerische Aspekte:

Darstellungsmittel für die Wiedergabe einer Ortssituation (> Ku 8.1.1); Ausführung von z. B. Bildserien, Karten, Plänen, Photomontagen, Faltblättern, plastischen Modellen; Beziehung zwischen Aussageabsicht und Gestaltung

Betrachten
Beobachtungen im eigenen Lebensraum, Beispiele historischer und moderner Wohnanlagen, Schülerarbeiten, Aspekte erlebnisorientierter Wohnqualität aus der Sicht von Jugendlichen; Qualitätsmerkmale urbaner Strukturen

 

 

Ku 8.4 Visuelle Medien:
Recherchieren, Visualisieren, Veröffentlichen

Die Schüler begreifen, auf welche Weise Bilder zur Informationsvermittlung eingesetzt werden und Texte als Bildelemente visuell-anschaulich fungieren. Im Entwickeln und Gestalten von "Nachrichten" aus dem Schulleben können sie vor allem in Gruppenarbeit den Zusammenhang zwischen optischer Aufbereitung einer Mitteilung und ihrer Wirksamkeit unmittelbar erfahren.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Faltblatt, Schautafel, Foto- und Videoreportage, Klassenzeitung (> D 8.5), Klassenhomepage

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Schrift, Collage, Montage, Druck, Kopie, Photo, Video, Computer, Internet

bildnerische Aspekte:

Wahl und Anordnung der Bild- und Textelemente; Beziehung von Inhalt, Darstellungsform und Wirkung; Grundübungen in Typographie und Layout

Betrachten
Erfahren und Beurteilen des Zusammenhangs von Inhalt, optischer Aufbereitung und Wirksamkeit von z. B. Schüler- und Jugendzeitschriften und eigenen Arbeitsergebnissen, Konsumentenbefragung

 

Ku 8.5 Repräsentation:
Image, Mode, Starkult

An Phänomenen des Starkults, der Werbung und Mode gewinnen die Schüler Einblick in Mechanismen und Strategien der Imagebildung. Sie erkunden in praktischen Versuchen Möglichkeiten der Selbstinszenierung und reflektieren ästhetische Erscheinungsformen in Politik, Werbung und Jugendkultur (> K 7.1, Mu 8.2)

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Selbstinszenierung; Imagebildung von Stars; Nachstellen und bewusstes Verändern von Posen

Techniken, z. B.:

Malerei, Zeichnung, Plastik; Collage, Photographie, Video, Computer, Internet; Schminken, Verkleiden

bildnerische Aspekte:

bildwirksame Posen, Attribute und Arrangements; Blickpunkte und Ausschnitte; Entwicklung von Images und Rollen, z. B. durch Kostüm, Maske, Beleuchtung, Umfeld, Sockel

Betrachten
Medienauftritte und Inszenierungen in der Bildenden Kunst und im Alltag, z. B. Helden, Heilige und Stars

 

 

9. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG 2 Wochenstunden)

Im Streben nach mehr Selbständigkeit hinterfragen die Jugendlichen tradierte Werte und suchen gezielter nach neuen Orientierungen. Noch unsicher in ihrem Selbstbild, pendeln sie zwischen dem Wunsch nach Abgrenzung und Autonomie und dem Bedürfnis, sich an Leitbildern auszurichten, an denen sie neue Verhaltensweisen und Wertvorstellungen erproben können. Im Kunstunterricht werden diese Entwicklungen verständnisvoll begleitet und ästhetische Erscheinungsformen der Jugendkultur in die Betrachtungen mit einbezogen.

In der Jahrgangsstufe 9 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Fähigkeit zum bildnerischen Ausdruck von Stimmungen und Empfindungen
  • ausdrucks- und mitteilungsorientierte Darstellungstendenzen bei der bildnerischen Veranschaulichung erlebter· und fiktiver Wirklichkeit einsetzen können
  • Kenntnis zweier Kunstwerke unter dem Aspekt "Rückbesinnung und "neue Bezüge zur Wirklichkeit" im 18. bzw. 19. Jahrhundert
  • Sensibilität für die Verkörperung und Darstellung von Ideen und Leitbildern in Kunstwerken
  • Einblick in die Bildsprache der Medienwelt, Veranschaulichung eigener Leitbildvariante
Ku 9.1 Bildnerische Praxis
Ku 9.1.1 Abbild und Variation

Im Abwandeln und Verändern gegenständlicher Motive und im Spiel mit Bedeutungen erproben die Jugendlichen neue Möglichkeiten, ihre persönliche Sicht erlebter und fiktiver Wirklichkeit bildnerisch zu veranschaulichen. Neben dem bisher erscheinungsorientierten Abbildungsverfahren wenden sich die Schüler mehr ausdrucks- und mitteilungsorientierten Darstellungstendenzen zu.

Gestalten
Themen, z. B.:

Variationsreihen in verschiedenen Techniken und Darstellungsrichtungen; Metamorphosen, Überzeichnungen, Übermalungen, karikierende Verzerrungen, Verfremdungen

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Malerei; Collage, Plastik, Modell, Druck, Mischtechniken

bildnerische Aspekte:

Darstellungstendenz und Wirkung; Blickpunkt, Motivanordnung, Bildausschnitt, Größe, Beleuchtung, Technik

Betrachten
ein Bildmotiv im Wandel der Stilepochen, z. B. (Selbst-)Bildnis, Figur, Landschaft, Stillleben; Gegenüberstellungen und Vergleiche: Aufdecken von Beziehungen zwischen Gegenstand, Darstellungsform und Aussage

 

Ku 9.1.2 Selbstausdruck

Die Jugendlichen werden durch sensorische Impulse (z. B. Klänge) zum bildnerischen Ausdruck von Stimmungen angeregt. In praktischen Versuchen geben sie ihren Empfindungen in Bildern oder ästhetischen Experimenten Gestalt.

Gestalten
Themen und Techniken zur Wahl, bildnerische Aspekte:
Themen, z. B.:

Stimmungen, meditative Empfindungen; Geräusche, Gerüche, Tast-Erlebnisse; Gedichte, Begriffe; Nachempfinden von Stimmungsqualitäten wie "heiter", "traurig", "harmonisch", "aggressiv"

Techniken, z. B.:

Malerei, Inszenierung, Klang, optisches Signal

bildnerische Aspekte:

Umsetzen von Empfindungen mit bildnerischen Mitteln oder Inszenierungen; Ausdrucksqualitäten von Gestaltungsmitteln wie Zeichen, Symbole, Signale, Spuren und Formen als Stimmungsträger

Betrachten
Arbeitsergebnisse, Kunstwerke, z. B. von Pollock, Rainer; Gespräch über die Reaktionen auf Gedichte und Begriffe

 

Ku 9.2 Bildende Kunst:
Rückbesinnungen und Ausblicke

An exemplarischen Werken des europäischen Klassizismus, der Romantik und des Realismus erfahren die Schüler, wie gesellschaftliche Veränderungen, Interesse an Grundfragen der Ästhetik und Geschichtsbewusstsein die Entwicklung von Kunst beeinflussen. Sie erkennen, wie Künstler im Bezug auf Vergangenes "neue" Orientierungen suchen und sich "neue" Wege erschließen.

Betrachten
historische Einbettung: Revolution, Befreiungskriege, Restauration;
Strömungen zur Wahl (> G 9.1):

  • Klassizismus in Frankreich (> F1 9.3) und Deutschland, z. B. David, Ingres; Schinkel, Klenze
  • Romantik in Deutschland, Frankreich und England, z. B. Friedrich, Delacroix, Turner
  • Spätromantik in Deutschland, z. B. Nazarener, Spitzweg
  • Realismus in Frankreich und Deutschland, z. B. Courbet, Daumier, Leibl.
  • Klärung spezifischer Orientierungen wie: klassische Antike, mittelalterliche Kunst und Architektur, Märchen - Sagen - Mythen (> Gr 9.3), Naturmystizismus, religiöse Wendungen zur Renaissanc
Gestalten
zur Wahl:

bildnerisch-praktische Studien zu einem Werk: Komposition, Darstellungstendenz; Variation, Vergleich

 

Ku 9.3 Gestaltete Umwelt:
Innenarchitektur und Design
(nur für das MuG verpflichtend)

Die Jugendlichen setzen sich mit Aufgaben und Wirkungen von Innenarchitektur und Design an Beispielen aus der gewohnten Umgebung auseinander. Sie gewinnen Einblicke in die Praxis gestalterischer Berufe und deren Einfluss auf die Lebensqualität, die durch eigene Gestaltungsversuche vertieft werden.

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Räume (Entwürfe zur Einrichtung); Design-Objekte; visionäre Gebrauchsgegenstände

Techniken, z. B.:

Skizze, Zeichnung, Farbgestaltung; Ton-, Holz-, Karton-Modell; 3D-Animation

bildnerischer Aspekt:

Wechselbeziehung zwischen ästhetischer Qualität und Gebrauchswert

Betrachten
Aspekte der Raumwirkung; Aspekte des Designs: z. B. Form, Funktion; aktuelle Berufsfelder

 

Ku 9.4 Visuelle Medien:
Werbung und Medien

In der Untersuchung von Beispielen aus der Werbung reflektieren die Jugendlichen die Bildsprache und die Manipulationsstrategien der Medienwelt. Sie spüren gängige Leitbilder der Ästhetik auf und veranschaulichen im gestalterischen Entwurf eigener Leitbildvarianten individuelle Wertvorstellungen (> WR 9.1.1,).

Betrachten
zur Wahl:

Werbeanzeige, Clip, Homepage, Computerspiel; Analyse von Werbeversprechen der Medienwelt

Gestalten
Vorhaben z. B.:

kritische Bestandsaufnahme im Schaubild; Persiflage, Gegen-Werbung, simulierte Werbeaktion

Techniken, z. B.:

Malerei, Collage; Photo, Video, digitale Bildgestaltung; Rollen-, Figurenspiel

bildnerischer Aspekt:

visuelle Idealisierung eines Produktes durch Verknüpfung mit einem Leitbild

 

Ku 9.5 Repräsentation:
Gestaltung im öffentlichen Raum
(nur für das MuG verpflichtend)

Die Jugendlichen beschäftigen sich mit der ästhetischen Darstellung und Präsentation von Ideen, Leitbildern und Wertvorstellungen durch künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum. In praktischen Entwürfen und Versuchen gewinnen sie Einblick in deren soziale, gesellschaftliche und künstlerisch-ästhetische Aufgaben (> G 9.2, G 9.5).

Betrachten

Form, Funktion und Bedeutung historischer und aktueller Beispiele öffentlicher Repräsentationen

z. B.: Reiterstandbild, Brunnen; Mausoleum, Kathedrale; Werke von Calder, Christo, de Saint-Phalle, Serra, Gerz; im virtuellen Raum: Günter

Untersuchung überlieferter Ideale und ihrer Darstellungen (z. B. Pathos, Kitsch)

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Mahnmal für Gewaltopfer, Denkmal der Frechheit

Techniken, z. B.:

Malerei, Zeichnung, Collage, "lebendes Bild", Photomontage, digitale Bildgestaltung, kinetisches Objekt

bildnerischer Aspekt:

Interdependenz von Botschaft und Form ästhetischer Gestaltungen

 

 

10. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG ggf. 3 Wochenstunden)

Abstraktionsvermögen und die gesteigerte Fähigkeit zu systematisieren ermöglichen den Jugendlichen, ihre erworbenen Kenntnisse zu sichten und zu ordnen. Vergleiche aus der Kunstgeschichte helfen, Gelerntes in größere Zusammenhänge einzufügen. Im bildnerischen Bereich tritt der Eigenwert der Mittel in den Vordergrund.

In der Jahrgangsstufe 10 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Fähigkeit, Gestaltungsformen der Abstraktion und der Konkretion erschließen können.
  • bewusstes Wahrnehmen und Verwenden von Gestaltungsmitteln der Bildorganisation und deren Ausdrucksqualitäten
  • Fähigkeit, Fachbegriffe der Werkbetrachtung in Bezug auf Absicht und Wirkung einsetzen zu können
  • Kenntnis künstlerischer Positionen in der Moderne und Postmoderne
  • Beziehungen zwischen Architektur bzw. Design und den eigenen Lebensbedürfnissen erkennen können
Ku 10.1 Bildnerische Praxis:
Sehen, Ordnen, Deutlich machen

Über die formale Reduktion und Abstraktion gelangen die Schüler zu bildnerischen Elementen ohne Gegenstandsbezug. Bei der spielerischen Erprobung der Bildmittel richten sie ihre Aufmerksamkeit auf deren Eigenwert und Wirkung und erkunden Möglichkeiten ihrer bildnerischen Organisation.

Gestalten
Themen, z. B.:

Gegenstand, Figur, Landschaft als visuelle Ausgangsmotive für Bildreihen; Darstellung und Variieren des Motivs in Metamorphosen, Variationen, freien Erfindungen

Techniken, z. B.:

Malerei, Graphik, Plastik, Collage, Montage; experimentelle Drucktechniken

bildnerischer Aspekt:

bewusster Einsatz der Mittel und ihrer Ausdrucksqualitäten zur Organisation des Bildaufbaus; Abbild und Abstraktion; Konkretion; experimentelles Erproben interessanter Lösungen zwischen Ordnung und Komplexität

Betrachten
Entwicklungsreihen und Werke abstrahierender, abstrakter und konkreter Kunst, z. B.

Picasso, Jawlensky, Kandinsky, Mondrian; Vergleichsreihen zu Integration und Differenzierung

Auffinden und Beschreiben des Zusammenhangs von Gestaltungsmitteln und künstlerischen Strategien

 

Ku 10.2 Bildende Kunst:
Künstlerfürsten, Außenseiter, Protagonisten

In der sich wandelnden Beziehung zwischen Kunst und Öffentlichkeit im späten 19., im 20. und 21. Jahrhundert geraten Künstlerinnen und Künstler in oft außergewöhnliche gesellschaftliche Positionen. In der Begegnung mit Künstlerpersönlichkeiten der Moderne und Postmoderne gewinnen die Schüler Verständnis für deren Werk und Wirkung in der Gesellschaft (> G 9.4, Mu 10.2).

Betrachten
ausgewählte Werkbeispiele der Kunst des 19., 20. und 21. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Lebensgeschichte der Künstlerinnen und Künstler, z. B.:

  • Lenbach und Stuck: Künstlerfürsten des Bürgertums;
  • die Impressionisten: Revolutionäre des Auges;
  • Rodin - Claudel, Kandinsky - Münter, Abramovic - Ulay, Gilbert und George: Künstler und ihre Lebenspartner;
  • van Gogh und Gauguin: Auf der Suche nach neuen Kunst- und Lebensformen;
  • Grosz und Dix: Die Kehrseiten der "Goldenen 20er-Jahre";
  • Nolde, Beckmann: Das Schicksal der "Entarteten" im 3. Reich;
  • Picasso klagt an: Guernica;
  • Beuys, Bourgeois: Künstler, die provozieren;
  • Sherman, Trockel: Postmoderne, Inszenierung und Virtualität
Aufzeigen von Besonderheiten im Lebenslauf und im Oeuvre unter sozial-geschichtlichen Aspekten

Gestalten z. B.:

biographisches Blatt, Schaubild zu einem Künstler; in Form eines Comics, als Website (> Ku 10.4),

Sammeln und Auswerten von Bildern und Informationen zu Künstler und Werk in Gruppenarbeit; Vorstellen und Erläutern der Arbeit in einem Kurzreferat
Ku 10.3 Gestaltete Umwelt:
Gebaute Umwelt und Lebensräume

An einem Beispiel aus ihrer Umgebung gewinnen die Schüler Einblick in wesentliche Beziehungen zwischen architektonischer Gestaltung und den Bedürfnissen der Menschen. Sie setzen sich in eigenen Verbesserungsvorschlägen mit den Auswirkungen der gebauten Umwelt auf die Lebensqualität auseinander (> Sk 9.2).

Betrachten.
Zusammenhang von Leben und Architektur an einem konkreten Beispiel aus der Umgebung, z. B. Jugendtreffpunkte, Sportanlagen, Zentren und Plätze, Parks, Wohnviertel, Baudenkmäler, Schule

Aspekte der Untersuchung, bezogen auf unterschiedliche Interessensgruppen, z. B.:
  • Einordnung in die Umgebung, ästhetische Form, Repräsentationscharakter
  • Bedarf, Nutzung, Zweckmäßigkeit, Zustand
  • historischer Wert, Erhaltungswürdigkeit, Sanierung
  • Auswerten nach Funktion, Gestaltung und Lebensqualität, im Hinblick auf zukünftige Bedürfnisse und Entwicklungen, Erörtern von Aspekten zur Verbesserung, Einbeziehen von Fragen des Denkmalschutzes

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Alternativentwürfe

Techniken, z. B.:

Handzeichnung, Collage, Photoretusche, digitale Bildgestaltung

bildnerischer Aspekt:

Entwickeln eigener Vorstellungen zur Verbesserung, Umgestaltung; Rekonstruktion

 

Ku 10.4 Visuelle Medien:
Kommunikation und Design
(nur für das MuG verpflichtend)

Die Bilderwelt der visuellen Medien beeinflusst zunehmend die heutige Jugendkultur und die Phantasien der Schüler. Sie werden durch das Verständnis für Zusammenhänge zwischen inhaltlicher Mitteilung, visueller Aufbereitung und beabsichtigter Wirkung zur informativen sowie übersichtlichen Gestaltung von z. B. Plakaten, Flyers und Websites geführt (> D 10.5).

Gestalten
Vorhaben: Skizze, Entwurf und Realisation visuell-ästhetischer Mitteilungen, z. B.:

CD-Cover, Schautafel, Klassen-Website

Techniken, z. B.:

Zeichnung, Malerei, Collage, Druck, Kopie, digitale Bildgestaltung

Bildnerische Aspekte:

Anwenden adäquater Bildmittel beim Layout und beim Einsatz von Schriften und Strukturieren der Bildsprache

Betrachten
- bei der Planung: Ermittlung von Einstellungen, Erwartungen, Wünschen der Zielgruppe; zur adäquaten Formulierung und zur Wahl wirkungsvoller Bildmittel
- bei der Ergebnisbetrachtung: Befragung der Zielgruppe zum Mitteilungs-, Darstellungs-, Anmutungswert der visuellen Botschaften, Gesamteindruck von eigenen Ergebnissen und anderen Beispielen des Graphikdesigns
Ku 10.5 Repräsentation:
Gruppen, Firmen, Institutionen

Die Beschäftigung mit Selbstdarstellungen von z. B. Unternehmen - Corporate Identity - öffnet für die Jugendlichen ein abwechslungsreiches Lernfeld. In Teamarbeit erproben die Schüler Präsentationskonzepte auch mittels neuester Technologien und analysieren z. B. kommerzielle Werbestrategien. Den Zusammenhang von Image und Medien erfahren sie am wirkungsvollsten am Beispiel der eigenen Schule (> K 10.5, WI 9.2.2).

Gestalten
Vorhaben, z. B.:

Schulprofilanalyse, Schulhomepage, Prospekt für eine Arbeitsgemeinschaft, CD-ROM, virtuelles Firmenprojekt, spezielle Schülergruppierungen

Methoden, z. B.:

fächer- und klassenübergreifende Projekte; Analyse und Entwurf einer Gesamtstrategie, ggf. Realisation von Teilbereichen

bildnerische Aspekte:

Zusammenwirken bildnerischer Gestaltungselemente bei der Entwicklung eines Image-Konzepts

Betrachten
aktuelle und historische Beispiele zur Wahl:

z. B.: Konzeption identitätsstiftender Erscheinungsbilder (in Ausstellungen und Veröffentlichungen); Corporate Identity (Design, Communication, Culture); Gruppenphilosophien; Banken, Parteien, Fernsehsender, Firmenlogos

z. B.: Präsentationen im "Dritten Reich" und anderen Staatsdiktaturen (> K 10.5)

 

 

11. Jahrgangsstufe (1 Wochenstunde, MuG ggf. 3 Wochenstunden)

Das Bedürfnis, eine persönliche Weltsicht zu entwickeln, führt die Schüler zur Auseinandersetzung mit Wertfragen im Spannungsfeld von Ideal und Wirklichkeit. Die interpretierende Darstellung persönlicher Auffassungen steht deshalb im Mittelpunkt der bildnerischen Arbeit.
(Das Musische Gymnasium behandelt alle Themenkreise; die übrigen Gymnasien behandeln die Themenkreise Ku 11.1, Ku 11.2.2 und einen weiteren nach Wahl.)

In der Jahrgangsstufe 11 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:

  • Fähigkeit, Erfahrungen und Meinungen zu visualisieren und sprachlich zu vermitteln.
  • subjektive und reflexive Einstellungen zu Werken der Bildenden Kunst entwickeln können
  • Kenntnisse in kunstgeschichtlichen Epochen und Fähigkeit zur vergleichenden Werkbetrachtung
  • Fähigkeit zur eigenständigen, experimentellen Gestaltung in einem der drei Themenkreise Baukonzepte - Produktgestaltung, Die inszenierte Botschaft oder Symbolformen im Zusammenlebe

 

Ku 11.1 Bildnerische Praxis:
Erfahrung, Meinung, Wertvorstellung

Die Jugendlichen erweitern ihre Möglichkeiten, Wirklichkeit zu interpretieren und persönliche Erfahrungen und Wertorientierungen bildnerisch zu gestalten. Sie lernen, angemessene Darstellungsmittel für ihre Aussageabsichten zu wählen. Sie überprüfen und begründen ihre Wertungen an ihrem Realitätsbezug im Zusammenhang von Gestaltung und Wirkung.

Gestalten

Themen mit deutlichem Bezug zur Realität, die unterschiedliche Stellungnahmen und Wertungen ermöglichen

Techniken, z. B.:

Malerei, Graphik, Plastik, Collage, Photographie, Video, Film, digitale Bildgestaltung

bildnerische Aspekte: Realisation unter bewusstem Einsatz einer bestimmten Gestaltungstendenz; das Bildgefüge als Bedeutungsträger; Beziehung zwischen Darstellungsmitteln und Aussageabsicht
Betrachten
Erläutern des Konzepts, Charakterisieren; Arbeitsergebnisse in ihrem Entwicklungsprozess; ggf. Vergleich mit Beispielen aus der Bildenden Kunst und dem Design; Beurteilung der Darstellungsmittel im Zusammenhang von Aussageabsicht, Form und Wirkung

 

Ku 11.2 Bildende Kunst
Ku 11.2.1 Europäische Stilbildung

In den Jahrgangsstufen 6 mit 10 wird der Zugang zur Bildenden Kunst vor allem von inhaltlichen Leitideen bestimmt. Die erworbenen Kenntnisse über Stilmerkmale werden nun aktualisiert. Anhand repräsentativer Werke von der Romanik bis zur Romantik nehmen die Jugendlichen Einblick in Entwicklungen der europäischen Stilepochen.

Betrachten
  • exemplarische Werkbeispiele verschiedener Gattungen aus "Romanik bis Romantik"
  • Aufbau einer Übersicht, evtl. als unterrichtsbegleitendes Jahresprojekt
  • Entwicklung eines Orientierungsrasters: Epochen, Gattungen, Stilmerkmale
  • Charakterisieren und Zuordnen von Werken
Gestalten

z. B.: Sammeln von Bildmaterial, Fertigen von Schemazeichnungen, Beschriften mit Kurztexten; graphische Ausgestaltung der Übersicht in Gemeinschaftsarbeit; digitale Präsentation

 

Ku 11.2.2 Kontinuität und Wandel

Die Schüler erarbeiten sich in vergleichenden Betrachtungen nach unterschiedlichen Aspekten neue Ansätze zur Werkerschließung: Kontinuitäten und Veränderungen werden in ihren historischen Entwicklungen deutlich und Einzelwerke in übergreifende Zusammenhänge gestellt (> G 11.3, L 11.3, Gr 11).

Betrachten:

Kunstwerke im Vergleich, Überblicke bzw. Längsschnitte zur Wahl:

z. B.: historische Längsschnitte (Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten in Form, Inhalt und Ausdruck; Entwicklung von Motiven, Themen oder Techniken); Vorbilder und Ursachen für Rückgriffe und "Renaissancen; Auseinandersetzung mit außereuropäischer Kunst (Einflüsse, z. B. auf Impressionismus, Expressionismus, Kubismus)

vertiefende Beschäftigung mit einem im Überblick behandelten Werk, auch in Form von Schülerreferaten: unterschiedliche Näherungswege, z. B.

einfühlende, frei assoziierende Bildmeditation; erster Eindruck des sichtbaren Werkbestands; Interpretation im Rahmen kunstgeschichtlicher Zusammenhänge der Entstehung, Bedeutung und Wirkung; das Kunstwerk als Welt-Bild, Vor-Bild, Gegen-Bild; Erschließung religiöser, personaler oder sozialer Orientierungen.

Gestalten

ggf. vergleichende Dokumentation in Schaubildern: Merkmale, Unterschiede und Analogien in Bild und Text

 

Ku 11.3 Gestaltete Umwelt:
Baukonzepte, Produktgestaltung

In der Auseinandersetzung mit lokalen Gegebenheiten im Bereich der Architektur und Stadtplanung oder mit aktuellem Design gewinnen die Schüler Einblick in Aufgaben und Probleme der Umweltgestaltung.

Betrachten

  • z. B.: Baugestaltung bzw. Stadtplanung: Wohnen, Verkehr, Erholung; Design bzw. Produktgestaltung: Objekte, Geräte industrieller Fertigung
  • Aspekte der Untersuchung; Zusammenhang von Gestaltung, Funktion, Nutzwert
Gestalten
Themen/Bereiche, z. B.:

Baugestaltung bzw. Stadtplanung (Ensemble-Bereinigung, Hinterhofsanierung, Öko- und Solararchitektur usw.); Design bzw. Produktgestaltung (Möbel, Mehrzweckgerät, Arbeitsplatz-Design usw.)

bildnerische Aspekte:

realistische Verbesserung, utopische Vision oder humorvolle Persiflage

 

Ku 11.4 Visuelle Medien:
Die inszenierte Botschaft

Die tägliche Nachrichten- und Bilderflut führt dazu, dass sich neben der individuell erfahrbaren auch sekundäre Wirklichkeiten entwickeln. Die Schüler prüfen den Realitätsgehalt vermittelter Botschaften und erproben die Nutzbarkeit von Medien in praktischen Versuchen.

Gestalten
Gestaltungsgebiete, z. B.:

Photographie, Film, Video, digitale Bildgenerierung, Plakat, Schaubild, Ausstellung

bildnerische Aspekte:

Inszenierung von Botschaften mit sachlich-informierender, propagierender oder ironisch-persiflierender Tendenz:

z. B. objektiv-sachliche Darstellung von Ereignissen, Darstellung erfundener Inhalte als sachliche ästhetische Mitteilung bzw. verfremdendes Kommentieren authentischen Materials; Präsentation anschaulicher Beispiele mit sachlich-aufklärender Absicht

Betrachten
Bereiche, z. B.:

eigene Arbeitsergebnisse, visuelle Mitteilungen aus den Massenmedien, medienkritische Texte und Illustrationen (> D 11.5)

Aspekte der Untersuchung:

Wechselbeziehung von Absicht, Inhalt, Gestaltungsmittel und Darstellungsform visueller Botschaften; Rezeptionsweise, Wirklichkeitsgehalt und Wirkung

 

Ku 11.5 Repräsentation:
Symbolformen im Zusammenleben

Den Schülern wird bewusst, dass Feste, Feiern und Rituale ästhetisch inszenierte Gegenpole zum Alltag bilden, Werte veranschaulichen und Überzeugungen vermitteln. In eigenen praktischen Experimenten und theoretischen Reflexionen untersuchen sie Struktur, Bedeutung und Wirkung von prozessualen Aktionen.

Betrachten
  • Bereiche, z. B.: ritualisierte Abläufe wie Feiern und "Events"; Aktionen in Bereichen wie: Familie, religiöse Gemeinschaften, High Society, Clique, Peergroups, Vereine bzw. Verbände, Firmen, Kulturbetrieb, Staat und Politik; Unterschiede in den Kulturen; Riten im virtuellen Raum
  • Aspekte der Untersuchung: ästhetische Konventionen (z. B.: ihre spezifischen Mittel, Ausdrucksformen und Motive; ihre Bedeutung und Wirkung, auch im wechselseitigen Einfluss mit repräsentativen Räumen oder Plätzen)
Gestalten
Themen, z. B.:

Vergleich (Historie und Gegenwart, eigene und andere Kulturen; Outfit, Tracht und Uniform, Schmuck; Folklore); Körpersprache (Mimik, Gestik, Haltung, Rhetorik); Begrüßungsrituale, Eigenpräsentationen, Bewerbungsgespräche; eigene Aktionen, Happenings, Inszenierungen

Techniken, z. B.:

Photo/Film, Collage, szenisches Spiel

abildnerische Aspekte:

aussage- und wirkungsorientierte Gestaltung