Natürlich künstlich! Multimediale Environments auf dem „interaktiven Dachboden“


In Anlehnung an Arbeiten zeitgenössischer Medienkunst haben 16 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13 im Rahmen eines fächerverbindenden Projektkurses „Kunst und Informatik“ interaktive Environments inszeniert. Dabei wurden an einem außergewöhnlichen Ort, dem Dachboden der Schule, digitale Werkzeuge und nicht-digitale Objekte arrangiert, programmiert und zu einem begehbaren, hybriden Erlebnisraum gestaltet. Der Dachboden wurde dabei als offene Werkstatt auch außerhalb der Unterrichtszeiten genutzt.

Die Schülerinnen und Schüler haben unterschiedliche Hard- und Softwaretools verwendet wie Sensortechnologie und ikonische Programmierung (Robolab und Mindstorms von Lego). Für die Inszenierung auf dem Dachboden wurden Naturräume ausgewählt, die sich als Phantasie- und Traumlandschaften anboten. Ausgangspunkt war für die Schülerinnen und Schüler die Faszination, durch den Einsatz der neuen Technologie die Traumlandschaften ihrer Kindheit wie Wüste, Moor oder Regenwald Wirklichkeit werden zu lassen.

In traditionellen Techniken wurden aus Pappmaché, Stoff und Farbe zunächst kleine Modelle, dann großformatige Objekte und Kulissen gebaut. Über Mikrocomputer (RCX von Lego) wurden Reaktionen und Abläufe programmiert, die beim Betreten des Raums durch Farberkennung einer Kamera, durch Tast-, Licht- und Wärmesensoren ausgelöst wurden. Über elektronische Lastrelais konnten dadurch auch handelsübliche Elektrogeräte gesteuert werden. Es entstanden Mischformen digitaler und realer Objekte und Räume. Dabei spielten die Schnittstellen zwischen Programmierung und physikalischen Abläufen eine wichtige Rolle. Der Raum Dachboden wurde zu einem interaktiven Lern- und Erfahrungsraum für Akteure und Besucher umgestaltet.

Einen Höhepunkt der Arbeitsprozesse stellte die abschließende Ausstellung „Natürlich – künstlich“ dar. Besucherinnen und Besucher konnten die interaktiven Environments begehen und die Phantasielandschaften erleben.

             

Dr. Ingrid Hoepel

Nähere Informationen: BLK-Modellversuch ArtDeCom